IGS bedeutet für mich "riesige Schulen mit tausenden Schülern", niemand kennt niemanden mehr und das Klientel zieht sich, was die Umgangsformen angeht, gegenseitig nach unten.
Ich arbeite an einer Realschule und muss sagen, dass, wenn wir Schüler von der IGS bekommen, dann sind sie in der Regel von der Leistung her schwache Schüler.
Unsere schwachen Schüler, die im Lauf ihrer Laufbahn das eine oder andere Problem entwickeln (Dauerdrücken vor Arbeiten, Abstinenz und weitere Begleiterscheinungen) gerne auf eine IGS wechseln.
Unsere Ex-Schüler berichten selbst: "Auf der IGS musst du nichts machen und kommst einfach so durch."
Pisa aktuell
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Ich will jetzt nicht in das Horn derer tuten, die bei jeder Idee, was zum Pisa-Ergebnis beigetragen haben könnte, nach glasklaren Daten fragen.
Aber Du merkst ja selbst, wie sehr Du eher interpretierst und Schlüsse ziehst. Für mich ist das ok, weil das Phänomen Bildung eben wahnsinnig komplex, die einzelnen Teilaspekte so feingliedrig und die Wechselwirkungen wahrscheinlich nichtmal erforscht sind.
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Du weißt schon, dass es da eine nicht allzu schwer nachzuvollziehende Beziehung zwischen einer steigenden Lebenszeitprävalenz des Drogenkonsums einerseits und einer wachsenden Drogensuchtproblematik gibt, oder?
Nein, das weiss ich nicht und es ist ganz sicher auch eine unsinnige Behauptung. Was du rausgefunden hast ist, dass heutzutage 35 % der Befragten zugeben, mal gekifft zu haben. Es werden heute etwa 5 Liter reiner Alkohol pro Person und Jahr weniger getrunken als noch vor 30 Jahren. Vor 30 Jahren hat man die Frage, ob es OK ist, jeden Abend ein Bier zu trinken, überhaupt nicht diskutiert.
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Das zieht doch aber keine Denk- oder gar Äußerungsverbote nach sich
Nee, verboten ist dir gar nichts. Über einfach zu widerlegende Behauptungen zu diskutieren finde ich allerdings ermüdend.
PISA als Indikator für den allgemeinen gesellschaftlichen Verfall heranziehen zu wollen finde ich fast schon drollig. Ich halte die Ergebnisse für relativ belanglos. Hast du selber mal die veröffentlichten Mathe-Aufgaben gelöst? Da sind Fragen dabei, die aussagenlogisch falsch gestellt sind. Es wundert mich nicht, dass Schweizer Jugendliche sowas können, die denken ja, Mathe muss man auspendeln.
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Nein, das weiss ich nicht und es ist ganz sicher auch eine unsinnige Behauptung. Was du rausgefunden hast ist, dass heutzutage 35 % der Befragten zugeben, mal gekifft zu haben. Es werden heute etwa 5 Liter reiner Alkohol pro Person und Jahr weniger getrunken als noch vor 30 Jahren. Vor 30 Jahren hat man die Frage, ob es OK ist, jeden Abend ein Bier zu trinken, überhaupt nicht diskutiert.
Früher, als ich in der Industrie war, lag die Zeit, in der es Bier in der Kantine gab, nicht ewig lange zurück. Zumindest konnten noch viele KuK von "früher" berichten, als das Mittagsbier im Betrieb noch "normal" war.
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Ok, ich darf die ganze Zeit lesen, welche Faktoren Deiner Meinung nach keine Rolle spielen. Ich habe jetzt ein bisschen geblättert, aber wirkliche Thesen Deinerseits, woran es hapert, nicht finden können. Sollte es diese geben, sind die aufgrund der Forenstruktur aber vielleicht auch nur schlecht zu rekonstruieren.
Also, welches sind Deiner Meinung nach die Hauptgründe für das schlechte Abschneiden (Und ich hoffe, dass wir wenigstens darin einer Meinung sind, dass das Ergebnis für Deutschland nicht befriedigend sein kann) bzw. für die klare Abwärtstendenz?
Und ja, man kann das Studiendesign an sich kritisieren, seine praktische Umsetzung auch. Doch akzeptieren wir einfach mal das Gegebene. Was sind die ausschlaggebenden Faktoren?
