Schullandheim, Kind mit Vorerkrankung

  • auch das wäre mir zu heikel.
    Entweder eine Extra Betreuung für das Kind mit, mit voller Vernatwortung für das Kind, oder es bleibt zu Huase.
    Oder ich bleibe zu Hause.

    Ggf dann keine Fahrt

    Ich schrieb ja auch, dass man anhand der Beschreibung des Arztes entscheiden kann, ob eine besondere Betreuung notwendig und überhaupt zu gewährleisten ist. Bislang wissen wir ja nicht mal, welche Diagnose das Kind hat.

  • normale Kinder

    Die Begrifflichkeit bringt es an den Tag.


    Schau mal, worum es in diesem Thread geht. Um die Frage, ob das Kind mit kann und wie.


    Ich weiß ja nicht, wie die Gesellschaft ausssieht, in der du leben möchtest. Das will ich auch gar nicht wissen. Ich halte es für durchaus zumutbar, Rücksicht auf einzelne zu nehmen und auch Einschränkungen in Kauf zu nehmen — zu Gunsten derer, die ständig und immer Einschränkungen hinnehmen müssen.


    Deine Darstellung


    Dann muß jetzt also die ganze Klasse wieder darunter leiden, daß für dieses eine Kind alles schön gemacht werden soll.

    ist reichlich daneben. Plakativ, schwarz-weiß, mit Schuldzuweisungen an das eingeschränkte Kind und — wer hätt's geahnt — reichlich übertrieben.


    Und das sich jemand für das Posting bedankt, der Freude dabei empfindet, wenn jemand zusammengetreten wird, wäre für mich keine Auszeichnung.


    Derartiges Gepolter stört dabei, in so einem Thread Ideen zu entwickeln, die dafür Sorgen sollen, dass die Fahrt für alle ein schönes Erlebnis wird. Eigentlich sollte das jede wissen, aber für die die wenigen Verweigerinnen sei betont: Ja, das geht.


    Also, ich mache ja selbst keine Klassenfahrten, ich halte sie auch für pädagogisch überbewertet. Trotzdem erkenne ich an, dass sie — gerade für jungere Kinder — ein Erlebnis darstellen können. Mal von zu Hause 'raus, etwas anderes sehen, machen, erleben.


    Insofern fände ich es echt schön, wenn das Kind mitfahren könne. Es wird aufgrund der Erkrankung auf vieles verzichten müssen.


    Gleichwohl weiß ich nicht, ob Schule immer alles leisten muss, was sonst nicht geht, ob es Lehrerinnen tun müssen, die keine spezifische Fortbildung für so etwas haben, und ob es nicht für zusätzlichen Aufwand zsätzliches Personal geben müsste.


    Mir erscheint die beste Wahl als Begleitung die Lernbegleitung, die sie eh schon hat. Etwas naiv möcht' ich meinen, dass die bei einer schulischen Veranstaltung dabei sein müsste. Landschulheim ist ja Lernen am anderen Ort.


    Wer zahlt die denn regulär? Habt ihr da mal nachgefragt, ob die auch die Kosten für die umfangreichere Begleitung bezahlten?


    Außerdem sollte eine Kollegin mehr als sonst dabei sein. Dann seid ihr flexibler.


    Elternteil halte ich deshalb nicht für optimal, weil dann der Aspekt „raus von zu Hause“ etwas abhanden kommt. Ansonsten habt ihr damit eine gute Lösung, wenn vor Ort etwas entscheiden werden muss.


    Schriftlich absichern? Gute Idee, aber was soll da drin stehen? Ihr werdet in ungeplante Situationen kommen. Das kann man nicht alles schriftlich fixieren. Aus der Aufsichtspflicht und der Garantenstellung kann euch niemand entlassen.


    Rücksprache mit dem Arzt wäre vielleicht sinnvoll. Und. Wenn ihr das Notfallmedikament nicht geben dürft, wer darf es? Gute Kandidatin für die Begleitung.


    Hth. Ist bis hierhin nur laut gedacht. Mir fehlen auch Erfahrungen.


