Krieg in Israel

  • RosaLaune

    Yeap habe das korrigiert in israelischer Energieminister, sorry dafür, war ein Freudscher Fehler, da die Info aus der jüdischen Allgemeinen Zeitung stammt

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • ... es gibt ernsthaft Teile der deutschen Öffentlichkeit, die der Meinung sind, Israel wäre weiter in der moralischen Pflicht für das Wohlergehen dieser Menschen zu sorgen.

    Ich weiß nicht, ob es die Pflicht ist, aber der Gazastreifen ist doch ein unfruchtbares, trockenes Gebiet, oder? Ob die Teilung gerecht ist, kann ich nicht beurteilen, ich würde gefühlt jedenfalls lieber in Jerusalem wohnen wollen als dort. Ich frage mich, ob eine Zweistaatenlösung überhaupt gerecht sein kann?


    Perfide finde ich, dass die umliegenden, stinkreichen arabischen Staaten ihr Geld in den Terror stecken, statt sich um die Bevölkerung zu kümmern. Man kann das alles nicht begreifen, nur heulen.


    Absurd auch, dass wir jetzt in Katar Gas kaufen, um keine Diktatoren mit Weltmachtfantasien zu unterstützen.

  • (Ja - die "Arschlöcher" vom Wochenende sind die Hamas. Soll ich das jedes Mal schreiben oder ist meine Einstellung jedem klar?)

    Nein, du solltet dir im Angesicht des letzten Wochenendes alle Vorträge in Richtung Israel über Verantwortung einfach fürs erste ganz verkneifen, dann brauchst du auch nichts dazu schreiben.


    Weil die moralische Erpressung 18 Jahre lang gut funktioniert hat, das tut sie ja auch weiterhin. Und deine Aufzählung verrennt sich ins geradezu lächerliche (Israel will Devisen aus Gaza...) und ist letztlich nur Ausdruck dessen, dass man aus der eigenen liberalen Position heraus verzweifelt am selbstgewählten Bild "Irgendwie ist Israel sich selber schuld" festhalten möchte, wohl wissend dass es dafür keinerlei Basis mehr gibt.

    • Offizieller Beitrag

    Hast du die Fragezeichen gesehen?

    Ich schrieb doch: keine Ahnung. Vielleicht ist es wegen der Devisen? (Wäre auch nicht mein Verdacht, aber ... keine Ahnung.)

    Lächerlich ist daran aber gar nichts. Okay, vielleicht deine Reaktion. Ein wenig.

    Die Wasser-Aufzählung ergibt nämlich definitiv kein "Irgendwie ist Israel selber schuld"-Bild.


    kl. gr. frosch


    btw: ich lasse mir auch nach letztem Sonntag nicht verbieten, darauf hinzuweisen, dass Israel seiner Verantwortung in der Region in den letzten Jahrzehnten nicht gerade gerecht geworden ist. Wirklich nicht.

  • Ich kann die Argumentation verstehen, dass man die Einstellung von Wasser, Strom, Lebensmitteln und Treibstoff an die Palästinenser schrecklich findet. Das ist menschliches Mitgefühl.

    Mir fehlt allerdings die Perspektive: Was ist denn deren/euer Vorschlag, um zu verhindern, dass die Israelis die nächsten Raketen auf den Kopf bekommen usw.? Da kommt einfach mal blank nichts.

  • btw: ich lasse mir auch nach letztem Sonntag nicht verbieten, darauf hinzuweisen, dass Israel seiner Verantwortung in der Region in den letzten Jahrzehnten nicht gerade gerecht geworden ist. Wirklich nicnicht.

    Ich glaube, die meisten Menschen würden darin übereinstimmen, dass die wenigsten Staaten ihrer Verantwortung generell, aber gerade im Mittleren Osten gerecht werden. Daher ist das ja schon eine banale Aussage.

    Das Problem am israelkritischen Antisemitismus ist doch, dass Israel überproportional als einzig jüdischer Mehrheitsstaat für jedes Problem in besonderem Maße verantwortlich gemacht wird. Natürlich darf man Israel wie jeden anderen Staat kritisieren, die israelischen Regierung erst Recht, aber diese einseitige Problembetrachtung ist einfach nicht in Ordnung.


