Verhalten bei Amoksituation an Schule

  • Unfug. Meine Ansicht ist das Ergebnis einer polizeilichen Schulung. Wenn man nicht im Unterricht ist, gibt es keine Regel und es gilt: Sich in Sicherheit bringen, egal wie. Ich habe selber Kinder und mir ist wichtiger, dass die ihren Elternteil behalten.

    Das heißt es wäre für dich auch ok, wenn es deine Kinder in der Schule betrifft und der Lehrer sich lieber im Lehrerzimmer verschanzt, anstatt dafür zu sorgen, dass deine Kinder nicht allein in einem Zimmer sind?

    Ich möchte nicht provozieren oder so - das sind nur Gedanken, die in meinem Kopf umherschwirren und es mir so schwer machen, eine sinnvolle Lösung zu finden - wenn es die überhaupt gibt..

  • In der Pause, wie irgendwer schon bemerkte, sind die Schüler auf dem Pausenhof mit den mit der Aufsicht beauftragten Lehrkräften. Also keine unbeaufsichtigten Klassen in den Klassenzimmern. Ist das bei euch anders?

    Bei uns sind die Kinder nicht in jeder Pause auf dem Hof. Wir haben eine Hofpause, in der die Kinder mit Lehrer draußen sind. Genauso gibt es aber zwischen den Stunden auch kleinere Pausen, z.B. auch die Frühstücks- oder Mittagspause.

  • An weiterführenden Schulen sind Schüler in 5-Minuten-Pausen ja auch nicht beaufsichtigt.


    Ich würde vermutlich generell nichts tun oder lassen, was mein eigenes Risiko erhöht. Man hat nur ein einziges Leben, da nehme ich im Zweifel lieber dienstrechtliche Konsequenzen in Kauf, als im blödsten Fall eine Kugel oder so..

  • Und da sind die SuS dann allein im Klassenzimmer ohne verantwortliche Lehrkraft?

    Naja, ich persönlich schaffe es zb nicht, 6 Stunden lang nicht auf Toilette zu gehen :D

    Und nein, wir sind nicht rund um die Uhr bei den Kindern. Dies ist auch rechtich so nicht verlangt. Man darf Kinder durchaus (je nach Alter, Klassenzusammensetzung, Reife etc.) eine kurze Zeit über allein lassen. Wenn ich in einer 10-Minuten-Pause also ein paar Minuten nicht da bin, weil ich austreten oder etwas mit einem Kollegen besprechen muss, ist das durchaus in Ordnung.

    • Offizieller Beitrag

    Jenny- das Thema führt gedanklich zu ungewünschten, aber wohl notwendigen Extrembeispielen.


    Ich wollte gerade noch ein Extrembeispiel bringen. Ich lasse es aber, denn ... das Verhalten im Amokfall sollteman nicht unbedingt öffentlich diskutieren. Finde ich.

  • Bei uns sind die Kinder nicht in jeder Pause auf dem Hof. Wir haben eine Hofpause, in der die Kinder mit Lehrer draußen sind. Genauso gibt es aber zwischen den Stunden auch kleinere Pausen, z.B. auch die Frühstücks- oder Mittagspause.

    Ohne jetzt was zum Vorgehen bei Amokalarm was zu sagen, aber: Die Kinder machen ihre Frühstücks- und Mittagspause doch sicher nicht unbeaufsichtigt?

  • Während des Unterrichts?

    Das kommt doch stark auf die Schulart bzw. die jeweilige Klasse an, ob das geht. In der Grundschule wird das im Hinblick auf die Aufsichtspflicht in den meisten Fällen zu verneinen sein, genau wie an einer Förderschule GE. In der Sek. II sollte das kein Problem darstellen und in der Sek. I ist es unter Umständen nicht möglich oder erfordert ggf., dass die Lehrkraft nebenan kurz ein Ohr auf den anderen Raum hat, wobei man das natürlich nur dann macht, wenn es gar nicht anders geht.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Die klassische Lehrer-Reaktion auf ein Problem - Schüler sammeln, ordnen und kontrollieren - ist reflexartig verständlich aber hier das absolute Gegenteil von hilfreich. Bei einem hypothetischen Amokfall hätte man sicher nicht die Möglichkeit eine Klasse zu sammeln, irgendwie geordnet in einen Raum zu bekommen und sich da zu verbarrikadieren, das sieht vielleicht auf dem Papier gut aus, ist aber völlig illusorisch.

    Wenn es wirklich in der Pause zu einem Amokfall kommen würde, wäre mein Rat an alle Beteiligten so schnell wie möglich so weit wie möglich in die entgegengesetzte Richtung zu laufen, völlig egal, ob ein Lehrer da ist um die Schüler ordnungsgemäß zu beaufsichtigen. Bei einem Amokfall gilt das Ziel, so viele Menschen wie möglich so schnell wie möglich aus dem Wirkungsbereich des Täters zu kriegen.