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Früher, als ich in der Industrie war, lag die Zeit, in der es Bier in der Kantine gab, nicht ewig lange zurück. Zumindest konnten noch viele KuK von "früher" berichten, als das Mittagsbier im Betrieb noch "normal" war.
Ist das in Bayern nicht noch so?
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Ist das in Bayern nicht noch so?
Ich kenne einen oberbayerischen fünf-Personen Betrieb, in dem das tatsächlich noch so ist. Würde mich nicht wundern, wenn das in noch mehr Betrieben der Fall wäre.
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Habe als Jugendlicher mal in einem mittelständischen Unternehmen in der Werkhalle ne Inventur mitgemacht. In den Unterschränken der Werkbänke waren mehr Bierflaschen als Werkzeug. War wohl eher Untergrundkultur.
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aber wirkliche Thesen Deinerseits, woran es hapert, nicht finden können
Stimmt, ich schrieb nichts davon woran es "hapert" sondern ungefähr 5 x, dass es meiner Meinung nach überhaupt nicht "hapert". Ich schrieb z. B. dass unsere Jugendlichen im landesinternen Vergleich in der Mathe sehr viel schlechter rauskommen als bei PISA. Ich schrieb, dass wir zugleich aber keine nennenswerten Probleme mit der Studierfähigkeit unserer jungen Leute haben. Ich schrieb, dass Deutschland bei TIMMS immer schon nur mittelmässig abschneidet. Dies, nachdem behauptet wurde früher sei angeblich irgendwas "hervorragend" gewesen. Das ist alles belegbar und spricht nicht dafür, dass PISA so wahnsinnig interessant ist, wie es dargestellt wird.
Persönlich glaube ich, dass Corona natürlich eine Rolle gespielt hat, dass in diesem Durchlauf so viele Länder so viel schlechter abgeschnitten haben. Selbst wenn es kaum oder keine "Massnahmen" gab (dazu zählt einiges mehr als Schulschliessungen) ist unseren Kindern und Jugendlichen das hysterische Gehabe der erwachsenen Welt natürlich aufs Gemüt geschlagen. Es ist der Psyche nicht wahnsinnig zuträglich zwei Jahre lang jeden Tag in den Medien zu lesen, dass es an Schule X jetzt wieder x Infektionen gegeben hätte und Schule Y mal wieder geschlossen ist, weil angeblich irgendwelche "Massnahmen" nicht eingehalten wurden, blabla, blablubb.
Natürlich dürfen andere das alles ganz anders sehen, das ist meine persönliche Meinung. Wenn die nächste Runde PISA wieder besser rauskommt, wovon ich ausgehe, haben wir zumindest ein Indiz dafür, dass es so gewesen sein könnte. Tatsächlich hat auch in der Politik keiner ein wirkliches Interesse daran, eine ehrliche Analyse durchzuführen. In der Schweiz stand schon mal zur Debatte, aus PISA auszusteigen. Das fände ich angemessen, der Quatsch kostet viel zu viel Geld.
Bezüglich "Einfluss der Medien" gibt es unterdessen einiges an Erhebungen, die stark darauf hinweisen, dass der Inflationäre Konsum der "sozialen Medien" (aka TikTok & Co) der psychischen Gesundheit nicht zuträglich ist. Kann man nachlesen, wenn's einen interessiert. Und dann draus machen, dass alles Digitale sofort aus dem Schulalltag verschwinden muss. Weil das ja genau das gleiche ist, wie TikTok. Ich bin jetzt mal argumentativ prophylaktisch.
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https://www.news4teachers.de/2…ringen-spitzenleistungen/
Kinder, deren Eltern sich um die Bildung ihrer Kinder kümmern, sind in PISA ganz oben mit dabei.
Man weiß nicht was Gründe für den Absturz sind. Aber einen Grund dafür dass es läuft sind die Eltern.
Und das ist auch gut so. Auch Eltern haben Verantwortung, nicht nur das Schulsystem.
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Das ist ja auch wenig verwunderlich.
1. Struktur und Ordnung sind das halbe Schulleben. Wer das drauf hat, kann kaum noch scheitern. Gerade in den unteren Schuljahren steht und fällt das mit den Elternhäusern.
