Direkteinstieg Grundschule - Möglich oder unmöglich?

  • Man kann nur aus den Stellen wählen, die angeboten werden. Die Arbeitgeberinnen operieren da auch am Markt. Die einen werden mit Quereinstiegsprogrammen und später Verbeamtung gelockt, den anderen versucht man, eine andere Schulform schmackhaft zu machen.


    Wie gezwungen ist jemand, bei Bäckerinmeisterin B ihre Lehre zu machen, wenn Bäckerinmeisterin A am gleichen Ort in diesem Jahr keine Lehrstellen anbietet? Ist das da freiwillig? Oder ist einem das wurscht, weil man froh ist eine Lehrstelle im gwünschten Beruf bekommen zu haben?

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Die "Freiwilligkeit" hält sich faktisch allerdings in Grenzen, wenn es quasi keine anderen Stellen mehr gibt.

    Es gibt aber immer noch Stellschrauben. Es gibt Stellen, da ist die Abordnung immerhin an eine Realschule. Das passt schonmal deutlich besser als die Grundschule. Gesamtschulen und Berufskollegs kennen außerdem keine Vorgriffsstellen.

  • Es wäre mir neu, dass Grundschullehrkräfte sonderpädagogischen Förderbedarf oder Hochbegabungen diagnostizieren können oder dürfen.

    Ich weiß ja nicht, wie es in deinem Bundesland läuft.

    Bei uns in Niedersachsen werden die Schüler:innen an Grundschulen eingeschult, es müssen zuvor eindeutige Diagnosen gestellt und den Schulen übermittelt sein, wenn eine FöS GE oder Hören/Sehen/KME oder die Sprachheilklassen gewählt werden soll.

    Das ist nur selten der Fall und nur dann, wenn sich die Eltern vorab entsprechend und frühzeitig gekümmert haben und damit erfolgreich waren.


    Der Regelfall ist aber die Beschulung in der Grundschule.


    Und dort muss sich diese Lehrkraft dann nicht nur um jedes Kind mit jeder Begabung oder besonderen Bedürfnissen kümmern, sondern selbst die Initiative ergreifen, wenn es zu einer sonderpädagogische Begutachtung kommen soll.

    Das Gutachten schreibt die Grundschullehrkraft mit der FöS-Lehrkraft, die beauftragt wird, zusammen, dabei kennt die Grundschullehrkraft das Kind, die FöS-Lehrkraft sieht die Akte und vielleicht auch das Kind an 1-3 Terminen.

    Das Gutachten ist eine Überprüfung mit viel Arbeit, der Landesrechnungshof hat über 40 Stunden gemittelt,davon liegt ein großer Anteil bei den Grundschullehrkräften. Diese Gutachten standen dadurch in der Kritik, zumal die meisten gewährt werden, sich der Bedarf also bestätigt und der immense Aufwand womöglich dezimiert werden könnte - stand im Raum, ist aber nicht erfolgt.


    Es gibt Vorgaben, wann das Gutachten erstellt werden darf, immer nach erfolgter und dokumentierter Förderung durch genau diese Grundschullehrkraft, die also das Kind beschult, bis nach etlichen Monaten oder 2-3 Jahren das Gutachten erstellt und der Bescheid zugegangen ist.

    Sollte der Förderbedarf in irgendeiner Richtung festgestellt werden, entscheiden die Eltern über den weiteren Schulbesuch, der auch in der Grundschule erfolgen kann.


    Und tatsächlich ist in dieser Zeit immer die Grundschullehrkraft zuständig für die Beschulung dieses Kindes,

    ob der Bedarf festgestellt ist oder nicht - die Grundschullehrkraft ist zuständig,

    ob der Schwerpunkt dies ist oder das - die Grundschullehrkraft ist zuständig,

    ob ein Gutachten erstellt, aufgeschoben, verweigert, verschleppt, verlegt, verzögert wird - die Grundschullehrkraft ist zuständig,

    ob das Kind nach Feststellung die Schule wechselt oder nicht - die Grundschullehrkraft ist zuständig.


