Lehrerin korrigiert die ganze Stunde

  • Hallo,


    ich bin im eigenverantwortlichen Unterricht und unterrichte zusätzlich noch 2 Stunden in einer ersten Klasse unter "Beobachtung" der Klassenlehrerin (sie ist nicht meine Mentorin).


    Heute habe ich erfahren, dass sie dem Rektor schriftlich (!) von meinem Unterricht berichtet. Während meines Unterrichts korrigiert sie die ganze Stunde und ist auch wenig bereit sich Zeit für Vor- oder Nacbesprechungen zu nehmen.
    Ich könnte ihr zwar Beobachtungsaufgaben geben, aber sie würde dann mit Sicherheit trotzdem noch korrigieren.
    Mir ist es ja an sich egal, was sie in meiner Stunde treibt, nur finde ich es dann unangemessen, einen schriftlichen Bericht zu verfassen, der sich auf ein paar zufällig aufgeschnappte Worte bezieht...


    Weiterhin drückt sie sich oft unklar aus, z.b. hieß es malich soll zum Thema X was machen (was genau wurde nicht gesagt). Ich bekam weder ein Schulbuch noch ein Lehrerhandbuch noch ein Arbeitsblatt. Da ich das entsprechende Fach noch nie unterrichtet habe (weder in einer ersten noch in einer anderen Klasse), wusste ich nicht, was ich genau tun sollte. Nachdem ich ihr 3x auf dem Gang hinterhergerannt bin (sie hat ja sonst nie Zeit), hieß es dann: "Man könnte ja Stationen machen" oder "Man könnte blabla".
    Ich habe daraufhin eine Lerntheke gemacht. Und in der Nachbesprechung sagte sie "eigentlich haben wir ja gesagt, dass Sie Stationen machen".


    Außerdem sagte sie schon mehrmals, ich hätte dies und jenes so und so formuliert, dabei weiß ich 100%, dass ich es anders gesagt habe.
    Aber sowas kann halt passieren, wenn man nebenher korrigiert.
    Was meint ihr dazu? Ich bin kurz davor, auch mal mit dem Rektor ein Wörtchen über diese Person zu reden.


    Viele Grüße
    Reffi25

    Der Lehrer hat die Aufgabe, eine Wandergruppe mit Spitzensportlern und Behinderten bei Nebel durch unwegsames Gelände in nordsüdliche Richtung zu führen und zwar so, dass alle bei bester Laune und möglichst gleichzeitig an drei verschiedenen Zielorten ankommen.

    Einmal editiert, zuletzt von Reffi25 ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Reffi,


    ich würde sie zunächst direkt darauf ansprechen und wenn das nicht hilft, wirklich weitere Schritte unternehmen und z.B. den Sl einschalten oder das Studienseminar hinzuziehen.
    Ich hatte in der ersten Refhälfte ansatzweise ähnliche Probleme mit meiner Mentorin. Zwar hat sie mich nicht während meines Unterrichts korrigiert, aber sie hatte so Anwandlungen, plötzlich aufzuspringen und bspw. : "Und der Rest ist Hausaufgabe!" zu rufen. 8o


    Absprachen waren nur sehr schwer möglich. Sie meinte auch immer, mir alles Wesentliche gesagt oder etwas mit mir abgesprochen zu haben, was ich nicht so gesehen habe.


    Z. B. hatte sie mal die Idee in den Raum gestellt, man könne ja mal überlegen, das Klassenzimmer umzuräumen. Dann fiel darüber kein Wort mehr. Zwei Wochen später kritisierte sie, dass ich ja das Klassenzimmer immer noch nicht umgestellt hätte...


    Ich hab sie 2x direkt auf ihre Bemerkungen in meinem Unterricht angesprochen, einmal ziemlich scharf. Dann ging es immer besser.


