Kann man fürs Referendariat Bürgergeld beantragen?

    • Offizieller Beitrag

    Laut Auskunft würde ich wohl deutlich über den 1500 Euro liegen, wenn ich eine Vertretungsstelle annehmen würde.

    Naja, es kriegt nicht jede*r eine Vollzeitstelle. Du machst zwar ein absolutes Geheimnis um dein Bundesland, Lehramt und Fächer (und ja, viele Fragen bzw. Tipps sind durchaus nicht allgemeingültig...), aber ich würde als Anfänger*in erst recht keine Vollzeitstelle nehmen, selbst wenn sie angeboten würde. Je nach Lehramt E11 oder E10, 50-70%...


    Zitat

    Ich weiß nicht, wie du auf 1400 Euro kommst, aber ich weiß hier von Vertretungslehrkräften mit meiner Qualifikation, die deutlich mehr bekommen und 300 bis 400 Euro mehr würden für mich schon viel ausmachen.

    Siehe oben.
    Die 1400 Euro habe ich als Massstab genommen, weil es ca. das ist, was du im Ref netto hast, wenn du die Krankenversicherung abgezogen hast. Also richtiges Netto wie bei einer Vertretungsstelle.

  • Im nächsten Jahr wir man im Ref bei etwa 1600 € netto liegen, wenn es wirklich eng ist, spricht nichts dagegen noch einen kleinen Nebenjob zu machen mit jeden Samstag 3 Stunden Nachhilfe kommt man schon auf 1800 netto. Ich kann das Problem wirklich nicht nachvollziehen, es gibt viele Menschen in diesem Land, die mit einer ganz normalen Vollzeitstelle nach Steuern und Sozialabgaben weniger haben.

  • Wie gesagt, auch wenn das hier ein bisschen belächelt wurde, aber ich denke schon, dass es in der Zeit vor 2020 finanziell leichter war das Ref zu machen.

    Mir ist das selbst bei den letzten Zügen des Masters aufgefallen. Normal kam ich mit meinem Geld immer recht klar und hatte sogar etwas übrig. Das Gegenteil ist momentan der Fall.

    Und ich denke, du solltest mit bedenken, dass jede: r von uns ganz unterschiedliche finanzielle Belastungen im Ref hatte, die unter Umständen deutlich gravierender waren als die Inflations- oder auch Energiepreisentwicklung in den letzten drei Jahren. Es gibt hier Mitschreibende, die schon im Studium alleinerziehend waren ohne Unterhaltszahlungen, schwerkranke/schwerbehinderte KuK, die kontinuierlich erheblich erhöhte Gesundheitskosten haben, etc.


    Niemand steckt in deinen Schuhen, aber als jemand, der selbst infolge gesundheitlicher Probleme erhebliche Mehrkosten seit Jahren hat darf ich dir denke ich schreiben, dass du auch umgekehrt nicht in den Schuhen der anderen steckst. Zu meinen, dass deine persönliche Lage zumindest infolge der Inflationsentwicklung so viel härter wäre als das bei denjenigen der Fall war, die ihr Ref vor/ bis 2020 bereits beendet haben ist vermessen.


    Und ja, du kannst unter Umständen auch neben dem Ref etwas dazuverdienen, dazu hatte ich schon früher heute etwas geschrieben gehabt.

    Lies dir einfach in Ruhe die Beiträge durch und geh dann mit derselben Ruhe deine Finanzen kritisch durch: Was ist tatsächlich lebensnotwendig, was zwar schön, aber wenn das Geld knapp ist eben unnötiger Luxus, der im Ref gestrichen werden kann.


    Du hast einige gute Hinweise bekommen in diesem Thread, wie auch 2034/2024 das Ref finanziell bewältigt werden kann, wenn du bereit bist einerseits den Gürtel enger zu schnallen und andererseits an echten Lösungen zu arbeiten, die deine Berufsausbildung nicht unnötig verzögern.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Um ehrlich zu sein, verstehe ich das Problem nicht so ganz. Ich habe im Ref 1168 Euro verdient (habe die alten Kontoauszüge noch). Ich habe damals in einer verdammt teuren Stadt gewohnt (Münster), im Studium hatte ich immer um die 900 Euro/Monat (mit allerlei Studijobs inkl.). Ich bin immer gut über die Runden gekommen:


    1. Ich hatte keine eigene Wohnung, sondern habe in einer WG gewohnt (Miete etwa 340 Euro).

    2. Nicht notwendige Ausgaben (Urlaube, Klamotten etc.) wurden teils drastisch reduziert.

    3. Ich hatte kein Auto, obwohl ich ins tiefste Münsterland und zum Seminar sogar nach Bocholt musste. Musste ich halt Zugfahren/Fahrgemeinschaften bilden usw.

    4. Ich habe einmal die Woche nebenher gejobbt. Klar, ist stressig, aber durchaus machbar. Das waren dann nochmal etwa + 300-400 Euro.

