Krieg in Israel

  • Inwiefern ist denn eine hohe oder geringe Zustimmung in der Gruppe der Befragten relevant für den Aussagegehalt das Items zur Differenzierung zwischen Fundamentalisten und Nicht-Fundamentalisten?

    Das klingt für mich nach "Dem Item kann zwar nur ein Fundamentalist zustimmen, aber das haben zu viele angekreuzt ... Kann ja gar nicht sein, dass die das alle so glauben"
    Wird hier also nicht sogar die Lage noch beschönigt?

    Ich denke, man müsste die Studie im Detail lesen, um das einordnen zu können, mein Zitat war beispielhaft ohne jetzt speziell diese Studie bewerten zu wollen. Herr Prof. Pfeiffer hat in der Vergangenheit auch schon Studien veröffentlicht, bei denen ich mindestens die Interpretation für zweifelhaft halte. (Stichwort "Killerspiele")


    Die Kernaussage, auch über die anderen dort genannten Studien hinweg, ist aber, das etwa 1/3 der Muslime fundamentalistische Standpunkte vertreten. Wie CDL richtig schreibt, bedeutet das aber natürlich nicht, dass diese automatisch als Fundamentalisten ein zu ordnen sind. Viele wiederholen einfach das, was ihnen im Koranunterricht vermittelt worden ist. Auch sind diese Standpunkte nicht widerspruchsfrei, interessant wäre beispielsweise, wie viele unter denjenigen, die den Koran-Aussage zustimmen, trotzdem Alkohol trinken.


    Als problematisch empfinde ich aber, dass der Staat einen Raum dafür lässt, dass diese Aussagen in den Köpfen von Jugendlichen verankert werden.

  • Vielleicht ist das auch einfach nur anekdotische Evidenz des Kollegen fachinformatiker, die nicht repräsentativ ist für sämtliche Personen, die aus den genannten Ländern nach Deutschland geflüchtet sind… Ich habe zahlreiche SuS aus Syrien und dem Irak im Unterricht sitzen, die eindeutig vor der Gewalt in ihren Herkunftsländern geflüchtet sind, weil sie beispielsweise verfolgten Minderheiten angehören.

    Ich hatte mal einen Schüler aus Syrien im Unterricht gefragt, ob er miterlebt habe, wie Menschen getötet wurden.
    Er hat uns dann berichtet, dass er gesehen hat, wie Onkel, Tante und Brüder erschossen wurden.
    Wir haben hier keine Vorstellung davon, was in der Welt geschieht. Manche sogar keine Ahnung. Leider gilt auch hier Dunning-Kruger.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
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  • Leider gilt auch hier Dunning-Kruger.

    Ein schönes Beispiel für den Dunning-Kruger-Effekt ist die inflationäre Verwendung des Begriffes in Onlineforen.

    In der psychologischen Fachliteratur wird der Dunning-Kruger-Effekt nur selten angeführt, in Blogs und Diskussionsforen des Internets und in akademischen Publikationen außerhalb der Psychologie hingegen häufig.
    ...

    Gerade in den Medien, aber auch in einiger Literatur wird der Dunning-Kruger-Effekt meist falsch dargestellt (Bild).[14] Obgleich viele Diagramme zu einem Verlauf des Selbstvertrauens in Bezug zu Wissen und Erfahrung existieren, ist die Darstellung vom sogenannten „Mount Stupid“ und dem schlussendlichen Anstieg auf das „Plateau der Nachhaltigkeit“ falsch und hat nichts mit dem tatsächlichen Dunning-Kruger-Effekt zu tun – tatsächlich ergaben die Studien von Dunning und Kruger, dass das Selbstvertrauen nicht abfällt, sondern trotz der anfänglichen Überschätzung der eigenen Leistungen kontinuierlich ansteigt

    Beim tatsächlichen Dunning-Kruger-Effekt ist die Diskrepanz zwischen Kompetenz und Selbsteinschätzung bei niedriger Kompetenz zwar am größten, trotzdem haben Personen mit niedriger Kompetenz auch die niedrigste Selbsteinschätzung. Der Korrelationskoeffizient zwischen Selbsteinschätzung und Kompetenz ist positiv und nicht negativ, wie die popkulturelle Aneignung des Begriffes suggeriert. Bedeutet: Jemand, der seine Kompetenz höher einschätzt, wir statistisch gesehen auch eine höhere Kompetenz haben.

