Erfahrungen mit autistischen Kindern

  • Hallo liebes Forum,


    im Rahmen eines Praktikums habe ich nun für 3 Wochen einen 4-jährigen autistischen Jungen im Kita-Alltag betreut.

    Das Thema frühkindlicher Autismus hat seitdem großes Interesse bei mir geweckt, und ich frage mich, wie es für diese Kinder dann in der Schule weitergehen wird.

    Der besagte Junge war in einer normalen Kindertagesstätte untergebracht, doch es wird schon der Wechsel auf eine Inklusionskita diskutiert.

    Sein 7-jähriger Bruder geht zum Beispiel in die Förderschule, bei ihm ist der Autismus noch stärker ausgeprägt.

    Habe im Internet gelesen, dass autistische Kinder selten in regulären Schulen unterrichtet werden, stimmt das?

    Und was haltet ihr davon?

    Denn ich hatte den Eindruck, dass der Junge in der Kita sehr viel von den „normal entwickelten“ Kindern abgeschaut und gelernt hat. Das wäre in einer reinen Fördergruppe vielleicht etwas schwieriger.

    Zumal ja nicht mal dort 1:1 Betreuung stattfinden kann, da die Fachkräfte mehrere Kinder gleichzeitig betreuen müssen.

    Ich freue mich auf Erfahrungsberichte und Meinungen zu diesem Thema!

  • Autismus ist ein weites Feld,

    sowohl frühkindlicher wie auch Autusmus-Spektrum.


    Es gibt Kinder, die in GE-Klassen beschult werden, kleine Gruppe, mehrere Erwachsene.

    Die GE-Koop-Klasse bekommt offenbar auch über den Autismus zusätzlich eine I-Hilfe.


    Es gibt Kinder, die in der Regelschule beschult werden, auch da gibt es I-Hilfen.

    Darüber hat man dann die 1:1-Betreuung.


    GE-Schulen haben oft eine andere Ausstattung, die vieles ermöglicht, und können flexibler reagieren, weil sie auf besondere Bedürfnisse und die Anpassung eingestellt sind.

    Regelschulen müssen die Ansprüche der allgemeinen Anforderungen erfüllen und die Inklusion kommt hinzu. Nur selten sind Regelschulen so weit, dass sie auf besondere Anforderungen vieler einzelner SuS eingehen können, was auch an fehlenden Ressourcen liegt.

  • Das kommt auf die individuelle Ausprägung des Autismus an, die bei jedem Autisten anders ist. Es gibt den Spruch "Kennst du einen Autisten, kennst du einen Autisten", der das ganz gut zusammenfasst :)


    Wir haben am Gymnasium mehrere Schüler mit Autismus-Spektrum-Störung, das geht von Kindern, die gar nicht viel auffallen würden, wenn man nicht wüsste, dass sie Autisten sind, bis zu Kindern, die ohne Integrationshilfe nicht bei uns beschulbar wären. Vom Intelligenzlevel ist im Autismus Spektrum auch alles dabei - von hoch intelligenten bis hochbegabten Kindern bis zu Kindern, die starke Lernbeeinträchtigungen haben (letztere "landen" aber bisher nicht bei uns).


    Ich hatte schon Autisten, mit denen eine direkte Kommunikation äußerst schwierig war, die aber fachlich in schriftlichen Arbeiten hervorragende Leistungen erbrachten, während andere (bis auf Probleme beim direkten Blickkontakt) völlig frei kommunizierten. Ohne Fachleute, die die spezifischen Bedürfnisse des einzelnen Autisten diagnostizieren, geht es eigentlich nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe an der Grundschule ebenfalls mehrere Schüler:innen mit Autismus erlebt. Von "fast gar nicht auffällig" (nur etwas starre Mimik und kaum Blickkontakt) bis hin zu "unbeschulbar in einer Klasse" waren verschiedene Ausprägungen dabei.

    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

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