Klassenfahrt endet am Sonntag - Montag dienstfrei?

    • Offizieller Beitrag

    Ich weiss...

    Wie immer gilt: Wenn die Leute endlich verstehen, dass sie nur zusammen stark sind, klappt es.
    Die meisten Einzelnen regen sich auf, es wird auf der Konferenz abgewiegelt, viele sind nicht betroffen, einzelnen ist es egal, und so kommt es.

    Ich kann nur von einer meiner persönlichen Erfahrungen: kleine Fachschaft beschließt einen Austausch (auf Druck der SL, einen solchen wieder ins Leben zu rufen). Lange Suche (durch mich, die Kolleginnen fragen aber immer nach, wann es endlich so weit ist).
    Austausch wird geplant, Kollegin 2 zieht aus "ich hab zuviel um die Ohren" 2-3 Monate vor der Fahrt ihre "Begleitung" zurück ("Begleitung" ist gut, beide fahrenden Lehrkräfte waren Fachkräfte), andere Fachlehrkräfte haben Kinder und keine Zeit, es fährt eine Studentin als Begleitung mit.
    Rückbesuch: kein weiterer Mensch der Fachschaft hat Zeit und Platz, und es wäre echt viel Stress, ich nehme also zwei Lehrkräfte auf (ich habe Platz, andere Kolleginnen hätten aber auch ein Gastzimmer gehabt). Unterstützung / Beitrag der Fachkollegin in der Woche: Treffen auf ein Kaffee, während die Schüler*innen eine Stadtrallye in Kleingruppen machen..


    ich würde nie wieder eine Fahrt mit dieser Fachschaft planen, aber im Prinzip ist es solchen Einzelnen egal, wenn sie die Gremien wählen oder Konzepte verabschieden: sie werden nicht betroffen sein.

    • Offizieller Beitrag

    Es zeigt sich immer mal wieder, dass Beschlüsse von entsprechenden Gremien nicht immer rechtskonform sind. Die Arbeitszeit von Lehrkräften auf Sonntage auszudehnen ist mit Sicherheit keine Festlegung, die durch Mehrheitsbeschluss innerhalb einer Schule getroffen werden kann.

    nur, damit kein falscher (noch "fälscherer") Eindruck entsteht: die Lehrerkonferenz sagt nicht "es wird über Feiertag gefahren", aber die Fahrtenwoche ist zufällig über den 3. Oktober oder nimmt praktischerweise einen Teil von Pfingsten ein. Unterrichtsausfall und so.
    Da MÜSSTE man geschlossen sagen "nein". Aber im Prinzip schaut die Konferenz wie bei einem Unfall zu, wie die betroffenen Kolleg*innen es zur Kenntnis nehmen und sich ärgern und keine*r wirft sich in die Löwenhölle, um zur Hilfe zu eilen.
    (und ich bin ehrlich: ein paar Male habe ich meinen Mund zu sehr geöffnet und ich HOFFE (hahaha), dass mein Ausflug außerhalb der Schule mir vielleicht die Ruhe gegeben hat, das Ganze gelassen zu nehmen (hahaha, weil: mein aktueller Chef könnte ein Lied davon singen. Er ist auch kein Fan dieser Eigenschaft, weiß es aber auch zu schätzen, weil es ganz oft wichtig war und doch vor Problemen gerettet hat)

  • Da MÜSSTE man geschlossen sagen "nein". Aber im Prinzip schaut die Konferenz wie bei einem Unfall zu, wie die betroffenen Kolleg*innen es zur Kenntnis nehmen und sich ärgern und keine*r wirft sich in die Löwenhölle, um zur Hilfe zu eilen.

    Ja genau, das ist das eigentliche Kernproblem und - in verschiedenen Zusammenhängen - sicher so in den meisten Kollegien zu finden.

    (und ich bin ehrlich: ein paar Male habe ich meinen Mund zu sehr geöffnet und ich HOFFE (hahaha), dass mein Ausflug außerhalb der Schule mir vielleicht die Ruhe gegeben hat, das Ganze gelassen zu nehmen (hahaha, weil: mein aktueller Chef könnte ein Lied davon singen. Er ist auch kein Fan dieser Eigenschaft, weiß es aber auch zu schätzen, weil es ganz oft wichtig war und doch vor Problemen gerettet hat)

    Ich glaube, da sind wir uns weitgehend ähnlich. Deine Erfahrungen diesbezüglich teile ich ebenfalls.

    • Offizieller Beitrag

    Rechtswidrige Beschlüsse müssen von der Schulleitung beanstandet werden - wieso das nicht erfolgt, liegt wahlweise daran, dass sie nicht weiß oder nicht will.

    Von einem LehrerInnenrat erwarte ich auch, dass er die Belange der Belegschaft aktiv vertritt - dazu gehört auch das Vermeiden unnötiger zusätzlicher Belastung wie das Ende einer Fahrt an einem Sonntag. Dasselbe würde ich von verantwortungsbewusst handelnden Mitgliedern der Lehrkräfte in der Schulkonferenz erwarten. Es mag zwar kein imperatives Mandat geben, aber rein nach Gusto abzustimmen, ist im Grunde völlig daneben.