    Das hat auch die Polizei lernen müssen, nachdem man frühe Amok-Fälle zunächst wie Geiselnahmen behandelt hat, mit fatalen Auswirkungen.

  • Unfug. Meine Ansicht ist das Ergebnis einer polizeilichen Schulung. Wenn man nicht im Unterricht ist, gibt es keine Regel und es gilt: Sich in Sicherheit bringen, egal wie. Ich habe selber Kinder und mir ist wichtiger, dass die ihren Elternteil behalten.

    Es ist doch sehr von der Situation abhängig. Steht der Amokläufer auf dem Flur und ich bin in unmittelbarer Gefahr oder gab es "nur" einen Alarm und ich bin noch nicht in unmittelbarer Gefahr. Niemand muss sein Leben gefährden aber wir haben auch eine Verantwortung für unsere Schüler.


    Letztlich ist es bei einem Feuer genauso. Niemand würde auf die Idee kommen dort direkt aus dem Gebäude zu rennen und die Klasse alleine zu lassen. Wenn aber das Feuer direkt vor mir ist, kann niemand von mir verlangen, dass ich mein Leben riskiere um ein Kind zu retten. Wie ich damit nachher Leben kann, ist noch eine andere Frage.


    Problem ist halt, dass wir die Gefahr bei einem Amoklauf nicht so einfach einschätzen können. Die Grundproblematik "Verantwortung für die Schüler" vs. "Eigene Gesundheit" bleibt aber bestehen. Am Ende ist auch da wieder ganz viel von der örtlichen Situation abhängig. In einer kleinen Schule ist man sicherlich sofort gefährdet. Wir haben aber auch Schulen mit 2.000 Schülern und mehreren Gebäudekomplexen.

  • Im Zweifel steht ist man erstmal für seinen eigenen Schutz verantwortlich.

    In solchen Situationen ist keine Zeit für besonders lange Überlegungen.

    In solchen Situationen nicht, stimmt.

    Aber vorher kann man sich durchaus mal Gedanken machen.

    Und hier war die Frage, was man in Pausensituationen mit den Schülern machen soll. Da als Antwort zu geben "Ich renne weg oder sperre mich ein" finde ich als Grundschullehrer nicht okay. Zumindest vorher kann man sich mal darüber Gedanken machen, wie man möglichst viele einem anvertraute Kinder retten kann. Wenn man das gedanklich durchspielt, hat man im besten Fall in so einer Situation einige Szenarien im Kopf, die über ein "Ich renne so schnell wie möglich weg und überlasse die sechsjährigen Kinder alle sich selbst" hinausgehen.


    Zu der Pausensituation hatte ich auch etwas geschrieben, das dann aber gelöscht, weil man hier ja nicht über konkretes Verhalten reden soll. Als Zitat ist es noch lesbar - kann gelöscht werden, wenn die Mods es für nötig erachten.

  • In Teilen der USA gibt es Schießtrainings für Lehrer und es wird von Teilen der Menschen gerne gesehen, wenn die Lehrkraft ihre eigene Waffe dabei hat, damit sie im Fall der Fälle zurück schießen kann.

    Ich wollte es nur mal gesagt haben.

  • In Teilen der USA gibt es Schießtrainings für Lehrer und es wird von Teilen der Menschen gerne gesehen, wenn die Lehrkraft ihre eigene Waffe dabei hat, damit sie im Fall der Fälle zurück schießen kann.

    Ich wollte es nur mal gesagt haben.

    Warum wolltest du das gesagt haben?

  • In Teilen der USA gibt es Schießtrainings für Lehrer und es wird von Teilen der Menschen gerne gesehen, wenn die Lehrkraft ihre eigene Waffe dabei hat, damit sie im Fall der Fälle zurück schießen kann.

    Ich wollte es nur mal gesagt haben.

    Dass das Tragen von Waffen im öffentlichen Raum nicht zu mehr Sicherheit führt, lässt sich wunderbar an der Anzahl von Schusswaffenopfern im Vergleich USA <-> Deutschland feststellen.

  • Besprecht das mit eurer zuständigen Polizei.

    Das Thema gehört nicht in die Öffentlichkeit um das Wissen der Täter zu beschränken!

    Amokläufe an Schulen werden in der Regel von (ehemaligen) Schülern dieser Schulen durchgeführt. Als solche wissen sie natürlich auch, wie die Verhaltensregeln an diesen Schulen sind.

  • Dass es sich meist um (Ex-)Schüler der eigenen Schule handelt stimmt zwar, nicht jedoch zwingend, dass diese auch die geplanten Abläufe im Alarmfall genau kennen. Insofern finde ich den Hinweis von kodi schon sinnvoll.

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