• Ich glaube in anderen Ländern gibt es auch Elternhäuser.

    Das musst Du nicht "glauben". Die inherente Frage Deiner seltsamen Einlassung ist wahrscheinlich vielmehr, inwiefern es bei den Elternhäusern (und damit auf der großen kulturellen Skala) einen Unterschied zum Ausland oder aber der Vergangenheit gibt.

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

  • So gar kein Bezug auf meinen Beitrag, den du (vollumfänglich?) für Schwachsinn hältst?


    Du erwartest ernsthaft in einem Meinungsforum zu jeder Alltagserfahrung und -beobachtung Daten? Wo sollen die herkommen, wenn sie nicht erfasst werden oder sich gewisse Phänomene gar nicht als Daten erfassen lassen?

    Ist z.B. die Meinung, die Arbeitszeiten der Lehrer seien zu lang oder zu kurz hier nicht diskutabel, nur weil dazu die Daten nicht erfasst werden?

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

  • Du behauptest irgendwas und setzt es als Begründung für das schlechte Abschneiden Deutschlands bei PISA ein. Was soll man dazu Substanzielles beitragen? "Oh ja! Alles schlimm! Deutschland schafft sich ab! Keine normalen Familien mehr!" So?

  • Alles besser als einfach nur "Schwachsinn" zu schreiben.


    Du hast doch sicherlich auch ne Meinung zum Thema. Woher rühren die schlechten bzw. schlechter werdenden Ergebnisse bei Pisa? Der Familienhintergrund ist es ja nun nicht, wie Du meinst.


    Ja, ich weiß, dass die Studie in vielen Belangen angreifbar ist. Aber lass uns annehmen, dass wir erstmal nichts anderes haben.

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  • Alles besser als einfach nur "Schwachsinn" zu schreiben.


    Du hast doch sicherlich auch ne Meinung zum Thema. Woher rühren die schlechten bzw. schlechter werdenden Ergebnisse bei Pisa? Der Familienhintergrund ist es ja nun nicht, wie Du meinst.

    Sofern das Wort "Familienhintergund" hier in diesem Kontext von Dir als Synomym für "Migrationshintergrund" verwendet wird, müsste die Antwort wohl lauten "sowohl als auch".


    Ja, die insgesamt deutlich gestiegene Zahl an Schülern mit Migrationshintergrund spielt eine bzw. DIE wesentliche Rolle bei der Verschlechterung der Ergebnisse. Es muss aber noch weitere Gründe geben, denn ansonsten wären nicht ausgerechnet Gymnasien die Schulform mit der relativ deutlichsten Verschlechterung. Die Zunahme an Schülern mit Migrationshintergrund betrifft die Gymnasien nur unterproportional.


    Wie schon mehrfach gesagt, vermisse ich bisher eine tiefergehende Analyse der Ergebnisse. Mir ist bis dato jedenfalls keine solche bekannt. Vielleicht braucht es dafür einfach noch etwas Zeit.

  • Wenn man wissen will, woher die schlechteren Ergebnisse bei Pisa kommen, müsste man die Ergebnisse erst einmal ansehen (dürfen). Dann könnte man prüfen, in welchen Aufgaben und Kompetenzen die Schüler relativ gut abschneiden und in welchen katastrophal und welchen Kompetenzen man mehr Aufmerksamkeit widmen sollte.


    Natürlich müsste man sich ab und dann sicher auch Gedanken machen, ob man die jeweiligen Anforderungen überhaupt sinnvoll findet. Vor dem Hintergrund geheimer Pisa-Testaufgaben finde ich es absurd, davon auszugehen, dass die deutschen Mathe-Lehrbuchaufgaben zwar abwegig sind, die Pisa-Aufgaben aber bestimmt genau die richtigen Kompetenzen messen.


    Lehrpläne sind innerhalb Europas (oder gar weltweit) nicht vergleichbar. Meine Tochter ist ein halbes Jahr in Spanien zur Schule gegangen, abgesehen von Mathematik hatte sie noch nicht einmal die gleichen Fächer.


