Wo mal unkompliziert Hilfe? Erste Lehrprobe (Englisch)

  • Guten Abend in die Runde,

    Ich fühle mich so hilflos. Es sind Ferien und ich komme einfach nicht weiter mit meiner „Idee“ für die Vorführstunde.

    Wie ein Honk sitze ich vor dem Bildschirm und ich bekomme nichts sinnvolles zustande.

    Bin die einzige Referendarin in meinem Fach (an einer BBS) und würde mich einfach so gerne mal mit jemandem besprechen.

    Ich habe schon einige Jahre Unterrichtserfahrung, aber wie so eine Lernschleife aufgebaut ist/ sein soll, es ist wirklich eine Wissenschaft für sich.

    Gibt es hier vielleicht Englischlehrer, die sich mal mit mir austauschen würden?

    Viele Grüße

  • Konkret helfen kann ich leider nicht, aber gut zureden: Da bei dir anscheinend Ferien sind, nimm dir ein/zwei/drei Tage Auszeit. Mach einfach was anderes. Die springende Idee kommt dann meist von ganz allein.

    Viel Erfolg!

  • Ich weiß zwar nicht, wie streng es an deiner Ausbildungsstätte abläuft, aber bei uns in NRW war die erste Lehrprobe sehr entspannt bewertet.


    Für das Fach kann ich dir vielleicht nicht konkret helfen, aber ich würde dir gerade beim ersten Besuch empfehlen, dich auf die Grundlagen zu konzentrieren:


    - Aktivierender Einstieg, der zum Unterrichtsgegenstand führt,

    - klare und machbare Aufgaben in der Phase der Erarbeitung,

    - Besprechung und Absicherung der Ergebnisse, verschriftlicht.


    Darüberhinaus würde ich versuchen die Schüler, den Menschen hinter diese Rolle, stark im Blick zu behalten, damit das alles nicht künstlich an der Realität vorbeigeht. Stichwort Differenzierung und Gesprächsführung.


    Ich weiß nicht, ob es dir weiterhilft, aber wünsche dir viel Erfolg 👍🏼

  • Bin die einzige Referendarin in meinem Fach (an einer BBS) und würde mich einfach so gerne mal mit jemandem besprechen.

    Ich denke, dein/e erste/r Ansprechpartner*in sollte deine Ausbildungslehrkraft bzw. Mentor*in sein. Bist du die einzige Englisch-Referendarin an deiner Schule oder gibt es zumindest noch andere Englisch-Refis an deinem Studienseminar? Mit denen kann man sich ja auch gut austauschen.


    In welchem Bundesland bist du denn eigentlich? Und um welchen Bildungsgang handelt es sich, in dem du deinen ersten Unterrichtsbesuch haben wirst? Mit welchen Themen beschäftigt sich diese Klasse gerade im Englischunterricht (dort solltest du anknüpfen)?

    Ich weiß zwar nicht, wie streng es an deiner Ausbildungsstätte abläuft, aber bei uns in NRW war die erste Lehrprobe sehr entspannt bewertet.

    In NDS werden die einzelnen Unterrichtsbesuche gar nicht bewertet/benotet. Ich kenne es auch so, dass die ersten UB recht entspannt ablaufen.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

    • Offizieller Beitrag

    wobei der Begriff "Lehrprobe" doch auf was Größeres als Unterrichtsbesuch hindeutet?
    In NRW würde ich "Lehrprobe" nur im Examen nutzen, in NDS war es der Große Unterrichtsbesuch (GUB), also die zwei wichtigsten UBs in der Mitte des Refs (die aber offiziell auch nicht bewertet wurden, schließlich war ja alles nur ein netter Spaziergang zum Lernen :-D), da hatte ich schon weit mehr als einen UB hinter mir.

  • Mag sein. Allerdings deutet die Aussage, dass sie nicht wisse, wie eine Lernschleife aufgebaut sei, doch eher darauf hin, dass die TE gerade erst mit ihrem Ref begonnen hat, oder?

    Ich benutze den Begriff "Lehrprobe" übrigens gar nicht und wüsste nicht, dass er in NDS im BBS-Bereich überhaupt benutzt wird; von daher gehe ich mal davon aus, dass die TE nicht in NDS ihr Ref absolviert. Bei uns wird eigentlich immer von "Unterrichtsbesuchen" gesprochen: "UB" für die "einfachen/kleinen" Unterrichtsbesuche (vier pro Fachrichtung und Unterrichtsfach; insgesamt also acht) und "GUB" für die beiden "großen" bzw. "gemeinsamen" Unterrichtsbesuche (zu meiner Zeit nannten sich die noch "BUB": "besondere Unterrichtsbesuche"). Am Ende der Ausbildung liegt der "Prüfungsunterricht", wobei PU I und PU II am selben Tag stattfinden.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Hallo nochmal,

    Erstmal vielen Dank für die vielen netten Antworten.

    Ich bin sowohl am Studienseminar die einzige mit Englisch (bei den gerade Examinierten war eine dabei) die im Mai begonnen haben, als auch an meiner Schule (BBS).

    Ja, Lehrprobe war wohl das falsche Wort, wir nennen es hier in RLP „UB“, richtig. Aber für mich sinngemäß dasselbe, weil jemand ja strenggenommen eine „Probe“ aus deinem Unterricht „nimmt“.