  • Ich hatte mal einen Schüler aus Syrien im Unterricht gefragt, ob er miterlebt habe, wie Menschen getötet wurden.
    Er hat uns dann berichtet, dass er gesehen hat, wie Onkel, Tante und Brüder erschossen wurden.
    Wir haben hier keine Vorstellung davon, was in der Welt geschieht. Manche sogar keine Ahnung. Leider gilt auch hier Dunning-Kruger.

    Ja alles ganz furchtbar.
    Das begründet jedoch nicht jeden einzelnen schrecklichen Schicksalsfall in Deutschland aufzunehmen und zu versorgen.

  • Ja alles ganz furchtbar.
    Das begründet jedoch nicht jeden einzelnen schrecklichen Schicksalsfall in Deutschland aufzunehmen und zu versorgen.

    Das hat auch niemand gefordert.

    Vielleicht könnte jeder Seite hier mal etwas zu Versachlichung der Diskussion beitragen, indem man man nur Dinge beantwortet, die der andere auch tatsächlich so gesagt hat.

  • Solche Beiträge meine ich, Moebius.


    Ich verstehe dich nicht absichtlich falsch und ich behaupte auch nicht, dass du keine Fakten lieferst. Trotzdem sind diese nicht emotionsfrei, du bist auf eine Weise persönlich parteiisch involviert, wie ich und andere es nicht sind. Woran das liegt kann ich nur mutmaßen. Ich frage mich schlicht, wie kann Zusammenleben künftig gehen und dazu versuche ich Informationen zu erhalten.

    Das hier war das vollständige Zitat:


    Zitat

    Es gibt durchaus Kreise, die ihre Kritik an Israel bis hin zum "Isreal begeht seit 20 Jahren einen Genozid an den Paläsinensern" überhöhen.

    Die Absurdität dieser Behauptung wird schon alleine dadurch deutlich, dass sich die Bevölkerung in den 18 Jahren seit Rückzug Israels aus Gaza nahezu verdoppelt hat.

    Die oft beklagte Überbevölkerung in Gaza kommt ja nicht zu Stande, weil zusätzliche Menschen dort hin siedeln (müssen), sondern durch eine beispiellos hohe Geburtenrate. Das Durchschnittsalter beträgt dort 18 Jahre.

    Du verstehst mich nicht nur absichtlich falsch, du manipulierst auch noch meine Aussagen in sinnentstellender Weise um eine moralische Verschiebung zu deinen Gunsten herzustellen. Meine ursprüngliche Aussage war ein eindeutiger Kommentar zur Erzählung, Israel würde einen Genozid begehen und du versuchst sie aus dem Kontext zu reißen und mir vor zu werfen, ich hätte etwas gegen palästinänsiche Kinder.

    Da ist es nicht wirklich überraschend, dass du ernsthaft in den Raum stellst, ich wäre persönlich involviert und du neutral und emotionsfrei. Dazu dann die üblichen vagen Andeutungen "Woran das liegt kann ich nur mutmaßen", weil es ja irgendeine größere Erklärung geben muss, wenn jemand andere Positionen vertritt.


    Noch mal: wenn du eine andere Perspektive nicht erträgst, blende meine Beiträge aus, aber unterlasse diesen manipulative Art von Verfälschung.

  • Weil ich fürchte (und das ist der Lehrerforenhauptbezug) dass es bei einigen Schülern vermehrt ungute anitiisraelische Bemerkungen während des Unterrichts geben wird.

    Das haben wir schon so immer mal wieder. Dann geht es zum Schulleiter. Und danach passiert nichts. Und jüdische Schüler haben wir auch.

    Ich habe etwas Sorge vor morgen.

    Ich wollte nochmal zurück auf das Schulthema kommen. Wie ist es den gewesen bei euch oder ist es immer noch?


    Ich finde es doch erstaunlich, wie sich die Jugend öffentlich (bei FFF angefangen, aber sie sind wohl nicht die einzigen) doch extrem selbstbewusst und radikal äußert, ohne offenbar genau zu wissen, was sie da redet. Beispiel: das Symbol der Krake und darauf angesprochen wussten die jungen Frauen nicht, was das bedeutet. Eine andere hat wohl die jordanische Flagge gepostet etc. Alles sehr konfus.


