Wenn ich morgen ein Stein sein möchte

  • Er stellt die Säure fertig, will aus Übermut ne Show draus machen und schüttet dabei versehentlich das Zeug über seine Handflächen. Automatisch wischt er die Hände schnell an der Hose ab...

    Anekdote aus meiner eigenen Schülerzeit:
    Mir war mit 13 Zuhause im Heimlabor eine Flasche vom Regal gerutscht und an der Tischkante zerbrochen. Der Inhalt mit konzentrierter Schwefelsäure ergoss sich über meine Oberschenkel. Zum Glück befand sich dort im Keller zwei Räume weiter eine Dusche - so schnell stand ich noch nie in voller Montur drunter. Die Hose war nur noch ein Fetzen Stoff - aber ich bin glücklicherweise säureresistent ;)

    Das Gute daran war: Meine Mutter war stinksauer und meinte, dass ich mir den neuen Trainingsanzug selbst verdienen müsse. So kam ich zu meinem ersten Ferienjob, einem neuen Trainingsanzug, Luftmatratze, Zelt und neuer Schwefelsäure - durch 14 Tage Fabrikarbeit. Damals war das mit 13 Jahren kein Problem. Im Jahr darauf habe ich im Stadtforst Fichten gepflanzt und durfte mit dem Sprengmeister am Berg die Baumstümpfe für den Wegebau wegsprengen. Auf dem Weg dorthin trug er die Tasche mit den Sprengkapseln und ich in meinem Rucksack 15 Stangen Dynamit.
    Ob das heute noch möglich wäre?

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Anekdote aus meiner eigenen Schülerzeit:
    Mir war mit 13 Zuhause im Heimlabor eine Flasche vom Regal gerutscht und an der Tischkante zerbrochen. Der Inhalt mit konzentrierter Schwefelsäure ergoss sich über meine Oberschenkel. Zum Glück befand sich dort im Keller zwei Räume weiter eine Dusche - so schnell stand ich noch nie in voller Montur drunter. Die Hose war nur noch ein Fetzen Stoff - aber ich bin glücklicherweise säureresistent ;)

    Das Gute daran war: Meine Mutter war stinksauer und meinte, dass ich mir den neuen Trainingsanzug selbst verdienen müsse. So kam ich zu meinem ersten Ferienjob, einem neuen Trainingsanzug, Luftmatratze, Zelt und neuer Schwefelsäure - durch 14 Tage Fabrikarbeit. Damals war das mit 13 Jahren kein Problem. Im Jahr darauf habe ich im Stadtforst Fichten gepflanzt und durfte mit dem Sprengmeister am Berg die Baumstümpfe für den Wegebau wegsprengen. Auf dem Weg dorthin trug er die Tasche mit den Sprengkapseln und ich in meinem Rucksack 15 Stangen Dynamit.
    Ob das heute noch möglich wäre?

    Das im 2. Abschnitt ginge heute wahrscheinlich alles nicht mehr. Dafür gehen andere Dinge, die es zu deiner/unserer Jugendzeit noch nicht gab.

  • Das im 2. Abschnitt ginge heute wahrscheinlich alles nicht mehr. Dafür gehen andere Dinge, die es zu deiner/unserer Jugendzeit noch nicht gab.

    Richtig. Heute verabredet man sich per Whatsapp. In meiner Jugend ist man mit dem Rad zum Kumpel gefahren und bei ihm ins Haus marschiert. Haustüren waren nur selten verschlossen. Wenn es Mittag- oder Abendessen gab, saß man wie selbstverständlich mit am Tisch. In meiner Jugend gab es 5 Fernsehsender. ARD, ZDF, SWF, ORF und SR. Meist kam nichts interessantes. Dann ist man "raus auf'd Gass" und hat sich im Ort herumgetrieben.
    Unter anderem im Kirchturm, den wir bis hinauf in die Zwiebel bestiegen haben und uns von dort oben die Welt angeschaut haben.
    Elterntaxis gab es auch nicht. Dafür stramme Waden durch den täglichen Marsch zu Schule - der meist in anwachsenden Gruppen stattfand, weil unterwegs immer mehr Schulkameraden dazustießen.

    Viele Dinge gehen heute aus verständlichen Gründen nicht mehr. Damals gab es in der Drogerie noch "Unkraut-Ex". Der Drogist hat sich nicht gewundert, weshalb wir das im Dezember gekauft haben - oder es genau gewusst ;)
    "Unkraut-Ex" war reines Kaliumchlorat. Passende Zutaten dazu und Silvester konnte kommen. Kawumm!
    Heute darf man die Zutaten nicht mehr nennen - man will ja bösen Buben keine Tipps geben.

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  • Kommt gestern eine Schülerin, die 52, also etwas älter als ich, auf mich zu und sagt "Frau Müller, kann ich mal mit Ihnen sprechen?" Ich etwas irritiert "Ja klar". Ihr Anliegen: "Ich wollte fragen, warum Sie mich heute nur 2x drangenommen haben, ich habe mich die ganze Zeit gemeldet!"


    Musste im Nachhinein ein bisschen schmunzeln ...

  • Kommt gestern eine Schülerin, die 52, also etwas älter als ich, auf mich zu und sagt "Frau Müller, kann ich mal mit Ihnen sprechen?" Ich etwas irritiert "Ja klar". Ihr Anliegen: "Ich wollte fragen, warum Sie mich heute nur 2x drangenommen haben, ich habe mich die ganze Zeit gemeldet!"


    Musste im Nachhinein ein bisschen schmunzeln ...

    Süß :D

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