    Für das andere Problem gab es keine Lösung, sie war einfach der Überzeugung, bestimmte Dinge gesagt zu haben. Altersstarrsinn vermutlich :D


    Lass dich nicht unterkriegen!


    LG
    Melo

  • Hallo,
    danke für Deine Antwort. Ich meinte aber nicht, dass sie MICH im Unterricht korrigiert, sondern sie korrigiert Hefte . Hätte ich wohl noch erwähnen sollen, sorry!
    Grüßle...

    Der Lehrer hat die Aufgabe, eine Wandergruppe mit Spitzensportlern und Behinderten bei Nebel durch unwegsames Gelände in nordsüdliche Richtung zu führen und zwar so, dass alle bei bester Laune und möglichst gleichzeitig an drei verschiedenen Zielorten ankommen.

    • Offizieller Beitrag

    Find ich ungefähr so höflich und angemessen wie während eines gemeinsamen Abendessens im Restaurant Zeitung zu lesen....
    Ich würde sie auf jeden Fall darauf ansprechen. Was macht das denn auch für einen Eindruck bei den Schülern? Also ehrlich, Leute gibts...

  • Puh, Meike, bin ich froh, dass du, die Mentoren-Erfahrung hat, es auch so siehst.


    Meine Mentorin hat sich immer Notizen zu meiner Stunde gemacht, nur einmal wollte sie was korrigieren und das sagte sie mir auch vorher, und ich war einverstanden, da es eine Ausnahme war.


    Reffi25, weißt du, es geht ja nicht nur darum zuzuhören, sondern auch zuzusehen, wie du im Klassenraum stehst, wie du dich präsentierst, ob die Schüler alle aufmerksam sind usw.

    • Offizieller Beitrag

    Korrigieren in der Stunde find ich jetzt nicht soooo schlimm. Grad in der 1./2. kann man auch nebenbei noch das meiste und wichtigste mitbekommen (das weiß ich von meiner Mentorin ;) ). Habe dann auch schon während Hospitationsstunden was durchgesehen. Gerade so etws wie Schreibschriftübungen oder einfache Rechenaufgaben sind dafür simpel genug.


    Diese fehlenden Absprachen sind nervig. Zum Glück hat das bei mir meistens geklappt. Vielleicht könnt ihr ja eine feste Zeit in der Woche ausmachen, in der ihr die folgende Woche besprecht.


    Gruß leppy

  • Ich möchte Leppy zustimmen und aus Mentorensicht ein paar Dinge anmerken:


    Leider besteht meistens nicht die Möglichkeit, direkt nach der Stunde die beobachtete Stunde nachzubesprechen. Einem Mentor bleiben (gerade an der Grund- und Hauptschule) auch nach Abzug einer Entlastungsstunde immer noch 26 - 27 Stunden zu halten. In der Regel musste ich nach einer Hospitationsstunde sofort in dieser oder einer anderen Klasse unterrichten. Man macht sich also Notizen zu den Punkten, die vorrangig aufgefallen sind und spricht diese beim "jour fixe" an.
    Wir haben in der Regel zwei feste Termine pro Woche vereinbart, am Beginn und am Ende der Woche um den Unterricht vor- und nachzubesprechen.


    Zum Korrigieren während der Hospitation:
    Ich habe dies nicht gemacht, finde daran aber auch nichts Verwerfliches.
    Das Korrigieren einer Mathe-Arbeit oder eines Diktates in der Grund-und Hauptschule fordert den Lehrer eher psychisch als mental 8) , ist zutiefst stupide und lässt durchaus Spielraum für mehrkanaliges Arbeiten.
    In einer Unterrichtsstunde ist wichtig, wie der Lehrer zu Beginn agiert und wie er die Stunde abschließt. Während der Übungsphase - wenn er sich einzelnen Schülern zuwendet, wiederholen sich viele Abläufe. Ich gestehe, dass ich dann immer mal wieder aus dem fenster gesehen habe. ***schäm***


    Interessant ist natürlich zu sehen, wie die Schüler agieren. Ich habe diese Möglichkeit, meine Klasse zu beobachten, sehr gerne wahrgenommen. Aus diesem Blickwinkel sieht man sie sonst nie. Da hätte sich auch bei mir ein Referendar beschweren können, dass ich mich nicht ständig mit voller Aufmerksamkeit ihm zuwende....