    Das will ich dir auch gar nicht persönlich vorwerfen. Ich schätze deine Beiträge und Ansichten sehr. Aber es ist einfach grundsätzlich so, dass bei Israel plötzlich ganz neue Maßstäbe angesetzt werden, an denen sich kein anderes Land der Welt muss messen lassen.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Das will ich dir auch gar nicht persönlich vorwerfen. Ich schätze deine Beiträge und Ansichten sehr.

    Danke.


    Aber es ist einfach grundsätzlich so, dass bei Israel plötzlich ganz neue Maßstäbe angesetzt werden, an denen sich kein anderes Land der Welt muss messen lassen.

    Klingt komisch, aber nicht von mir. Sie müssen sich den gleichen Maßstäben stellen, die ich an andere stelle.


    Aber nur nochmal als Hinweis: wenn ich Israel kritisiere, kritisiere ich Israel, die Menschen dort. Nicht die Juden. Die Religion spielt für mich da keine Rolle bei der Kritik - demnach kann man auch explizit nicht von "Antisemitismus" sprechen.

  • Ich verstehe diese ganze Antisemitismus-Diskussion nicht. Man trifft für sich selbst eine moralische Entscheidung indem man abklärt, mit welchen Werten man die grössere Schnittmenge findet. Wie ich weiter oben schon mal schrieb, das ist für mich ganz klar die israelische Gesellschaft. Ob das nun Juden oder Moslems sind, ist mir ziemlich egal. Wie ich ebenfalls bereits schrieb, es gibt sehr wohl Moslems, die unsere europäischen Werte teilen. Die Wahrscheinlichkeit, dass dem nicht so ist, ist für ein islamisch geprägtes Land sicherlich höher.


    Jetzt herrscht ganz eindeutig Krieg und da ist mir dieses ganze "ja, aber ..." genauso wurscht wie im Falle der Ukraine. Man kann in beiden Fällen irgendwas finden, was die angegriffene Partei in der Vergangenheit irgendwie schlecht gemacht hat, aber es ist in beiden Fällen ebenso klar, wer jetzt gerade der Aggressor ist. Wenn man hier jetzt weiter über die israelische Siedlungspolitik rumphilosophieren will, muss man sich ehrlicherweise auch die Frage stellen, warum sich die Palästinenser nicht einfach nach nem anderen Landstrich umgesehen haben. Beide Volksgruppen erheben aus religiösen Gründen Anspruch und wenn ich mir das wegdenke, kommen wir wieder bei der Moral an. Israel ist ein demokratischer Rechtsstaat. Die arabischen Staaten sind das samt und sonders nicht.

  • Gibt es denn eine vergleichbare Situation irgendwo auf der Welt?

    Indien-Pakistan fallen da ein, Armenien-Aserbaidschan auch. Und natürlich viele andere Konflikte, die jetzt nicht so viele Parallelen aufweisen, aber keinerlei oder keine große Rolle in unserem Diskurs spielen, wie derzeit im Jemen.

  • Ich kann dir ganz genau erklären, worin der Antisemitismus liegt:

    Es wäre absolut möglich, den Gazastreifen über Ägypten zu versorgen, sogar kurzfristig, Wasser müsste vielleicht eine Woche über Tankwagen kommen, aber spätestens dann könnte man auch ein paar Leitungen verlegt haben und das ganze Thema wäre erledigt. Trotzdem kommt absolut niemand auf die Idee zu schreiben "Ägypten begeht Menschenrechtsverletzungen", nein, die Keule kommt immer nur Richtung Israel.


    Und warum? Ganz einfach, weil in den Köpfen drin ist: Isreal = Juden, Juden=reich, reich=moralisch verpflichtet den armen Nachbarn zu helfen.

    Ganz genau das ist linker Antisemitismus.

    Dein Standpunkt ist also, dass man an alle Länder (bzw. Regierungen) dieser Erde die gleichen Maßstäbe ansetzen muss, richtig?

    Ich sehe das anders. Von einem menschenverachtenden Regime, wie u. A. im Gaza-Streifen, im Iran oder in Ägypten, erwarte ich keine Politik, die unserem westlichen Werteverständnis entspricht. Israel hingegen betrachte ich als Teil unserer westlichen Wertegemeinschaft. Trotz der unbestrittenen Sonderrolle darf man m. E. hier eher erwarten, dass Menschenrechte eingehalten werden als eben in z. B. Ägypten.