    Verpassen wir in der Schule was, weil der Nahostkonflikt nicht im Lehrplan steht? Oder bringen wir SuS nicht ausreichend bei, sich zu informieren und Quellen zu checken, bevor man sich an seine Follower wendet? Die meisten Jugendlichen sind wohl durch geschickte Rückfragen gut zu erreichen und zur Reflexion bereit, wirkliche Radikalität selten, las ich kürzlich in einem interessanten Interview, das ich leider nicht mehr finde.

    Aber wer kann gute Unterrichts-Gespräche zu kontroversen Themen führen und hat auch Kapazitäten dafür? Wir haben in Gemeinschaftskunde sowas nicht gemacht, das weiß ich sicher. Damals gab's aber auch noch kein social media...

  • Luise Neubauer (FFF Deutschland) hat u.a. Der Zeit ein sehr gutes Interview gegeben, in dem sie sich klar gegen Hamas und Teile der FFF äußert. Sie erklärt auch Hintergründe. FFF ist halt sehr lose organisiert. Es gibt nicht die FFF. Jeder kann sich äußern.


    Ergänzung Link zum Artikel https://www.zeit.de/zeit-magaz…nberg-israel-gazastreifen


    Bei uns war es vor den Herbstferien erstaunlich wenig Thema.

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    Einmal editiert, zuletzt von Kris24 () aus folgendem Grund: Ergänzung Link zum Artikel

  • Luise Neubauer (FFF Deutschland) hat u.a. Der Zeit ein sehr gutes Interview gegeben, in dem sie sich klar gegen Hamas und Teile der FFF äußert. Sie erklärt auch Hintergründe. FFF ist halt sehr lose organisiert. Es gibt nicht die FFF. Jeder kann sich äußern.

    Dann ist das aber ein Problem, das man in der Organisation angehen und klären sollte, wenn man das nicht tut und andere für sich sprechen lässt, muss man sich nicht wundern, wenn man für diese andern in Mitverantwortung genommen wird.


    Da sehe ich das Problem weniger bei der deutschen Sektion von FFF, die sind in einer unglücklichen Situation. Das Problem liegt beim Gründungsteam, die könnten eine Richtung vorgeben und mit Sicherheit auch unterbinden, dass einzelne extremistische Personen als "FFF International" ohne Legitimation auf social Media Kanälen auftreten.


    (Ich glaube Greta Thunberg im übrigen, dass sie weder die Symbolik mit der Krake verstanden hat noch die Zusammenhänge des Nahostkonfliktes.)

  • Es ist eben keine Organisation, es gibt kein Gründungsteam. Niemand wurde befugt, für andere zu sprechen. Jeder kann halt auf Telegram schreiben und behaupten, er vertritt FFF weltweit. Ich habe das Interview oben gelinkt. Hier noch einmal


    https://www.zeit.de/zeit-magaz…nberg-israel-gazastreifen


    Die einzige Möglichkeit wäre eine neue Organisation zu gründen. Deutschsprachige Länder gegen den Rest... (in der EU gibt es ja ähnliche Probleme).


    (Seltsamerweise forderten einige Größen von CDU und FDP besonders laut eine Distanzierung der deutschen FFF, die sie selbst gegenüber Maaßen u.a. nicht zustande kriegen.)

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  • Ergänzung, ich war über einige Aussagen von FFF auch entsetzt (aber auch einige hier), wir hatten die Diskussion. Deshalb habe ich mich sehr über L. Neubauers Worte gefreut. Sehr überlegt und klar.

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  • Es ist eben keine Organisation, es gibt kein Gründungsteam. Niemand wurde befugt, für andere zu sprechen. Jeder kann halt auf Telegram schreiben und behaupten, er vertritt FFF weltweit.

    Auf Telegramm mag das gehen, weil Telegramm ein russisches Unternehmen ist, aber alle seriösen Plattformen haben Nutzungsbedingungen, über die eine anerkannte Institution durchsetzen könnte, dass nicht Einzelpersonen, die sich zufällig als erste den Namen gesichert haben, in ihrem Namen auftreten und reputationsschädigende Propaganda verbreiten können. Und natürlich könnte die schwedische Urhebergruppe der Bewegung sich an Facebook wenden und und auf diesen Plattformen eine Unterlassung erreichen.

