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CDL frag mal deine SuS wen sie von deinen Kolleg*innen als streng bezeichnen und denk dir deinen Teil.
Ich habe die Beobachtung auch gemacht, dass nicht der strenge Kollege für streng gehalten wird, sondern die/der unberechenbare, launische KoK.
Meine SuS bezeichnen zwar manche KuK generell so, im Zweifelsfall aber auch mich, wenn ich ihnen abverlange den Fegedienst tatsächlich gründlich zu machen, statt sie nur so tun zu lassen als ob, mir den Stress zu schenken und sie- zu Lasten der Reinigungskräfte- zu entlasten. Dann darf ich mir auch anhören, dass ich ja voll streng wäre und ich bin definitiv weder launisch in meinem Unterricht, noch unberechenbar, sondern habe klare Regeln, die ich konsequent, aber freundlich und wertschätzend durchsetze.
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Für SuS ist das Wort „Strenge“- wenn man genauer nachfragt- sehr oft einfach nur eine Umschreibung für ein konsequentes Vorgehen von Lehrkräften mit klaren Regeln und keineswegs per se negativ geprägt. Für meine Zula habe ich vor ein paar Jahren auch einiges dazu in der Literatur gelesen. Das muss man also erst einmal getrennt betrachten von den Assoziationen, die in Ausdrücken wie dem „strengen Knoten“ drinnen stecken, sowie damit einhergehenden Fräulein Rottenmeier- Bildern.
Wenn das bei euch so ist, ist das einfach anders als bei uns. Auch das kann es ja geben. Bei uns kommt das Thema immer mal auf, wenn zB die Kinder sich beschweren über Strenge. Das sind dann immer Kolleg*innen von mir, die aus der Überforderung heraus oft laut werden - und dies immer in unterschiedlichen Maßstäben. Mal sind Dinge ok, mal werden die Kinder dafür angepflaumt. Oft ist es ein "streng und ungerecht" in einem Satz. Klavierschüler von mir, die in der 6. Klasse sind, beschreiben eine ihrer Lehrerinnen als sehr streng und auch da ist es inhaltlich genauso. Unberechenbar, launisch etc. Macht ihnen Angst.
Ich bin zB extrem straight. Bei mir gelten die Regeln, die ich mit den Kindern auch erarbeite (woher kommen sie, warum sind sie gut?) und es gibt einfach keinerlei Rauskommen - und dies für alle gleich. Wenn ich den Beschwerern sage: "Aber ich bin doch auch ziemlich streng?", dann heißt es immer und durch die Bank: "Was??? Nein!", und ich ernte erstaunte Gesichter, dabei bin ich, gerade, was zB Ordnung und Lautstärke angeht, sehr genau, sehr unnachgiebig. Andere Kolleg*innen, die meiner Unterrichtsart ähnlich sind, erhalten dieselben Feedbacks (war schon öfter im Austausch). Ich kann daher nur sagen, dass bei uns an unserer Schule Strenge anders gewertet wird bei den Kindern, ohne dass wir ihnen diese Bewertung vorgegeben haben.Anscheinend ist "Strenge" daher nicht zu verallgemeinern als eine Bedeutung bei den Schülerinnen und Schülern.
Ich selbst kann mir ja durchaus mal Gedanken machen, warum ich persönlich Strenge als so negativ verbucht habe. Ist sicher durchaus mal ein paar Überlegungen wert.
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Was ist an der Frisur negativ?
Und die von dir skizzierte Frau kann durchaus streng sein, ohne unberechenbar zu sein und rumzubrüllen, wie du es oben beschrieben hast.
CDL schrieb "Fräulein Rottenmeier", ich denke tatsächlich, dass das daher kommt. Sie empfand ich als Kind in den Heidi-Serienfolgen auch immer als unglaublich streng - und diese Skizzierung ist ja sicher nicht zufällig gewesen. Irgendeinen Zusammenhang scheint es schon zu geben zwischen dem Wort "Strenge" und den schon mehrfach beschriebenen negativen Eigenschaften, die damit für viele einhergehen.
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Ja, du schriebst aber, Kinder hielten Lehrer für streng, die sich nicht durchsetzen können und dann plötzlich rumbrüllen und genauso ist Frau Rottenmeier ja nun nicht.
