Sehr schlechtes anonymes Feedback

  • Und ergänzend wird das durch die zunehmende Verschulung in Bachelor/ Master ja noch zusätzlich gefördert; wenn Studis kaum Wahlmöglichkeiten aber umso mehr vorgegebene Pflichtseminare mit vorgegebenem Workload, durchstandardisierten Modulen und Studien- und Prüfungsleistungen haben, die ins ECTS-System gepresst werden, fällt es insbesondere Studienanfänger*innen auch schwerer, sich an das "neue" System zu gewöhnen - viel ist ja wie in der Schule.

    Das kann ich so nicht bestätigen. An meiner Uni gibt es, nach Einführungskursen in den ersten zwei Semestern, eine große Themenauswahl. Wieviel in den Seminaren gelesen wird, ist auch nicht "von oben" vorgegeben. Für irgendeinen Workload interessiert sich auch kaum jemand. Es steht zwar auf jeder Veranstaltung eine bestimmte Zahl CP/ECTS drauf, der tatsächliche Aufwand, der ja so oder so sehr individuell ist, ist davon aber unabhängig. Durchstandardisiert ist da gar nichts.

    Das Problem liegt nicht im System ansich, sondern an einer schlechten Umsetzung in vielen Studiengängen.


    In den Naturwissenschaften, Mathematik und den technischen Studiengängen gab es in den ersten sechs Semestern so oder so noch nie, auch nicht zu Diplom-Zeiten, viele Wahlmöglichkeiten.

  • Meine Güte, was für Jammeris. Kommt mir so ein bisschen bekannt vor, ich sitze ja auch gerade wieder mit Erstis zusammen an der Uni. Zum Teil kommen da wirklich entlarvende Fragen. Wo finde ich dies, wie geht das ... Wurde schon 3 x erklärt, hör halt zu. In Mathe auch gerne relativ plumpe Versuche direkt nach der Lösung für die Aufgaben zu fragen.

    Da ist schon das erste Problem: Erstis müssen an das wissenschaftliche Lesen von umfangreichem Textmaterial herangeführt werden. Du kannst denen nicht einfach jede Woche 100 Seiten hinklatschen und erwarten, dass sie die tatsächlich lesen.

    Klar kann man das erwarten, das "Heranführen" ist an der Schule schon passiert. Meine Drittklässler lesen sich im Selbstlernsemester für Deutsch gerade schier zu Tode. Parallel dazu bin ich ihnen noch reingegrätscht, mir mussten sie noch vor den Herbstferien ein Grobkonzept für ein praktisches Projekt abgeben. Mit dessen Umsetzung starten sie jetzt, nebenbei bekommen sie aber noch Theorie mit Übungsaufgaben übergebraten, die sie mir wöchentlich werden abgeben müssen. Was willst du an der Uni noch "heranführen"? Jede Woche eine Seite mehr lesen oder was? Nee, lies einfach oder such dir ne andere Beschäftigung.


    Aber ich habe vor 30 Jahren ca.10 - 12 Veranstaltungen pro Woche gehabt.

    Ich hatte vor 20 Jahren keine 12 Veranstaltungen pro Woche und die habe ich auch jetzt nicht. Ich bin neben der Berufstätigkeit mit 3 Veranstaltungen an der Uni mehr als bedient. 3 Lektionen Mathevorlesung + Aufgabenblatt, für das ich sowas wie 5 Stunden brauche, bis es gelöst und geText ist. Und ich habe die Uni-Mathe schon mal überlebt, ich weiss grundsätzlich, was ich machen soll. Ein nicht unerheblicher Teil meiner jungen Mitstudis ist jetzt schon am Weinen bzw. kommt mit dem Workload schon gar nicht mehr hinterher. Das gleiche Pensum noch mal fürs Programmieren. Weil ich ein schlaues Kind bin, habe ich mir noch eine Veranstaltung aus den Computational Sciences rausgesucht, da muss ich irgendwann mal einen Bericht schreiben. Das ist ein Heimspiel, ich nehme einfach was zur Computational Chemistry.


    Und ergänzend wird das durch die zunehmende Verschulung in Bachelor/ Master ja noch zusätzlich gefördert; wenn Studis kaum Wahlmöglichkeiten aber umso mehr vorgegebene Pflichtseminare mit vorgegebenem Workload, durchstandardisierten Modulen und Studien- und Prüfungsleistungen haben, die ins ECTS-System gepresst werden, fällt es insbesondere Studienanfänger*innen auch schwerer, sich an das "neue" System zu gewöhnen - viel ist ja wie in der Schule.

