So ist es. Unsere "Grossen" kommen bereits mit der nötigen Disziplin bei uns an, was im Wesentlichen der Verdienst der Primarschule ist.
Kritische Anmerkungen zum Medieneinsatz
-
-
Danke für den Hinweis auf die App Classroom, ich habe ein wenige gestöbert. Sie kommt bei uns aber definititv nicht in Frage, u.a. weil es die eigenen Tablets der Schüler sind und daher auch ein bunter Mix aus Systemen.
Ich will die Kids auch gar nicht so eng kontrollieren. Eigentlich - und das sagen ja auch viele hier zurecht - sind sie ja selbst dafür verantwortlich. Aber wie O. Meier schon geschrieben hat, das Ablenkungspotential ist durch Tablets extrem gestiegen und es sind definitiv mehr Schüler als früher, die sich ablenken lassen. Genau die sind es dann aber auch, die nach der Stunde nach dem Upload der "Tafelanschriebe" fragen oder noch schnell ein Foto davon machen (wollen).
-
In Unternehmen werden iPads in der Regel nicht für das Erstellen von Inhalten, sondern für die Präsentation derselben eingesetzt, häufig im Außendienst. Eine weitere Anwendung ist die Anlagensteuerung. Zum Erstellen von Inhalten sind Notebooks sowohl ergonomisch, wie auch von der verfügbaren Anwendersoftware, als auch - in der Praxis sehr relevant - der Administrierbarkeit her besser geeignet.
Es ist für mich daher unverständlich, weshalb seitens der Politik in den Schulen ausgerechnet iPads und nicht gängige Business-Notebooks eingesetzt werden.
Digitalisierung schein zudem ein aus sich heraus positives Buzz-Word zu sein, dass es unnötig erscheinen läßt zu definieren, zu welchem Zweck digitale Unterrichtsmittel eingesetzt werden sollen und warum. Von einer Evaluierung des Erfolgs ganz zu schweigen.
-
Einen Aspekt habe ich noch vergessen: Besagte Business-Notebooks können auch in größeren Stückzahlen zu günstigen Preisen gebraucht erworben erwerben. Firmen spenden sie auch gerne. Die technische Lebensdauer kann durch den nachträglichen Einbau von zusätzlichen Arbeitsspeicher und die Installation von Linux statt Windows erheblich verlängert werden.
Ein iPad hingegen hat nach ein paar Jahren nur noch Schrottwert.
-
Ich benutze aus genau diesem Grund tatsächlich privat und auch teils beruflich neben dem gestellten Dienst-Ipad auch entsprechende Business-Notebooks als Gebrauchtgeräte und habe damit durchweg gute Erfahrungen. Wir haben als Schule aus Eigenmitteln auch einige dieser Geräte beschafft. Aus Sicht des Schulträgers ist die Anschaffung von Gebrauchtgeräten vermutlich kritisch zu betrachten und als Neugeräte sind diese erheblich teurer. Dass ausgerechnet auf Ipads zurückgegriffen wird, schmeckt mir persönlich zwar auch nicht wirklich, ist aber vermutlich der ziemlich einfachen Administration geschuldet.
-
Bei vielen Fällen ist auch altersabhängig. Wir haben mehrere ganze neue Lehrkräfte frisch vom Seminar. Die setzen sowohl ihre Geräte als auch die Schülergeräte vollkommen selbstverständlich ein und bringen auch neue Einsatzideen ein. Bei den älteren ist oft tendenziell eher schwierig. Viele sehen die Vorteile nicht bzw. verstehen es auch einfach nicht. Wie kann jemand mit den Kindern über die Nutzen und Risiken sprechen, der die Medien selber nicht beherrscht.
Es ist zu kurz gegriffen, es über das Alter laufen zu lassen und zu meinen, die Fähigkeiten seien bei Älteren nicht vorhanden. Ältere Lehrkräfte sind tendenziell immer bei Neuerungen skeptischer, weil sie schon genug Säue durchs Dorf treiben mussten. Bleiben sie bei den alten Aufgaben, sehen sie vielleicht dort einen Nutzen, der anderen nicht klar genug ist. Ich bin inzwischen irgendwo in der Mitte. Es gibt durchaus Methoden und Herangehensweisen, die herkömmlich sinnvoller sind, es gibt auch Neues, was man nutzen kann ... und ich stelle zunehmend fest, dass die alten Sachen wiederkommen - wie auch Buttonmaschinen, Cordhosen und Trockenblumen.
Bei den immer wieder vorgehaltenen sinkenden Leistungen, wie auch immer man das fasst, hoffen viele auf eine Rolle rückwärts und sehen darin die Lösung. Daher auch Beiträge, in denen in der GS vieles, das in den letzten 30 Jahren eingeführt wurde, nicht sein müsse oder man Lehrbücher aus den 50ern vorliest (Krötz).
