Überschneidungen bei zwei Lehrern - Betreuungsprobleme?

  • Mein Partner hat aufgrund der A45 seit bald zwei Jahren statt ursprünglich 35 Minuten nun bis zu 1,5 Stunden je Fahrt

    Na, in der Gehaltsstufe sollte aber locker eine Nanny drin sein!


    Scherz beiseite: Das hier

    Alle Konfis sind verpflichtend in Präsenz

    scheint mir das Hauptproblem zu sein. Es ist mir absolut schleierhaft, was das ständige Konferieren soll. Zu "meiner Zeit" [tm] gab es an der FOS je eine größere Anfangs- und Schlusskonferenz (ca. 2-3 Stunden), eine kürzere zum Halbjahr und die jeweiligen Notenkonferenzen. Kurzfristige "Dienstbesprechungen" waren immer fachschaftsintern und selten.

    Das ist aber schon über zehn Jahre her. Sollte sich das so geändert haben?

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Du kannst doch nicht einfach sagen: Das bekomme ich nicht hin!

    Woher willst Du das wissen?

    Meine Unterrichtsvor- und Nachbereitung ist absolute Nebensache.

    Also ich werde bezahlt, um zu unterrichten, natürlich ist der Unterricht da auch der zeitliche Schwerpunkt.

    Haben wir ein Jahr lang probiert, nachdem dies vielfach lautstark gefordert wurde.
    Haben Schülerinnen und Schüler beim DRK in Babysitterkursen ausbilden lassen (auf Schulkosten) und dann in den ersten Einsätzen unter Betreuung einer (auf Schulkosten) bezahlten Fachkraft altersgestaffelte Angebote gemacht.

    Das haben wir ein Jahr lang bereitgestellt und die Kosten wurden vom Schulträger übernommen.
    Es wurde genau 0 Kinder betreut.

    Naja, wenn man einen Kindergartenplatz hat, holt man seine Kinder ja nicht ab, um sie direkt danach in fremde Hände zu geben, um an einer Konferenz teilzunehmen. Wäre das ein etabliertes Angebot ausgebildeter Fachkräfte von 6-17 Uhr vor Ort, würden sicher viele dankbar annehmen.

  • Also ich werde bezahlt, um zu unterrichten, natürlich ist der Unterricht da auch der zeitliche Schwerpunkt.

    Mag bei Dir so sein, aber an meiner Schulform ist es das ganz sicher nicht. Nach einigen Jahren hat man einen so großen Fundus, dass man nur noch an Schräubchen dreht. Ich bereite grad für meine Verhältnisse viel vor, weil ich aktuell fachfremd unterrichte und ein neues Lernfeld hab --> hier muss ich neue Lernsituationen entwickeln, aber auch da hab ich reichlich Übung. Für den Rest schaue ich mir eben meine Lernsituation an und passe kurz an.


    Ich habe natürlich auch 0% Elternabeit.


    Aber das gehört hier auch nicht her, Thema war Schokozwerg und ihre Probleme.

  • Wäre das ein etabliertes Angebot ausgebildeter Fachkräfte von 6-17 Uhr vor Ort, würden sicher viele dankbar annehmen.

    Dann müsste ich aber auch am Wohnort unterrichten. Die Kinder sollen ja nicht nur "verwahrt" werden, sondern sich ein eigenes soziales Umfeld aufbauen.

    Viele unserer KuK pendeln.

  • Ich meine tatsächlich, dass man eine Betreuungszeit von 60 Stunden bereithalten muss, diese natürlich nicht immer nutzen muss. Aber die Arbeitszeit erstreckt sich bei uns von 7:15 (Frühaufsicht) bis 21:00(Elternsprechtag, Konferenzen, Infoveranstaltungen. Für jede Tageszeit muss man also eine Betreuung organisiert haben, selbst wenn man Teilzeit macht. Wir selbst haben ein besonderes Kind, da können wir nicht einfach einen Babysitter engagieren… Das schließt Arbeit für zwei Lehrer völlig aus.

  • Ich meine tatsächlich, dass man eine Betreuungszeit von 60 Stunden bereithalten muss, diese natürlich nicht immer nutzen muss. Aber die Arbeitszeit erstreckt sich bei uns von 7:15 (Frühaufsicht) bis 21:00(Elternsprechtag, Konferenzen, Infoveranstaltungen. Für jede Tageszeit muss man also eine Betreuung organisiert haben, selbst wenn man Teilzeit macht. Wir selbst haben ein besonderes Kind, da können wir nicht einfach einen Babysitter engagieren… Das schließt Arbeit für zwei Lehrer völlig aus.

