voraussetzungslose Teilzeit NRW

  • Ich habe nichts von geheimhalten o.ä. geschrieben, das lest ihr in den Beitrag rein, liebe chilipaprika, Meer und Zauberwald. Falls ihr ernsthaft wissen wollt, warum als Selbstzahler: Weil man meiner Erfahrung nach so wesentlich schneller an ein paar Stunden Therapie kommt! Und wenn es einem erst einmal nur darum geht, Aussicht auf ein Attest zu erhalten, um dieses einem TZ-Antrag beizulegen, ist das auch absolut finanzierbar und vom Aufwand her mit ein, zwei Telefonaten erledigt. Will man längerfristig Probleme angehen, kann man sich immernoch mit Krankenversicherung und Beihilfe auseinandersetzen, um regelmäßige Sitzungen genehmigt zu bekommen.

    Vor der Unterstellung in Zukunft bitte gerne erst einmal nachfragen, danke.

    Bei mir musste vorab nichts genehmigt werden und ich habe zügig Termine bekommen. Zahlen denn Selbstzahler mehr, damit es mit den Terminen schneller geht? Sorry, stehe auch auf dem Schlauch. Ich hatte das mit dem selbst zahlen auch so verstanden, dass es in keine Akte soll und wusste nicht, dass das irgendetwas beschleunigt. Aber bei mir ist es über 10 Jahre her, vllt. weiß ich das nicht mehr richtig oder es hat sich etwas geändert. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass ich vorher nichts genehmigen lassen musste und ich wüsste auch nicht, warum es da Probleme geben sollte. Anderenfalls hätte ich aber wahrscheinlich auch selbst gezahlt.

  • Wenn man gesetzlich versichert ist und es über die Kasse laufen lassen will, kann man locker 6-9 Monate auf einen ersten Termin warten. Wenn man privat versichert ist bzw. Selbstzahlerin (macht für die Therapeutin keinen Unterschied, weil ihr egal ist, ob man die Rechnubng weiterreicht) geht das mit einem Termin deutlich schneller. Ob man sich die Therapie bei der PKV genehmigen lassen muss & ob und was bezahlt wird, liegt am Versicherer und dem Tarif, den man gewählt hat.

  • Wenn man gesetzlich versichert ist und es über die Kasse laufen lassen will, kann man locker 6-9 Monate auf einen ersten Termin warten. Wenn man privat versichert ist bzw. Selbstzahlerin (macht für die Therapeutin keinen Unterschied, weil ihr egal ist, ob man die Rechnubng weiterreicht) geht das mit einem Termin deutlich schneller. Ob man sich die Therapie bei der PKV genehmigen lassen muss & ob und was bezahlt wird, liegt am Versicherer und dem Tarif, den man gewählt hat.

    Hängt aber in erster Linie damit zusammen, dass es zu wenig Kassensitze gibt und es sehr aufwändig ist, in der GKV, eine Bewilligung bei jemandem ohne Kassensitz zu bekommen. (Antrag, Nachweis, dass man woanders in 6-12 Monaten keinen Platz bekommt etc.)

  • Hängt aber in erster Linie damit zusammen, dass es zu wenig Kassensitze gibt und es sehr aufwändig ist, in der GKV, eine Bewilligung bei jemandem ohne Kassensitz zu bekommen. (Antrag, Nachweis, dass man woanders in 6-12 Monaten keinen Platz bekommt etc.)

    Das ist mir klar. Es ging mir nur darum, klar zu stellen, dass es für die TE einfacher wäre an Therapie zu kommen, wenn sie Selbstzahlerin ist, insbesondere, wenn sie gesetzlich versichert sein sollte.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Über Dritte gesprochen, finde ich den Begriff "Mumienrabatt" ebenfalls unpassend. Aber mein alter Lehrer zitierte ihn in Bezug auf sich selbst, da er mitteilte, dass er selbst jetzt oder bald auch Mumienrabatt erhalte.

    Natürlich ist das respektlos, aber ich freue mich, dass meiner Vergreisung mit allem, was nun mal dazugehört, auf diesem Weg Respekt gezollt wird.


