Note Mitarbeit/mündliche Beteiligung

  • Sachsen:

    "Mitarbeit umfasst Initiative, Kooperationsbereitschaft und Teamfähigkeit, Beteiligung im Unterricht, Selbstständigkeit, Kreativität sowie Verantwortungsbereitschaft"


    sehr gut: "wenn eine Leistung den Anforderungen in besonderem Maße entspricht"


    Jemand muss schon herausragend selbständig, kreativ, verantwortungsbereit etc. sein, damit er da eine 1 bekommt. Und das muss über alle Fächer hinweg gelten.

  • Wem das schriftliche nicht liegt, der kann es nicht. Die Somi-Note ist einfach nur ein Notenschönungs-Werkzeug

    So einfach kann man das nicht sehen. Ich habe jetzt schon ein paar mal, erlebt wie jemand mir im Unterricht super Ergebnisse, aber in Klausuren an einfacheren Problemstellungen scheitert, weil er mit der Prüfungssituation gar nicht zurecht kommt.


    Eigentlich nur in solchen Fällen ziehe ich die sonstigen Leistungen besonders heran.

  • Wem das schriftliche nicht liegt, der kann es nicht. Die Somi-Note ist einfach nur ein Notenschönungs-Werkzeug.

    Ich kenne natürlich eure Lehrpläne für das WBK nicht, an allgemeinbildenden Schulen (in NDS) erschöpft sich die Erhebung von Fachleistung und entsprechend auch die zu fördernden Kompetenzen aber eben nicht nur im schriftlichen Bereich. Eigene (Lösungs-) Ideen vorstellen, austauschen, miteinander diskutieren, sachliche Kritik formulieren und vieles mehr sind ebenfalls wichtige Kompetenzen, die in den meisten Jobs vermutlich sogar wichtiger sind, als die rein schriftliche Wiedergabe/Anwendung von Fachwissen.

  • Mündliche Beteiligung und schriftliches "Abliefern" sind teilweise auch Typsache. Es gibt Menschen, die unter Druck besonders gut Performance, andere kriegen dann gar nichts mehr auf die Reihe, obwohl sie es könnten. Und manche wissen zwar viel, sind aber nicht so extrovertiert, dass sie sich dauernd exponieren wollen/ können. Wenn Schüchternheit und Prüfungsangst aufeinander treffen sit das eine blöde Mischung und das Benotungssystem wird den Schüler*innen gar nicht gerecht.


    Wenn mir jemand ungefragt seine Mitschriften nachtragen würde, wäre ich tatsächlich etwas irritiert.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Wenn mir jemand ungefragt seine Mitschriften nachtragen würde, wäre ich tatsächlich etwas irritiert.

    Sie tun das ja nicht einfach so, sondern ich biete das an. Als jemand, der wohl in seiner gesamten Schulzeit keine einzige Wortmeldung vorzuweisen hat, habe ich absolut Verständnis für introvertierte Schüler. Aber ich habe und hatte genauso Verständnis für meine Lehrer, die einfach SoMi 6 gesetzt und meine Noten einfach halbiert haben, statt mir hinterherzurennen und Leistung zu "suchen". Hätte mir jemand angeboten, auf schriftliche Weise meine Mitarbeit nachzuweisen, hätte ich das vermutlich auch in Anspruch genommen. Aus Lehrersicht geht es mir ja nur darum, die Mitarbeit und Leistungen irgendwie mitzukriegen - ob jemand seine Arbeitsergebnisse im Unterricht vorträgt oder ich kurz selbst drüberlese, ist mir doch egal. Erbracht wurde sie in beiden Fällen und zur Kenntnis genommen habe ich sie auf die eine oder andere Weise dann ebenfalls.

  • Wenn mir jemand ungefragt seine Mitschriften nachtragen würde, wäre ich tatsächlich etwas irritiert.

    Ich will die Mitschriften auch gar nicht sehen. Jeder schreibt sich doch das auf was er braucht und nicht das was ich will. Ich schreibe auch niemand vor, wie er mitarbeitet. Das ist mir auch völlig egal.

    • Offizieller Beitrag

    Und manche wissen zwar viel, sind aber nicht so extrovertiert, dass sie sich dauernd exponieren wollen/ können.

    mündliche Beiträge haben nichts mit Introversion und sich Exponieren zu tun. Ich kann langsam diese Schwarzweißmalerei nicht mehr hören: Sich mit Wortbeiträgen einzubringen, sachlich zu diskutieren,Lösungen zu entwickeln und zu formulieren-- das hat doch nichts mit Extrovertiertheit oder Performance zu tun, sondern sind Kompetenzen, die jeder braucht, introvertiert oder nicht. Bei Vorträgen muss man auch vor der Gruppe sprechen und steht sogar völlig im Fokus, mehr als bei jedem x beliebigen Wortbeitrag. Ist das auch ungerecht? Soll das Format vll sogar abgeschafft werden?
    Viele Schüler sind zu bequem, sich einzubringen.


    In vielen Fächern gibt es nicht mal ein Entweder/Oder im Sinne von Richtig/Falsch, genausowenig wie schriftliche Prüfungen bedeuten, angelerntes Fachwissen zu reproduzieren.

  • Soll das Format vll sogar abgeschafft werden?

    Ehrlich gesagt, schon. Zumindest sollte es so exzessiv, wie es heute verwendet wird nicht mehr gemacht werden. So wichtig ist das auch nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Ehrlich gesagt, schon. Zumindest sollte es so exzessiv, wie es heute verwendet wird nicht mehr gemacht werden. So wichtig ist das auch nicht.

    Da stimme ich dir zu. Zumal ich zunehemnd den Eindruck gewinne, die Schüler können podcasts erstellen, aber nicht an einem Text entlang arbeiten. Die Basics fehlen, Schnickschnack klappt ;)

Werbung