    Wenn man in der Schule eine Aufgabe stellt, die vom geübten Spektrum abweicht, erhält man schnell entweder katastrophale oder zufällige Ergebnisse oder oft auch solche, die zwar die Allgemeinintelligenz der Schüler, aber nicht den Lehrerfolg messen. Kurz wie mir schon einmal ein Professor sagte: Unvorbereitete Leute kann man nicht prüfen.


    Die Vergleichbarkeit ist weiterhin stark dadurch beeinträchtigt, dass unklar ist, welche Schüler überhaupt mitschreiben. Schon in den deutschen Bundesländern gibt es keine einheitliche Definition von Schulabbrecher, unterschiedliche Regeln, ab wann die Schule einen Schüler aufgibt und unterschiedliche Integrationsstrategien für Schüler, die kein Deutsch können. Somit schreiben unterschiedliche Schülergruppen mit und es kann schon bundesweit ein solcher Test (besonders am unteren Ende) keine wirklich vergleichbaren Ergebnisse liefern.


    Somit bin ich dagegen, dem Test zu viel Beachtung zu schenken. Dass die Schule reformbedürftig ist, wissen wir auch so. Das sieht man schon daran, dass die Lehrer weglaufen. Und das wäre für mich auch der erste Ansatzpunkt: Verbesserungen gibt es nur, wenn Feedback von erfahrenen Lehrern bei der Schulbürokratie (Lehrpläne, Unterrichtsorganisation, Schulorganisation, Lehrmittel, usw.) ankommt

  • Ok, die Datenlage ist dürftig. Es wäre doch also angezeigt, aus meiner Einzelbeobachtung (die natürlich nur wenig Evidenz hat), aus den Einzelbeobachtungen aller Lehrer Deutschlands, eine aussagekräftige Datenbasis zu machen. Eine Umfrage bzgl. der Einschätzungen, welche Faktoren zu den aktuellen Pisa-Ergebnissen geführt haben.

    Natürlich müssen da auch politisch unbequeme Fragen bzw. Antwortmöglichkeiten rein. Es darf, nein es muss weh tun.


    Wäre mal ne Aufgabe für die chronisch unterbeschäftigte Bundesbildungsministerin oder vielleicht können das auch die Gewerkschaften beauftragen. Die überanstrengen sich ja nun auch nicht.


    PS: Tatsächlich nutze ich "Familienhintergrund" völlig farbenblind, also nicht als Synonym für Migrationshintergrund. Die Verfallsprozesse sind da am unteren Ende des sozialen Spektrums ziemlich gleich verteilt, mit leichten Vorteilen für die Migrantenfamilien mit ihren oftmals konservativeren Familienbildern.

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

  • Die 16 Kultusministerien gehören abgeschafft und ein einheitliches Schulsystem mit verbindlichen zu überprüfenden Lernständen muss her.

    SuS, die noch in der siebten Klasse Schwierigkeiten mit dem kleinen Einmaleins haben oder immernoch in der neunten Klasse lesen wie Drittklässler, sollten nicht von Klasse zu Klasse durchgeschleift werden.

    Genau das passiert, es wird immer ein Auge zugedrückt und alle Jubeljahre werden die Anforderungen gesenkt.

    Wir leben aber in einem föderalen System. Das geht nicht so einfach glaube ich.

  • Bisher konnte ich keine Vorteile des Föderalismus erkennen. Er kostet viel Geld und ist ineffizient.

    Der Förderalismus ist (auch) eine Folge des dritten Reiches. Dadurch soll eine starke Zentralregierung verhindert werden.

    Aber auch Zentralismus hat seine Nachteile. Man muss nur nach Frankreich gucken und daran, was die EU alles an Blödsinn anstellt.

    Grundsätzlich ist es durchaus sinnvoll, Entscheidungen an die Gremien vor Ort zu verlagern. Ich halte es für absolut sinnvoll, dass die Kommunen die Schulträger sind.

    Allerdings wäre auch für ein zentrales Bildungsministerium mit einheitlichen Schulplänen und Strukturen.

