Note Mitarbeit/mündliche Beteiligung

  • Beim Herumgehen sieht und hört man doch wer was macht. Das bekommt man doch immer mit, wenn jemand nicht mitarbeitet. Mitarbeit bedeutet aber doch nicht, dass man sich der Lehrkraft extra sichtbar machen muss. Das ist doch deine Aufgabe herauszufinden wer was macht. Die Schüler sollen was lernen und nicht um die Aufmerksamkeit der Lehrkraft geiern müssen.

    Sehe ich eigentlich nicht so. Es liegt ja im Eigeninteresse, seine Leistung auch sichtbar zu machen - ob nun durch Teilnahme an der Besprechung oder eben Abgabe von Ergebnissen. Letzteres machen auch viele introvertiertere Schüler, oft auch schon während der Arbeitsphase. Andere wiederum stellen ihre Stundenmitschriften und Ausarbeitungen online zur Verfügung, auch das empfinde ich als zu würdigendes Engagement, von dem der ganze Kurs profitieren kann. Welchen Weg sie wählen, ist mir eigentlich egal, aber grundsätzlich ist "Mitarbeit" für meine Begriffe nichts, dem ich aktiv hinterherlaufen muss.

    Davon unbenommen nehme ich natürlich auch Leute dran, die sich notorisch nie melden, oder frage nach, wie der Stand der Dinge in einer Arbeitsphase ist usw. Aber der Schwerpunkt der Mitarbeitsbewertung liegt halt woanders und muss vom Schüler aktiv erbracht werden.


    [Davon abgesehen nervt mich sowieso, dass ich das überhaupt bewerten muss. Ich wäre fein damit, wenn Leute ihre Leistung in Prüfungen abrufen können und sich darauf dann auch die Bewertung beschränkt.]

  • [Davon abgesehen nervt mich sowieso, dass ich das überhaupt bewerten muss. Ich wäre fein damit, wenn Leute ihre Leistung in Prüfungen abrufen können und sich darauf dann auch die Bewertung beschränkt.]

    Volle Zustimmung. Das gehört weg.

  • Volle Zustimmung. Das gehört weg.

    Warum denn? Ich empfinde das offen gestanden sehr entlastend, nicht nur in schriftlichen Korrekturen zu ersticken, sondern auch auf andere Verfahren der Beurteilung von Fachleistungen zurückgreifen zu können, die oftmals mit weit weniger Arbeitsaufwand einhergehen.

  • Warum denn? Ich empfinde das offen gestanden sehr entlastend, nicht nur in schriftlichen Korrekturen zu ersticken, sondern auch auf andere Verfahren der Beurteilung von Fachleistungen zurückgreifen zu können, die oftmals mit weit weniger Arbeitsaufwand einhergehen.

    Kann man jetzt entscheiden ob man das eine oder das andere macht? Cool, dann gibt's bei mir ab jetzt keine Klausuren mehr.

  • Erstmal vielen Dank für eure Antworten, jetzt habe ich eine Vorstellung wie andere es machen.


    Humblebee Zu unserer Schule gehört die Realschule, Fachoberschule und Berufsfachschule. Dieses Schuljahr bin ich in allen drei Zweigen eingesetzt.

  • Kleine Anekdote: ich hatte mal eine Schülerin, die wollte dafür bewertet werden, wenn sie jemand anderem vorsagte und der sich dann meldete und drankam 😳🤣

    Oh das kenne ich. Eine Schülern will aktuell gute Mitarbeitsnoten, weil sie mit ihrem Sitznachbarn spricht. Über Tiktok, Freizeit etc.

    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.:rose:

  • Davon unbenommen nehme ich natürlich auch Leute dran, die sich notorisch nie melden, oder frage nach, wie der Stand der Dinge in einer Arbeitsphase ist usw. Aber der Schwerpunkt der Mitarbeitsbewertung liegt halt woanders und muss vom Schüler aktiv erbracht werden.

    Okay, dann braucht's doch die Definition. Bei Mitarbeit als Kopfnote würde ich auch sagen, es geht vorrangig um Eigeninitiative. Bei Bewertung mündlicher Leistungen Bedarfs des Nachfragens, wenn einer nichts von sich aus zeigt.

  • Diese Auftrennung von Arbeitsverhalten (Initiative durch Schüler) und Feststellung der Fachleistung (Aufgabe der Lehrkraft unter Mitwirkung der Schüler) kann ich nur bekräftigen!

    • Offizieller Beitrag

    Diese Auftrennung von Arbeitsverhalten (Initiative durch Schüler) und Feststellung der Fachleistung (Aufgabe der Lehrkraft unter Mitwirkung der Schüler) kann ich nur bekräftigen!

    Die Trennung gibt es aber in NRW nicht.
    In einem Bundesland, in welchem die Schüler*innen in 2/3 ihrer Fächer keine Klassenarbeiten oder Klausuren schreiben.

  • In Hessen ist auch ganz klar geregelt, in welchem Verhältnis schriftliche und mündliche Leistungen gewichtet sind.