    Das war im MINT-Bereich auch vor 20 Jahren schon so. Ich kenne es gar nicht anders, als dass man zuerst dies und dann das und dann jenes macht. Da ist nichts mit Wahlmöglichkeiten, die Veranstaltungen bauen alle aufeinander auf. Irgendwas wählen konnte ich zum ersten mal in der 2. Hälfte des Hauptstudiums. Aber das war dann so: Wähle Oberflächenchemie oder blablaba (ich kann mich an die Alternative gar nicht mehr erinnern), das ist genau eine Zyklusvorlesung von x, die man insgesamt belegen muss. Die geschilderte Disziplinlosigkeit hat nichts mit dem System zu tun, die gab es auch zu meiner Zeit schon. Wir haben mit 78 Leuten angefangen zu studieren, 25 davon haben mit dem Diplom abgeschlossen. Die meisten davon sind gleich am Anfang schon weggestorben weil sie ihr Zeug einfach nicht auf die Reihe bekommen haben.


    gretamarie : Wenn die Möglichkeit besteht, knüpfe das Bestehen der Veranstaltung an irgendeine Art von regelmässiger Eigenleistung. Ich muss z. B. über alle meine Mathe-Übungsblätter 50 % der Punkte haben um überhaupt die Klausur am Ende des Semesters schreiben zu können. Mach denen klar, dass sie den Hintern hochbekommen müssen und steck dir die Finger in die Ohren, wenn sie rumjammern. Alles Gute dir! :rose:

  • @NRW-Lehrerin

    Ich bin auch nicht "berufen" (zum Lehrerjob - meine Fächer habe ich sehr gerne studiert) und ich bezweifel auch nicht, dass man den Job mit "Schmalspurstudium" sehr gut machen kann 😊 Mir tut es trotzdem irgendwie ein bissi weh, so etwas zu lesen, weil es das LA Studium und insbesondere den fachwissenschaftlichen Teil so entwertet.



    Zum Thema: ich finde schon, dass man erwarten kann, dass Studenten auch ohne QR-Code selbstständig einen Link öffnen. Du könntest die Texte natürlich auch als Reader bereit stellen (bei uns konnte man die im Copy Shop neben der Uni dann ausgedruckt und gebunden bekommen, aber schon damals vor ~15 Jahren hat die kaum jemand tatsächlich abgeholt und gekauft). Die Aufbereitung in Gruppen fand ich persönlich immer sehr ätzend, weil Uni-Gruppenarbeiten gerade in den ersten Semestern (wenn die späteren Abbrecher und underperformer noch dabei sind) nie gut funktioniert haben und die Seminare mit Endlosreferataneinanderreihungen auch extrem öde waren, aber damit schafft man natürlich mehr Verbindlichkeit was auszuarbeiten.

  • Ich finde es tatsächlich immer wieder faszinierend, wenn Menschen tatsächlich ohne Not "einfach für sich selbst" noch mal zu Uni gehen :-).

    Das könnte mir wirklich nicht passieren, aber ich finde es wirklich toll, dass es Leute gibt, die das aus Spaß an der Freude machen.


    @ Antimon

    Ich frag mal ganz neugierig. Machst du das "einfach so", oder hast du mit dem zusätzlichen Studium noch größere Ziele ? :)

  • Die Aufbereitung in Gruppen fand ich persönlich immer sehr ätzend, weil Uni-Gruppenarbeiten gerade in den ersten Semestern (wenn die späteren Abbrecher und underperformer noch dabei sind) nie gut funktioniert haben

    Kann ich so unterschreiben. Ich bin mit meinem Mathe-Übungsblatt eigentlich in einem 3er Team. In Woche 4 war ich schon die einzige, die's überhaupt gelöst hatte. Mir ist es egal, aber wäre ich noch mal 20 und würde das erste mal studieren, hätte ich da keine Lust drauf und hatte auch damals keine Lust drauf. Später dann hatte man seine Leute ja gefunden. MC-Kurztests am Anfang der Stunde finde ich gut, dann ist jeder für sich selbst verantwortlich. Muss man wohl abklären, ob das zulässig ist.