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Hallo,
ich hatte heute nochmal ein gemeinsames Gespräch im Plenum mit den SuS und habe sie nach Wünschen/Problemen gefragt. Leider konnte ich keine anonymisierte Umfrage machen, weil viele Kinder noch nicht über eine ausreichende Lesekompetenz verfügen. Aber ihr hattet auf jeden Fall Recht damit, dass die SuS überfordert waren. Meistens kam die Rückmeldung, dass man bei mir zu viel denken müsse. Ich habe in den letzten Wochen schon meinen Stoff reduziert und mehr "Buchaufgaben" gemacht zur Übung und Festigung. Leider fand das mein Kollegium jetzt nicht besonders ansprechend und ich wurde in den letzten Tagen dafür häufig kritisiert, obwohl ich nun ähnlich arbeite wie sie.
Na ja, Hauptsache die Kinder erreichen ihre Lernziele und haben Freude dabei, dachte ich mir.
Aber ich habe leider immer noch das Problem, dass die Beziehungsebene einfach nicht stimmt.
Viele Kinder grüßen mich nicht mal oder "vergessen" meinen Namen, obwohl sie mich regelmäßig sehen und er recht eingängig ist. Zur eigentlichen Klassenlehrerin haben die Kinder auch nicht eine wirklich Beziehung aufgebaut. Das finde ich irgendwie sehr ungewöhnlich und schade.
Habt ihr vielleicht noch ein paar Ratschläge für mich zum Thema S.-L.-Beziehung?
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Habt ihr vielleicht noch ein paar Ratschläge für mich zum Thema S.-L.-Beziehung?
Mehr Zeit
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Mal keinen Unterricht machen, sondern was Schönes. Miteinander sprechen, erzählen, vorlesen, Spiele. Lernziel: Wir lernen uns kennen. Bei uns könnte man derzeit auch Schneemann bauen. Meine Jungs haben gestern eine Schneefrau gebaut und fanden es sehr witzig. Hihihi
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Das geht aber nur, wenn man wirklich Spaß hat, beim Schneefraubau und nicht, wenn man die ganze Zeit dabei denkt, Spaß haben zu müssen, damit alle Kinder einen mögen. Oder sich selbst dabei beobachtet, ob man Spaß hat und die Kinder, ob sie denn Spaß haben... Ich glaube nicht, dass dir ein handfester Tip aus einem Forum gerade weiterhilft, was das anbelangt. Vor allem in Bezug auf deinen Beitrag Nr 29. Manchmal sollte man sich selbst etwas tiefergehend reflektieren, was einen umtreibt, denke ich, um sich besser zu verstehen und künftig anders handeln zu können.
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Ich glaube nicht, dass dir ein handfester Tip aus einem Forum gerade weiterhilft, was das anbelangt. Vor allem in Bezug auf deinen Beitrag Nr 29. Manchmal sollte man sich selbst etwas tiefergehend reflektieren, was einen umtreibt, denke ich, um sich besser zu verstehen und künftig anders handeln zu können.
Das möchte ich noch einmal unterstreichen. Nimm dir die erforderliche Zeit @abc_123 erst einmal in eine professionellere Haltung zu finden. Dazu gehört auch, zu erkennen, dass nicht du als kurzzeitige Vertretungskraft plötzlich die ultimative Beziehung zu den SuS aufbauen kannst. Dazu gehört, dir klar zu machen, dass es nichts Weltbewegendes ist, wenn SuS deinen Namen vergessen oder dich nicht grüßen. Beides passiert regelmäßig in unserem Beruf und ist nicht per se Zeichen einer unzureichend ausgebildeten L-S- Beziehung.