    Böser, unsachlicher Kommentar am Rande:
    Stattdessen wird sich dann gerne in einem bekannten LehrerInnenforum ausgeheult. Nähme man die Gremienarbeit wirklich ernst und würde sich entsprechend darauf vorbereiten, anstatt dies als lästige Pflichtveranstaltung am Abend zu sehen, gäbe es das eine oder andere Problem gar nicht. Und das sind dieselben Leute, die ihre SchülerInnen zu mündigen BürgerInnen erziehen sollen?

    • Offizieller Beitrag

    Der Kollege schreibt doch:

    Das klingt für mich so, als ob er Teil der planenden Gruppe ist und nicht die Konferenz Vorgaben gemacht hätte, an einem Sonntag zurückzukommen.

    In der Tat. Dann wäre es aber fair gegenüber den betroffenen KollegInnen, zumindest deren Placet einzuholen.

  • Böser, unsachlicher Kommentar am Rande:
    Stattdessen wird sich dann gerne in einem bekannten LehrerInnenforum ausgeheult. Nähme man die Gremienarbeit wirklich ernst und würde sich entsprechend darauf vorbereiten, anstatt dies als lästige Pflichtveranstaltung am Abend zu sehen, gäbe es das eine oder andere Problem gar nicht. Und das sind dieselben Leute, die ihre SchülerInnen zu mündigen BürgerInnen erziehen sollen?

    alternativer Kommentar: Stattdessen wird dann gerne in einem bekannten Lehrerforum nach Expertise gefragt, die derzeit in Kollegium und Personalrat noch nicht vorhanden ist, so dass sich diese Beteiligten das nächste Mal (oder jetzt schon) entsprechend darauf vorbereiten und professioneller handeln können ;)

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • die Lehrerkonferenz sagt nicht "es wird über Feiertag gefahren", aber die Fahrtenwoche ist zufällig über den 3. Oktober oder nimmt praktischerweise einen Teil von Pfingsten ein. Unterrichtsausfall und so.

    Als Personalrat haben wir einen Antrag in die GeKo (und dann weiter ins Schulforum, so heißt hier die Schulkonferenz) eingebracht, dass Fahrten in der Regel fünf Tage sind, von Montag bis Freitag gehen, und dass den Lehrkräften grundsätzlich ein Freizeitausgleich zusteht, wenn Feiertage oder Wochenendtage betroffen sind.

  • Es wird gerade unsere Fahrt nach Berlin geplant. Es soll Sonntag wieder zurück gehen, so dass die SuS und KuK gegen 12-13 Uhr wieder in der Heimat wären.

    Plant die Fahrt von Montag bis Freitag. Dann habt ihr das Problem nicht und es ist keine Aufregung nötig. Manchmal kann es auch einfach sein. :rose:

    • Offizieller Beitrag

    alternativer Kommentar: Stattdessen wird dann gerne in einem bekannten Lehrerforum nach Expertise gefragt, die derzeit in Kollegium und Personalrat noch nicht vorhanden ist, so dass sich diese Beteiligten das nächste Mal (oder jetzt schon) entsprechend darauf vorbereiten und professioneller handeln können ;)

    Klingt schön. Vor 10 Jahren hätte ich das sicherlich auch noch so geschrieben. Die Erfahrungen an meiner alten Schule haben mich dann irgendwann eines besseren belehrt.

  • Böser, unsachlicher Kommentar am Rande:
    Stattdessen wird sich dann gerne in einem bekannten LehrerInnenforum ausgeheult.

    Wie im Tarifgespräche-Thread: Meine Probleme müssen sich doch irgendwann selbst lösen, wenn ich nur lange genug über sie jammere.

  • Wow… ich bin baff… das heisst, eure Fahrten sind sonst immer nur montags-freitags? *neid*

    Fremdsprachenaustausche gehen bei uns über mindestens ein Wochenende (logisch), Klassenfahrten bzw. die Fahrzenwoche wird gerne über einen Feiertag gelegt (so fällt weniger Unterricht aus).


    Sorry WillG , es ist ein hysterisches Lachen bei der Vorstellung des Gesprächs diesbezüglich

    Ja, die meisten unserer Fahrten dauern maximal 5 Tage, lediglich die Englandfahrt dauert- wenn finanzierbar- 10 Tage. 7 Tage werden bewusst vermieden, damit es eben ein Wochenende zur Erholung gibt für die KuK, die mitfahren. Über Feiertage gelegt werden Klassenfahrten und Co. bei uns auch nicht. Passt einerseits terminlich nicht gut zu unseren Fahrtentermine und andererseits sind auch diese Tage wichtige Erholungstage für KuK. Unsere SL achtet auf diese Dinge- viele KuK aber auch (nicht alle, manche würden auch weiterhin gerne teurere Klassenfahrten buchen als das Lehrerbudget erlaubt und dann halt ihren Anteil privat zahlen, was sie aber nicht (mehr) dürfen glücklicherweise in BW).

