Du könntest alternativ den Zonk bekommen. (Gott bin ich alt...)
Volksantrag 2 Lehrkräfte pro Grundschulklasse Ba-Wü
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6. Es wäre schon viel gewonnen, wenn allein in den ersten Klassen eine Doppelbesetzung wäre. Oder meint Ihr nicht? In der Klasse unseres Sohnes waren 28 Kinder. Von Hochbegabung über Flüchtlinge bis Asperger war alles dabei. Die Lehrerin hat es super gemeistert, auch mit Hilfe der Inklusionskraft. Sie hat aber, obwohl schon sehr erfahren, keinen vollen Lehrauftrag, da sie es sonst nicht geschafft hätte.
Wäre es nicht besser, wenn Flüchtlinge oder Asperger Autisten nicht in den Regelklassen wären, sondern in Schulen die darauf spezialisiertes Personal haben? Dafür dann kleine Klassen statt Tandem-Lehrerteams? (Natürlich Illusion, da nicht genug Lehrkräfte).
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Wäre es nicht besser,…
Nein.
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Super-Lion : Danke, für deine Antwort. Zumindest meine Rückfrage/ Kritik entspringt nicht der Vorstellung, alles solle/ müsse so bleiben, wie es ist. Ich habe auch nichts gegen Teamteaching (habe das an meiner Ref.Schule schon erlebt in der SEK.I und könne die Vorteile, aber auch Probleme, die das mit sich bringen kann), ich sehe nur tatsächlich auch bis 2033 nicht, wie genügend Personal in die Schulen kommen soll, um den bestehenden Lehrkräftemangel nicht nur zu beheben, sondern vielleicht sogar etwas an unseren Arbeitsbedingungen als Lehrkräfte zu verbessern, was meines Erachtens zentral wärmerer eine Steigerung der Attraktivität des Berufs. Teamteaching erachte ich sowohl Hinblick auf die Steigerung der Atrraktivität, als auch im Hinblick auf unsere Entlastung als Lehrkräfte für nachrangig (angesichts der erforderlichen Absprachen kann unter Umständen das Teamteaching zumindest zunächst, bis es läuft, die Belastung sogar steigern). Vorrangig fände ich tatsächlich die Verkleinerung der Lerngruppen. Das erlaubt dann auch direkt eine intensivere Förderung der einzelnen SuS, wenn man eben nicht mehr über 30 SuS im Raum sitzen hat, sondern vielleicht nur noch 24 oder sogar noch weniger.
Ich bin zwar als SekI- Lehrkraft nicht die Zielgruppe des Anliegens, aber ich habe zunehmend Lerngruppen mit bis zu 34 SuS, einfach weil Lehrkräfte zur Gruppenteilung fehlen. Das provoziert natürlich Disziplinprobleme, weil die Räume brechend voll sind, so dass Unterrichtszeit verloren geht, die durch kleinere Lerngruppen gewonnen werden könnte. Ich denke auch in den Grundshculen geht es zunächst einfach darum die Personalnot zu beheben und danach erst um kleinere Lerngruppen, statt beständig um größere Klassen, ehe darüber hinaus Teamteaching zum Standard werden könnte. Das ist aber einfach meine Auffassung, was ich sowohl im Sinne der Entlastung von Lehrkräften, der verbesserten Förderung von SuS, sowie der Attraktivitätssteigerung des Berufs für sinnvoll erachten würde.
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Das würde ich im Leben nicht machen. Meine Klasse, mein Fach, mein Unterricht. Ich will nicht in einem Team arbeiten (auf den reinen Unterricht bezogen). Und viele die ich kenne (jaja subjektiv...) hätten da gewiss auch keine Lust drauf.
Ich bin seit fast zwei Jahrzehnten mit mind. vier Stunden mit verschiedenen KuK im Teamteaching eingesetzt ("Lernbüro" bzw. "Fachpraxis Wirtschaft" in der Berufsfachschule; teilweise auch im Wirtschaftsunterricht in Berufseinstiegsklassen) und möchte diesen Unterricht absolut nicht mehr missen. Er ist für mich wesentlich weniger anstrengend, als wenn ich z. B. im "Lernbüro" allein unterrichten würde. Auch der Vor- und Nachbereitungsaufwand ist für mich geringer als in den Stunden, die ich als "Einzel-Lehrkraft" unterrichte. Aber es setzt natürlich voraus, dass man sich in den unten genannten Punkten 2-6 einig ist. Das war bis jetzt bei mir mit allen Kolleg*innen, mit denen ich im Teamteaching eingesetzt war, der Fall und von daher lief und läuft es sehr gut.
2. Sobald eine zweite Person mit drin ist werden Absprachen erforderlich. Absprachen kosten Zeit und Nerven.
3. Unterschiedliche didaktische Vorstellungen.
4. Unterschiedliche disziplinarische Vorstellungen.
5. Unterschiedliche Gewichtung von Unterrichtsinhalten.
6. Unterschiedliche Lehrerrollen, welche ggf. im Verbund nicht funktionieren
etc.
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Ich kann dir sagen, dass es ab dem Zeitpunkt nicht mehr entspannt ist, wo die zweite Person eben nicht nur still zuschaut, sondern "helfen" oder gar mitunterrichten soll. Bei zwei Lehrkräften hätten zudem noch beide das Sagen, die Rollenklarheit wäre noch weniger trennscharf, als bei allen bislang bestehenden Konstellationen von zwei Erwachsenen im Klassenzimmer sowieso schon. Wie oft das schiefläuft, kann man beispielsweise über die Suchfunktion hier im Forum unter dem Stichwort "Inklusion" finden.
