Job an Schule ohne 2.Staatsexamen? (SH/GS)

  • Moin,

    Ich studiere derzeit in den letzten Zügen Grundschullehramt. Nun möchte ich nach dem 1. Staatsexamen erstmal arbeiten und dann Referendariat weit aufschieben(habe zwei kleine Kinder)

    Kann man ohne Probleme als angestellte Lehrerin an Grundschulen in Schleswig Holstein arbeiten oder muss man das Referendariat zwingend machen?

    Wie wird man im TVöD eingestuft mit dem 1.staatsexamen?

    Kann mir jemand weiterhelfen?

    Danke und schönen Abend👋

  • E11 ist doch schon die Entsprechung von A12 (was die GS-Lehrkräfte in SH noch bis 2026 erhalten).
    Ohne 2. Staatsexamen also eher E10, würde ich schätzen.

    Ist das so? Bei uns sind die Angestellten mit 2. Staatsprüfung in E13 anstatt A13.


    Aber ich denke auch E10 wird's wahrscheinlich sein.

  • Man kann das Ref auch in Teilzeit machen. Wüsste nicht, wieso kleine Kinder da ein Hindernis sein sollten. Manche arbeiten schon Vollzeit und bekommen dann kleine Kinder und das muss dann auch irgendwie gehen. Vllt wieder so ein GenZ-Ding...


    Fakt ist, ohne Ref bzw. 2. Staatsexamen wirst du überall als Bittstellerin auftreten (müssen) und sobald Jemand mit abgeschlossener Ausbildung sich ebenso auf die Stelle bewirbt bist du eh raus.

  • Ich kann aus Erfahrung nur sagen, mit kleinen Kindern (Kita) lässt sich ein Ref noch deutlich einfacher machen als mit Schulkindern. Bei mir war die älteste gerade in die 1. Klasse gekommen, die andere noch in der Kita und ich zum Schluss dann auch noch schwanger, ging alles, auch in Vollzeit mit entsprechendem Partner, aber die Mittlere betreut zu bekommen war deutlich einfacher als bei der großen mit der Schule, Kita war länger auf als der Hort usw.

  • Sich eine Stelle ohne 2. StEx zu suchen, macht höchsten dann Sinn, wenn man 2 mal durchgefallen ist und keine Alternative hat. Ansonsten sind die Diskrepanzen zwischen Bezahlung und Perspektive so gravierend, dass es keinen sinnvollen Weg um das Ref herum gibt.

    Im übrigen auch für einen selber, das Ref ist die Ausbildungsphase, in der man lernt zu unterrichten.

  • Ich kann aus Erfahrung nur sagen, mit kleinen Kindern (Kita) lässt sich ein Ref noch deutlich einfacher machen als mit Schulkindern. Bei mir war die älteste gerade in die 1. Klasse gekommen, die andere noch in der Kita und ich zum Schluss dann auch noch schwanger, ging alles, auch in Vollzeit mit entsprechendem Partner, aber die Mittlere betreut zu bekommen war deutlich einfacher als bei der großen mit der Schule, Kita war länger auf als der Hort usw.

    Du setzt einmal mehr deine persönlichen und örtlichen Bedingungen voraus,

    in meiner Region sind Ganztagsplätze rar, KiTa-Plätze ohnehin, Horte gibt es so gut wie keine, das dürfte in SH ähnlich sein.

    Besserung vielleicht ab 2026, aber die kommunalen Träger müssen den Ganztag nicht an jeder Schule und in jeder KiTa umsetzen, es reicht, irgendwo einen Platz nachzuweisen - mit entsprechender Anfahrt.


    Diejenigen, die mit Kindern im Beruf sind, haben entweder eine Familie drumherum, die immer einspringt, oder eine supergute Tagesmutter.


    In NDS gibt es Vertretungsverträge, die man ab Bachelor ergreifen kann. Die Stellen sind befristet auf Monate, manchmal auf den Rest des Schuljahres, der im Herbst länger ist. Auch ist die Stundenanzahl sehr unterschiedlich. Gibt es das in SH nicht?

    Die Teilzeit-Option für das Ref kann man dennoch prüfen.

  • in meiner Region sind Ganztagsplätze rar, KiTa-Plätze ohnehin, Horte gibt es so gut wie keine, das dürfte in SH ähnlich sein.

    DA bestätigst du aber doch genau das, was ich sage, Schulkind ist viel schwieriger unterzubringen als Kita-Kind, klar wenn man es so lange rauszögern will bis die Kinder alleine bleiben können, dann ist das noch einfacher.