    Und noch was. Der Vorteil ist, dass ihr bei diesem Kind wisst, dass sie etwas hat, und was. Das könnt ihr planen. Wie oft erfährt man nur zufällig, dass man da eine Epileptikerin, Diabetikerin, Asthmatikerin ohne Spray („Sonst habe ich das immer mit.“) jemanden mit Angststörungen dabei hat.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    3 Mal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Schau mal, worum es in diesem Thread geht. Um die Frage, ob das Kind mit kann und wie.

    Ich lese das hier:


    Im Normalfall einer Inklusion hätten diese Diskussionen bereits VOR der Zielsetzung der Klassenfahrt laufen müssen...was geht, was geht nicht - und dann das Ziel gewählt werden müssen, bei dem das Kind bestmöglich inkludiert ist (zB dann auch sowas wie einen 10-km-Lauf durch Schluchten eher überdacht hätte werden müssen).

    Bei den Zielen einer Klassenfahrt bestimmt also die Minderheit, das eine Kind, das Programm der Fahrt und alle anderen haben sich gefälligst anzupassen.


    Ich halte es für durchaus zumutbar, Rücksicht auf einzelne zu nehmen und auch Einschränkungen in Kauf zu nehmen — zu Gunsten derer, die ständig und immer Einschränkungen hinnehmen müssen.

    Und ich halte es eben nicht für Zumutbar, daß die Mehrheit immer und immer wieder unter dem Vorwand der Inklusion alles Mögliche und Unmögliche ertragen muß. Die Mehrheit muß schon jeden einzelnen Tag im normalen Unterricht Rücksicht auf dieses eine Kind nehmen.


    Allein schon wenn ich dies hier lese, weiß ich, daß in der Klasse regelmäßig kein ordentlicher Unterricht möglich ist, weil die Lehrerin sich spontan um das einzelne Kind kümmern muß:

    In der Klasse ist ein Kind mit Vorerkrankungen. Es hat eine Lernbegleitung. Ca. einmal pro Woche muss sie oder ich das Kind nach Hause begleiten, da es ihm schlecht geht (schwarz vor Augen, Übelkeit).

    Ich gehe einfach mal davon aus, dass diese Begleitung spontan von Nöten ist und der Unterricht abgebrochen wird.

  • Und ich halte es eben nicht für Zumutbar, daß die Mehrheit immer und immer wieder unter dem Vorwand der Inklusion alles Mögliche und Unmögliche ertragen muß.

    Wir (Mehrheit, Normale) müssen dich (Unnormalen, Unmöglichen) auch ertragen und tun es bislang auch klaglos.


    Oder würdest du es anders beschreiben? Was erträglich und normal ist, wurde noch nicht festgelegt und wir kennen unsere Diagnosen untereinander ja nicht.

  • Zum Thema Programm: Ich habe schon Rollifahrer (mit Eltern) mit auf Klassenfahrt gehabt, die nie den Anspruch erhoben haben, wirklich ALLE Aktivitäten mitmachen zu können. Wenn ein Stück gewandert wurde, haben die Eltern das Kind zum Ziel gebracht (Wanderung gehört zum Schulprogramm) und dann am übrigen Programm teilgenommen. Ohne die sehr engagierten Eltern wäre eine Teilnahme generell unmöglich gewesen.

    Bei Wandertagen war das einfacher, die gingen natürlich nicht in den Kletterpark, sondern zur Bowlingbahn. Bei drei Tagen kann man aber doch nicht 30 Kinder in ihrer Bewegung begrenzen, weil eines nicht so weit laufen kann. Das dürfte auch für sehr unruhige Nächte sorgen.


    Man darf auch nicht vergessen, dass ein wesentlicher Punkt für Wandern als Aktivität ist, dass es nichts kostet. Drei Tage den Radius auf 1000m einzuschränken dürfte teurer oder langweilig sein. Vermutlich ist das Kind auch von anderen Aktivitäten schneller erschöpft und braucht sogar Ruhephasen ohne gemeinsames Programm.