    5. Ich habe im Ref ungefähr 150-200/Monat zurücklegen können.

    6. Größere Neuanschaffungen wurden ind er Zeit eigentlich nicht getätigt.

    7. Meine alten Studimöbel habe ich behalten, da gab es so gut wie nix Neues.


    Ich denke, es ist durchaus machbar, wenn man einsieht, dass man in dieser Zeit den Lebensstil echt knackig runterfahren muss.

  • Wenn ich hier so lese, frage ich mich immer wieder, was für ein Lebensstil denn im Studium geführt wird, wenn man Sorge hat, mit dem Refgehalt nicht auszukommen? Also ich kann verstehen, wenn man dann tatsächlich ein Auto benötigt, dass dies nicht unbedingt so easy ist, aber auch da gibt es heute ja verschiedene Möglichkeiten. Alle anderen Punkte fallen mir tatsächlich schwer, auch wenn mein Studium und Abschluss nun auch schon eine Weile her ist. Für mich wäre das Geld im Ref um vieles mehr gewesen als das, was ich im Studium durch Jobs und oder Kredit zur Verfügung hatte. Und ich hab jetzt mal Schokozwergs verdienst als Referenz genommen.

  • Hattest du während des Studiums einen höheren Lebensstil? Das dürfte aber auch eher die Ausnahme sein.

    Nicht in dem Sinne, aber ich hatte insgesamt halt weniger Ausgaben, auch relativ betrachtet (Krankenkasse über die Eltern, mehr Zeit, um auch mal schnell ein paar Extraschichten zu fahren, wenn ich mir was leisten wollte, konnte alles mit dem Fahrrad erledigen, musste mir weniger Material etc. kaufen usw.). Ich konnte im Studium um die 5000 Euro nebenher ansparen.

  • Darf man neben dem Ref denn offiziell noch arbeiten?

    Ja darf man theoretisch. Kommt halt drauf an was und ob es genehmigt wird. Da wird im Vorbereitungsdienst nochmal genauer hingeschaut.


    Welches Lehramt hast du denn?


    Mit AW A13Z kommste auf 1500€ Netto als Single.


    https://oeffentlicher-dienst.i…3b&stkl=1&r=0&zkf=0&pvk=0

  • Vielleicht kommt es auch darauf an, ob man während des Studiums finanziell durch die Eltern unterstützt wurde und dann ab Ref auf sich gestellt ist? Kommt mir nur gerade, ich weiß nicht, ob die Annahme stimmt. Ich hatte während des Studiums Bafög-Höchstsatz, dann HartzIV bis Ref-Beginn. Ich weiß nicht mehr, wie die Zahlen damals waren, aber jetzt ist der Vergleich 812 Eur Bafög zu 1400-1500 Eur Sold im Ref. Wenn man dann keine Lust mehr auf WG hat und ein Auto braucht, kommen Kosten hinzu, aber den sinkenden Standard sehe ich noch nicht.

  • Ach ja und ich denke, meine Grundfrage ob es Bürgergeld gibt, ist wohl geklärt.

    Das kann ich sicher vergessen.

    Wenn du alleinstehend bist ja, weil du als Ref keinen Anspruch hast, egal in welcher Höhe das Einkommen ist. Lediglich für die Familienangehörigen, die man evtl. hat kann man Bürgergeld beantragen.

  • Wenn ich hier so lese, frage ich mich immer wieder, was für ein Lebensstil denn im Studium geführt wird, wenn man Sorge hat, mit dem Refgehalt nicht auszukommen? Also ich kann verstehen, wenn man dann tatsächlich ein Auto benötigt, dass dies nicht unbedingt so easy ist, aber auch da gibt es heute ja verschiedene Möglichkeiten.

    Wenn du heutzutage 500 oder 600 Euro für eine 1 Raumbude bezahlst und noch die gestiegenen Kosten für Strom und Wasser dazu rechnest, Lebensmittel, Klamotten, Internet, Handy Versicherungen und vielleicht doch ein abgerocktes Auto hast, was ja irgendwie betankt werden will, geht das Geld schnell drauf. Besonders wenn du gesundheitlich nicht fit bist und dir ein Zahn nach dem anderen kaputt geht.

    Kleiden kannst du dich im Ref eben auch nicht wie eine Pennerin.

    Und wir haben nicht mehr die vor der Inflation Zeit und ja, nicht jeder hat wohlhabende Eltern.

    Mein Freund hat mich größtenteils unterstützt.

    Mein Studentenjob war mies bezahlt, teilweise hatte ich auch Profs, die auf der Anwesenheit herum geritten sind.

    Es war in den letzten Monaten schon richtig eng. Ohne fremde Hilfe kaum machbar.

    Wenn die wegbricht wird es eng.

    Und nein. Man bekommt im Ref ja nicht die 1500 Euro raus.

    Um ehrlich zu sein, verstehe ich das Problem nicht so ganz. Ich habe im Ref 1168 Euro verdient (habe die alten Kontoauszüge noch). Ich habe damals in einer verdammt teuren Stadt gewohnt (Münster), im Studium hatte ich immer um die 900 Euro/Monat (mit allerlei Studijobs inkl.). Ich bin immer gut über die Runden gekommen:

    Damals war vor 2020. Und da gehts schon los.