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Fahrtenkonzept

    Wer immer ein solches „Konzept“ beschlossen haben mag, kann sich damit wohl kaum über geltendes Recht und die Verfassung erheben. Ein Beschluss, dass Fahrten am Sonntag stattzufinden haben, ist schlicht rechtswidrig. Niemand muss sonntags arbeiten, weil ein größenwahnsinniges Gremium dergestaltes beschließt. Manchmal ist es hilfreich, VOR einem Beschluss darauf hinzuweisen, dass der für’n Arsch sein wird und dass man nicht beabsichtigt, sich daran zu halten.


    Im vorliegenden Fall, ist die TE etwas sparsam mit Fakten. Wir erfahren nur, dass geplant „wird“. In der Wunderwelt des Passivs gibt es halt keine Verantwortlichen.


    Einfach nicht mitfahren und Diskussionen vermeiden.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Beim "Freizeitausgleich" aufgrund von Klassenfahrten, zum Beispiel weil die Fahrt den ganzen Samstag und den halben Sonntag beansprucht, muss man sich auch immer überlegen, wer diesen Ausgleich ermöglicht. Fehlen zwei (oder mehr) Lehrkräfte am Montag, dann werden sie in der Regel vertreten durch andere Kolleg*innen der Schule. Die haben dadurch also eine erhöhte Arbeitszeit.

    Das kann eine (ansatzweise) gerechte Umverteilung von Arbeitszeit sein, wenn die Vertretenden nie auf Klassenfahrt fahren, die anderen dadurch einen Ausgleich erhalten.

    Oder es kann mehr oder weniger ungerecht sein, insbesondere, wenn tatsächlich die Planung (inkl. Wochenende) durch die fahrenden LuL erfolgte und sie so recht bewusst den Vertretungsaufwand in Kauf nehmen.

  • chilipaprika

    Also, ich sehe es so: Ein gesetzlicher Feiertag ist erstmal ein gesetzlicher Feiertag. Niemand kann allein durch ungeschickte (oder absichtlich schlechte) Terminierung von Fahrten einen Anspruch auf diesen Feiertag aushebeln. Wenn nun also ein dienstlicher Termin so liegt, dass dieser Feiertag darin liegt, ich also per Dienstanweisung gezwungen werde, an diesem Tag zu arbeiten, dann muss der Dienstherr entsprechenden Ausgleich schaffen.

    Ich würde mir so eine Anweisung schriftlich geben lassen, evtl. würde ich mit einem vorfomulierten Schreiben schon auftreten: "Ich erteile Frau Chilipaprika die dienstliche Anweisung eine Studienfahrt vom 31. Februar bis zum 35. Mai zu begleiten. Ich weise sie darüber hinaus an, ihren dienstlichen Aufgaben im Zusammenhang mit der Studienfahrt auch an dem gesetzlichen Feiertag, der in diesen Zeitraum fällt, den Sanktnimmerleinstag am 31. April. uneingeschränkt nachzukommen."

    Das soll er dann unterschreiben und mit Schulstempel versehen. Vielleicht wird ihm dann bewusst, was er eigentlich einfordert, wenn er Klassenfahrten so teriminiert. Im nächsten Schritt könnte man dann über den Freizeitausgleich reden.

    Aber, natürlich ist es ätzend, über solche Selbstverständlichkeiten streiten zu müssen.


    Djino

    Das Ziel soll ja eben nicht in erster Linie der Freizeitausgleich sein, sondern die Unart, Fahrten einfach so übers Wochenende oder über Feiertage einzudämmen.

  • ich habe doch schon geschrieben, dass im Fahrtenkonzept sowas nicht steht.
    Aber es steht "5 Tage in der 5. Klasse", "5 Tage in der 9", "ein Wandertag nach X oder Y in der 8/2"

    Dann fahrt ihr nicht über Sonn- und Feiertage und habt kein Problem.

  • Wie immer gilt: Wenn die Leute endlich verstehen, dass sie nur zusammen stark sind, klappt es.

    Wie immer gilt: Wenn die Leute endlich verstehen, dass sie sich zuerst um sich selbst kümmern müssen, geht’s ihnen gut.

    Da MÜSSTE man geschlossen sagen "nein".

    Mir reicht es, wenn ich allein für mich „nein“ sage.

    • Offizieller Beitrag

    Die Diskussion haben wir übrigens vor achteinhalb Jahren auch schon geführt - wirklich weitergekommen sind wir seitdem ja nicht.

    Klassenfahrt übers Wochenende - allgemein - lehrerforen.de - Das Forum für Lehrkräfte


    Letztlich ist ja das Faszinierende, dass es offenbar Gremien oder KollegInnen gibt, denen Sonn- und Feiertage schnuppe sind. Eine echte Notwendigkeit für die Terminierung einer Fahrt auf Sonn- oder Feiertage vermag ich hier nicht zu erkennen. Da müssten alle Beteiligten einfach einmal ihre Hausaufgaben machen - und dann gäbe es eine solche Fahrt gar nicht erst.

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