    Eventuell hat das Kind ja einen Rehabuggy oder könnte im Bollerwagen mit?

  • Ich lese das hier:


    Bei den Zielen einer Klassenfahrt bestimmt also die Minderheit, das eine Kind, das Programm der Fahrt und alle anderen haben sich gefälligst anzupassen.


    Und ich halte es eben nicht für Zumutbar, daß die Mehrheit immer und immer wieder unter dem Vorwand der Inklusion alles Mögliche und Unmögliche ertragen muß. Die Mehrheit muß schon jeden einzelnen Tag im normalen Unterricht Rücksicht auf dieses eine Kind nehmen.

    Schade, dass du da so verbittert bist. Blöde Erfahrungen gemacht?


    Natürlich gibt es Fälle, in denen eine Inklusion schwierig bis unmöglich wird. Aber ich bin sehr froh, dass es in vielen Fällen mittlerweile geht und Kinder, die sich früher tatsächlich "unnormal" gefühlt hätten, was sie mitnichten sind, nur einfach anders, nun die Möglichkeit haben, an Klassenaktivitäten teilzunehmen.


    Wir haben einige Inklusionsklassen. Für die Klassenlehrer*innen durchaus anstrengend, für die Klassen allerdings lehrreich und gut. Die Klassen, die bei uns Inklusionskinder haben, zeigen ein hohes Maß an Empathie von Anfang an.


    Kann nicht so schlecht sein, das zu lernen. ;) Sicherlich, es gibt ab und an Verzicht oder Umdenken, aber was ist schlimm daran, das im Kindesalter schon zu lernen? "Wir ALLE müssen wegen der/des EINEN..." ist ein Ansatz, den ich oft in unseren Erwachsenenkreisen bemerke und mit Besorgnis sehe.


    Aus meiner Erfahrung heraus sind die Kinder in der Klasse nicht genervt, wenn es um die Inklusionskinder geht, sehen den Verzicht nicht, sondern setzen sich für die Kinder ein, helfen ihnen, stehen ihnen bei. Dies auch, weil die Klassenlehrer*innen das gut aufziehen und kommunizieren. Es ist total schön zu beobachten, wie die Kinder mit offenen Augen und offenem Herzen auf ihre Mitschüler*innen schauen, die spezielle Bedürfnisse haben, ohne sie zu isolieren (man kann nämlich auch mit ZU viel Hilfe und Besorgtheit isolieren, das fühlt sich dann ja auch nicht normal an).


    Ich hoffe, ihr findet eine Lösung, das Kind mitzunehmen, gerade, wenn es ihm wichtig ist, mitzukommen.

    Blowing out someone else's candle doesn't make yours shine any brighter.

  • Ich lese das hier:


    Bei den Zielen einer Klassenfahrt bestimmt also die Minderheit, das eine Kind, das Programm der Fahrt und alle anderen haben sich gefälligst anzupassen.

    Liest du nur das? Oder gibt es hier noch andere Ideen? Was treasure vorschlägt, wäre tatsächlich inklusiv. Inklusion, nämlich, bedeutet, die Umwelt soweit anzupassen, dass alle mitmachen können. Vielleicht reicht aber eine integrative Fahrt, bei der das Kind mit Einschränkungen eben an den Teilen mitmacht, die passen.


    Dass wir in diesem Lamd keine Inklusion hinkriegen, weil uns die Ressourcen fehlen, ist bedauerlich. Das wir sie nicht machen, weil immer wieder Einzelne einfach keinen Bock haben, finde ich unerträglich.


    Und ich halte es eben nicht für Zumutbar, daß die Mehrheit immer und immer wieder unter dem Vorwand der Inklusion alles Mögliche und Unmögliche ertragen muß. Die Mehrheit muß schon jeden einzelnen Tag im normalen Unterricht Rücksicht auf dieses eine Kind nehmen.

    Woher weißt du jetzt, wie das im Unterricht so abläuft? Wie die anderen Kinder das wahrnehmen? Was genau müssen die — deiner Phantasie nach — denn alles ertragen?


