Hallo,
da es ja niemanden großartig interessiert, ob die Qualität von Unterricht hoch ist oder nicht, und im Vordergrund mittlerweile andere Dinge stehen (Papierkram), verändern sich die Aufgaben einer Lehrkraft immer mehr. Ich weiß nicht, wie das bei euch ist, aber ich bin seit ca. 15 Jahren im Geschäft und habe damals wie heute identische Bildungsgänge, und der Unterschied ist drastisch, es sind mittlerweile zwei völlig unterschiedliche Dinge. Sowohl für mich als auch für die Schüler sind die Anforderungen extrem gewachsen und haben sich inhaltlich verändert. Mit allem, was ich nun zu tun habe, komme ich deutlich über das Stundenkontingent, für das ich bezahlt werde.
Da ständig krankschreiben lassen oder das Wochenende durcharbeiten keine Dauerlösung sind, muss Pragmatismus her.
Ich bin eigentlich aus dem Grund Lehrerin geworden, lebendigen und sinnvollen Unterricht zu machen und meinen SuS eine gute, abwechslungsreiche Berufsausbildung zu ermöglichen. Und das mache ich auch noch. Da ich mit meinen Fächern sehr viele Inhalte unterrichten kann, hat es bisher kein Jahr mit nur Unterrichtsreihen gegeben, die ich schon mal gemacht habe. Dazu ändert sich ständig der Lehrplan. Dann kommt bei uns ein Klima der Angst hinzu, weil unsere SL eine sadistische Ader hat und auch schon mal SuS fragt, ob sie mal das Material von Frau XY sehen können und ob die auch schon mal früher Schluss macht, sowie ihre Spionin losschickt (Partnerin, die auch bei uns arbeitet), um zu kontrollieren), verbunden mit regelmäßigen Drohungen, Dienstvergehen bei der Bezirksregierung zu melden. Generell ist unsere Schule überorganisiert, wie selbst die QA letztes Jahr festgestellt hat.
Auch ist immer mehr spürbar, dass die SuS immer weniger Kompetenzen und auch soziale Fähigkeiten mitbringen. Das heißt für mich, dass ich mehr Übungsbeispiele entwerfen muss und das alte Material überarbeiten muss, sonst fällt die Hälfte durch (sind Erzieher, und da ist eigentlich gewollt, dass man alle gut fördert und alle bestehen )
Heißt: Ich bin viel Unterrichtsvor- und nachbereitung beschäftigt - für mich eine sinnvolle Tätigkeit. Aber mit dem ganzen anderen Kram (Papierkram, viel zu korrigieren, Prüfungserstellung, Klassenleitung) bin ich deutlich über meinem Kontingent.
Ich mache das seit Jahren und bin nicht mehr bereit dazu, zumal ich nächstes Schuljahr mit den Stunden etwas hochgehen will und mir eigentlich nicht vorstellen kann, noch mehr zuhause zu tun (in Relation zu meinen Stunden).
Daher meine Frage: Was tut ihr, um effektiver zu arbeiten? Wie bereitet ihr effektiv Unterricht vor? Wie sorgt ihr für eure work-life-balance?