Viele meiner SuS lernen zuhause klassische Höflichkeitsformeln nur unzureichend, dafür aber viel darüber, dass Körperlichkeit bis hin zu gewaltsamen Übergriffen wenn man selbst die Oberhand hat einfach nur ein Spaß sein kann. Sich freundlich zu grüßen, wenn man sich begegnet ist insofern vielen von ihnen fremd, von denen einige dennoch im Laufe ihrer Schulzeit lernen, dass das bei vielen Lehrkräften (auch nicht bei allen) dennoch dazugehört und egal ob sie zurück grüßen oder nicht weiter praktiziert wird. Meinen Namen verwechseln SuS manchmal mit dem einer Kollegin, deren Namen sich auf meinen reimt, wenn sie diese ebenfalls an dem Tag hatten und selbst SuS, die sich regelmäßig mit Fragen an mich wenden haben wenn sie müde oder gestresst sind mal kurz einen Hänger bei meinem Namen. Nachdem ich umgekehrt aber auch mal wenn ich parallel Serkan aufrufen und Emil ermahnen will zuzuhören die Namen vertausche, kann ich das total nachvollziehen, woher so etwas kommen kann und nehme es in keinem Fall persönlich oder als Zeichen einer schlechten Beziehung.
Mach dir bewusst, dass die Beziehung, die du dir aktuell erhoffst zu den SuS nicht auf einer professionellen, gesunden Grundhaltung beruht. So lange es dir noch „so weh tut“, wenn die Beziehung nicht inniger ist, so lange müssen deine Alarmglocken laut schrillen, wann immer du dir etwas für die L-S- Beziehung an Verbesserung erhoffst und du musst äußerst kritisch prüfen, ob du tatsächlich aus deiner Lehrerrolle heraus professionell handelst.
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Danke für die schnellen Antworten.
Bisher habe ich von meinen Kollegen und auch im Studium immer mitgenommen, dass eine gute S-L-Beziehung mit das wichtigste sei und nur so Lernen funktionieren kann.
Kennenlernspiele habe ich zu Beginn auch gemacht und auch Flitzepausen und Spiele. (Schnee liegt bei uns leider keine zwei Stunden lang).
Ich weiß, dass es nicht besonders professionell klingt, wenn ich sage, dass mich die Haltung/der Umgang mancher SuS mich verletzt, aber momentan empfinde ich es leider noch so und arbeite schon daran.
Ich kann mir nur leider nicht vorstellen, dass es irgendwann einen Tag gibt, an dem es mich total kalt lässt.
Beispielsweise hatte ich am Mittwoch angekündigt, dass eine Kollegin, bei der die Kinder Musik haben, bis nach den Weihnachtsferien nicht wieder kommt, weil sie krank ist. Daraufhin haben die SuS gejubelt. Ich hatte denen erklärt, dass es nicht in Ordnung sei, aber zurück kam nur "Interessiert mich nicht." oder "Egal".
Ich weiß, dass die SuS in dem Alter noch nicht verstehen, dass es was ernstes sein kann, wenn jemand so lange krank ist, trotzdem fand ich die Reaktion sehr schade.
Ich habe das Gefühl, dass die Beziehungsebene allgemein bei uns ein Problem ist oder interpretiere ich da zu viel rein?
Ich habe leider noch nicht so viel Erfahrung, weshalb ich solche Situationen schwer vergleichen kann.
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Das, was du schreibst, ist nicht die Beziehungsebene, sondern schlicht schlecht erzogene Kinder.
Dazu kommt, dass "Klassenleitung" etwas mit "leiten" zu tun hat und eben damit, dass man den Umgang untereinander und mit anderen lernt und übt.
Wenn du aber nur ein paar Stunden in der Klasse bist und es bisher nicht geklappt hat, wirst du in dieser Klasse wenig bewirken können. Allerdings kannst du in solchen Situationen klare Grenzen ziehen und äußern, dass dir Umgang missfällt, oder entsprechend sanktionieren.
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Bisher habe ich von meinen Kollegen und auch im Studium immer mitgenommen, dass eine gute S-L-Beziehung mit das wichtigste sei und nur so Lernen funktionieren kann.
Ja, stimmt und hast du im Studium auch ein Rezept für Beziehungsaufbau mit dazu bekommen?
Ich weiß, dass es nicht besonders professionell klingt, wenn ich sage, dass mich die Haltung/der Umgang mancher SuS mich verletzt,
Warum klingt es nicht professionell, was denkst du selbst? Wenn jemand anders dir das so erzählen würde, was würde dir als erstes in den Sinn kommen?
Ich kann mir nur leider nicht vorstellen, dass es irgendwann einen Tag gibt, an dem es mich total kalt lässt.