    Für die paar Abende, die man in der Schule verbringt, muss man doch nicht den Rest des Jahres Betreuung buchen! Da können der andere Elternteil, die Nachbarn, die Freunde, die Großeltern oder schlicht ein Babysitter herhalten.

  • Ich hatte im vergangenen Jahr ca. 30 Termine bis 16 Uhr bzw kurz danach, sodass ich das Kind nicht pünktlich aus dem Kindergarten abholen konnte und ca. 5, an denen ich vor der Betreuungszeit in der Schule sein musste. Onlinefobis, bei denen die Kleine im Hintergrund im Arbeitszimmer saß, nicht mitgerechnet.

    Wirklich bis abends 21 Uhr kommt tatsächlich nur bei Elternabenden oder Abendunterricht vor

  • Ich habe nichts von „buchen“ gesagt, dass wäre ja dann auch einfach. Man muss aber immer die Möglichkeit haben, in dieser Zeit eine Betreuung zu haben. Auch wenn es nur 30 Termine im Jahr sind. Ohne Großeltern oder sonstige glückliche Umstände wohl kaum möglich. Gerade weil es so unregelmäßig ist.

  • ...aber gerade meine Schule verschiebt gerne mal Konferenzen /DBs etc.

    Da würde ich versuchen anzusetzen. Du planst so, dass du Konferenzen/DB u.ä. besuchen kannst. Deine Schulleitung verschiebt die Termine.

    Ich würde der Schulleitung dann mitteilen, dass du am neuen Termin einen nicht aufschiebbaren privaten Termin hast.

    Kann ja nicht sein, dass du dir sämtliche außerunterrichtliche Zeit freihalten sollst, damit du permanent verfügbar bist.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • on den 38 dort tätigen Lehrern haben 18 Versetzungsanträge gestellt, einige davon schon mehrere Jahre. Es ging kein einziger durch.

    Wenn ich sowas lese, gruselt es mich jedes Mal. Vielleicht denkt ihr drüber nach eine Schule in freier Trägerschaft als Arbeitgeber zu wählen, keine Fessseln alla "du kannst hier nicht weg".

  • Gerade Frauen, die mit Familie in Teilzeit arbeiten wollen, müssen Betreuung für locker 60 h bereit halten.

    Mir ist zwar unklar, warum Frauen, die familienbedingt in TZ arbeiten hier qua Geschlecht besonders viele Betreuungsstunden vorhalten müssten, da das meines Erachtens für Männer in familienbedingter Teilzeit analog gilt (auch wenn diese seltener sind, als der weibliche Gegenpart), aber für beide Geschlechter gilt doch letztlich, dass sie sich einerseits an ihren Schulen für ein vernünftiges Teilzeitkonzept stark machen müssen, so es dieses noch nicht gibt und andererseits über die Beauftragten für Chancengleichheit an ihren Schulen darauf dringen müssen, dass ein bereits bestehendes Konzept konsequent zur Anwendung kommt.


    An meiner Schule ist es völlig normal, dass Lehrkräfte ab einem TZ-Anteil von 70% und weniger einen freien Tag in der Woche bekommen, wenn sie das wollen. Ab einem TZ-Anteil von 60% und weniger sind zwei freie Tage in der Woche möglich, wenn dafür keine weiteren Bedingungen wie "Vermeiden von Nachmichttagsunterricht" oder "immer erst zur 2.Stunde" dazukommen. Das reduziert die potentiellen Betreuungsstunden erheblich. Wo es dennoch Probleme gibt (z.B. im Kontext mit Projektwochen, Wandertagen, etc.) haben wir zwei äußerst engagierte Kolleginnen (unsere beiden Beauftragten), die sich nicht scheuen erforderliche- auch unangenehme- Gespräche mit der SL zu führen, um sicherzustellen, dass die Belange von KuK in TZ nicht untergehen, sondern ausreichend beachtet werden.


    Schokozwerg : Sowohl du, als auch dein Mann sollten sich zum TZ-Konzept eurer Schulen firm machen und euch die Beauftragten für Chancengleichheit eurer Schulen als Unterstützung holen, damit ihr wegkommt von unnötigen Betteleien, wenn es darum geht, eure familienbedingte Teilzeit auch tatsächlich so familiengerecht auszugestalten, wie das im Rahmen eines vernünftigen TZ- Konzeptes der Fall sein sollte.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • CDL Ich habe es halt nicht so mit dem Gendern und so, sorry.