Bei Lehrkräften, die länger im Dienst sind, ja, die sind dann auch älter, kommt hinzu, dass sie den Schrank voller Aufgaben haben, von denen sie genau wissen, was klappt und was schwieriger ist. Neue Lehrkräfte haben weder den Kompass, noch Papier-Material, sie kennen kennen und finden alles digital.
Der für mich springende Punkt ist aber auch, dass manche Kolleg:innen, die im privaten sehr viel und bedenkenlos digital nutzen, sich über Daten etc. gar keine Gedanken machen. Während der Zensus in den 80ern zu einem Aufschrei führte, ist es heute offenbar selbstverständlich, seine Daten überall zu lassen.
Wenn man das aber Ernst nimmt, ist die Nutzung um ein Vielfaches mühsamer, andere Hürden kommen noch hinzu (kein Wlan, keine digitale Tafel, keine Lizenzen).
-
Trockenblumen
OT aber: waren die jemals in? Und was macht man damit?
-
Natürlich kann man es nicht nur am Alter festmachen. Aber ein ganz wichtiger Punkt ist aus meiner Sicht, dass die jüngeren selber digital groß geworden sind. Als ich studiert war ich einer von wenigen, die oft auf ihrem Laptop mitgeschrieben haben. Heute ist es die Mehrheit. Was soll ich jemand der heute 60 ist privat mit Instagramm oder Facebook rumschlagen. Natürlich gibt es diese Menschen. Sie sind aber in der Minderheit. Als Lehrkraft kommt noch hinzu, dass es nicht nur um das benutzen der App sondern auch um die Hintergründe geht. Das ist für die Mehrheit der Älteren schlicht nicht interessant. Selbst bei jüngeren werden viele es nur als Anwender nutzen. Aber der Anteil der erfahrenen Nutzer mit Hintergrundwissen und der Wissenstand wird einfacher höher sein.
-
Selbst bei jüngeren werden viele es nur als Anwender nutzen. Aber der Anteil der erfahrenen Nutzer mit Hintergrundwissen und der Wissenstand wird einfacher höher sein.
Ist das deine Hoffnung?
-
Natürlich kann man es nicht nur am Alter festmachen. Aber ein ganz wichtiger Punkt ist aus meiner Sicht, dass die jüngeren selber digital groß geworden sind. Als ich studiert war ich einer von wenigen, die oft auf ihrem Laptop mitgeschrieben haben. Heute ist es die Mehrheit. Was soll ich jemand der heute 60 ist privat mit Instagramm oder Facebook rumschlagen. Natürlich gibt es diese Menschen. Sie sind aber in der Minderheit. Als Lehrkraft kommt noch hinzu, dass es nicht nur um das benutzen der App sondern auch um die Hintergründe geht. Das ist für die Mehrheit der Älteren schlicht nicht interessant. Selbst bei jüngeren werden viele es nur als Anwender nutzen. Aber der Anteil der erfahrenen Nutzer mit Hintergrundwissen und der Wissenstand wird einfacher höher sein.
Facebook ist nun gerade ein ganz schlechtes Beispiel, weil das kaum noch Jüngere nutzen, bei den ü60-Jährigen hat die Nutzung jedoch stetig zugenommen. (edit: Ich habe das große Kind gefragt, ob es bei Facebook ist und als Antwort nur "Boomer" erhalten)
Zum Thema "Hintergründe von Apps" welche kennst und vermittelst du denn konkret? Und inwiefern siehst du einen Zusammenhang zu deinen Mitschriften am Laptop vor ein paar Jahren?
-
Ist das deine Hoffnung?
Naja, ich habe keine Studie gemacht.
Aber unsere neuen Lehrkräfte arbeiten alle schon im Seminar mit Tablets. Sie wissen, was es bedeutet, dass die Geräte verwaltet sind. Sie kennen wichtige Apps. Sie können mit ihren Geräten arbeiten z.B. airplay, airprint, Mails lesen oder schicken, ...
Bei den älteren Kollegen haben wir mehrere, die gar keinen Bezug zu einem Tablet haben.
Ältere Lehrkräfte sind tendenziell immer bei Neuerungen skeptischer, weil sie schon genug Säue durchs Dorf treiben mussten. Bleiben sie bei den alten Aufgaben, sehen sie vielleicht dort einen Nutzen, der anderen nicht klar genug ist. Ich bin inzwischen irgendwo in der Mitte. Es gibt durchaus Methoden und Herangehensweisen, die herkömmlich sinnvoller sind, es gibt auch Neues, was man nutzen kann ... und ich stelle zunehmend fest, dass die alten Sachen wiederkommen - wie auch Buttonmaschinen, Cordhosen und Trockenblumen.