    Ich unterrichte Sozialassistenten im zweiten Ausbildungsjahr- sie haben Englisch zwar auch noch als normales Fach, aber die zwei Stunden Englisch von mir sind spezieller, wir nennen es „Standortspezifischen Unterricht“ und zwar geht es hier speziell um „Childcare English“, was sehr praxisnah sein soll. Die SuS haben sich als Thema „holidays around the world“ ausgesucht, eigentlich ein super Thema für einen UB, sollte man meinen…


    Darf ich euch meine Idee mal vorstellen?

    Ich sehe die SuS noch einmal vor dem UB, da möchte ich sie gerne recherchieren lassen, was man an Einrichtungen (Hort/Kitas) an Halloween so machen könnte…


    Für den eigentlichen UB (Ja, der wird auch hier „lockerer“ gesehen, und heißt auch erstmal nur „Mitschau“ aber ihr wisst ja: es ist der erste richtige Eindruck den man hinterlässt und ein wenig positives Feedback würde mir in meiner momentan starken Verunsicherung echt gut tun) habe ich die grobe Vorstellung:

    Geförderte Kompetenz (immer das allerwichtigste, was man sich wohl zuerst überlegen sollte): Sprachkompetenz


    Eine fiktive Situation: „Simulierte Teamsitzung, die Einrichtungsleitung wünscht sich einen Projekttag zum Thema Halloween den wir heute grob planen sollen.“

    (Vielleicht hier (nochmal) als Input: 1/2 Seite lesen zur Definition/ Ursprung Halloween

    2. im Plenum sammeln (Tafel), was die Kinder zu dem Tag wissen sollten

    3. kleine Gruppenarbeit in der Aktivitäten passend zu den Tafelnotizen geplant werden (mit Fokus auf die Fragen: 1. „What is the topic of your activity“, 2. „What do the children do during your activity“, 3. „What should children learn during your activity“)

    4. Vorstellung der Aktivitäten zum Projekttag Halloween inkl. Feedback des Teams (der Klasse) zu den Ideen.

    5. Relexionsphase (ist Teil unserer „Lernschleife“, noch nichts genaueres überlegt bis jetzt)…


    Was mir besonders schwerfällt, auch wenn es wohl leichter sein sollte als zum Beispiel am beruflichen Gymnasium, wo ich auch eingesetzt bin, ist, sich in das Praktische reinzudenken. Ich glaub, die angehenden „Sozis“ wissen wahrscheinlich viel besser als ich, wie man so einen Tag planen könnte, andererseits weiß ich auch nicht, wieviel ich ihnen zutrauen kann, sie sind teilweise recht schwach in Englisch, weshalb ich den Fokus auf das Sprechen (Präsentieren, Feedback geben) legen wollte…


    Wenn es hier eine kompetente Englischlehrkraft gibt (vielleicht in Elternzeit), die sich mit mir besprechen würde, ich würd echt bezahlen dafür… mir fehlt‘s so an Beistand. 😂

  • Und ja - ich weiß, dass mein erster Ansprechpartner mein Mentor sein sollte. Der befindet sich aber auch in den Ferien, bzw. ist nicht erreichbar, und eine Woche nach Schulbeginn ist der Unterrichtsbesuch.


    Würde natürlich deshalb am ersten Schultag schon gerne meine (fast) fertige Idee präsentieren, damit ich dann noch fünf Tage habe, bevor ich das Ding hochladen muss, ggf. alles umzuschmeißen oder umzustrukturieren….

  • Geförderte Kompetenz (immer das allerwichtigste, was man sich wohl zuerst überlegen sollte): Sprachkompetenz

    Ich nehme an, du meinst „Sprechen“, denn die Sprachkompetenz wird im Fremdsprachenunterricht auch durch Hören, Lesen oder Schreiben gefördert. Nachdem du aber mit einem kurzen Leseinput starten möchtest (würde ich keinesfalls als Einstieg machen, das ist wenn, dann Teil einer ersten Arbeitsphase, der Einstieg sollte im Fremdsprachenunterricht immer ein kurzes Warming Up sein- idealiter im UB themenbezogenen, muss aber nicht sein), ist auch Lesen offenbar Teil deiner geförderten Kompetenzen.


    Was sind deine Unterrichtsziele? Noch vor allen inhaltlichen und methodischen Details solltest du diese genauer definieren anhand von Operatoren („ Die SuS können….. erklären/ benennen/analysieren/ erläuterten…“).


    Wenn deine Klasse sprachlich sehr schwach ist, überleg dir für so etwas Komplexes, wie eine Teamsitzung eine kleine Handreichung im Sinne des Scaffoldings, die du der Gruppe zur Verfügung stellst. Das ist gleichzeitig ein Beitrag zur Differenzierung.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ja, pardon, natürlich meinte ich Sprechen!


    Wir haben (blöderweise?) gar keine „Ziele“ mehr bei uns. In NRW gab‘s das so, ich erinnere mich (hatte das Ref da mal begonnen und musste wegen Krankheit früh abbrechen), sondern nur eine Kompetenz, die (über allen anderen Kompetenzen die vllt zusätzlich gefördert werden) besonders gefördert wird.

    Nachdem die SuS diese Aktivität geplant haben, sollen sie ja ihr Produkt vorstellen und ebenso anderen Gruppen Feedback zu ihrem Lernprodukt geben.

    D.h. die Kompetenz könnte vielleicht lauten: Die SuS fördern die Fachkompetenz Sprechen, indem sie selbst erdachte(?) Aktivitäten für Kinder in einer simulierten Teamsitzung vorstellen und einander Feedback geben…

    Mit dem Scaffold ist eine gute Idee, ich danke dir! Ein Scaffold zum Vorstellen des Lernprodukts UND zum Feedback der Lernprodukte der anderen?

Werbung