    Mein Ausdruck ist auch nicht irgendwie offiziell, aber kam mir als erstes in den Sinn, als ich davon hörte.

  • Na ja, eine Bekannte von mir (Finanzbeamtin) hat eine Therapie bei einer Diplom-Psychologin und Heilpraktikerin für Psychotherapie gemacht. Meine Freundin musste die Psychotherapie auch selbst zahlen, weil weder Beihilfe noch Krankenkasse die Kosten übernehmen. (Warum, weiß ich nicht - Keine Kassenzulassung?) Sie wusste aber schon, bevor sie diese Therapie angetreten hat, dass sie "Selbstzahlerin" sein würde. Andere Bekannte und KuK wiederum bekamen ihre Psychotherapie bezahlt.


    Ich kann gerade nicht nachvollziehen, warum hier Midnatsol für ihren Vorschlag derart "angemacht" wird. Was passt euch denn daran nicht Zauberwald , chilipaprika und Meer ?

    An der Stelle einer -Kasse oder -Versicherung würde ich generell keine Behandlungen bei Heilpraktikern bezahlen.

  • An der Stelle einer -Kasse oder -Versicherung würde ich generell keine Behandlungen bei Heilpraktikern bezahlen.

    Ich habe Midnatsol nicht angemacht. Wenn ich überhaupt irgendwas angemacht habe, dann den Gedanken, dass man als Lehrerin Nachteile zu befürchten hat, wenn man sich sich in einer Notlage psychotherapeutische Hilfe holt. So hatte ich das verstanden, was aber wohl ein Missverständis war. Es ist wohl so, dass man als Selbstzahler eher Termine bekommt, wenn ich es recht verstehe. Das finde ich wiederum nicht in Ordnung denen gegenüber, die Hilfe bräuchten und sich das nicht leisten können.


    Falsches Zitat, ich meinte Humblebee.

    • Offizieller Beitrag

    Es ist wohl so, dass man als Selbstzahler eher Termine bekommt, wenn ich es recht verstehe. Das finde ich wiederum nicht in Ordnung denen gegenüber, die Hilfe bräuchten und sich das nicht leisten können.

    Es ist nicht so. Kann auch nicht sein.
    Dem Therapeuten bzw. Arzt kann es egal sein, ob man Selbstzahler oder privat versichert ist, der Preis ist dasselbe. Gegebenenfalls eben höher bei privat Versicherten.
    Ob man was danach einreicht oder nicht, spielt keine Rolle.
    Außer natürlich ist mit "Selbstzahler" schwarz in bar (bei einem nicht anerkannten?) gemeint, aber da kriegt man auch keinen Attest.

  • Als Selbstzahler schneller einen Termin gilt insbesondere für Menschen in der GKV. Da, wie bereits geschrieben, eigentlich nur Therapeut*innen mit Kassensitz mit der GKV abrechnen können. Diese sind aber alle voll. Mit viel Aufwand und Papierkram bekommt man manchmal auch Therapie bei Personen ohne Kassensitz bezahlt. Das weiß aber auch nicht jeder.

    Ich könnte hier Seiten von Geschichten zu Psychotherapie und insbesondere GKV schreiben, lass ich aber lieber. Und ich habe aufgehört zusammenzurechnen, wie viel Geld ich schon selbst für Therapien bezahlt habe, weil die KK aus unterschiedlichen Gründen zeitweise nicht gezahlt hat. Ohne die Therapie wäre ich nicht arbeitsfähig gewesen und längst nicht dort wo ich heute bin. Interessiert aber eine KK nicht, selbst wenn man im Angestelltenverhältnis ist und ggf. ins Krankengeld rutschen könnte. Ich könnte weiter schreiben, lasse es aber besser.

    • Offizieller Beitrag

    Ich weiss zwar, dass es beamte in der GKV gibt, entschuldige mich also für meine Annahme, dass die Antworten an Caliope auch die Eventualität GKV in Betracht zogen, Caliope sprach aber von einer Pensionierung (also Beamtin), so dass ich von der PKV ausgegangen bin.