    Ich gehe einfach mal davon aus, dass diese Begleitung spontan von Nöten ist und der Unterricht abgebrochen wird.

    So. Davon gehst du also aus. Du denkst dir also einfach etwas aus und meckerst dann darüber herum. Großartig.


    Falls du an der Sache interessiert wärst, falls es nicht nur um Gepöbel und Gepolter ginge, frügest du Zauberwald. Danach kannst du dich dann gerne äußern.


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass Zauberwald den Rest der Klasse unbeaufsichtigt sitzen lässt.


    Wir (Mehrheit, Normale) müssen dich (Unnormalen, Unmöglichen) auch ertragen und tun es bislang auch klaglos.

    Nein. Ich hoffe doch, dass ich schon mal darüber geklagt habe, wie mir dieses ständige Gepolter und Gepöbel, diese Aggression, diese übertriebene Übertreiberei und diese maßlose Ich-Bezogenzeit dieser Person auf den Keks gehen. Falls nicht, sei das hiermit nachgeholt.


    Aber zurück zur Sache.

    Wenn ein Ki d wöchentlich mindestens einmal nach Hause gebracht werden muss inkl. Abbruch des Unterrichts, wovon ich aufgrund der Schilderung ausgehe, dann ist das nicht normal.

    Was wäre denn normal? Das Kind alleine nach Hause schicken? Es in die Besenkammer sperren, bis es abgeholt wird? Oder soll es gar nicht zur Schule kommen? Dann stört es die anderen nicht.


    Ich finde es übrigens normal, dass Einzelne manchmal etwas mehr Aufmerksamkeit brauchen. Dass uns manchmal die Ressourcen fehlen, dem nachzukommen, ist das Problem.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    2 Mal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Schade, dass du da so verbittert bist. Blöde Erfahrungen gemacht?

    Ich war im letzten Jahr Klassenlehrer von einem Jugendlichen, der meiner Meinung nach unter einem Aufmerksamkeitsdefizit litt und diverse Dinge im Unterricht vorgebracht hat:

    • Alle 2-3 Tage einen Migräneanfall, bei dem wir selbstverständlich nicht den Krankenwagen rufen sollten sondern immer nur die Eltern. Jedes Mal wurde ich als Klassenlehrer von dem jeweiligen Fachlehrer aus meinem Unterricht in anderen Klassen geholt: „Kümmer dich um den mal eine Stunde bis die Eltern da sind.
    • Als er dann merkte, daß das nicht mehr zieht und ich gegen seinen Willen den Krankenwagen gerufen habe, kam 2 Wochen später sein Outing als Frau, aber im Gegensatz zu den anderen drei transgender Schülern wollte er natürlich nicht zum Psychologen, um das ganze Verfahren dann in die richtigen Bahnen (also Hormontherapie etc.) zu leiten. Stattdessen sollte sich die Schulleitung mal überlegen, wie das mit dem Namen auf dem Zeugnis laufen soll.
    • Diverse Widersprüche gegen Halbjahrszeugnisse, obwohl die ja gar keinen Verwaltungsakt (=Versetzung) darstellen. Alle Einsprüche wurden am letzten Tag der Frist eingereicht.
    • Hat den von der Schule geschenkten Computer abgelehnt und mir eine Woche später einen Antrag ans Sozialamt für ein Notebook vorgelegt…

    Was es bedeutet dauernd den Unterricht abbrechen zu müssen, habe ich im Referendariat kennengelernt. Wir hatten für die Ausbildung der MTAs (=Arzthelferin) eine Ärztin als Lehrerin. Es verging bei ihr praktisch kein Tag ohne Unterrichtsabbruch, weil sie „nebenbei“ sämtliche Wehwehchen aller Schüler der Schule zu versorgen hatte. War einer Schülerin schwindelig, weil sie morgens nichts gegessen hatte, der Unterricht der Kollegin war gelaufen.

  • Was wäre denn normal? Das Kind alleine nach Hause schicken? Es in die Besenkammer sperren, bis es abgeholt wird? Oder soll es gar nicht zur Schule kommen?