  • Ich finde es tatsächlich immer wieder faszinierend, wenn Menschen tatsächlich ohne Not "einfach für sich selbst" noch mal zu Uni gehen :-).

    Das könnte mir wirklich nicht passieren, aber ich finde es wirklich toll, dass es Leute gibt, die das aus Spaß an der Freude machen.


    @ Antimon

    Ich frag mal ganz neugierig. Machst du das "einfach so", oder hast du mit dem zusätzlichen Studium noch größere Ziele ? :)

    Das naheliegendste Ziel ist erstmal die Zulassung zur Facherweiterung, also Informatik als 3. Unterrichtsfach. Jetzt kommt bald schon die erste Prüfung, mal sehen, ob ich das hinbekomme. Wenn es gut läuft, kann ich mir im Moment durchaus vorstellen, es auf den regulären Bachelor durchzuziehen. Das wäre dann tatsächlich "einfach so" denn realistisch betrachtet kann ich das für nichts gebrauchen. Im Programmieren gibt es aber noch zwei Personen die deutlich älter sind als ich, die haben sich für Computational Sciences quasi als Hobby eingeschrieben. Einer davon ist wie ich promovierter Chemiker und jetzt pensioniert.

  • Klar kann man das erwarten, das "Heranführen" ist an der Schule schon passiert. Meine Drittklässler lesen sich im Selbstlernsemester für Deutsch gerade schier zu Tode.

    Literatur Lesen ist nicht dasselbe, wie wissenschaftliche Texte Lesen. 100 Seiten Literatur habe ich zu Schulzeiten in zwei Stunden gelesen. Für 100 Seiten wissenschaftliche Texte braucht man in den Geisteswissenschaften als Anfänger schon mal 20 Stunden, für Lehrbuchtexte 10 Stunden, wenn man die bearbeiten und verstehen will.

    Zitat

    Was willst du an der Uni noch "heranführen"? Jede Woche eine Seite mehr lesen oder was? Nee, lies einfach oder such dir ne andere Beschäftigung.

    Vielleicht studierst du selbst erstmal eine Geistes- oder Gesellschaftswissenschaft und lehrst dann in diesem Bereich an der Uni. Es hilft, wenn man weiß, wovon man spricht.

    Zitat

    Ich hatte vor 20 Jahren keine 12 Veranstaltungen pro Woche und die habe ich auch jetzt nicht.

    Woran das wohl liegt? Vielleicht daran, dass Naturwissenschaften und technische Studiengänge anders aufgebaut sind, als Geistes- und Gesellschaftswissenschaften?

    Bei uns haben Erstsemester im Gymnasisllehramt bspw. mit den Fächern Englisch und Deutsch 11 unterschiedliche Veranstaltungen mit 21 SWS. Wenn die in jedem dieser Seminare 100 Seiten wissenschaftliche Literatur pro Woche lesen sollen, sind das 1100 Seiten pro Woche.

  • Wir hatten irgendwann einen wirklich guten Psy-Prof, man musste zu jedem Mal ein Kapitel lesen, allerdings recht leicht geschrieben, und das Seminar war dann genau darauf aufgebaut.


    Wer nichts gelesen hatte, konnte nicht folgen und nicht mitreden.

    Der Prof war aber sehr gelassen und hat dann eben mit denen durchgezogen, die mitgemacht haben.


    Die Teilnahme bröckelte auch damals zügig, aber die Inhalte waren prüfungsrelevant und ich denke bis heute, dass der Prof sehr genau wusste, wen er was fragen konnte.


    Ich finde, du solltest dir die schlechte Arbeitshaltung der Studierenden nicht anziehen.

    Dennoch ist es sicher sinnvoll, sich mit den anderen Dozierenden abzusprechen, wie sie damit umgehen oder ob man etwas im Seminar selbst ändern kann.

  • Literatur Lesen ist nicht dasselbe, wie wissenschaftliche Texte Lesen.

    Genau. Erklär du mir mal, was ein "wissenschaftlicher Text" ist. Weder steht hier irgendwo, dass es um ein Seminar für Lehrämtler geht, noch steht was davon, welche Art von Texten da gelesen wird. Die TE schrieb sogar explizit, es sei nicht kompliziert, man müsse einfach lesen und sich die Fakten merken. Sie schrieb, die faule Bande würde schon gar nicht erst anfangen irgendwas zu lesen, weil sie es nicht auf die Kette bekommen, sich das Material aus irgendeiner online-Ablage zu ziehen. Ich glaube nicht, dass wir hier über spitzfindige Details diskutieren.