    Und leider könnte ich auch Bücher zur unverschämten (Nicht-) Abrechnung von psychotherapeutischen Leistungen, jenseits und diesseits des Rheins und es schmerzt mir zu sagen, dass es in Deutschland fast paradiesisch ist, im Vergleich, aber eben nur im Vergleich :(

  • Mir geht es ähnlich - ich arbeite seit 8 Jahren voraussetzungslos Teilzeit, weil ich Zeit haben möchten, mich um meinen alleinstehenden alten Vater zu kümmern.

    Heute wollte ich den nächsten TZ-Antrag abgeben, aber die SL hat mir mitgeteilt, dass sie ihn so nicht genehmigen könnte.

    Mein Vater hat GdB von 100%, aber keine Pflegestufe.

    Mal sehen, was die SL sagt, wenn den Schwerbehindertenausweis dem Antrag beifüge. Selbst wenn ich jetzt für meinen Vater einen Antrag auf Pflegestufe stellen würde, wäre das nie bis Ende Januar durch.

    Außerdem würde es ihn total runterziehen, wenn das jetzt amtlich wäre, dass er pflegebedürftig ist - ist eh gerade aus vielen Gründen schwierig mit und für ihn.

    Ich weiß auch nicht, ob ich es für mich gesundheitlich schaffen würde, wieder Vollzeit zu unterrichten ...

    Freu' mich auf den weiteren Austausch mit euch - gerne auch per PN.

    Herzliche Grüße,

    Peselino

  • Du hast die Möglichkeit, den Antrag schriftlich zu begründen und von der Möglichkeit solltest du Gebrauch machen. Der Dienstherr hat eine Fürsorgepflicht und du kannst durch deine Begründung genau schildern, wieso der Antrag deiner Meinung nach genehmigt werden muss.


    Du kannst dort deine familiäre Situation schildern oder auch - wenn die Pflegestufe beantragt wird - den Antrag beifügen. Ein Verweis auf die Fürsorgepflicht kann nicht schaden.


    Das macht es halt deutlich schwerer für die SL, deinen Antrag abzulehnen.


    Es ist natürlich für die SL deutlich angenehmer, wenn der Antrag zurückgezogen wird. Die Ablehnung muss ja schließlich begründet werden.


    Sollte die SL bei erneuter Abgabe signalisieren, dass sie den Antrag trotzdem ablehnt, kann es auch hilfreich sein, darauf hinzuweisen, dass du eine Ablehnung deines Antrags so nicht akzeptieren wirst. Dann merkt die SL schon, dass das mit Arbeit verbunden sein wird.


    Zur Not bleibt immer noch das Verwaltungsgericht. Wenn's nicht geht, dann geht's halt eben nicht und man sollte auch diese Eskalationsstufe nicht einfach ausschließen.

  • Vielen Dank für deine Antwort.


    Verwaltungsgericht ... das klingt nach einem langen Weg, aber vielleicht geht es ja auch anders.


    Ich werde dem Antrag eine Kopie des Schwerbehindertenausweises beifügen - allerdings erst nächste Woche, weil ich da vorher nicht dran komme. (Da liegen 100 km zwischen ...).

    Und dann sachlich schildern, welche Betreuung notwendig ist. (Ist leider in den letzten Wochen erschreckend schnell mehr geworden...)


    Das ist schon schlimm, dass ein Angehöriger erst eine Pflegestufe haben muss, damit ein TZ-Antrag durch geht. Alles, was vor der Pflegestufe Betreuung ist, ist reines Vergnügen - oder was? Dass ich dadurch auf viel Geld verzichte, ist meine Sache.


    Dass man jahrelang keine Lehrer ausgebildet hat etc., ist doch nicht meine Schuld.

    Und dass die arbeitende Generation heute sich auch um ihrer älteren Angehörigen kümmern will / muss, ist vermutlich auch nicht vorhersehbar gewesen. Genauso wenig wie die wachsenden Schülerzahlen ...