    Richtig, dass sich die Kolleginnen und Kollegen (!) besser um das Teilzeitkonzept kümmern müssen. Eigene Erfahrung: da es sonst keine Zustimmung des gesamten Kollegiums findet, steht da nichts Revolutionäres drin. Die Mehrheit hat Angst, selbst noch mehr arbeiten zu müssen. Das gleiche gilt für Entlastungen für zum Beispiel Korrekturen im Rahmen eines Arbeitszeitmodells.

    Ein Problem kann auch die Servicementalität der Schule sein. Wenn alle Termine/ Veranstaltungen mit Eltern erst nach 18:00 angesetzt werden dürfen, damit alle berufstätigen Eltern teilnehmen können, kommt man da auch als Teilzeitkraft nicht drum herum (wobei da auch keiner an Schichtarbeit gedacht hat).

  • CDL Ich habe es halt nicht so mit dem Gendern und so, sorry.


    Richtig, dass sich die Kolleginnen und Kollegen (!) besser um das Teilzeitkonzept kümmern müssen. Eigene Erfahrung: da es sonst keine Zustimmung des gesamten Kollegiums findet, steht da nichts Revolutionäres drin. Die Mehrheit hat Angst, selbst noch mehr arbeiten zu müssen. Das gleiche gilt für Entlastungen für zum Beispiel Korrekturen im Rahmen eines Arbeitszeitmodells.

    Ein Problem kann auch die Servicementalität der Schule sein. Wenn alle Termine/ Veranstaltungen mit Eltern erst nach 18:00 angesetzt werden dürfen, damit alle berufstätigen Eltern teilnehmen können, kommt man da auch als Teilzeitkraft nicht drum herum (wobei da auch keiner an Schichtarbeit gedacht hat).

    Bei uns ist auch das mit den Korrekturen klar geregelt. Ich habe so angesichts meiner Teilzeit pro Schuljahr maximal eine Erst- und eine Zweitkorrektur (inklusive Nachprüflingen, so diese je antreten würden, was noch nie der Fall war). Bei den Vollzeitlehrkräften dürfen es maximal zwei Erstkorrekturen werden- in Deutsch schlimm genug- und höchstens eine zusätzliche Zweitkorrektur (wobei es in der Sek.I, BW für die Erstkorrekturen rund drei Wochen Korrekturzeit gibt inkl. einem korrekturfreien Tag je Satz, für die Zweitkorrekturen dagegen nur vier Tage Korrekturzeit samt einem korrekturfreien Tag).


    Abendveranstaltungen zumindest bei Infoveranstaltungen/Elternabenden halte ich für den Normalfall. Mir ist bewusst, dass diese für z.B. meine KuK aus Mannheim oder Bruchsal eine erhebliche Zusatzbelastung darstellen wegen ihrer Fahrtzeiten, sowie im Hinblick auf die Kinderbetreuung. Aber die Anzahl derartiger Termine ist ja äußerst überschaubar im Jahr, außerdem kann man sich absprechen im Hinblick auf die Infoveranstaltungen, dass diejenigen diese leisten, die sowieso bei der Veranstaltung präsent sein müssen, weil es ihre Klassen betrifft (ich mache so meist die eine Infoveranstaltung Französisch, eine meiner beiden Kolleginnnen die zweite am Folgetag, je nachdem, wann wer von uns sowieso kommen muss).

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Wir haben eine Tagesmutter gehabt, die die normalen Zeiten abgedeckt hat und unser Plan a war, für Erkrankungen der Kinder.

    Das war meine beste Zeit, denn sie hat ihre Tätigkeit auf unseren Haushalt ausgeweitet und mich sogar noch verwöhnt und z.T. bekocht.

    Das war das beste überhaupt.

    Stückweise habe wir uns vernetzt - und mit einigen Eltern konnten wir uns gegenseitig auffangen, wenn nicht mehr ging.

  • Vielleicht mal darüber nachdenken, ob einer Vollzeit arbeitet und andere sich beurlauben lässt oder mit einer extrem kleinen Stundenzahl arbeitet. Natürlich mit Abklärung, dass diese Person dann auch nur wenig Zeit in Konferenzen etc. verbringt. Zu mindestens für die kritische Zeit. Wenn die Kids älter werden, wird es irgendwann einfacher. Oder ihr findet in der Zeit irgendwo noch eine ausreichende Betreuungsmöglichkeit. Dann hätte ihr aber erstmal die akuten Problemen gelöst. Zwei berufstätige Eltern sind in Deutschland leider oft noch ein Problem.