    Und ob sich die GS-Lehrkraft nun kümmert oder nicht - am Ende ist sie es, die oft den Anstoß für das Gutachten gibt und die bis dahin und darüber hinaus das Kind einschätzt. Das nennt man pädagogische Diagnostik. Ich wüsste nicht, wer kommen wollte, um Lehrkräften diese Aufgabe abzunehmen.


    Es ist bei allen SuS notwendig, dazu weit vor den Gutachten und auch bei begabten Kindern, um sie zu fördern oder herauszufordern - auf welcher Grundlage sonst? Dazu versucht man über Angebote und Differenzierung den verschiedenen Kindern zu gerecht werden, versteckte Fähigkeiten oder Hürden zu entdeckt und Wege der Beschulung zu suchen.

    Das ist der Alltag - meiner zumindest - und der ist in den meisten Fällen unabhängig von irgendwelchen außerschulischen Testungen.

  • Palim


    Das ist in meinem Bundesland tatsächlich etwas anders; hier liegt das Gutachten in der Hand der Sonderpädagogen.

    Die Regelschulkolleginnen stellen den Antrag (oder die Eltern), geben Informationen ("Pädagogischer Bericht") und stehen für Rückfragen und für die Organisation der Überprüfung zur Verfügung, sofern das Kind bereits eine Schule besucht.

    Aber dass eine Sonderpädagogin hinzukommen muss für das Gutachten, zeigt doch auch für Niedersachsen, dass eine Grundschullehrkraft nicht alleine diese Entscheidung (bzw. die Empfehlung dazu, natürlich entscheidet am Ende das Schulamt) treffen kann?

    Was mich in dem Zusammenhang wirklich interessieren würde: Wie wird es bei euch im Gutachten gehandhabt, wenn Regelschullehrkraft und Sonderpädagoge unterschiedliche Ansichten darüber haben, ob ein Förderbedarf besteht bzw. in welchem Förderschwerpunkt er besteht?

  • Das nennt man pädagogische Diagnostik. Ich wüsste nicht, wer kommen wollte, um Lehrkräften diese Aufgabe abzunehmen.

    Genau, das ist natürlich Aufgabe von allen Lehrkräften.

    Was Sonderpädagogen machen, ist eine spezielle Form davon, die sonderpädagogische Diagnostik. In diesem Bereich haben wir große Studienanteile (in meinem Bundesland zumindest), wir haben in der Schule eine umfangreiche Auswahl an psychometrischen und anderen Testverfahren, und wir bilden uns kontinuierlich dazu fort.

  • Aber dass eine Sonderpädagogin hinzukommen muss für das Gutachten, zeigt doch auch für Niedersachsen, dass eine Grundschullehrkraft nicht alleine diese Entscheidung (bzw. die Empfehlung dazu, natürlich entscheidet am Ende das Schulamt) treffen kann?

    Das tut die Grundschullehrkraft auch nicht, die Sonderpädagogin aber auch nicht.

    Beide verfassen ein Gutachten gemeinsam, mal sind es 2 Teile hintereinander, mal ist es ein verwobener Bericht von beiden, das wird - je nach Lehrkraft - unterschiedlich gehandhabt. Testbatterien sind nicht vorgegeben, eine IQ-Testung ist nicht zwingend.

    Am Ende geht es in eine Förderkonferenz, die inzwischen obligatorisch ist, die Eltern entscheiden, ob sie diese Konferenz noch wünschen, nachdem sie den Bericht gelesen haben. Hier werden auch unterschiedliche Ansichten noch einmal aufgegriffen und vermerkt.

    Alles zusammen geht dann mit einer dicken Akte an Unterlagen zur Schulbehörde, die dann entscheidet und den Bescheid ausstellt.


    Was mich in dem Zusammenhang wirklich interessieren würde: Wie wird es bei euch im Gutachten gehandhabt, wenn Regelschullehrkraft und Sonderpädagoge unterschiedliche Ansichten darüber haben, ob ein Förderbedarf besteht bzw. in welchem Förderschwerpunkt er besteht?

    Die Förderschullehrkraft wird nur tätig, wenn die Grundschullehrkraft einen Bedarf sieht und die SL der GS das stützt und die SL der FöS Unterlagen sichtet und das Anfertigen des Gutachtens auch stützt. Ist die Lage nicht klar, wird das Verfahren nicht eingeleitet.