    Zum schriftlichen Bericht an den Schulleiter:
    Das kann der Schulleiter durchaus so verlangen - ist daher nichts, was du der Mentorin vorwerfen darfst. Auch mein Schulleiter hat von mir ein Konzept für das Schulleitergutachten verlangt - was dann (fast) wortwörtlich so übernommen wurde.
    Der Schulleiter MUSS delegieren, sonst wird er verrückt. Wie soll er ein Gutachten etrstellen, wenn er den Referendar nur 2-3-mal im Unterricht besucht hat?

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

  • Zitat

    alias schrieb am 25.11.2006 18:01:


    Zum schriftlichen Bericht an den Schulleiter:
    Das kann der Schulleiter durchaus so verlangen - ist daher nichts, was du der Mentorin vorwerfen darfst. Auch mein Schulleiter hat von mir ein Konzept für das Schulleitergutachten verlangt - was dann (fast) wortwörtlich so übernommen wurde.
    Der Schulleiter MUSS delegieren, sonst wird er verrückt. Wie soll er ein Gutachten etrstellen, wenn er den Referendar nur 2-3-mal im Unterricht besucht hat?


    Etwas OT: Das frage ich mich ehrlich gesagt auch, wie meine Schulleitung das Gutachten über mich schreiben will: Ihr ist 5 Min vor meinem letzten UB eingefallen, dass sie jetzt mal mitkommen könnte (Ich habe sie zu allen UB's eingeladen, aber sie kam nie, meist aus Zeitgründen), weil sie ja jetzt die Beurteilung schreiben muss :rolleyes: Und ich weiß von meiner Mentorin, dass sie ihr nix schreiben muss bzw. sie deswegen meist nicht mit den Mentoren redet. Bin mal gespannt auf das Gutachten 8)
    LG Schmeili

  • Hallo nochmal,


    ich wollte noch anmerken, dass der Rektor diesen Bericht nicht verlangt, sondern dass es eine Idee von dieser Lehrerin war.
    Und ich finde, ihre zahlreichen schriftlichen Berichte von jeder Stunde (?) stehen dann in keinem Verhältnis zu dem, was meine Mentorin dem Rektor ab und zu mündlich über mich erzählt. Denn was er schwarz auf weiß hat, kann der Schulleiter schnell mal hervorkramen, wenn er die Beurteilung schreiben soll.


    Ich will nicht sagen, dass ich in der ersten Klasse total schlechten Unterricht mache, aber wenn mir eben nur begrenzte Zeit für die Vorbereitung zur Verfügung steht, bereite ich natürlich die Stunden, die ich eigenverantwortlich unterrichte um einiges besser vor.


    Liebe Grüße!

    Der Lehrer hat die Aufgabe, eine Wandergruppe mit Spitzensportlern und Behinderten bei Nebel durch unwegsames Gelände in nordsüdliche Richtung zu führen und zwar so, dass alle bei bester Laune und möglichst gleichzeitig an drei verschiedenen Zielorten ankommen.

  • Zitat

    Reffi25 schrieb am 26.11.2006 20:20:
    .....
    Ich will nicht sagen, dass ich in der ersten Klasse total schlechten Unterricht mache, aber wenn mir eben nur begrenzte Zeit für die Vorbereitung zur Verfügung steht, bereite ich natürlich die Stunden, die ich eigenverantwortlich unterrichte um einiges besser vor....


    Nur so am Rande: Vielleicht solltest du deine "Strategie" überdenken ;)

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

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