Fühlt sich jeder so "dumm" vor Antritt des Refs...

  • ...oder sollte ich einfach schlafen gehen und mich nicht verrückt machen? ;)


    Ich habe mir gerade die Literaturliste meines zukünftigen Studienseminars angeguckt und dabei wurde mir mulmig: so unendlich viele Bereiche, in denen ich so rudimentäres Wissen habe.
    Meine ESL-Ausbildung an der Uni war so minimal - das deckte ja gerade mal die Hälfte des jeweiligen Fachstudiums ab. Natürlich ist mir klar, dass es auch an mir gelegen hätte, mich da mehr zu vertiefen ... aber da gab es ja sooo viele Gründe, die dagegen sprachen (das Studium in den beiden anderen Fächern war zeitraubend, die Dozenten in ESL - gerade im Psychologie-Bereich - waren einfach nicht mein Fall... und und und...)
    Und jetzt frage ich mich, warum ich mich nicht mehr in den Hintern getreten und einfach zu mehr ESL Vorlesungen gezwungen habe.


    Natürlich lernt man manche Dinge eben erst im Referendariat - aber mein Wissen, z.B. im Bereich Entwicklungs- oder Lernpsychologie ist echt rudimentär (nicht völlig ahnungslos, habe aber nie viel dazu gemacht... die Dozenten, mit denen ich konnte, machten Mädchen-Forschung und Bildungstheorie und so...).


    Aber vermutlich ist das einfach wieder einmal ein kleiner Anflug von Panik meinerseits (es hat schon auch Nachteile, wenn man nichts mehr zu tun hat, außer packen und über die Zukunft nachdenken...).


    Entschuldigt bitte das eher sinnlose Posting, aber ich musste das mal ausdrücken - und vielleicht geht es anderen ja ähnlich?


    Lieben Gruß von einer momentan leicht bekloppten Katta

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • Katta, du schläfst auch noch nicht?


    Ach, im Ref (Seminare) lernt man dazu ja wirklich noch einiges. Und schon im Kolloquium wollte keiner meiner Prüfer Theorien hören. Stattdessen wurde eher mein Reflexionsvermögen bezüglich normaler Schulsituationen geprüft. Klar, dabei laufen die Theorien gedanklich irgendwo im Hintergrund mit und stützen die Reflexionsfähigkeit und sind nützliche Analyseinstrumente. Aber was soll ich sagen, erst relativ kurz im Dienst und die Theorien kann ich dir im Einzelnen auch nicht mehr erläutern (und das, obwohl ich ESL fleißig studiert habe).


    Ich will das theoretische Studium keineswegs abwerten, aber im Ref wird alles neu erprobt, neue Einsichten gewonnen, Werthaltungen ändern sich und am Ende hat man sich seine eigenen Theorien zusammen gebacken. Sinnvoll ist es nur, reflexiv zu bleiben, zu prüfen und seinen Horizont ab und zu mal wieder mit Fortbildungen zu erweitern.


    Was für mich wichtig und richtig ist, kann ich erst jetzt wirklich einschätzen.
    Mach dir mal keine Sorgen!

  • Hallo Katta,
    ich hoffe, inzwischen schläfst Du ;)
    Meine ganz persönliche Meinung zu dem Thema: ich hatte im 1. Examen eigentlich "referendariatsrelevante" Themen, so wie ich dachte - z.B. Motivation, Lerntheorien, ESL, Klafki usw. Bis jetzt finde ich nicht, dass das besonders hilfreich war. Und ich glaube, dass die meisten Reffis mit rudimentären Kenntnissen dessen, was sie brauchen, im Referendariat ankommen.
    Außerdem: soweit ich weiß, bist Du schon lange in diesem Forum. Das bedeutet meiner Erfahrung nach, dass Du Dich mit dem Thema schon mehr auseinandergesetzt hast als die meisten anderen.
    Wird schon!
    LG
    Doro

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Katta,


    ich weiß nicht genau, wie das Ref bei euch organisiert ist, aber wir haben 3 Monate nur hospitiert. Wenn möglich, lies die meisten Bücher in dieser Zeit, danach kommst du nicht mehr dazu.
    Mach dich aber auch nicht verrückt wegen der Liste! Bei uns gab es anfangs auch eine meterlange Literaturliste, die aber, wie sich später rausstellte, vor allem die Vorlieben des Studienseminarleiters enthielt und nicht unbedingt prüfungsrelevante Inhalte (womit ich nicht sagen will, man sollte nur für die Prüfungen lesen und sich sonst für nichts interessieren, aber man muss auch nicht in Panik verfallen, wenn man nicht alles schafft).


    Ich finde außerdem, dass du doch hier sehr engagiert und interessiert wirkst und deshalb bestimmt zurecht kommen wirst!


    Alles Liebe,
    Melo

    Für mich gibt es wichtigeres im Leben als die Schule.


    (Mark Twain)


    Auf dem Weg zur Weltherrschaft! :teufel:

  • Hmmm...


    wir hatten ein Buch für das Hauptseminar, je eins für die Fachseminare...das reicht vollkommen! Zusätzlich kommen ja noch Artikel, die man in den Seminaren bekommt (quasi als Hausaufgabe).


    Das meiste lernt man eh beim Unterrichten, und im Kolloq wird z.T. was GAAAAAANZ anderes gefragt! :)


    Also, nicht verrückt machen, das passt schon!


    Tina

  • Ich hatte auch den Eindruck, an der Uni quasi nichts Relevantes gelernt zu haben bzw. es kam nicht so sehr an mich ran, weil es eben immer auf dem "Trockenen" war. Letztlich habe ich auch den größten Teil des theoretischen Wissens aus guten Sammelbänden genommen und aus Fachartikeln in Zeitschriften. Du musst ja auch die Literatur auf der Liste nicht sofort parat haben, denke ich, oder?
    Viele Grüße
    AK

  • Moin,


    und vielen Dank für die beruhigenden Worte!


    Ich dachte auch nicht, dass ich die meterlange Literaturliste komplett können muss - ich denke mir, dass die mehr Hilfe und Orientierung im Literaturdjungle sein soll.
    Aber wie gesagt, dabei fiel mir eben auf, dass mein Wissen in "Referendariats-bezogenen" Bereichen eher mau ist.


    Vermutlich hab ich momentan einfach zu viel Zeit. :P


    Vielen Dank noch mal!


    Lieben Gruß
    Katta
    bei der es übrigens momentan eine Stunde später ist als bei euch...

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

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