    Die Förderschullehrkraft, die stundenweise an die Grundschule abgeordnet ist, hat meines Erachtens viel zu wenig Einblick in die Klassen und würde allein das Verfahren nicht beginnen und nicht beginnen können, da es vorab viele Unterlagen der Grundschullehrkraft braucht.


    Jeder weiß, wie viel Aufwand es ist, das Verfahren durchzuführen. Die Unterlagen müssen aussagekräftig sein, sonst kann man sich die Arbeit gleich sparen.


    Das Land und /oder unsere Schulaufsicht haben die Anforderungen in den letzten Jahren quasi halbjährlich verändert und fordern immer mehr vorab und für die Eröffnung des Verfahrens und für einen positiven Bescheid. Es muss nachgewiesen sein, dass die Grundschule alles ausgeschöpft hat, also hat man schon über ein Jahr lang gefördert und alles dokumentiert (Aufgabe des Grundschullehrkraft). Ist die Förderschullehrkraft am Kind eingesetzt, dokumentiert sie selbst ihre Förderschritte, zumindest ist es bei uns inzwischen so. Förderpläne werden manchmal zusammen geschrieben oder zumindest abgestimmt.

    Für den Schwerpunkt Lernen muss man 1 1/2 Jahre warten, bevor man eine Überprüfung beginnen darf. Also sind die Kinder vorab 2-3 Jahre in der GS, so war es vor der Inklusion auch, da sind wir nun wieder. Der Unterschied zu früher ist, dass man erheblich individueller fördern darf. Und auch das macht die Grundschullehrkraft.

  • Ich muss gestehen, dass im Endeffekt oft meist nichts sinnvolles beim AOSF rauskommt.

    Die Eltern wünsche in der Regel die Beschulung in der Regelschule… sprich das Kind bekommt x Stunden an Förderbedarf beim Sonderpädagogen, der eh nicht genug Zeit hat.. also kann man sich meist das ganze Gehampel sparen und alles so nachen wie vorher..man bleibt mit den meisten Aufgaben eh allein ..

  • In NDS bekommt das Kind keine zusätzliche Stunden (LE, ESE, Sprache), man muss es als GS-Lehrkraft ohnehin so weitermachen wie zuvor.

    Aber man braucht ab Klasse 3 über den Bescheid die Möglichkeit, Klassenarbeiten zu differenzieren, setzt Noten aus und schreibt weiter Berichtszeugnisse.

  • Aber man braucht ab Klasse 3 über den Bescheid die Möglichkeit, Klassenarbeiten zu differenzieren, setzt Noten aus und schreibt weiter Berichtszeugnisse.

    Auch für Kinder mit Förderschwerpunkt emotional-soziale Entwicklung oder Sprache? Diese sollten doch, wenn nicht zusätzlich der Förderschwerpunkt Lernen vorliegt, weiterhin nach dem Lehrplan der Grundschule unterrichtet und benotet werden, oder ist das bei euch anders?

    eine IQ-Testung ist nicht zwingend

    Und wird entsprechend nie vorgenommen oder kommt es auf den Einzelfall an?


    Streng genommen vorgeschrieben ist sie bei uns auch nicht; zumindest in unserem Schulamtsbezirk wird sie mit Ausnahme der G-Schulen aber stets vorgenommen, was ich auch für sinnvoll halte. Dabei geht es gar nicht so sehr um den Gesamtwert, der nur eine untergeordnete Rolle spielt. Das Profil von Stärken und Schwächen in den einzelnen Faktoren ist aber durchaus relevant, sowohl für die Festlegung des Förderschwerpunkts als auch für die konkrete Förderplanung.

  • Auch für Kinder mit Förderschwerpunkt emotional-soziale Entwicklung oder Sprache? Diese sollten doch, wenn nicht zusätzlich der Förderschwerpunkt Lernen vorliegt, weiterhin nach dem Lehrplan der Grundschule unterrichtet und benotet werden, oder ist das bei euch anders?

    Nur, wenn eine zieldifferente Beschulung vorgesehen ist, das eine schließt das andere ja nicht aus, wobei Überprüfungen mit mehreren Schwerpunkten noch schwieriger sind, mir übrigens unbegreiflich, aber ich bin und bleibe ja zuständig.


