Pension "mit einberechnet" bei Berufswahl und nun unter Beschuss?

  • Ich glaube, dass Du die Kernaussage nicht verstanden hast.

    Doch, ich habe die Kernaussage durchaus verstanden. Weil im akutellen System eine bestimme Gruppe durch das Raster fällt, nämlich diejenigen, die knapp über der Fördergrenze liegen und die damit diese Bildungschancen nicht oder nur unter großen Problemen nutzen können, möchtest du es dahingehend ändern, dass noch weniger Schüler diese Bildungschance nutzen können, indem jetzt zwei Gruppen durch das Raster fallen.

    Unter Bildungsgerechtigkeit stelle ich mir etwas anderes vor.

    Überhaupt ist diese Argumentation mit "Whataboutisms" und mit Strohmännern oder extremen Beispielen in keinster Weise zielführend.

  • Selbst wenn wir mal die Problematik, die Maylin85 beschreibt, mal unbeachtet lassen, reden wir über einen Schaden in dreistelliger Mrd.-Höhe jährlich.


    —> https://amp.zdf.de/nachrichten…ug-clans-ausmass-100.html

    Zum einen handelt es sich bei diesem Wert um eine grobe Schätzung inklusive Dunkelziffer.


    Zum anderen bezieht der Ökonom, auf den du dich (in der dir typischen undifferenzierten Art) berufst explizit Sozialabgabenbetrug durch Schwarzarbeit und Steuerhinterziehung mit ein und eben nicht nur den missbräuchlichen Bezug von Sozialleistungen. Und er schätzt den Schaden durch Steuerhinterziehung wesentlich größer ein:

    Zitat

    In seinen eigenen Berechnungen zeigt sich: Der finanzielle Schaden durch Steuerhinterziehung ist fast doppelt so groß wie durch Sozialbetrug - und die größten Probleme bereitet dabei die Schwarzarbeit.

    Über Steuerhinterziehung regen sich die deutschen Stammtische seltsamerweise nicht so gerne auf. Vielleicht weil es immer leichter ist, nach unten zu treten.

  • Über Steuerhinterziehung regen sich die deutschen Stammtische seltsamerweise nicht so gerne auf. Vielleicht weil es immer leichter ist, nach unten zu treten.

    Wie bereits zuvor von mir gesagt:


    Ein weiteres Mittel zur Staatsfinanzierung: Aufstockung des Personals in der Steuerfahndung bis zu dem Punkt, wo die Grenzkosten eines zusätzlichen Mitarbeiters den Grenzertrag, den dieser durch Fahndungserfolge erwirtschaftet, übersteigt. Und ja, wir kaufen als Staat selbstverständlich weiterhin die Daten von Steuerflüchtlingen an.

  • Als ich selber damals Schüler war, ging unsere 13er Abschlußfahrt nach Schweden. Die Jahrgänge vor uns sind alle 2 Wochen gefahren.

    Zweiwöchige Klassen- bzw. Abschlussfahrten? Wow, das habe ich noch nie gehört. Sowohl zu meiner eigenen Schulzeit wie auch heutzutage gehen/gingen Klassenfahrten (damit meine ich keine SuS-Austauschfahrten) hier in der Region an den verschiedensten Schulen und Schulformen fünf bis max. sieben Tage. Ich bin mir gerade nicht sicher, meine aber, dass in NDS laut Erlass auch Schulfahrten ins Ausland nicht mehr als acht Unterrichtstage beinhalten dürfen.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Zweiwöchige Klassen- bzw. Abschlussfahrten? Wow, das habe ich noch nie gehört.

    Mein Fahrtenprogramm als Schüler:

    • 4. Klasse: Eine Woche in eine Jugendherberge im Landkreis (Montag bis Freitag)
    • 6. Klasse: Zwei Wochen nach Wangerooge (Montag bis zur Folgewoche Freitag. Der Landkreis betreibt da ein eigenes Landschulheim und organisierte die Termine.
    • 10. Klasse: Eine Woche Harz (Montag bis Freitag)
    • 13. Klasse: Zwei Wochen Skandinavien, also über Kopenhagen nach Stockholm und Retour. Sollte eigentlich nur eine Woche (Montag bis Freitag) dauern und dann irgendwo in Malmö enden, aber dank EU-Fördergeldern ging es dann doch wieder bis Stockholm.
  • Bei mir waren es kürzere Fahrten: 5. oder 6. Klasse (weiß ich nicht mehr genau) - drei Tage mit zwei Übernachtungen im Osnabrücker Land; 7. Klasse - ebenfalls (damals noch) landkreiseigenes Landschulheim im Harz, wo wir aber auch nur fünf Tage (Mo.-Fr.) waren; 10. Klasse - fünf Tage wiederum im Harz (anderer Ort); 12. Klasse - fünf bzw. sechs Tage Paris (So. Abend bis Fr. Abend) mit meinem Französisch-LK/Tutorgruppe; 13. Klasse - eigentlich fünf Tage Köln mit besagter Tutorgruppe, aber da eine andere Tutorgruppe noch "Mitreisende" für ihre London-Fahrt suchte, durfte ich mit "Sondergenehmigung" (hatte ja auch Englisch-LK, war nur nicht meine Tutorgruppe) dort mitfahren (ebenfalls So.-Fr.).

    Auch die Austauschfahrten nach Frankreich und Polen gingen damals an meiner Schule nur über insgesamt zehn Tage (d.h. es lag ein Wochenende mit drin).