2. Das häusliche Lernen spielt immer noch eine zu große Rolle, als dass Eltern als Lernbegleiter oder -antreiber keine Rolle mehr spielten.
3. Wir alle wissen, wie empfänglich wir selbst oder zumindest Kollegen für die "Wünsche" oder Beschwerden von engagierten Eltern sind. Ich möchte nicht wissen, wieviele Noten ungerechtfertig geschönt werden. Als Reaktion auf Beschwerden oder bereits antizipiert.
Das macht im großen Maßstab sicherlich auch einiges aus.
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Wir drehen uns im Kreis. Wenn schulischer Erfolg von Eltern abhängt, die das fördern, was in der Schule verlangt wird, dann macht eine Schule etwas falsch, die Dinge verlangt, die nicht ohne Eltern funktionieren. Offenbar klappt es in anderen Ländern besser, da können die Hauptschulkollegen noch so jammern und die Gymnasialeltern noch so mit den Schultern zucken.
Es gibt auch in anderen Staaten Kinder, die mit anderer Muttersprache aufwachsen, Kinder mit Behinderungen und selbstredend auch drogensüchtige Eltern und sozial schwache Verhältnisse. Trotzdem hat Deutschland überdurchschnittliche Probleme, diese Kinder zu fördern. Offenbar brauchen gerade diese Kinder aber besondere Aufmerksamkeit und sinnvoll verwaltetes Geld.
Stattdessen gibt es immer noch Schulen mit Linoleumböden von 1983 und ohne Waschbecken in den Zimmern, Lehrkräfte, die jammern, dass sie ohne die Hilfe der Eltern nichts zu vermitteln in der Lage sind und Schulleitungen, die sich um alles kümmern sollen, von Haushaltsverteilung über Umgang mit Verhaltensstörungen bis hin zur Entwicklung von Medienkonzepten und Administration der Computersysteme, auch von sie von nichts von alledem fundierte Kenntnisse haben. So gibt jeder sein Bestes, das Ergebnis ist halt trotzdem nur mittelmäßig.
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Es gibt auch in anderen Staaten Kinder, die mit anderer Muttersprache aufwachsen, Kinder mit Behinderungen und selbstredend auch drogensüchtige Eltern und sozial schwache Verhältnisse. Trotzdem hat Deutschland überdurchschnittliche Probleme, diese Kinder zu fördern. Offenbar brauchen gerade diese Kinder aber besondere Aufmerksamkeit und sinnvoll verwaltetes Geld.
Wenn der Bildungsethos der Familie nicht ausreicht, wird es die Schule umso schwerer haben, die Kinder zu bilden.
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2. Das häusliche Lernen spielt immer noch eine zu große Rolle, als dass Eltern als Lernbegleiter oder -antreiber keine Rolle mehr spielten
Finde den Fehler. Wir können nicht auf der einen Seite davon schwätzen, dass mehr Frauen arbeiten gehen sollen, Gleichberechtigung, blabla, und auf der anderen Seite finden, die Eltern kümmern sich zu wenig. Aber ich weiss natürlich, dass ich hier recht alleine dastehe mit der Meinung, es müsste viel mehr an der Schule und viel weniger zu Hause erledigt werden. Insbesondere die kinderhabenden Kolleginnen haben mir dafür hier noch immer die Augen ausgekratzt. Natürlich sind das die gleichen, die das mit dem Gendern ganz wichtig finden und überhaupt... Gleichberechtigung!!!
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Wir alle wissen, wie empfänglich wir selbst oder zumindest Kollegen für die "Wünsche" oder Beschwerden von engagierten Eltern sind
Sind wir das? Es interessiert mich ziemlich wenig, was Eltern so wollen, die unterrichte ich nicht. Ich hatte am letzten Elternabend ein recht bizarres Gespräch mit einem Vater der fand, Physik sei zu kompliziert bei mir. Ich erklärte ihm, ich wisse offensichtlich besser, worum es geht als er und liess ihn stehen. Ich erkläre einem Bäcker auch nicht, wie er seine Brote zu backen hat.