    Die Diskussion ist aber müßig, da die Gruppe um Thunberg offenbar keine diesbezüglichen Anstrengungen unternimmt.

  • Beispiel: das Symbol der Krake und darauf angesprochen wussten die jungen Frauen nicht, was das bedeutet.


    Nota bene: Der Oktopus auf dem ersten Bild war das Harmloseste da. Den der wird wirklich von Autisten und ähnlichen Menschen genutzt, um Emotionen zu kommunizieren. Das ist ein Wende-Tier, der zwei Gesichter ha, ein fröhliches und ein verärgertes.

  • Achso, ich dachte, das Foto existiert schon nicht mehr. Naja, vielleicht ist Greta auch das geringste Problem, sie ist aber ja nun nicht die einzige, die sich öffentlich positionieren und dabei das Maß aus den Augen verlieren. Und die vielen tausend jungen Menschen in Berlin oder London gehen auch irgendwo auf die Schule.

  • bereits am 8. Oktober verurteilte FFF Deutschland die Tat der Hamas. "Seit gestern erleben wir einen beispiellosen Terror der Hamas gegen Israel. Wir sind entsetzt und trauern um die Opfer. Geht zu den Solidaritätskundgebungen, zeigt Flagge. Als deutsche Zivilgesellschaft haben wir einen klaren Auftrag: lasst uns entschlossen vor alle Jüdinnen und Juden stellen, wenn sie zunehmend wieder Opfer von Antisemitismus werden."


    Und später im Tagesschau-Artikel "Demnach werden die Inhalte des Twitter-Accounts von FFF International "von nicht einmal einem Dutzend Aktivisten maßgeblich bestimmt". Keiner von ihnen sei überregional bekannt oder für seine Funktion gewählt worden. Weiter heißt es in der Analyse: "Unter ihnen ist es wiederum nur eine Handvoll Personen mit einer geradezu fanatisch israelfeindlichen Einstellung, die die Positionen des Accounts zum Nahostkonflikt bestimmen – und damit das öffentliche Bild der gesamten FFF-Bewegung prägen." Auffällig sei vor allem ein Aktivist aus Rheinland-Pfalz mit dem Namen Hasan Ö.."


    Zitiert aus https://www.tagesschau.de/inla…hen-aeusserungen-100.html


    aus dem Zeitartikel


    "ZEITmagazin ONLINE: Der Nachrichtenagentur dpa gegenüber haben Sie gesagt, Sie wollen nun "Konsequenzen ziehen". Was heißt das?

    Neubauer: Erst mal haben wir uns distanziert. Dann haben wir Prozesse, die international ablaufen, von unserer Seite aus pausiert. Zum Beispiel Abstimmungen zu Kampagnen, die wir normalerweise gemeinsam gemacht hätten. Es ist nicht ganz unkompliziert, sich formal zu trennen, weil es ja keine formalen Strukturen gibt. Wir fangen entsprechend von vorne an und überprüfen erst mal, ob es aktuell ein geteiltes Wertefundament gibt, mit dem man noch arbeiten kann. Wir sprechen auf allen Kanälen. Es gibt auch außerhalb von Deutschland, auch im Globalen Süden, Aktivisten, denen diese Entwicklung Sorgen macht."

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  • Das meine ich, wenn man es nicht zum Thema macht, wird ja nicht unbedingt automatisch darüber gesprochen.


    Unterrichtet hier niemand GK (GE) und hat das Thema bewusst aufgegriffen?

    Ich unterrichte GGK und das ist in jeder Stunde Thema.

    Nach Anregung in einer Fortbildung sind die ersten 10-15 Minuten einer Doppelstunde Kurzvortrag und Diskussion über die Ereignisse der jeweils letzten Woche

    a) weltweit

    b) in Deutschland

    c) im Wohnort des Schülers


    Die Diskussionen sind zumindest im Unterricht sehr sachlich.

    Außerhalb des Unterrichts fallen wohl andere Sprüche, habe diese aber noch nie selbst mitbekommen.

  • Ich glaube Greta Thunberg im übrigen, dass sie weder die Symbolik mit der Krake verstanden hat noch die Zusammenhänge des Nahostkonfliktes.

    Es gibt nicht *die* Symbolik mit der Krake. Da wird allmählich schon auch ganz schön was aufgeblasen.


    https://www.zackbum.ch/2023/10/22/die-krake-des-grauens/

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