Hallo alle!
Werdet Lehrende! Es ist toll. In meinem Fall sieht die Erfolgsgeschichte so aus:
Vor fünf Jahren habe ich als angestellte Vertretungskraft an einem Gymnasium in -na, egal, wo begonnen. Dort hatte ich, wir kennen es, einen Vertrag nach dem anderen, bis ich elf zusammen hatte. Mein Schulleiter wollte mich dringend behalten, Mangelfach und so. Er hatte einen Plan, wie es mit der Festanstellung funktionieren sollte. Als ich dann zum Gespräch zu ihm gebeten wurde, freute ich mich auf einen unbefristeten Vertrag. Schade nur, dass ich stattdessen die Nichtverlängerung des Vertrages mitgeteilt bekam. "Aus Kostengründen" würde ich nicht fest angestellt. Ich habe einen Rechtsanwalt beauftragt und geklagt. Erste Instanz: gewonnen. Dann ging die BR in Berufung. Währenddessen bewarb ich mich (schließlich will man dem Staat nicht auf der Tasche liegen) an einer anderen Schule in einer anderen Stadt. Als sich während des Prozesses keine Bewegung ergab, zog ich sogar dort hin.
Dort angekommen, erhielt ich erst einmal keine Bezüge, weil die BR nicht schnell genug war. Dann erhielt ich nur den Anteil der Privatschule. Dann erhielt ich insgesamt beinahe ein Drittel weniger Bezüge. Begründung: Ich sei an dieser Schulform Berufsanfängerin (ich unterrichte an unterschiedlichen Schulformen seit 30 Jahren) und deswegen würde ich zurückgestuft. Ich protestierte auch dagegen und schließlich erhielt ich meine ordentlichen Bezüge. Unterdessen wurde in der BR schon ein wenig hin und her gekungelt und es sickerte durch, dass die BR wohl mit der Berufung gegen das erstinstanzliche Urteil des Arbeitsgerichts nicht durchkäme. Nachdem die Gerichtstermine am Landesarbeitsgericht mehrmals verschoben wurden (Nervenkrimi) sprach mir der vorsitzende Richter zu. Er erklärte die Nichtverlängerung für unrecht und wies mich unbefristet der alten Schule zu.
Das bedeutete, dass ich an der anderen Schule kündigen musste, was diese natürlich nicht toll fand. Sie bestanden auf EInhaltung der Kündigungsfrist. Laut Arbeitsvertrag sind Kündigungen dort aber nur zweimal jährlich zulässig und zwar zum Sommer und zum Winter mit sechs Monaten Kündigungsfrist. Also bat ich um einen Aufhebungsvertrag, den sie mir nicht geben wollten. Sie drohten damit, mich nun wiederum zu verklagen. Schließlich gaben sie nach und ich kam dort los.
Rückumzug in die alte Stadt an die alte Schule, alles fein, alle freuten sich. Nun sind drei Monate vergangen und es flossen bisher keinerlei Bezüge. LBV reagierte nicht, auf keine einzige Nachfrage. Auch die BR stellte sich taub. Erst als unsere Schulsekretärin den heißen Draht bemühte, kam das Elend ans Licht: Ich werde zur Zeit in der BR nicht personell geführt. Keine Akte, kein Vertrag, keine Bezüge. Der zuständige Dezernent hatte wohl mutmaßlich verabsäumt, die Unterlagen an die Sachbearbeiterin weiterzuleiten. Wenn nun alles seinen Gang geht, dauert es noch Monate, bis ich auch nur einen Abschlag zu sehen bekomme. Mein Anwalt ist bereits wieder alarmiert, diese endlose Schreckensgeschichte geht in eine weitere Runde. Meine Nerven sind am Ende und ich fühle mich immer mehr wie Asterix und Obelix im Haus, das Verrückte macht. Hat jemand von euch zufällig den Passierschein A 38?
Ansonsten: Werdet Lehrende. Es ist toll!
Danke für die Geduld
Frau Dingens