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Der Bäcker ist streng genommen noch viel abhängiger von Kundenzufriedenheit als du von der Zufriedenheit der Eltern mit deinem Unterricht. Wenn Bäcker A dem Kunden blöd kommt, kann der Kunde jederzeit entscheiden, zu Bäcker B zu gehen. Klar, auch als unzufriedener Elternteil hast du ein paar Möglichkeiten bishin zum Schulwechsel, aber bis da tatsächlich etwas passiert, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass der werte Herr Sohn oder die werte Frau Tochter noch eine Weile in deinem Unterricht gastieren darf.
Ganz ausklammern kann man die Eltern aber doch nicht, da der Gesetzgeber ihnen dafür auch viel zu viele Rechte im Bildungskontext einräumt. Davon abgesehen, dass Eltern sehr großen Einfluss auf die Entwicklung eines Kindes haben. Der Satz "Aber meine Mama/mein Papa hat gesagt, dass..." dürfte im schulischen Bereich viel häufiger fallen als der Satz "Aber mein Lehrer/meine Lehrerin hat gesagt, dass..." im privaten Bereich.
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Sind wir das? Es interessiert mich ziemlich wenig, was Eltern so wollen, die unterrichte ich nicht. Ich hatte am letzten Elternabend ein recht bizarres Gespräch mit einem Vater der fand, Physik sei zu kompliziert bei mir. Ich erklärte ihm, ich wisse offensichtlich besser, worum es geht als er und liess ihn stehen. Ich erkläre einem Bäcker auch nicht, wie er seine Brote zu backen hat.
Ich glaube niemand MÖCHTE seine Karriere bzw. seine Arbeit der Erziehung und Bildung seiner Kinder vorziehen - leider MÜSSEN wir es aber, da sich ein einzelnes Einkommen heute nicht mehr für die Versorgung einer ganzen Familie eignet.
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Ich glaube es ist ziemlich anmassend von dir, das so pauschal für ALLE zu befinden. Dass dein Weltbild stockkonservativ ist, ist klar. Meins nicht. Aber ich habe auch schon gar keine Kinder
Im Übrigen glaube ich, du zitierst den falschen Beitrag. Dass ich mir von Helikoptereltern keinen Knopf ans Ohr schwätzen lasse, müsstest du ja eigentlich gut finden.
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Den Ansprüchen der Eltern gerecht zu werden, noch dazu wenn es einzig und allein um Notenabänderungen ohne Substanz geht, ist nicht meine Baustelle. Ich beobachte aber, dass es bei Kollegen regelrechte Angst vor konfrontativen Gesprächen gibt und sie dem aus dem Weg gehen. Weniger Ärger und Stress und wegen zu guter Noten gibt es mit niemandem im System Ärger.
Auch ich könnte mir systemische Anpassungen vorstellen, die es möglich machen, dass der Einfluss des Elternhauses nicht mehr so wichtig wäre.
- Gestellte Lehrmaterialien, die in der Schule (am besten im Klassenraum) verbleiben. Kein Stift, kein Block, kein Buch gibt's dann nicht.
- Keine Hausaufgaben, dafür verpflichtende nachmittägliche Förderkurse. Diese nicht nur abgestellt auf Fächer, sondern auch in Bezug auf Struktur, Lernmethoden, Sozialverhalten etc. Wer diese nicht besuchen muss, dem werden sinnvolle Alternativangebote gemacht.
- Viel mehr Zeit und Raum für Beziehungsarbeit - geht in meinen Augen nur mit kleineren Lerngruppen.
- Jegliches Equipment, jeder Ausflug, das Frühstück und Mittagessen, jede noch so kleine Ausgabe mit schulischem Bezug wird durch die Schule getätigt (Die Kindergrundsicherung wäre hier gut aufgehoben gewesen).
- Belohnungssysteme, die z.B. in die Freizeit wirken > Es ist unfassbar, wie dankbar manchmal eigentlich einfache Angebote wie Plätzchenbacken angenommen werden.
- Bei Entscheidungen, wie die Wahl von best. Kursen muss die Expertise der Lehrer eine größere Rolle spielen, um absehbare Misserfolgserlebnisse und Frustrationen zu vermeiden. (Ihr glaubt nicht, wie oft hier extrem schwachen Schülern durch die Eltern z.B. noch eine weitere Fremdsprache zugemutet wird.)
Ganz viele Wunschträume, die sicher auch nicht billig sind. Aber die Ergebnisse von billig kennen wir ja.
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