Wie gesagt: Bei uns gibt es in verschiedenen Bildungsgängen - z. B. in den Berufsfachschul- und Berufseinstiegsklassen - Teamteaching. Das läuft seit Jahren oder sogar Jahrzehnten problemlos und es gibt eine ganze Reihe von KuK - mich eingeschlossen -, die diesen Unterricht super finden.
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Wenn man unentwegt I-Hilfen mit im Unterricht hat, ist man immer mit 2 Erwachsenen im Raum und wundert sich, wenn es anders ist.
Aber auch da ärgert man sich. Bei meiner ging heute 2mal das Handy los und sie merkte nicht, dass das i-Kind die falschen Matheaufgaben der Nachbarin abschrieb...
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Wie gesagt: Bei uns gibt es in verschiedenen Bildungsgängen - z. B. in den Berufsfachschul- und Berufseinstiegsklassen - Teamteaching. Das läuft seit Jahren oder sogar Jahrzehnten problemlos und es gibt eine ganze Reihe von KuK - mich eingeschlossen -, die diesen Unterricht super finden.
Okay, das ist interessant. Wieso seid ihr doppelt gesteckt, welche Art von Teams sind das und warum funktioniert es deiner Einschätzung nach gut? Sind immer wieder dieselben Personen in einem Team? Wie viel Zeit bedarf es für Absprachen? Agiert ihr spontan oder geplant? Wer macht die (zum Beispiel disziplinarischen) Ansagen, wer nimmt sich zurück? Kommt es nie vor, dass einer den anderen mehr oder weniger vordergründig korrigiert oder kritisiert oder hat damit der jeweils andere einfach nur kein Problem?
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Mal sehen, bisher hatte ich lauter tolle I-Hilfen,
aber ja, ich höre auch anderes.
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Okay, das ist interessant. Wieso seid ihr doppelt gesteckt, welche Art von Teams sind das und warum funktioniert es deiner Einschätzung nach gut? Sind immer wieder dieselben Personen in einem Team? Wie viel Zeit bedarf es für Absprachen? Agiert ihr spontan oder geplant? Wer macht die (zum Beispiel disziplinarischen) Ansagen, wer nimmt sich zurück? Kommt es nie vor, dass einer den anderen mehr oder weniger vordergründig korrigiert oder kritisiert oder hat damit der jeweils andere einfach nur kein Problem?
- Wieso Doppelsteckung: Das liegt an der "Art" des Unterrichts; im fachpraktischen Unterricht benötigen die SuS einfach mehr Betreuung als im Theorieunterricht. (EDIT: In einigen Bildungsgängen an meiner Schule werden die Klassen für den Fachpraxisunterricht geteilt- z. B. im Kfz-Bereich -, in anderen unterrichten KuK im "Zweierteam", also im Teamteaching im selben Raum)
- Welche Art von Teams: zwei Lehrkräfte aus der jeweiligen Abteilung (oder verstehe ich deine Frage falsch?)
- Warum funktioniert es gut: Ähm... Gute Frage. Wir können halt gut im Team arbeiten, tauschen uns gut aus, ergänzen uns im Unterricht gut,...
- Nein, es sind nicht nicht immer dieselben Teams, aber sie bleiben manchmal über Jahre zusammen (manchmal ist das allerdings nicht möglich).
- Zeitaufwand für Absprachen: ist unterschiedlich; auch abhängig vom Bildungsgang
- Zumindest in dem Unterricht, den ich bislang im Teamteaching durchgeführt habe, agieren wir größtenteils geplant, manchmal aber auch spontan bzw. nach kurzer vorheriger Absprache.
- "Ansagen" machen: beide (auch das kann ich natürlich nur auf den Unterricht beziehen, den ich selber mitgemacht habe)! - das ist m. E. sehr wichtig, dass beide am selben Strang ziehen, gerade in den "schwächeren" Klassen
- zur letzten Frage: Das ist mir bzw. in meinem Teamteaching-Unterricht bislang nicht passiert; wir tauschen uns natürlich nach dem Unterricht aus, aber das war's.
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Würde den Antrag direkt auch auf die weiterführenden Schulen der Sek 1 ausdehnen. Zumindest gilt dies, wenn ich das mit NRW Augen sehe, für alle Schulen mit Standortfaktor vier und höher)
Natürlich fehlen die Lehrpersonen. Allerdings würde sich hierdurch ein realistischeres Bild des tatsächlichen Mangels abzeichnen. Rein faktisch ist eine Doppelbesetzung in Schweden beispielsweise selbstverständlich und dies bei einer Klassenstärke von 20. Da können wir hier nur von träumen. Aber genau diese Diskrepanz muss den Politikern aufgezeigt werden. Eine gute Bildung ist existentiell. Wenn bei der Ausbildung von Klimatechnikern derzeit die Hälfte durchfällt, dann ist klar, dass Habeck ohne gute Bildung einpacken kann.
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Bisher habe ich still mitgelesen und möchte hier nun doch mal meinen Senf zugeben.
Ich glaube, zwei Lehrkräfte dauerhaft pro Klasse ist utopisch. Das wird an Geld, fehlendem Personal etc scheitern, von möglichen Konflikten mal abgesehen.
ABER zwei Erwachsene im Klassenraum (eine (Fach-)Lehrkraft und eine weitere konstante Bezugsperson, die eben nicht für den Unterricht zuständig ist, aber für all die vielen Dinge und Geschehnisse im Unterricht, um die man sich kümmern muss, es aber als Lehrkraft einfach nicht schaffen kann) finde ich hervorragend. Googelt mal "Klassenassistenz", das gibt es in Deutschland an Regelschulen tatsächlich und scheint gut zu funktionieren.
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