    Wie wäre es mit einer Förderschule, die genug Personal hat, um IMMER den Unterricht fortsetzen zu können, wenn das eine Kind Hilfe benötigt?


    Nachtrag: Ich sehe es jedenfalls so, dass alle Kinder/Jugendlichen mit gutem Recht den gleichen Teil meiner Arbeitszeit einfordern dürfen. Also bei 41 Stunden/Woche und 245 Schülern wären das ca. 10 Minuten/Woche. Da kann es dann nicht sein, dass dieses eine Kind so eine extreme Sonderbehandlung bekommt und alle anderen Kinder in ihrer Förderung kürzertreten müssen, weil mir die Zeit fehlt.

  • Wie wäre es mit einer Förderschule, die genug Personal hat, um IMMER den Unterricht fortsetzen zu können, wenn das eine Kind Hilfe benötigt?

    Weiß ich nicht. Kann ich nicht beurteilen, ich weiß nichts über dieses Kind. Aber da deine Phantsaie da ja ansprechbar ist, welchen Förderbedarf hat denn das Kind, auf welche Art Förderschule möchtest du es den schicken?


    Ob diese Förderschule, dann wirklich genug Personal hat, um immer den Unterricht durchzuziehen, weiß ich auch nicht. Förderschulen sollen wohl Personalprobleme haben. Habe ich mal gehört. Vielleicht könnte man ein paar „normale“ Lehrerinnen nachqualifizieren und abordnen. Aber wir schweifen ab.


    Das Kind ist nicht an einer Förderschule. Es ist bei Zauberwald an der Schule. Wenn es ihm nicht gut geht, muss sich jemand kümmern. Das macht man so.

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    (Sarah Bosetti)

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  • ch war im letzten Jahr Klassenlehrer von einem Jugendlichen, der meiner Meinung nach unter einem Aufmerksamkeitsdefizit litt und diverse Dinge im Unterricht vorgebracht hat:

    Den Rest zitiere ich nicht. Ich finde den Stil, in dem du über die Schülerin schreibst, einfach widerlich.


    Und außerdem, was bringt uns das in dem hier diskutierten Fall weiter?

  • Also bei 41 Stunden/Woche und 245 Schülern wären das ca. 10 Minuten/Woche.

    Das sind Menschen, keine Maschinen. Um die kannst du dich nicht nur arithmetisch kümmern.


    Die Tatsache, dass du insgesamt zu wenig Zeit hast, um dich adäquat um alle zu kümmern, sehe ich auch. Und ich finde das auch nicht gut.


    Man muss sich aber auch kümmern wollen. Sonst nützt eine bessere personelle Ausstattung auch nichts.

  • Ein Kind, das zu Krampfanfällen neigt (und zwar ohne große Ankündigung), eine THA und ein Medikament hat, das niemand außer Fachpersonal geben darf, darf meines Erachtens nicht unbeaufsichtigt mitfahren. Das ist dir nicht zuzumuten. Und da ist es ja auch egal, welches Ziel ihr anfahrt, die Anfälle können ja aus dem Nichts auftauchen. Wäre anders, wenn du ein Rolli-Kind hättest, da wäre klar, wie du die Klassenfahrt planen müsstest, damit es inkludiert ist.


    Generell sind die Klassenlehrkräfte dazu aufgefordert, Inklusion auch bei Klassenfesten und Klassenfahrten zu realisieren. Die Kinder haben das Recht darauf eine Regelschule zu besuchen und alles mitzumachen, was irgendwie geht (und das "was irgendwie geht", ist sehr dehnbar). Im Normalfall einer Inklusion hätten diese Diskussionen bereits VOR der Zielsetzung der Klassenfahrt laufen müssen...was geht, was geht nicht - und dann das Ziel gewählt werden müssen, bei dem das Kind bestmöglich inkludiert ist (zB dann auch sowas wie einen 10-km-Lauf durch Schluchten eher überdacht hätte werden müssen).