Ist das der Umkehrschluss, wenn es dir nicht gelingt, in 3 Monaten Vertretungsunterricht eine tragfähige Beziehung herzustellen, dass es dir nie gelingen wird und dich das auch kalt lassen muss?
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Nein, daher frage ich ja hier.
Ja klar, 3 Monate sind nicht 3 Jahre und es ist klar, dass ich keine so enge Bindung mal eben spontan aufbauen kann, aber ich wünsche mir trotzdem, dass meine Beziehung zu den SuS auf gegenseitigem Respekt beruht und sie mich auch als Ansprechpartnerin/Bezugsperson wahrnehmen.
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Ja klar, 3 Monate sind nicht 3 Jahre und es ist klar, dass ich keine so enge Bindung mal eben spontan aufbauen kann, aber ich wünsche mir trotzdem, dass meine Beziehung zu den SuS auf gegenseitigem Respekt beruht und sie mich auch als Ansprechpartnerin/Bezugsperson wahrnehmen.
Mir ist klar, dass es nicht geht, aber ich will es trotzdem. Was sollen wir dazu deiner Meinung nach sagen?
Meines Erachtens verstehst du nicht, dass das krampfhafte "Kinder, habt mich lieb!" das Gegenteil bewirkt. Sie grenzen sich ab. Du sollst natürlich nicht distanziert und kaltherzig werden, sondern freundlich und zugewandt bleiben, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Dann kommen die Kinder auf dich zu, weil sie ein Gefühl von Sicherheit haben. Solange sie das Gefühl haben, im Gegenteil für deine Sicherheit und dein Wohlbefinden verantwortlich zu sein, werden sie sich durch Abwehr schützen. Jedenfalls die beziehungsgestörten Kinder, welche aus gesunden Familien kompensieren das psychisch unausgewogene Verhalten von Erwachsenen besser.
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Nein, daher frage ich ja hier.
Ja klar, 3 Monate sind nicht 3 Jahre und es ist klar, dass ich keine so enge Bindung mal eben spontan aufbauen kann, aber ich wünsche mir trotzdem, dass meine Beziehung zu den SuS auf gegenseitigem Respekt beruht und sie mich auch als Ansprechpartnerin/Bezugsperson wahrnehmen.
Möglicherweise müssen deine SuS erst nach und nach lernen, wie gegenseitiger Respekt sich anfühlt und wie man diesen zeigt. Das könnte ein Teil deiner Aufgaben sein, genauso, wie sie offenbar im Bereich der Empathie noch erheblichen Nachholbedarf haben.
Teil unserer Aufgaben als Lehrkräfte ist es oft, Werte erst einmal vorzuleben, mit Leben zu füllen, um unseren SuS ein Gefühl dafür zu vermitteln, was es mit diesen Werten und Haltungen auf sich hat, wie es sich anfühlt, wenn man beispielsweise respektiert wird oder Empathie erfährt oder eben auch eine Bezugsperson hat, die nicht direkt zuschlägt, wenn man als Kind seine Grenzen austestet. Ich kenne deine SuS natürlich nicht, gehe einfach von dem aus, was meine SuS an Hintergründen haben.
Eine gute und stabile L-S- Beziehung braucht Zeit, aber eben auch Lehrkräfte, die eine professionelle Haltung haben, damit die SuS sich an diesen „reiben“ können, ohne, dass es den Lehrkräften gleich emotionalen Schmerz zufügt. Arbeite an einer gesunden Distanz, damit du eine gesunde L-S- Beziehung überhaupt erst erkennen und aufbauen kannst. Das bedeutet mitnichten, dass deine SuS dir plötzlich egal sein müssten, sondern dass du für dich und für deine SuS Rollenklarheit gewonnen hast, die du diesen auch vermitteln kannst. Das hilft eine gute L-S- Beziehung aufzubauen.
Überleg dir, was deine SuS noch lernen müssen an Werten und Haltungen, um respektvoller oder auch empathischer reagieren zu können. Aber mach dir bewusst, dass sie das nicht um deinetwillen lernen müssen, damit dir ihr Verhalten weniger emotionalen Schmerz zufügt, sondern ausschließlich um ihretwillen, weil das letztlich wichtige Tools sind, um in der Gesellschaft seinen Platz finden und mit seinen Mitmenschen konfliktarm interagieren zu können.