Das mag arrogant klingen oder sein, aber ich glaube nicht, dass es in diesem Bereich eine Diskussion geben kann. Wir leben Welt die sich von analogen Zeiten zu digitalen Zeiten wandelt. Wir werden damit leben (müssen), dass die Digitalisierung fortschreitet. Unsere Schüler werden auch in der Grundschule schon Kontakt zu digitalen Medien haben. Die Frage ist nicht, ob wir darauf reagieren. Die Frage ist, wie wir reagieren. Es geht nicht um irgendwelche Neuerungen oder Modeerscheinungen. Es geht darum, dass sich unser Welt in manchen Bereichen fundamental geändert hat.
-
aber ich glaube nicht, dass es in diesem Bereich eine Diskussion geben kann.
Dieser Thread zeigt, wie wichtig die Diskussion darum ist.
Und wie bei jeder Methode und jedem Medieneinsatz muss die Frage erlaubt sein, wo der Mehrwert ist.
Auch die Vor- und Nachteile muss man diskutieren und abwägen.
Beispiel 1
Übungen am PC/ jetzt Tablet sind dann sinnvoll, wenn sie individuelles Üben ermöglichen, und noch besser, wenn sie der Lehrkraft je Kind eine Rückmeldung geben. Bei guter Rückmeldung ist das sinnvolle Lernzeit. So zumindest sehe ich das und würde es anderen Systemen gegenüber bevorzugen oder gleichstellen (gegenseitiges Abfragen, Karteien).
Das sind die Sachen, die seit 20 Jahren im Unterricht eingesetzt werden, bei denen man sich nun aber mit neuen Apps auseinandersetzen muss, wenn die PC-Lösung auf den Tablets nicht läuft oder die Lizenzen nicht vorhanden sind.
Beispiel 2
Das IPad zu nutzen, um Zwischenergebnisse zu zeigen, die dann reflektiert werden, ist eine gute Möglichkeit. Ein Galleriegang ein anderer. Das IPad-Bild kann sinnvoller sein, wenn man Zwischenlösungen wegräumen muss, sie aber später für die Weiterarbeit benötigt und sich darüber der Aufwand begrenzt.
Beispiel 3
Viele Kolleginnen finden die Gestaltung von AB mit dem WSC sinnvoll und man kann dann WSC-Go im Unterricht einsetzen. Nachteilig ist, dass man von dem Programm abhängig ist und zunehmend wird, da man dann viele Materialien darüber gestaltet hat und sie in anderen Programmen nicht zu öffnen sind.
Ich hadere, ob ich das will, nicht, weil ich nicht mit einem solchen Programm umgehen könnte, sonderen weil ich diese Abhängigkeit negativ empfinde, was daran liegt, dass ich vor 10-15 Jahren viel Zeit in Charts für interaktive Whiteboards gesetzt habe. Das System hat sich nicht durchgesetzt, die Materialien sind unbrauchbar - nach gerade einmal 10 Jahren.
Beispiel 4
Du selbst Tom123 hast genannt, dass die Kinder Sachen aus dem Buch abschreiben, indem du es an der Tafel zeigst.
Das setzt eine interaktive Tafel oder einen Beamer voraus, mir graut vor dem Tag, an dem der Strom ausfällt, die neuen Tafeln sind schwarz, da kann man nicht einmal mit einem Whiteboard-Stift etwas werden. Das WLan bringt ständig zusammen - da verstehe ich jede Lehrkraft, die sich die alte Tafel zurückwünscht, mit Kreidehänden und muffigem Schwamm.
Der Vorteil, den du nennst, ist, dass die Kinder das Buch zu Hause lassen können, der Nachteil ist, dass der Unterricht dann in dieser Sozialform laufen muss, man keine Gruppenarbeit zu Inhalten im Buch machen kann. Kinder mit Seh- und Orientierungsstörungen können diese Aufgabe nur schwer bewältigen, eine Differenzierung ist mangels Buch aber nicht möglich. Kann man machen, kann man lassen, wird man je nach Klassenstufe/Klassensituation/ Thema /Inhalt/ Ziel so oder so entscheiden.
Schon sind wir in der nächsten Diskussion:
Wie sinnvoll ist es, AH-Seiten 1:1 mit den Kindern auszufüllen?
Wie wichtig ist das Abschreiben eines Tafelbildes, wenn man doch ein Foto machen könnte?
Wie schreibt man in einer Tablet-Klasse einen Text ab?
Jegliche Einführung irgendwelcher Neuerungen ist von genau diesen Diskussionen geprägt, begleitet sie und führt zu Abwägungen und möglicherweise Verbesserungen.