    Und wird entsprechend nie vorgenommen oder kommt es auf den Einzelfall an?

    Das kommt auf den Einzelfall an und auf die FöS-Kraft,

    besonders schwierig ist es, jemanden für einen sprachfreien Test zu finden.

    Zuvor braucht man noch jemanden, der den Sprachstand in der Herkunftssprache feststellt - vor dem Gutachten - was auch schwierig ist … Die Durchführung hier vor Ort finde ich diskutabel.


    Und ja, ich finde die Auswertung der Teilleistungen der Testung auch interessanter als den Gesamtwert, ebenso würde ich bei bestimmten Kindern gerne mal einen Untertest durchgeführt und ausgewertet haben.

  • Nur, wenn eine zieldifferente Beschulung vorgesehen ist, das eine schließt das andere ja nicht aus

    Aber eine zieldifferente Beschulung liegt doch nur dann vor, wenn der Förderschwerpunkt Lernen oder Geistige Entwicklung festgestellt ist? Oder welchen zieldifferenten Bildungsgang gibt es bei euch sonst noch?

    besonders schwierig ist es, jemanden für einen sprachfreien Test zu finden

    Seltsam. Diese sind in der Regel in Durchführung, Auswertung und Interpretation eher einfacher, weil sie weniger Faktoren und i. d. R. dadurch auch weniger Untertests umfassen.

    Aber sind natürlich auch weniger aussagekräftig.

    Zuvor braucht man noch jemanden, der den Sprachstand in der Herkunftssprache feststellt - vor dem Gutachten - was auch schwierig ist …

    Und wie macht ihr das dann?

    Die Person müsste ja nicht nur in der Herkunftssprache fit sein, sondern auch in Sprachentwicklung und Sprachdiagnostik, und es müssten idealerweise auch normierte Testverfahren in der Herkunftssprache vorliegen ...

    Aber als Anregung: Es gibt einzelne Tests, die man auch ohne Kenntnis der Sprache durchführen kann, zum Beispiel den ESGRAF-MK für Grammatik (Produktion) in Türkisch, Russisch, Polnisch, Italienisch, Griechisch oder - eher als Screening - die Tipp-mal-App für Sprachverständnis in Arabisch, Italienisch, Englisch, Türkisch, Russisch.

    Und: Es gibt durchaus auch Anhaltspunkte wie man ohne Überprüfung in der Muttersprache Sprachentwicklungsstörungen von mangelnden Deutschkenntnissen abgrenzen kann: phonologisches Arbeitsgedächtnis, Fast-Mapping, Analyse von Sprachproben (vor allem Auffälligkeiten in Lexik und Morphologie oder auch Syntax und Phonologie), ... Da läuft auch aktuell viel Forschung in dem Bereich.

  • Ich kann das in Teilen abgrenzen, das reicht aber nicht, weil ja das Wort einer Grundschullehrkraft, die täglich mit dem Kind arbeitet, nicht ausreicht, wie du ja selbst bemerkst, und weil ja die Grundschullehrkraft die Testungen selbst nicht vornehmen darf - FoBi dahingehend werden nicht angeboten, verstehe ich nicht, kann man alles lernen.

    Also kommt eine Lehrkraft, die nicht in der GS arbeitet, aber die Muttersprache beherrscht, die speziell beauftragt wird, nachdem die Schule es umständlich beantragt hat, arbeitet eine knappe Stunde allein mit dem (fremden) Kind, füllt hinterher einen Bogen aus und gerade das, was interessant wäre, wurde nicht getestet und nicht dokumentiert. Ich hätte mir da etwas anderes vorgestellt, so, wie du es schreibst, eine Einschätzung der Sprachentwicklung. Das ist es aber nicht.

    Ich hätte auch Material eingesetzt, hätte viele Fragen oder Vorschläge zur Testung gehabt, die nicht standardisiert verläuft, aber vielleicht nach immer gleichem Muster, das kann ich nicht beurteilen, weil ich nur den Auswertungsbogen bekomme und ein sehr knappes Auswertungsgespräch.