  • Sind denn die Texte vorgegeben? Wenn nicht und du die vorgegebene Länge von 100 Seiten selbst irrsinnig findest (also da kann man im Seminar ja pro Seite nichtmal eine Minute sprechen :D)... In Schriftgrößte 3000 ist der Erlkönig auch 100 Seiten lang.

  • Vielleicht wird Antimon am Ende doch Software-Entwicklerin und nimmt all die Perks, die es im Lehrerberuf nunmal nicht gibt und programmiert bei gutem Gehalt Cocktails schlürfend auf den Galapogos-Inseln, während sie sich über das Lehrer gebliebene Fußvolk belustigt. ;)

  • In NRW reicht schon ein Zertifikatskurs… mein Mann hat tatsächlich 3 gemacht und darf jetzt 5 Fächer offiziell unterrichten… jetzt ist er in der Grundschule.. da ist es quasi eh egal.. da macht man eh „ fast“ alles…


    Könnte aber sein, dass die Erlaubnis nur bis Klasse 10 geht.


    Vielleicht sollte ich erwähnen, dass es tatsächlich reicht 1 Jahr lang zu den Kursen zu gehen ( 1x die Woche). Eine Prüfung gibt es nicht .. außer beim Schwimmen .. da muss dann die Rettungsfähigkeit gemacht werden ..

  • Wie schon jemand schrieb, in den MINT-Fächern gibt es Hausaufgaben. Da ist man auch die ganze Woche beschäftigt.


    Wie wäre es, wenn nicht jede/r jede Woche diese 100 Seiten liest, sondern, wenn man das aufteilt und es zu jedem Termin so eine Art Experten-Gruppe gibt, die das Thema tatsächlich vorbereiten musste? Die bekommen so eine Art vorbereitende Aufgaben, müssen ein Handout erstellen, o.ä. Je nach Teilnehmerzahl könnte man auch mehrmals drankommen.

    • Offizieller Beitrag

    und wenn man vielleicht versucht, davon auszugehen, dass die Angabe stimmt und dass es trotzdem nicht überzogen ist.
    Ich hatte schon mal (im verschulten ECTS-System) eine VL mit einem dazugehörigen Seminar. Für die VL gab es 3 ECTS-Punkte (offiziell nur 1 durch die Anwesenheit), für das Seminar 5 (offiziell nur 1 durch die Anwesenheit) und am Ende war entweder eine HA oder eine mündliche Prüfung oder Klausur (je nach Studiengang/Entscheidung) und dafür auch 2-3 Punkte. (Klausur in der VL, mündliche Prüfung beides möglich, Seminar mit HA, aber nur einmal eine Prüfungsleistung Pflicht)
    Vor- und Nachbereitungszeit war für VL und passendem Seminar dasselbe. Aber klar, einige waren der Meinung: Vorlesung = Berieseln, Seminar = Berieseln aber mit Quatschen (worüber/wozu... egal) und oh mein Gott, ich kriege nur 2-3 Punkte für die Prüfungsleistung. Dass durch das Lesen der 60-100 Seiten jede Woche die mündliche Prüfung / Klausur / Hausarbeit nur noch eine Formsache war, haben die wenigsten gesehen, sondern gejammert.

    Klar, ist es manchmal viel zu lesen, aber sorry, es gibt bestimmte Grundlagen, die BRAUCHT man. In den Naturwissenschaften/Mathe sieht man es gut mit (Algebra / Theoretische Physik / Anorganische Chemie) 1, 2, 3, in den Geistes- und Sozialwissenschaften ist es aber auch ein bisschen peinlich, Leute im Masterstudium zu treffen, die nur einen Theoretiker in der Soziologie kennen (da haben sie das Wahlseminar gemacht), in der Philosophie die Ideengeschichte vernachlässigt haben oder in den Fremdsprachen keinen Überblick der Literaturgeschichte haben.

    Wenn ein Studiengang bei der Akkreditierung ein bestimmtes Modul als Grundlage mit viel Stoff entsprechend kreditiert haben, kann man davon ausgehen, dass es entsprechend geplant ist und im Semester parallel dazu auch passt.

