In der Theorie kennen SuS die Abläufe nicht, bei uns gibt es beispielsweise Codewörter, die durchgesagt werden für "Einschließen" oder "Alle sofort raus".
Es ist und bleibt aber sowieso alles Theorie, ein echter Amokfall ist so weit entfernt von allem planbaren und eine extreme Ausnahmesituation, ich bin relativ pessimistisch in Bezug auf die Frage, ob theoretisch geplante Abläufe im Ernstfall irgendeinen Unterschied machen.
Offen gesagt traue ich auch bestenfalls 20% meines Kollegiums zu, in solch einer Situation überhaupt selber die Nerven und den Überblick zu behalten, das ist aber Grundvoraussetzung dafür, dass irgendwelche Konzepte überhaupt umgesetzt werden können. Das ist keine Kritik an den übrigen 80%, wir sind alle Lehrer geworden und nicht zum SEK gegangen.
So war auch mein Hinweis auf den etwas rustikaleren Umgang mit der Problematik in einigen US-Staaten zu verstehen. Natürlich löst das im Realfall überhaupt kein Problem, bei den fast täglichen Amokläufen in den USA gibt es nur eine Hand voll Fälle, bei denen der Lieblingsspruch einiger rechter "The only was to stop a bad guy with a gun, is a good guy with a gun" wirklich aufgegangen wäre.
Im Grunde sind beide Formen der "Vorbereitung" nur Ausdruck der Hilflosigkeit im Angesicht von etwas, worauf man sich nicht vorbereiten kann.