    Ich habe jetzt per Auswertungsbogen durch eine andere Person notiert bekommen, dass das Kind sprachlich auch in der Herkunftssprache schwach ist, mehr Aussagekraft hat es allerdings nicht. Ohne den Bogen kann man keine FöS-Meldung machen. Das geht nun.


    Gerne zieht man sich darauf zurück, dass man das Kind ja nicht testen könne, weil es kein Wort verstünde (Aussage einer FöS-Lehrkraft, mehrerer Ärzte bei GA und KJP). Ja, stimmt, fällt im Unterricht täglich auf.

    Ich kann auch die kommunikative Kompetenz bewerten und das Erlernen der Zweitsprache mit anderen Lernern vergleichen, reicht alles nicht. Ohne Testung hat das Kind keine Schwächen, müsste also normal beschult werden, könnte aber auch ein GE-Unterstützungsbedarf sein, weiß man aber bisher nicht.


    Und selbst dann bin und bleibe ich zuständig, muss mir überlegen, wie ich das Kind beschule. Da kann ich nicht darauf warten, dass jemand anderes sich erbarmt, tätig zu werden. Das tut keiner, weil ja niemand das Kind und die Notwendigkeit auf dem Schirm haben kann, außer die Grundschullehrkraft bewegt sich … und andere.

  • Meine Schwester hat im Pädagogikstudium nach eigenen Angaben nie lernen müssen und im Prinzip das komplette Studium weltmeistlich durchgefeiert, und ist dann bei Deutsch anscheinend erstmals an einen Punkt gekommen, wo das so nicht funktionierte.

    Umso besser, wenn man aus EINER Person, nämlich der eigenen Schwester, Schlüsse über einen gesamten Studiengang zieht.

    Diejenigen die im „Luschenstudium“ nicht lernen, fliegen. Da haben allein in meinem Jahrgang schon 12 von 48 dran glauben müssen ;)

    Ich weiß ja nicht wo, oder was genau deine Schwester studiert hat, aber es ist „superdünnhäutig und unreflektiert“ von dir, wenn du das jetzt von mir und anderen PädagogInnen denkst.

    Klar, Grundschullehramt ist was anderes als reine Pädagogik sonst gäbe es auch nur ein Studium und nicht zwei verschiedene.

    Allerdings ergibt sich die Motivation von vereinzelten PädagogInnen für die Grundschule nicht aus heiterem Himmel, sondern aus tatsächlichem Interesse; wenn man sich dementsprechend reinhängt schafft man es also meiner Meinung auch.

    Nennt sich intrinsische Motivation ;)


    (vermutlich ohne jemals eine Minute am Schreibtisch verbracht zu haben) haarscharf durchs Abi gerutscht


    Aber ja, Interesse an Gedichtanalyse & Co hatte sie auch nicht sonderlich.

    Welch eine Seltenheit, hier schreibt gerade eine angehende Pädagogin mit dir, die 15 Punkte in den Abiprüfungen Deutsch und Englisch hatte.

    Aber sicherlich sagt das überhaupt nichts aus, ich habe ja kein ordinäres Lehramtsstudium. Mit meiner Pädagogik kann mir gar nicht vorstellen, was man da alles leisten muss ;)

  • Eine Sprache, eine (deutlich lernintensivere) Gesellschaftswissenschaft, ja. Und eben weil mein Studium superentspannt war, fällt mir schwer nachzuvollziehen, was an Deutsch nun so kompliziert gewesen sein soll^^ Ich breche mich auch keinen Zacken dabei aus der Krone anzuerkennen, dass Naturwissenschaftler deutlich anspruchsvollere und lernintensivere Studiengänge haben... warum auch 😊

    Ich habe auch so einen Luschenstudiengang studiert... Und Deutsch wäre das Letzte, was meine Alternative gewesen wäre. Dann hätte ich lieber eine Naturwissenschaft genommen.

    Pädagogik ist auch lernintensiv. Wenn etwas Spaß macht, wird es aber weniger so empfunden. Sollte aber allgemein bekannt sein (nicht nur unter Lehrkräften)

    Man kann einfach keine Äpfel mit Birnen vergleichen

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Ich habe auch so einen Luschenstudiengang studiert... Und Deutsch wäre das Letzte, was meine Alternative gewesen wäre. Dann hätte ich lieber eine Naturwissenschaft genommen.