  • Zu mindestens

    Bitteschön: "Mindestens" oder "zumindest". Sorry für OT, aber ich lese das in fast jedem Beitrag von dir. Ist das irgendwie dialektal bedingt?

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Hey,

    vielen Dank für die vielen Tipps und Rückmeldungen. Es tröstet mich etwas, dass es anscheinend nicht an meiner Anstellerei liegt, sondern wohl in 2-Lehrer-Haushalten öfter mal vorkommt, dass es verdammt eng wird. Tatsächlich ist es so, dass sehr viele in unserem Bekanntenkreis keine Doppelverdiener sind, sondern oftmals ein Elternteil über Jahre daheim bleibt.


    Das mit dem §29 CGG ist schonmal ein guter Hinweis, den ich immer mal wieder aus dem Blickfeld verliere. Tatsächlich habe ich an meiner Schule mit der Beautragten gesprochen, gerade bzgl. der Konferenzen. Anscheinend ist bei uns die "Lösung", dass man als TZ nicht in allen Bildgungsgängen eingesetzt wird und somit von vorneherein weniger Konferenzen hat als jemand, der quasi als VZ überall unterwegs ist. Gibt allerdings genug VZ Kräfte, die in weniger Bildungsgängen unterwegs sind als ich...von daher, naja. Dennoch sollte bei meinem Mann da etwas machbar sein. Fragt sich nur, ob es sich für ihn wirklich lohnt ob der Gefahr es sich mit der SL völlig zu verscherzen und seine Teilzeit dann wieder mit 7-8 Springstunden abbummeln zu dürfen. Aber..: Versuch macht klug.

    Vielleicht mal darüber nachdenken, ob einer Vollzeit arbeitet und andere sich beurlauben lässt oder mit einer extrem kleinen Stundenzahl arbeitet. Natürlich mit Abklärung, dass diese Person dann auch nur wenig Zeit in Konferenzen etc. verbringt. Zu mindestens für die kritische Zeit. Wenn die Kids älter werden, wird es irgendwann einfacher. Oder ihr findet in der Zeit irgendwo noch eine ausreichende Betreuungsmöglichkeit. Dann hätte ihr aber erstmal die akuten Problemen gelöst. Zwei berufstätige Eltern sind in Deutschland leider oft noch ein Problem.

    Das ist tatsächlich etwas, was wir derzeit durchrechnen, ich befürchte nur, wir werden das Ergebnis nicht sonderlich gut finden.


    Wenn ich sage "bitten/betteln", dann meine ich damit nicht, dass ich meine SL beknien muss. Was ich meine ist, dass es ein unschönes Gefühl ist, dass die Verantwortung, immer möglichst schnell flexibel alles zu regeln, letztendlich immer bei mir liegt, weil meine SL einsichtig ist und seine eben absolut gar nicht. Die Rolle als ständiger Bittsteller ist mir äußerst fremd und unangenehm.


    Sissymaus Was die Versetzung betrifft: Wir wohnen quasi zwischen Ruhrpott und Sauerland, es soltle also genügend Stellen geben. Die SL und Arnsberg geben aber einfach nicht frei, wird shcon bei der Abgabe des Antrags so gesagt. Jedes Mal wieder. Die Beförderungsstelle hat er schon, deswegen ist er seit 5 Jahren an der Schule. :D Er war damals sehr glücklich darüber (andere SL, 30 -35 Minuten Fahrt, alles war super und die ersten Jahre waren prima. Seit 2 Jahren ist nur noch Frust und Chaos).

  • warum nimmt Dein Mann nicht Elternzeit und macht Vertretung an einer wohnortnahen Schule? Klar ist das nicht umsonst, aber so haben das die drei LehrerInnenpaare gelöst, die ich kenne. Irgendwann ist der Dezernent dann eingeknickt und die Versetzung war durch.

  • warum nimmt Dein Mann nicht Elternzeit und macht Vertretung an einer wohnortnahen Schule? Klar ist das nicht umsonst, aber so haben das die drei LehrerInnenpaare gelöst, die ich kenne. Irgendwann ist der Dezernent dann eingeknickt und die Versetzung war durch.

    Weil wohnortnah mittlerweile 50 km sind. Seine Schule liegt aber nur knapp 36 km entfernt. 50 km im Sauerland können je nach Richtung (z.B. A45 gen Süden) im Winter über Juckelstraßen gerne mal 2 Stunden Fahrt sein.

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