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Meines Erachtens verstehst du nicht, dass das krampfhafte "Kinder, habt mich lieb!" das Gegenteil bewirkt. Sie grenzen sich ab. Du sollst natürlich nicht distanziert und kaltherzig werden, sondern freundlich und zugewandt bleiben, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Dann kommen die Kinder auf dich zu, weil sie ein Gefühl von Sicherheit haben. Solange sie das Gefühl haben, im Gegenteil für deine Sicherheit und dein Wohlbefinden verantwortlich zu sein, werden sie sich durch Abwehr schützen. Jedenfalls die beziehungsgestörten Kinder, welche aus gesunden Familien kompensieren das psychisch unausgewogene Verhalten von Erwachsenen besser.
Danke Quittengelee. Ich habe die ganze Zeit überlegt, wie ich diesen Teil noch in Worte fassen und verständlich machen kann.
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Danke für eure Antworten. Ja, mein Verhalten ist ungewollt zunehmend krampfhafter geworden, weil ich diese beiden Rollen noch nicht gut trennen kann. Was das Thema Empathie angeht hat meine Klasse leider generell einige Probleme (auch untereinander). Ich werde versuchen diese zu stärken, indem ich selbst ein Vorbild werde (wie ihr schon sagt).
Ich glaube, dass ich noch dringend an mir und meinem Wohlbefinden arbeiten muss. Dafür sind die SuS nämlich keinesfallsverantwortlich und das möchte ich auch nicht so vermitteln.
Darf ich fragen, ob ihr nach einer negativen Situation mit einem Schüler sofort damit abschließen könnt oder es für euch selbst irgendwie anders löst?
Ich suche da noch nach einer Strategie für mich.
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Darf ich fragen, ob ihr nach einer negativen Situation mit einem Schüler sofort damit abschließen könnt oder es für euch selbst irgendwie anders löst?
Ich suche da noch nach einer Strategie für mich.
Das kommt auf die Art der negativen Situation an. Es gibt viele Alltäglichkeiten, die ich problemlos sofort abhaken kann, weil sie direkt gelöst wurden. Gelöst bedeutet dabei nicht unbedingt, dass die SuS begeistert rauslaufen und sich freuen, aber dass wir besprechen und klären konnten, was zu besprechen und zu klären war.
Natürlich gibt es immer wieder auch Situationen, die mir nachgehen aus den verschiedensten Gründen. Ich versuche dann für mich innerlich zu klären, warum ich noch einmal darüber nachdenke, was mich daran umtreibt, spreche ggf. mit jemandem (KuK oder Familie), überlege mir unter Umständen, wie ich mit einer Art Situation künftig umgehen möchte, damit mir das weniger nachgeht bzw. ich das besser lösen kann, erlaube mir dann aber auch einen Haken dran zu machen. Das gelingt nicht immer gleich gut, aber immer besser, je länger ich im Schuldienst bin.
Oft reicht es mir einfach noch einmal den Schulvormittag kurz zu rekapitulieren, während ich mittags mit meinem Hund spazieren gehe. Die Bewegung und die frische Luft helfen mir, nicht zu lange festzuhalten an bestimmten Überlegungen, sondern diese auch in mir loslassen und abhaken zu können. Das war schon zu meinen eigenen Schulzeiten als Schülerin mein Weg mit den zahlreichen Eindrücken eines Schulvormittags umzugehen: Bewegung und frische Luft und ist bist heute eine meiner wesentlichen Strategien.
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Darf ich fragen, ob ihr nach einer negativen Situation mit einem Schüler sofort damit abschließen könnt oder es für euch selbst irgendwie anders löst?
Ich suche da noch nach einer Strategie für mich.
Kommt sehr darauf an, bestimmtes schwieriges Verhalten juckt mich nicht sonderlich, anderes "triggert" etwas an, dem ich dann für mich auf den Grund gehe. Jedenfalls suche ich keine Schuld bei irgendwem, sondern frage mich, warum es mich trifft, wütend macht o.ä. Beratung kann hilfreich sein, wenn die richtigen Fragen gestellt werden. Habt ihr z.B. eine gute Schulsozialarbeiterin, bei der du dich beraten lassen könntest?
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