    Pädagogik ist auch lernintensiv. Wenn etwas Spaß macht, wird es aber weniger so empfunden. Sollte aber allgemein bekannt sein (nicht nur unter Lehrkräften)

    Man kann einfach keine Äpfel mit Birnen vergleichen

    Mit dem Unterschied, dass dein Studienabschluss und deine Berufserfahrung eben die Voraussetzungen deines Bundeslandes für den Seiteneinstieg erfüllen, das aktuelle Studium der TE ist für den Seiteneinstieg/Direkteinstieg in dem von ihr angestrebte Lehramt hier in BW keine adäquate Basis aktuell und wird es hoffentlich auch niemals sein. Dafür fehlt einfach abgesehen von Pädagogik bei der TE alles, was man sonst eben benötigt, damit Kinder an der Grundschule tatsächlich guten Unterricht erhalten können, also Fachkompetenz in Unterrichtsfächern der Grundschule genauso wie Fachdidaktik.

    Das ist bei dir eben anders, da du nicht nur mit deiner Berufserfahrung punkten kannst, sondern an den beruflichen Schulen auch Fächer unterrichten kannst, die sich tatsächlich aus deinem bisherigen Studium inhaltlich ableiten lassen, für die du also auch ausreichend qualifiziert bist.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Mit dem Unterschied, dass dein Studienabschluss und deine Berufserfahrung eben die Voraussetzungen deines Bundeslandes für den Seiteneinstieg erfüllen, das aktuelle Studium der TE ist für den Seiteneinstieg/Direkteinstieg in dem von ihr angestrebte Lehramt hier in BW keine adäquate Basis aktuell und wird es hoffentlich auch niemals sein. Dafür fehlt einfach abgesehen von Pädagogik bei der TE alles, was man sonst eben benötigt, damit Kinder an der Grundschule tatsächlich guten Unterricht erhalten können, also Fachkompetenz in Unterrichtsfächern der Grundschule genauso wie Fachdidaktik.

    Das ist bei dir eben anders, da du nicht nur mit deiner Berufserfahrung punkten kannst, sondern an den beruflichen Schulen auch Fächer unterrichten kannst, die sich tatsächlich aus deinem bisherigen Studium inhaltlich ableiten lassen, für die du also auch ausreichend qualifiziert bist.

    Bitte? 😂 Wir haben in 4 Semestern jeweils ein ganzes Modul über Didaktik, das sind so in etwa jeweils 5 SWS in den 4 Semestern.. erstmal informieren, dann reden. Gerade haben wir im dritten Semester zum Beispiel Mediendidaktik.


    Auch schön, wie geschrieben wurde: „(Kindheits-/Pädagogik ist) keine…Basis…und wird es hoffentlich auch niemals sein.“

    Musste tatsächlich ein wenig schmunzeln.

    Wie viele LehrerInnen aus kindheitsfremden Studiengängen sich tagtäglich um einen adäquaten Unterricht mühen und dafür dann sowieso nicht genug wertgeschätzt werden.

    Aber wer seit Jahren in der sozialen Branche mit Kindern arbeitet und alle Altergruppen abdeckt sei nicht geeignet.

    Einfach nur wow 😂 verkehrt diese Welt.

    Bei dem immensen Lehrermangel der in Deutschland herrscht sind kompetente und menschliche Lehrer dankbar für jede Hilfe und weitere Fachkraft, aber ich kann natürlich verstehen, dass man als verbitterte Lehrkraft nur an sich selbst denkt und den Ruf des „ach so heiligen“ Studiengangs schützen muss. :)


    Außerdem lässt sich mir gerade nicht erschließen, wieso die Nutzerin, auf die geantwortet wurde, nun qualifizierter sei, wenn wir beide Pädagogik studieren/studiert haben.

    Wenn sich bei mir anscheinend überhaupt nichts ableiten lässt (weil wir ja im Luschenstudium überhaupt keine Studieninhalte haben :sterne:), wieso dann bei anderen PädagogInnen?

    Tut mir ja sehr leid, aber das hat für mich vorn und hinten keinen Sinn, bitte um Aufklärung, wenn das überhaupt möglich ist.

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