    Ich verstehe die Forderung, sämtliche Debatten über die israelische Regierungspolitik angesichts der menschenverachtenden Gräueltaten der Hamas der vergangenen Tage zu verschieben. Aber jenen, die diese Forderung nicht teilen, pauschal Antisemitismus vorzuwerfen, finde ich sehr anmaßend.

  • Du spielst vermutlich auf den gescheiterten Osloer Friedensprozess an, richtig? Ich bin kein Nahostexperte. Aber es scheint mir nicht richtig, die Schuld am Scheitern zu 100 % einer Partei zuzusprechen. Unter anderem hier und hier ist übersichtlich dargestellt, dass der Friedensprozess auch, aber nicht nur von palästinensischen Kräften torpediert wurde. Immerhin war es ein israelische Extremist, der Rabin erschossen hat. Kurze Zeit später kam Netanjahu erstmals an die Macht und forcierte den Siedlungsbau in den besetzten Gebieten. Und der Friedensplan war meines Wissens nie so weit ausgehandelt, dass nur noch die Unterschrift der palästinensischen Seite gefehlt hätte. Oder ist das eine Fehleinschätzung?

    Moebius

    Mich würde tatsächlich eine Antwort auf meinen hier verlinkten Beitrag interessieren.

  • Möchte an der Stelle mal erwähnen, das die Hamas Wasserleitungen auch ausgräbt um damit Raketen zu bauen….

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • Nein, der ein oder andere wird sagen:

    Es ist schlicht nicht Israels Verantwortung die Palästinenser nach 18 Jahren und den Dingen, die ich oben beschrieben habe, immer noch mit Wasser zu versorgen. Die Hamas führt diese Dinge bewusst und vorsätzlich herbei und ihr macht euch zum Fürsprecher eines Geiselnehmers.

    Darum geht es gar nicht.

    Eine komplette Blockade der Versorgungswege ist völkerrechtswidrig. So die Ansicht der UN.


    Auch für Terroristen gelten Menschenrechte und auch für Palästina gilt das Völkerrecht. Dass das für manche Menschen schwer verkraftbar ist und oft genug ignoriert wird, ändert daran nichts. Aber die Einstellung zu Menschenrechten, dem Völkerrecht und auch unserem eigenen Rechtsstaat, sind ja gerne mal flexibel.

  • Trotz der unbestrittenen Sonderrolle darf man m. E. hier eher erwarten, dass Menschenrechte eingehalten werden als eben in z. B. Ägypten.

    Zu welchem Preis? Wenn es um das Leben der eigenen Bevölkerung geht, setzt es doch irgendwo mal aus. Ich glaube, da ist für uns Mitteleuropäer der letzte Krieg zum Glück zu lange her um sich das wirklich vorstellen zu können.

  • Das las ich gerade, also kommt ja von Ägypten die Hilfe die ihr erwartet.. nur ausreisen dürfen sie nicht.Da las ich gestern, dass man nicht davon ausgeht dass Ägypten die Tore aufmacht, da man sich keine Hamas Terrorzellen, die dann sicherlich mit dabei wären, ins Land holen möchte.

    Ägyptens Präsident: Palästinenser müssen „auf ihrem Land bleiben“

    Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi hat die Menschen im Gazastreifen aufgefordert, trotz der massiven israelischen Angriffe in dem Palästinensergebiet auszuharren. Die Bewohner müssten „standhaft bleiben und auf ihrem Land bleiben“, sagte al-Sisi am Donnerstag. Ägypten fühle sich aber verpflichtet, „in dieser schwierigen Zeit“ die Bereitstellung „medizinischer und humanitärer Hilfe“ sicherzustellen und die „legitimen Rechte“ der Palästinenser zu gewährleisten.

    International waren zuvor Rufe nach humanitärer Hilfe und einem humanitären Korridor laut geworden, auch um Palästinensern die Flucht vor einer möglichen israelischen Bodenoffensive zu ermöglichen. Das an den Gazastreifen und Israel angrenzende Ägypten steht in diesem Zusammenhang besonders im Fokus.

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