    Wir haben massive Preissteigerungen.
    Nicht nur bei der Miete, sondern bei Strom, Gas, Wasser, Lebensmitteln.

    Klar, während meinem Bachelor bin ich auch gut über die Runden gekommen. Im Master sah es da schon anders aus, weil alles viel viel teurer geworden ist.

    Im nächsten Jahr wir man im Ref bei etwa 1600 € netto liegen, wenn es wirklich eng ist, spricht nichts dagegen noch einen kleinen Nebenjob zu machen mit jeden Samstag 3 Stunden Nachhilfe kommt man schon auf 1800 netto.

    Wüsste gern wo du die Zahlen her hast. Mir sagte man, ich bekomme 1500 Euro brutto.



    Hattest du während des Studiums einen höheren Lebensstil? Das dürfte aber auch eher die Ausnahme sein.

    Na, ja was heißt höherer Lebensstil? Man braucht ja nur eine 1 Raumwohnung oder WG in einer größeren Stadt zu haben. Da liegt man schon bei 500 oder 600 Euro für die 1 Raumwohnung.

    Mein Bruder bezahlt in Hamburg für ein WG Loch sogar 560 Euro. Das fand ich schon heftig.

    Wenn man dann noch ein Auto hat, das mit aller Wahrhscheinlichlichkeit recht alt ist und da was kaputt geht und das dementsprechende Alter hat, sodass man sich studentisch freiwillig versichern muss plus Supermarkt, Handy, Internet, Versicherungen sind die 1000 Euro schnell geknackt.

    Und ich denke, man darf das Ref nicht unterschätzen.

    Als Student interessiert es keinen, ob du mit den total kaputten Turnschuhen in der Vorlesung sitzt. Wenn man so aber vor die Schüler tritt und in ausgebeulten Jeans kommt, freut sich da sicher keiner. Oft braucht man auch Lehrmaterialien und Equipment.

    Und wenn man dann noch umzieht und gar keine Möbel hat und nach und nach alles neu anschafft, ist das Ref sicher sportlich.

  • Kleiden kannst du dich im Ref eben auch nicht wie eine Pennerin.

    Für Klamotten und Möbel gibt es Kleiderkammern/Second Hand Shops/Tafeln.


    Hast du denn gar keine Möbel? Gerade wenn du schon ein paar Tage alt bist, frage ich mich, wie du bisher ohne Möbel klar gekommen bist.



    Wüsste gern wo du die Zahlen her hast. Mir sagte man, ich bekomme 1500 Euro brutto.

    Es gibt kaum was transparenteres als das Gehalt eines Lehrers. Da braucht man nicht auf was gehörtes hören, sondern schaut nach.


    Viele Versicherungen reduzieren sich, es gibt Anwärter-Tarife oder man kann auch schauen, wo man da sparen kann, was man vielleicht einfrieren kann.



    Da du danach gut verdienst, würde ich es mit einem Kredit machen.

    Ich hatte im Ref deutlich mehr Geld als im Studium und kam sehr gut aus.

  • Und nein. Man bekommt im Ref ja nicht die 1500 Euro raus.

    Bei den knapp 1600€ Brutto als Referendar zahlt man etwa 50€ Steuern pro Monat. Weitere Abzüge zum "Netto" werden dann nur noch die Krankenkasse verursacht. Als Privatversicherter im Anwärtertarif waren das zumindest bei mir auch um die 50€ pro Monat, heute vermutlich etwas mehr.

  • Ich hatte keine Unterstützung und erst recht keine wohlhabenden Eltern. Weiß also durchaus, wie es im Studium dann so ist. Auch wenn dieses schon eine Weile her ist und einige Kosten gestiegen sind, war das Lohnniveau zusätzlich noch deutlich geringer.

    Wie bereits gesagt, hohe Sprünge kann man nicht machen, aber ich denke auch, dass man die 18 Monate Ref mit dem Betrag hinbekommt, auch wenn man durch evtl. höhere Ausgaben an der ein oder anderen Stelle nochmal mehr gucken muss.

    Danach wird es dann sehr entspannt und die Aussicht kann ja auch helfen.

  • Als Privatversicherter im Anwärtertarif waren das zumindest bei mir auch um die 50€ pro Monat, heute vermutlich etwas mehr.

    Den Anwärtertarif bekommst du aber wenn du zu alt bist nicht mehr.

    Für mich war da auch keine Chance mehr drauf, ich musste den "normalen" Tarif nehmen und war dann selbst mit "nur" 30% Versicherung noch bei über 200 Euro im Monat. Hier werden es ja vermutlich eher 50% sein.

  • Den Anwärtertarif bekommst du aber wenn du zu alt bist nicht mehr.

    Für mich war da auch keine Chance mehr drauf, ich musste den "normalen" Tarif nehmen und war dann selbst mit "nur" 30% Versicherung noch bei über 200 Euro im Monat. Hier werden es ja vermutlich eher 50% sein.

    Kommt halt auf das Alter an. Ich war 32 als ins Ref ging und hatte noch einen vergünstigten Tarif.

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