Seiteneinstieg Förderschule Sachsen-Anhalt

  • Hallo ihr alle,


    ich überlege eine Stelle als Lehrkraft an einer Förderschule in Sachsen-Anhalt anzunehmen, habe jedoch noch einige Fragen, die mir bisher niemand so richtig beantworten konnte, daher hoffe ich auf die Expertise der Menschen hier:


    1. Sollten ich nach dem Probejahr die Fortbildungen wahrnehmen und mich für den berufsbegleitenden Vorbereitungsdienst qualifizieren, inwieweit ist der Abschluss dem zweiten Staatsexamen gleichwertig anerkannt? Kann ich mich anschließend bspw. auch in anderen Bundesländern bewerben?


    2. Ich werde, aufgrund meines Masterabschluss und Ableitung eines Faches in die Stufe E12 eingeteilt, ich habe jedoch 5 Jahre Berufserfahrung als Lehrkraft an einer Berufsfachschule und hoffe, dass ich in eine höhere Erfahrungsstufe eingeteilt werde. Jedoch würde ich an einer Förderschule zu arbeiten beginnen. Hat jemand Erfahrung mit den Stufen und könnte mir eine Rückmeldung geben?


    3. Hat jemand einen Förderschwerpunkt in den Fortbildungen „nachstudiert“, z.B. Geistige Entwicklung, und könnte mir hier einige Erfahrungswerte mitteilen? Kann ich überhaupt konkret einen Förderschwerpunkt belegen?


    Ich danke euch!


    LG

    Avapalaber

  • Hallo, ich verstehe die vorliegenden Informationen folgendermaßen:

    Man kann in Sachsen-Anhalt auf verschiedene Weise quereinsteigen. Je nach Qualifikation erhält man E9-E12. Es muss nicht mal ein Fach ableitbar sein. (An Förderschulen reicht eine Ausbildung zum Erzieher plus Berufserfahrung an einer Förderschule). Wenn ein Fach anerkannt wurde, kannst du bei Bewährung entfristet werden.


    Wenn man den berufsbegleitenden Vorbereitungsdienst absolvieren will, muss man schon unbefristet beim Land arbeiten und drei Fächer ableitbar sein. Zwei sonderpädagogische Fachrichtungen und ein Fach der Sek oder 2 der Grundschule. Ich vermute, dass man dann ein 2. Staatsexamen hätte, das in allen Bundesländern gilt, denn es stehen dort die entsprechenden Paragrafen der Ausbildungsverordnungen verlinkt, ich weiß es aber nicht ganz sicher.


    Eine sonderpädagogische Fachrichtung kann man wahrscheinlich nachstudieren, in Sachsen geht das jedenfalls, wenn Bedarf ist, wird sowas in aller Regel gemacht. Manchmal muss man dafür in einer bestimmten Stadt studieren.


    https://landesschulamt.sachsen…ng/seiteneinstieg#c368051


    Um das ganze befristet ein Jahr auszuprobieren, sind jetzt in diesem Bundesland die Hürden extrem niedrig. Um dich voll zu qualifizieren bedarf es allerdings eines langen Atems.

  • Ich danke dir für deine Antwort.

    Was meinst du mit langer Atem?

    Denn ich wäge gerade ab, ob ich das angefangene Lehramtsstudium (Anerkennung meines Masterstudiums, + 1,5 jahre habe ich noch bis zum ref) oder den Seiteneinstieg wage, da das Studium doch manchmal sehr arbeitsintensiv ist und nur selten auch den Mehrwert bringt, den ich mir erhofft hatte. Ich habe auch ganz viel Hilfreiches gelernt, ich möchte nicht sagen, dass das ganze Studium „schlecht“ ist, teilweise ist es jedoch mit Lehrerjob an der Schule und Studium schwierig umsetzbar.

  • Ich persönlich würde weiterstudieren. Der Quereinstieg ist eigentlich immer ein Gestückel, bei dem du darauf angewiesen bist, dass gerade dein Fach gesucht ist. Wenn du eine Sonderpädagogische Fachrichtung nachstudieren musst, studierst du zum einen sowieso wieder und zum anderen kann es sein, dass du in Halle arbeitest, aber nach Magdeburg pendeln musst oder umgekehrt.


    Du müsstest dich jetzt für 200 und dann glaube insgesamt 500 Stunden Nachqualifizierung verpflichten, damit die Entfristung läuft. Und erst danach würdest du mit dem berufsbegleitenden Vorbereitungsdienst beginnen, der, wie der Name sagt, neben deiner regulären Arbeit stattfinden würde. Ich kenne jemanden, der das gemacht hat und das geht, wenn man gut organisiert ist. Es ist aber ein langwieriger und anstrengender Prozess.


    Was du aus dem Lehramtsstudium mitnimmst, wird sich dir später zeigen. Das Referendariat machst du beim regulären Weg ja auch.


    Edit: Aber für genaue Infos, auch wegen der EG-Stufe, würde ich lieber direkt beim Amt anfragen.

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