    Ich finde es gut, dass beide Leistungen einbezogen werden. So können stillere SchülerInnen, die sich im Unterricht eher zurückhalten, zeigen, dass sie es können. Andersrum liegt anderen das Schriftliche nicht und sie können es durch mdl Leistungen ausgleichen/verbessern etc.

  • Wem das schriftliche nicht liegt, der kann es nicht. Die Somi-Note ist einfach nur ein Notenschönungs-Werkzeug.


    Die Diskussionen darüber gehen mir unglaublich auf die Nerven. Ich hatte gerade erst wieder heftige Diskussionen mit einem Schüler, der der Meinung war er könnte unmöglich 3 stehen. Dabei hat dieser Schüler im Unterricht keinerlei weiterführende Beiträge geleistet und auch in Arbeitsphasen nur oberflächlich die Aufgaben bearbeitet. Da war die 3 also schon nett. Sein Argument bezüglich des AFB 2 und 3 war, dass er ja da wäre um es zu lernen. Ich finde es einfach ungerecht überhaupt die sonstige Mitarbeit zu bewerten. Ich würde lieber mehr kleine Tests schreiben. Theoretisch könnte ich das auch so machen, aber das ist an meiner Schulform nicht realistisch möglich, da man nie weiß wer am nächsten Tag so da sein wird. Kündigt man irgendwas an, fehlen so gut wie alle.

  • Man könnte jede Stunde oder sporadisch zu Beginn kurz schriftlich abfragen, auch ohne anzukündigen.


    Ich finde es auch aus Schülersicht unmöglich, keine schriftlichen Noten zu erstellen, gerade weil das Mündliche nicht nachprüfbar ist. Wenn eine Lehrperson mein Kind einmal pro Woche sieht und mit 27 anderen zusammen bewertet, kann sie natürlich Noten verschenken, oder aber ebensogut mit der Einstellung "wenn er/sie nicht durch ständiges Melden auffällt, wird er/sie wohl nichts wissen" eine 5 im Fach geben, ohne überhaupt den Namen zu kennen.

  • Die Trennung gibt es aber in NRW nicht.
    In einem Bundesland, in welchem die Schüler*innen in 2/3 ihrer Fächer keine Klassenarbeiten oder Klausuren schreiben.

    Mir ist jetzt nicht ganz klar, wie ein Bewusstsein dafür, dass die festzustellende fachliche Leistung auch im nichtschriftlichen Bereich sich nicht unbedingt in der Frequenz der Wortmeldungen bemisst, im Widerspruch dazu steht.

    • Offizieller Beitrag

    Mir ist jetzt nicht ganz klar, wie ein Bewusstsein dafür, dass die festzustellende fachliche Leistung auch im nichtschriftlichen Bereich sich nicht unbedingt in der Frequenz der Wortmeldungen bemisst, im Widerspruch dazu steht.

    Ich habe doch nicht gesagt, dass es sich in der Frequenz bemisst, aber das kann man auch nicht ganz außer Acht lassen, weil Quantität AUCH zu den Kriterien gehört.
    Also: Sich selbst zu beteiligen, Beiträge einbringen, und nicht nur darauf warten, abgefragt zu werden und einen sehr guten Beitrag liefern.

  • Die Kopfnoten gibt es doch nur einmal pro Zeugnis, oder?

    Wenn sich also jemand in allen Fächern regelmäßig beteiligt, liefert aber in einem Fach nur alle vier Wochen einen sehr guten Beitrag ab, bekommt er trotzdem in diesem Fach und in der allgemeinen Mitarbeit eine 1?

  • Zu unserer Schule gehört die Realschule, Fachoberschule und Berufsfachschule. Dieses Schuljahr bin ich in allen drei Zweigen eingesetzt.

    Sowas gibt es in Niedersachsen? Eine Schule bzw. ein Schulzentrum, wo sich eine allgemeinbildende Schule und Bildungsgänge der beruflichen Schule befinden, und wo Sek I- und Sek II-Lehrkräfte (dazu gehören ja die BBS) in allen diesen Schulformen unterrichten?! Interessant, das hatte ich bisher noch nie gehört bzw. mitbekommen.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Die Kopfnoten gibt es doch nur einmal pro Zeugnis, oder?

    Wenn sich also jemand in allen Fächern regelmäßig beteiligt, liefert aber in einem Fach nur alle vier Wochen einen sehr guten Beitrag ab, bekommt er trotzdem in diesem Fach und in der allgemeinen Mitarbeit eine 1?

    Nach meinem Verständnis bildet eine solche Kopfnote das Lern- und Arbeitsverhalten ab und ist getrennt von der fachlichen Leistung zu sehen. So könnte ein Schüler, der sich sozusagen "stets bemüht", in der "Kopfnote" zum Leistungsverhalten auf sehr gut stehen, während die Fachnoten mangelhaft sein können.


    Nur alle vier Wochen mal was beitragen würde bei mir aber unabhängig davon weder für die Kopfnote, noch für die fachliche mündliche Leistung ein "sehr gut" ergeben.

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