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  • Doch, ich habe die Kernaussage durchaus verstanden. Weil im akutellen System eine bestimme Gruppe durch das Raster fällt, nämlich diejenigen, die knapp über der Fördergrenze liegen und die damit diese Bildungschancen nicht oder nur unter großen Problemen nutzen können, möchtest du es dahingehend ändern, dass noch weniger Schüler diese Bildungschance nutzen können, indem jetzt zwei Gruppen durch das Raster fallen.

    Unter Bildungsgerechtigkeit stelle ich mir etwas anderes vor.

    Überhaupt ist diese Argumentation mit "Whataboutisms" und mit Strohmännern oder extremen Beispielen in keinster Weise zielführend.

    Naja meine Eltern waren knapp drüber aber haben eine Eigentumswohnung finanziert und hart gearbeitet. Viel Geld für solche Luxusfahrten gab es da nicht.


    Ich bin kein Fan von Bezuschussung von Klassenfahrten für Sozialhilfeempfänger. Entweder alle werden bezuschusst oder keiner.

    Am Ende leiden in dem System immer die, die zuviel für Staatshilfe haben aber zuwenig um ihren Kindern auch alles anzubieten.

    Jetzt verdienen meine Frau und ich genug um unseren Kindern sowas zu finanzieren; werde ich aber nicht. NY, was für ein Unsinn.

    Ich bin kein Fan von Klassenfahrten außerhalb Europas. Einige Schulen fliegen bis nach Australien. Das ist einfach absolut Schwachsinnig; finanziell, ökologisch, sozial.

  • Ich sehe die Problematik, dass inzwischen bei den meisten Schülern die Klassenfahrt vom Landkreis bezahlt werden. Wir sind inzwischen bei vielen Klassen über 50% die vom Landkreis übernommen werden. Früher war es eher Einzelfälle. Und tatsächlich wird auch inzwischen so geplant. "Der Landkreis zahlt sowieso die Kosten". Dazu kommt auch bei uns, dass der Landkreis in der Regel freiwilligen Zusatzfahrten übernimmt. Das sind einfache Beträge, die sich ein Normalverdiener nicht so einfach leisten kann. Ich bin durchaus dafür, dass Kinder von Empfänger von Sozialleistungen gleichgestellt aber eben nicht besser gestellt werden. Vielleicht muss den Zuschussbetrag pro Jahr deckeln. Oder von Seiten der Schulen die Kosten für die Fahrten. Problem ist dann natürlich wieder, dass da wahrscheinlich irgendwelche unrealistischen Zahlen rauskommen und die Schulen sehen müssen, wie sie klar kommen. Dann lieber den Zuschussbetrag deckeln. Oder noch besser das Kindergeld für alle kürzen und davon für alle die Fahrten bezahlen...

  • NY, was für ein Unsinn.

    Ich bin kein Fan von Klassenfahrten außerhalb Europas. Einige Schulen fliegen bis nach Australien.

    Der Post, auf den ich ursprünglich reagiert habe, ging um eine Fahrt nach England. Das finde ich jetzt nicht so unsinnig.

    Das meine ich eben damit, wenn ich sage, dass Extrembeispiele die Diskussion weiterbringen.

  • Doch, ich habe die Kernaussage durchaus verstanden. Weil im akutellen System eine bestimme Gruppe durch das Raster fällt, nämlich diejenigen, die knapp über der Fördergrenze liegen und die damit diese Bildungschancen nicht oder nur unter großen Problemen nutzen können, möchtest du es dahingehend ändern, dass noch weniger Schüler diese Bildungschance nutzen können, indem jetzt zwei Gruppen durch das Raster fallen.

    Das wäre (wenn politisch gewollt) ganz einfach zu lösen, indem man Zuschüsse nicht abrupt mit einer Grenze komplett wegfallen lässt (weswegen ja mehr Verdienst wegen wegfallender Zuschüsse dann deutlich weniger Netto-Gesamt-Geld bedeutet), sondern sie zwischen zwei Grenzen linear abnehmen lassen würde, so dass jeder verdiente Euro mehr wirklich einen Zugewinn bringen würde. Das wäre einfache Mathematik. Geht je auch bei der Steuer.

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Richtig wäre: sämtliche Sozialleistungen für Kinder streichen und dafür alles, was Kinder benötigen, über die Institutionen bereitstellen (vom Mittagessen über das Schreibzeug bis zur Klassenfahrt).

  • Klar, sie können es selber kaufen oder das kostenlose Angebot annehmen.

    Wenn ich so darüber nachdenke, fände ich das durchaus fair. Jedem wird ein Mindestangebot gemacht, aber freiwillig können auch teurere Angebote genutzt werden. Es würde zudem auch den Missbrauch von Sozialleistungen reduzieren, da es letztlich über Sach- statt Finanzleistungen liefe.

  • Maylin85

    Ich setze noch einen drauf:

    Dafür dann aber, wie in Schweden, freies Mittagessen von guter Qualität, Arbeitsmaterialien werden von der Schule gestellt.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Und wer betreibt an der Schule die Kleiderkammer?

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Dezernenten vom Schulamt

    Die würde ich (mitlesende eingeschlossen, ich stehe dazu) gerne zwangsverpflichten jedes Jahr für sechs Wochen undercover für eine unterversorgte Schule als Aushilfslehrer zur Verfügung zu stehen. Da würden sich manche Diskussionen erübrigen.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • So wie bei "undercover boss", wo es dann hinterher für alle Kollegen ein nettes goodie gibt? Wäre interessant.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

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