    Während die NaWis Übungszettel gerechnet haben, habe ich für jedes Seminar in meinem (unkreditierten) Studium 30-50 Seiten zu lesen gehabt. Tja, ich bin realistisch, 80% haben es nicht gelesen und haben dann vor den Sammelprüfungen vielleicht (?) nachgeholt. Vielleicht ist es aber auch okay, wenn man Schüler*innen / Studierenden in einigen Fächern zeigt, dass ihre Antworten nicht alle aus ihren Köpfen kommen können, sondern ein Grundwissen vorher erworben werden muss.

  • Es gab ja schon viele praktische Hinweise. Ich wollte nur kurz dazu was sagen, weil mir der Satz so aufgefallen ist:

    - Es wurde hingeschrieben, dass man den Unterricht bei Dozent A oder B viel besser findet.

    Daran erkennt man m.E., dass es noch sehr junge, unreflektierte Studierenden waren. Versuche, es nicht zu persönlich zu nehmen. Man lernt mit jedem Durchgang dazu und konstruktive Kritik kann man auch annehmen, Genöle der Art "Frau Müller mögen wir lieber als Sie" getrost abhaken.

  • Klar, ist es manchmal viel zu lesen, aber sorry, es gibt bestimmte Grundlagen, die BRAUCHT man. In den Naturwissenschaften/Mathe sieht man es gut mit (Algebra / Theoretische Physik / Anorganische Chemie) 1, 2, 3, in den Geistes- und Sozialwissenschaften ist es aber auch ein bisschen peinlich, Leute im Masterstudium zu treffen, die nur einen Theoretiker in der Soziologie kennen (da haben sie das Wahlseminar gemacht), in der Philosophie die Ideengeschichte vernachlässigt haben oder in den Fremdsprachen keinen Überblick der Literaturgeschichte haben.

    Grundsätzlich stimme ich dir zu. Allerdings geht es um Erstsemester, die neu an der Uni sind. Dass die spätestens im dritten oder vierten Semester ein Lesepensum von 100 Seiten pro Woche in mehreren Seminaren bewältigen können müssen, sehe ich auch so. Aber daran, wie man in den Geistes-/Gesellschaftswissenschaften mit wissenschaftlichen Texten arbeitet muss man trotzdem heranführen. Das lernt fast niemand in der Schule. Also lieber im ersten Semester einmal richtig beibringen, davon haben dann alle mehr.

    Zitat

    Wenn ein Studiengang bei der Akkreditierung ein bestimmtes Modul als Grundlage mit viel Stoff entsprechend kreditiert haben, kann man davon ausgehen, dass es entsprechend geplant ist und im Semester parallel dazu auch passt.

    Das spielt bei der Akkreditierung gar keine Rolle. Ich war bei zwei unterschiedlichen Studiengängen bei der Akkreditierung von Anfang bis Ende beteiligt. Die Leistungspunkte, die auf einer Veranstaltung stehen, haben nur wenig mit dem tatsächlichen Aufwand zu tun und danach fragt auch niemand. Eine Akkreditierung bescheinigt nur, dass man ein gewisses Mindestmaß an Ausstattung hat, dass die Bezeichnungen, die auf den Modulen stehen irgendwie zusammen und zum Studiengang passen und dass man alle 5 Jahre 5.000 - 10.000 Euro pro Bachelor Studiengang bezahlt hat.

    Inhalte spiele dabei keine Rolle.

    Zitat

    Während die NaWis Übungszettel gerechnet haben, habe ich für jedes Seminar in meinem (unkreditierten) Studium 30-50 Seiten zu lesen gehabt.

    30 - 50 Seiten sind ein bis zwei Texte pro Seminar und Woche. Das ist ein normales Pensum. 100 Seiten pro Woche die man "nur" auswendig lernen soll, sind (wahrscheinlich) kein normales Pensum. Kann natürlich sein, dass das die einzige Veranstaltung ist, die die Erstis haben. Das bezweifle ich aber.

  • Die Texte sind online im Ordner. Ich lade alles nur in diesem Ordner hoch, trotzdem stellen sie Fragen wie "Was ist das Passwort?", "Wo ist der Text"?

    "Das wissen Sie bereits. Wenn Sie es vergessen haben, fragen Sie einen Kommilitonen."

    Auf sowas lässt man sich gar nicht erst ein.

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