    Hier allerdings ist es nun so, dass dieses Kind eine Vorerkrankung hat, die null einschätzbar ist. Egal, welches Ziel ihr anfahrt. Für meine Begriffe heißt das: Es kommt ein Elternteil oder Fachpersonal mit, sonst kann das Kind, bei aller Liebe, nicht mit, weil dann Gefahr für Leib und Leben des Kindes besteht und die Verantwortung viel zu hoch ist. Du schreibst, dass die Eltern mit der Organisation dahingehend überfordert sind - ich denke, ich würde beim Jugendamt und bei der Institution, die die THA stellt, nochmals klar sagen, dass die Begleitung gestellt werden muss - und zwar eine, die sich mit der Medikamenteneingabe auskennt und geschult ist, sonst ist die Teilnahme niemandem zuzumuten. Wir haben in einer unserer Klassen ein Epilepsie-Kind, das überall von seiner THA betreut wird, wo es aktiv ist. Die THA ist nur dafür da, dem Kind überall hin zu folgen und zu beaufsichtigen. Das Kind selbst kann alles alleine. Wenn du magst, frage ich mal, wie es mit Klassenfahrten aussieht, denn der Fall liegt hier ja ähnlich.

    Ich habe heute schon lange telefoniert. Die Dame muss sich selbst erst einmal schlau machen.

  • Klettern geht auch mit Rollstuhl:


    https://www.spi-grenzenlos.de/freizeit


    AFAIK kann man sich dort auch als Fußgängerin einen Rollstuhl geben lassen, um mal eine Erfahrung zu machen.

    Sehr guter Tip, danke 👍🏻 Für meine Rollifahrer wäre aber selbst das nicht möglich gewesen (mehrfach behindert, nahezu bewegungsunfähig).


    Ich habe übrigens auch die Erfahrung gemacht, dass es die Klassenkameraden selbstverständlich finden, ein Ziel auszusuchen das für alle geeignet ist. Da gab es auch Kompromisse auf beiden Seiten und immer ein gutes Gespräch: was ist möglich?

  • Mein Unterricht wird nicht abgebrochen. Das Kind hat eine Schulbegleitung. Ich begleite es nur in Ausnahmen nach Hause, das dauert 3 Minuten, wenn ich selbst schon Schulschluss habe.

    Ich werde so planen, dass das Kind, so gut es geht, mitmachen kann und wenn es absehbar nicht machbar ist, muss sich die Begleitperson kümmern. Ohne diese geht es nicht. Bin gerade dabei zu klären, wer das ist.

  • Das Problem scheint hier im Streitfall zu sein, dass plattyplus stark verbittert zu sein scheint über Schüler*innen, die diesen Aufmerksamkeitsstatus ausnutzen und/oder dann große Schwierigkeiten hat, allen gerecht zu werden.


    Ich fände es schön, wenn hier getrennt werden würde zwischen einem Einzelfall, der vielleicht negative Erfahrungen beschert hat und dem generellen Vorgehen. Wichtig empfinde ich bei Inklusion, dass rechtzeitig Diagnostiken laufen und schnellstens Betreuung erfolgt, die es der Klassenlehrerin/dem Klassenlehrer wieder erleichtert, regulären Unterricht zu halten. Das ist erst einmal echt ne riesige Arbeit, ich sehe das bei meinen Kolleg*innen, die Inklusionskinder haben, aber wenn dann mal alles durch ist, die THAs dem Unterricht beiwohnen, ist vieles wirklich gut zu wuppen, weil man immer zu zweit in der Klasse ist.


    Wir haben zB ein Mädel in einer Klasse, das Rollstuhlfahrerin ist und gewickelt werden muss. Dieses Kind ist unglaublich helle im Kopf, voll integriert und überall mit Spaß dabei. Ja, es hat "special needs", aber ansonsten kann es völlig NORMAL dem Unterricht folgen, denn dieses Kind IST normal. Es kann nur seine Beine nicht bewegen. Das ist alles. Und so gibt es einfach viele. Sollen die nun alle darunter leiden, dass diese Inklusionsform auch ausgenutzt werden könnte? Das wäre doch unglaublich schade.

    Blowing out someone else's candle doesn't make yours shine any brighter.

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