  • Du hast gute Gründe für deinen Teilzeitantrag. Wenn du diese klar und deutlich (schriftlich) darlegst, hast du auch Chancen, dass er genehmigt wird. Ich würde an deiner Stelle auch Kontakt zum Bezirkspersonalrat suchen und dich dort beraten lassen.


    In der Regel kommt es nicht zu einem Gerichtsverfahren. Ich finde den Gedanken aber irgendwie beruhigend: Sie können nicht willkürlich entscheiden, sondern müssen deine individuelle Situation berücksichtigen.

  • Ich habe nun eine Bescheinigung, dass einer meiner Angehörigen pflegebedürftig ist und ich mich kümmere.

    Ich bin aber noch unschlüssig, ob das wirklich notwendig ist. Sowas brauche ich dann ja jedes Jahr?

    Und eigentlich finde ich, dass wir das selbst entscheiden können sollten, wieviel wir arbeiten können.

    Ist ja nicht so, dass man mir was schenkt... ich verzichte ja auch auf Geld und bekomme kein Vollzeitgehalt.

    Und ich bin 60 Jahre alt... ich bin nicht mehr so belastbar wie früher. Das ist schlicht Tatsache. Ich kann diesen Beruf leider nicht mehr Vollzeit aushalten.

    DAZU kommen noch meine privaten Belastungen... die meinen Arbeitgeber ja natürlich nichts angehen und ihn auch nicht interessieren... aber die eben auch pflegebedürftige Angehörige beinhalten. manche mit Pflegestufe... manche im Heim lebend... manche ohne Pflegestufe aber mit hohem Aufwand zu betreuen.

    Also... jährlich eine Bescheinigung abgeben? Zählen pflegebedürftige Angehörige, die im Heim leben auch?

    Das Leben ist unberechenbar. Iss das Dessert zuerst!

  • Caliope, darf ich dich fragen, ob dir das der Hausarzt der Angehörigen formlos bestätigt hat?


    Ich merke ohnehin, dass im Kollegium jeder Verständnis dafür hat, dass Kollegen zuhause bleiben und für alle anderen Mehrarbeit entsteht, weil das Kind krank ist (auch wenn die Betreuung dann mal durch die Großeltern erfolgen kann, die im gleichen Haus leben...), dass aber die Belange derjenigen, die sich um die ältere Generation kümmern müssen, hinten rüber fallen.


    Ich bin zwar U60, aber auch nicht mehr so belastbar, weil die Gesundheit nicht mehr zu 100 % da ist.


    Mach dir von den Bescheinigungen Kopien und reich sie jedes Jahr wieder neu ein.


    Und - genieß die Zeit, die du mit deinen älteren Angehörigen verbringen kannst. Das kann so schnell vorbei sein!


    VG

    Peselino

  • Ich habe natürlich auch noch ältere Kolleginnen, die noch wunderbar fit und belastbar sind. Wenn ich da nun sage... ich kann das so nicht mehr... und weitere extra Aufgaben ablehne... dann merke ich, dass viele jüngere Kolleginnen denken, dass ich mich nur anstelle und dass die anderen Kolleginnnen ja auch noch alles wunderbar schaffen.

    Da hast du ganz Recht... viel Verständnis im Kollegium findet man eher nicht. Das führe ich aber auch vor allem darauf zurück, dass jeder in unserem Beruf bis zum Anschlag belastet ist und eigentlich nichts zusätzlich mehr auffangen kann. Verstehe ich.

    Deshalb will ich ja nicht auf die Mehrarbeit anderer setzen, sondern für mich selbst sorgen und Teilzeit arbeiten.

    Das Leben ist unberechenbar. Iss das Dessert zuerst!

  • Die Abwicklung des Antrags auf Pflegestufe hat bei uns in der Familie gerade knappe 4 Wochen gedauert, wie waren auch überrascht. Der Termin für die Begutachtung fand binnen zwei Wochen statt und dann kam nach 2 Wochen schon der Bescheid (Medicproof, Debeka).

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