Meiner Meinung nach ist das Korrektiv nötig und nicht jede Ablehnung ist Vermeidungsverhalten. Zudem ist es immer auch ein Abwägen zwischen dem Nutzen und dem Aufwand, was eine individuelle Bewertung ist.
-
Von einer Evaluierung des Erfolgs ganz zu schweigen.
Was wäre denn die Hypothese einer solchen Evaluierung? Was ist denn "Erfolg" und woran willst du den festmachen? Kein einziges Kind wird jemals schlauer werden nur weil es irgendwas am iPad gemacht hat. Ich schrieb ganz oft schon, was ich persönlich von iPads halte und wenn ich den Rest deines Beitrages studiere, sind wir uns da wahrscheinlich einig. Ich habe noch nie so eins besessen und sehe auch keinen Mehrwert darin, mir eins zuzulegen. Schon gar nicht, wo ich jetzt selbst noch mal Informatik studiere, was soll ich mit so einer nutzlosen Krücke.
Es ist seit Jahrzehnten in sehr vielen Berufsbereichen schon vollkommen normal, am Laptop bzw. PC zu arbeiten. Sei es Dokumentation, sei es Kommunikation, sei es Datenverarbeitung, das allermeiste davon wird eben nicht auf Papier sondern digital erledigt und das schon seit sehr langer Zeit. Es ist die "natürlichste" Art zu arbeiten, wenn man so will. Also ist es auch "natürlich", dass wir an der Schule so arbeiten.
Ich wiederhole an der Stelle aber sehr gerne: In der Sek II sollte das in jedem Fall die hauptsächliche Arbeitsweise sein, im Primarbereich bitte nicht. Um einen Laptop gezielt als Arbeitsgerät einsetzen zu können, muss ich erst mal die Inhalte beherrschen, die ich auf dem Gerät verarbeiten will. Ich sehe selbst bei unseren Grossen noch die Schwierigkeiten z. B. bei der Datenauswertung in den Naturwissenschaften, die auftreten, wenn die Theorie noch gar nicht eingeschliffen ist und dann der Umgang mit der Technik noch dazukommt. Denen kann und muss man das aber zumuten.
-
Allgemeine Anmerkung: Der Threadtitel lautet "Kritische Anmerkungen zum Medieneinsatz". Es ist erstaunlich, dass es jetzt schon wieder nur um iPads geht. Das hat fast schon was Obsessives.
-
Allgemeine Anmerkung: Der Threadtitel lautet "Kritische Anmerkungen zum Medieneinsatz". Es ist erstaunlich, dass es jetzt schon wieder nur um iPads geht.
Der Anlass für den Thread war der iPad-Einsatz. Ich habe auch iPads im Ausgangspostings behandelt. Diese haben eine hohe Präsenz an deutschen Schulen. Ich halte es für einigermaßen unspektakulär, dass diese auch im weiteren Threadverlauf Raum einnehmen.
-
Dann schreib doch "kritische Anmerkung zum Einsatz von iPads". In der allgemeinen Formulierung sollte man auch allgemein diskutieren und das Ergebnis der Diskussion wird dann m. A. n. auch ein anderes sein.
-
Dann schreib doch "kritische Anmerkung zum Einsatz von iPads".
Jawoll!
In der allgemeinen Formulierung sollte man auch allgemein diskutieren und das Ergebnis der Diskussion wird dann m. A. n. auch ein anderes sein.
Okay. Dann zählst du jetzt mal schön auf, wer was zu schreiben hat und dann machen wir das alle so.
-
OK, Thread auf ignore. Die Metadiskussion dient nur der Pöbelei und Rechthaberei. Du bist wirklich null kritikfähig. Es war absolut vorhersehbar, dass auf die Anmerkung eine beleidigt-agressive Antwort folgt. Ein "stimmt eigentlich, man kann es auch anders sehen" ist bei dir irgendwie nicht implementiert.
-
OK, Thread auf ignore.
Danke.
Die Metadiskussion dient nur der Pöbelei und Rechthaberei.
Den Eindruck hatte ich auch.
Also haben wir hier einmal einen Fall von Reinkommen, furzen und gehen, weil es stinkt. Wenn's denn sein muss.
-
Es ist für mich daher unverständlich, weshalb seitens der Politik in den Schulen ausgerechnet iPads und nicht gängige Business-Notebooks eingesetzt werden.
„Die Politik“ hat dazu gar nichts entschieden. Wie immer wurde die Entscheidung nach unten deligiert. In NRW war die Vorgabe „Mobilgerät bis zu 500 Euro“. Dafür kann man durchaus ein Notebook kaufen, wenn auch keines mit dem Attribut „Business“. Das ist natürlich eine viel zu enge Vorgabe.
Ich weiß aber nicht, ob es besser wäre, wenn wir Notebook- statt iPad-Klassen hätten.
Werbung