  • Es gibt sicher Unterschiede, wie es innerhalb von SH gehandhabt wird. Im Speckgürtel von Hamburg mag die Situation anders aussehen als im tiefsten Dittmarschen. Aber grundsätzlich würde ich vermuten, da in SH großer Lehrkräftemangel herrscht, wird es wahrscheinlich fast überall problemlos möglich sein, eine Stelle als Vertretungslehrkraft mit Master, aber ohne Ref zu bekommen. Es gibt aber ein Problem dabei, dass ich jetzt nur von drei Kreisen sicher kenne, ich vermute aber, dass es in ganz SH, wenn nicht auch in weiteren Bundesländern inzwischen ein Problem ist oder wird: Aus arbeitsrechtlichen Gründen vergeben die Schulämter nur max 8, in ganz besonderen Ausnahmefällen 10 Zeitverträge. Grundsätzlich sind Verträge für Vertretungslehrkräfte, die das Ref nicht beendet haben, auch bis zum Ende eines Halbjahres befristet. Ausnahmen sind nur mit Umwegen und guter Kooperation mit dem Schulamt möglich. Es ist aber auch häufig so, dass Verträge kürzer als ein halbes Jahr sind. Aber: nach maximal 4 Jahren ist man damit dann durch mit den Möglichkeiten, Zeitverträge zu bekommen. Dabei ist es jetzt unerheblich, ob die Zeit vor oder nach dem Ref liegt. Wenn du nun 6 Verträge annimmst, die vor dem Ref liegen, reduziert das deine Möglichkeiten, nach der Ausbildung als Vertretungslehrkraft zu arbeiten. Du müsstest dann zügig eine Planstelle annehmen, und zwar egal wo im Land - ein Zeitvertrag ist dann schnell nicht mehr möglich.

    Ich schreibe das, weil du mit 2 Kindern da wahrscheinlich nicht sehr flexibel bist.

    Es gab viel Aufruhr, warum das so gehandhabt wird, aber das liegt eben daran, dass durch die hohe Anzahl an Studenten, die schon früh im Studium als Vertretungslehrkraft arbeiten, das Risiko steigt, dass da jemand schon vor Abschluss des Studiums sich in die unbefristete Beschäftigung einklagen kann.

    Ich weiß nicht, welchen Zeitraum du im Kopf hattest, wie lang du dein Ref aufschieben willst, aber auch ich würde denken, dass es vielleicht mit Schulkindern nebenbei leichter ist als mit Kleinkindern, aber erstens brauchst du in jedem Fall ein Netzwerk, auch bei größeren Kindern, und zweitens ist dann die Frage, wie lang es dauert, bis das jüngere Kind in die Schule kommt - denn zu viele Zwitverträge solltest du eben nicht annehmen.

  • Ich sehe das wie Moebius. Im Referendariat lernst du unterrichten. Ich würde an deiner Stelle nicht freiwillig darauf verzichten.


    Außerdem ist vielleicht die Organisation der Kinderbetreuung bei Schulkindern etwas leichter, weil sie oft auch mal kurz alleine zu Hause bleiben können, aber sie gehen auch oft erst später ins Bett als Kindergartenkinder, brauchen Hilfe bei Hausaufgaben, Lesen üben usw. und haben oft auch mehr Nachmittagstermine (Sporttraining, Musikunterricht,…). Das alles kostet auch dich Zeit.

  • Sich eine Stelle ohne 2. StEx zu suchen, macht höchsten dann Sinn, wenn man 2 mal durchgefallen ist und keine Alternative hat. Ansonsten sind die Diskrepanzen zwischen Bezahlung und Perspektive so gravierend, dass es keinen sinnvollen Weg um das Ref herum gibt.

    Im übrigen auch für einen selber, das Ref ist die Ausbildungsphase, in der man lernt zu unterrichten.

    Der Personalschulrat an "meinem" Schulamt meinte mal: "Jemand, der 2 Mal durchgefallen ist, hat bewiesen, dass er/sie es nicht kann - und bekommt daher kein Angebot."
    An einer "Schule für Erziehungshilfe" (heute "SBBZ ESENT"), an der ich gearbeitet hatte, gab es 2 Kollegen, die ohne 2.Stex regulär als GHS-Lehrer mit A12 angestellt waren. Ob diese Möglichkeit noch heute besteht, weiß ich nicht. Nachdem mittlerweile (fast) jeder in den Schuldienst eingestellt wird, der die Hand hebt, halte ich es jedoch für wahrscheinlich.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
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  • Der Personalschulrat an "meinem" Schulamt meinte mal: "Jemand, der 2 Mal durchgefallen ist, hat bewiesen, dass er/sie es nicht kann - und bekommt daher kein Angebot."

    Wäre schön wenn das flächendeckend so wäre. An der Schule einer mir bekannten Person unterrichtet das Kind der Schulleitung trotz abgebrochenem Studium mit voller Stelle (wahrscheinlich als Vertretung)...

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