  • Ich halte es für absolut sinnvoll, dass die Kommunen die Schulträger sind.

    Genau das ist ziemlicher Blödsinn, impliziert das doch, das Schulen in finanziell schlecht gestellten Kommunen eine schlechtere Ausstattung brauchen, als Schulen in finanziell besser gestellten Kommunen bzw. das für Schüler und Lehrer bei ersteren die schlechtere Ausstattung reicht.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • Genau das ist ziemlicher Blödsinn, impliziert das doch, das Schulen in finanziell schlecht gestellten Kommunen eine schlechtere Ausstattung brauchen, als Schulen in finanziell besser gestellten Kommunen bzw. das für Schüler und Lehrer bei ersteren die schlechtere Ausstattung reicht.

    Das Problem sehe ich auch. Das ließe sich aber auch durch feste Zuschüsse regeln. Beispielsweise 100 € pro Schüler durch den Bund.


    Aber stelle dir mal in Berlin ist eine Behörde, die zentral alle Schulgebäude verwaltet. Ich finde es jetzt durchaus schwierig, dass die Schulbehörde viel zu schwerfällig reagiert. Vieles wird gemauschelt, da die Richtlinien sich teilweise widersprechen.

  • Tom123 zunächst würde ich da mal die Bundesländer in der Pflicht sehen ihre Schulen angemessen auszustatten.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • Entschuldigung, aber Mathematik ist eine universelle Sprache.


    Nur eben eine, die die Wirklichkeit nicht basierend auf Wörtern, sondern modellhaft mit zahlenbasierenden Relationen beschreibt. Eine Sprache, die man entweder gut, mittelmäßig oder schlecht beherrscht. Das ist prinzipiell mit dem Beherrschen von Englisch oder Französisch vergleichbar, und das Kompetenzniveau ist selbstverständlich messbar!


    Die Beispielaufgaben einer PISA-Vorstudie hat der Spiegel hier veröffentlicht. Der benötigte Wissenstand sollte mit den deutschen Lehrplänen für die Altersgruppe auf jeden Fall kompatibel sein. Zu Beantwortung der Fragen reichen grundlegende Kompetenzen. Speziellere Untergebiete der Mathematik werden nicht berührt.

  • Das Problem sehe ich auch. Das ließe sich aber auch durch feste Zuschüsse regeln. Beispielsweise 100 € pro Schüler durch den Bund.


    Aber stelle dir mal in Berlin ist eine Behörde, die zentral alle Schulgebäude verwaltet. Ich finde es jetzt durchaus schwierig, dass die Schulbehörde viel zu schwerfällig reagiert. Vieles wird gemauschelt, da die Richtlinien sich teilweise widersprechen.

    100 Euro vom Bund? Wir als Schule erhalten schon 200 Euro pro Schüler vom Schulträger und der, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, über 500 Euro pro Schüler vom Land (und das reicht nicht). 100 Euro gleicht nichts aus oder meinst du pro Monat?

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • 100 Euro vom Bund? Wir als Schule erhalten schon 200 Euro pro Schüler vom Schulträger und der, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, über 500 Euro pro Schüler vom Land (und das reicht nicht). 100 Euro gleicht nichts aus oder meinst du pro Monat?

    Die Höhe ist relativ egal. Man müsste dann halt gucken, was die Gemeinde trägt und was der Bund. Die Problematik mit den unterschiedlichen finanziellen Mitteln der Gemeinde ist auch heute schon aktuell. Man könnte sie aber durch solche Zuschüsse zu mindestens entschärfen. Wir haben rund 200 € pro Schüler. Da ist natürlich Bau, Unterhaltung, Nebenkosten, Personalkosten etc. nicht drin. Nur reiner Schuletat. Dazu noch ein Bonus, den die Ganztagsschulen bei uns bekommen. 100 € vom Bund, 100 € von der Kommune und noch 100 € vom Land fänd ich gut. Losgelöst davon ist natürlich der Bau und die Unterhaltung der Gebäude, Sekretärinnen usw..

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