Ist ein Geschichts-Lehramtsstudium ein Fehler?

  • Brandenburg Havel ist im Umkreis von Potsdam und definitiv keine benachteiligte Stadt. Solltest du mit einem Geostudium selbst mal nachschauen: Zentraler Ort!

    Hinzu kommt: Brandenburg Havel ist definitiv multikultureller aufgestellt als Rathenow zB und dementsprechend offen für ausländische Namen. Gibt dort ne Menge Spanier, Italiener und andere Ethnien. Brandenburg ist darüber hinaus auch Hochschulstandort.

    Da würde ich mir ein Cottbus mehr Sorgen machen was den Nachnamen angeht.


    Darüber hinaus ist Brandenburg ein Flächenland und du kannst an einige Orte versetzt werden. Es geht aber auch immer eine Umsetzung. Hinzu kommt, dass in Brandenburg massiv Lehrermangel herrscht und in den nächsten Jahren eine größere Zahl (auch an Geo/Geschichte) in Pension gehen werden.


    Fakt ist, das du mit der Kombi auch für PB und LER fachfremd unterrichten könntest. Sind sogar zwei Fächer die Spaß machen können.

    Du kannst, um noch abzusichern definitiv auch mal schauen, was du brauchst um bilingual deine beiden Fächer unterrichten zu können, Evtl gibt es da Fortbildungen.


    Ich hab die Kombi übrigens auch studiert und steh für Fragen gern per PM zur Verfügung.

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • Also ich bekam dieses Jahr meine Planstelle mit Geschichte und evangelischer Religion.

    Wartezeit 2,5 Jahre. Viele meinten ich müsste noch länger warten.

    Um dir mal Mut zu machen.

    Du hast trotz des eklatanten Mangels der Sek. I mit deiner Kombi 2,5 Jahre lang auf eine Planstelle warten müssen?Warst du örtlich extrem festgelegt? Zumindest bei ausreichender örtlicher Flexibilität und der Bereitschaft direkt mindestens ein Fach fachfremd zu unterrichten, wärst du hier in BW nämlich direkt an eine Planstelle in der Sek. I gekommen, obwohl deine Kombi noch ungünstiger ist als G/Geo.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • obwohl deine Kombi noch ungünstiger ist als G/Geo.


    Echt? Ich dachte immer, Reli (ob ev. oder kath.) sei noch einigermaßen gefragt, sogar am Gymnasium. Kein wirkliches Mangelfach, aber doch immer noch besser als Geschichte oder Geo. Kann man denn ev. Reli überhaupt fachfremd unterrichten? (Bei der kath. geht das ja definitiv nicht.)

  • Du hast trotz des eklatanten Mangels der Sek. I mit deiner Kombi 2,5 Jahre lang auf eine Planstelle warten müssen?Warst du örtlich extrem festgelegt? Zumindest bei ausreichender örtlicher Flexibilität und der Bereitschaft direkt mindestens ein Fach fachfremd zu unterrichten, wärst du hier in BW nämlich direkt an eine Planstelle in der Sek. I gekommen, obwohl deine Kombi noch ungünstiger ist als G/Geo.

    Ich habe 2 Probleme. 1. Pflege und betreue ich meine Schwester mit Behinderung und bin damit nicht räumlich krass unflexibel.

    2. Die Einstellungspolitik in der Region ist echt bescheiden. 2 Landkreise sind bei uns 1 Schulkreis.

    Dort gab es zum neuen Schuljahr insgesamt 50 Stellen und meine Schulleitung musste so für meine Stelle kämpfen.

    TvH hätte ich nachgeworfen bekommen. Jedoch keine Planstellen.

    In einigen Schulen bei uns gibt es auch überkonfessionellen Reliunterricht. Größere Gruppen und dann ist es egal welche Konfession du hast. Spart aber Lehrkräfte ein.

  • Echt? Ich dachte immer, Reli (ob ev. oder kath.) sei noch einigermaßen gefragt, sogar am Gymnasium. Kein wirkliches Mangelfach, aber doch immer noch besser als Geschichte oder Geo. Kann man denn ev. Reli überhaupt fachfremd unterrichten? (Bei der kath. geht das ja definitiv nicht.)

    Darf man nicht. Dafür brauchst du die Vocatio der Evangelischen Kirche.

    Bedeutet: Du musst es studiert haben, Referendariat geschafft haben und Kirchenmitglied sein. Das wars schon.

    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.:rose:

  • Echt? Ich dachte immer, Reli (ob ev. oder kath.) sei noch einigermaßen gefragt, sogar am Gymnasium. Kein wirkliches Mangelfach, aber doch immer noch besser als Geschichte oder Geo. Kann man denn ev. Reli überhaupt fachfremd unterrichten? (Bei der kath. geht das ja definitiv nicht.)

    Ja, Reli kann man ohne Theologiestudium unterrichten, muss aber einen Kurs abschließen bei der Kirche, um die Missio oder Vocatio als Lehrbefähigung zu erwerben. Als ich im Ref war gab es in der Schule einen Aushang für solche Vocatio- Kurse (katholische Region, an der nächsten Uni/ PH konnte nur katholische Theologie studiert werden, weshalb evangelische Religionslehrkräfte etwas Mangelware waren, an katholischen Lehrkräfte aber dafür kein Mangel bestand).

    Den größeren Mangel gibt es bei Ethiklehrkräften (was man aber mit den ganzen Geisteswissenschaftlern fachfremd abdecken kann im Regelfall) und ganz dramatisch in islamischer Theologie (was fachfremd nicht geleistet werden kann und wo man auch nicht mal eben irgendwelche externen Kräfte holen kann, wie für Reli irgendwelche Diakone/ Pfarrer/ Priester).


    Wie gefragt Reli am Ende ist kommt denke ich sehr stark auf die Region an und damit auf die örtliche Flexibilität. Für Geschichte wird im Regelfall eh keiner eingestellt- jedenfalls in der SEK.I- sondern nur trotz Geschichte und für die Deputatsstunden und die Unterrichtsversorgung mit diesen im weitreichenden fachfremden Einsatz.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Kann man, darf man nicht.

    Doch, darf man, mit abgeschlossenem Missio- oder Vocatio- Kurs. Ich habe im Ref kurz überlegt, ob ich den Vocatio- Kurs abschließen möchte, da ich die Voraussetzungen dafür erfülle, habe mich aber letztlich- wie schon als Schülerin ^^- für Ethik entschieden.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • In Bayern ist ev. Religion ein absolutes Mangelfach. Im letzten Jahrgang gab es bayernweit für GY 10 (!) Absolventen.

    Katholische Regionen produzieren eben genau wie hier in BW beispielsweise zu wenig Absolventinnen und Absolventen in evangelischer Religion, die auch an weniger Hochschulstandorten angeboten wird in katholischen Bundesländern. Ich könntest vorstellen, dass das in eher evangelisch geprägten Bundesländern genau andersherum aussieht mit dem Studienangebot und dem Mangel.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich habe 2 Probleme. 1. Pflege und betreue ich meine Schwester mit Behinderung und bin damit nicht räumlich krass unflexibel.

    2. Die Einstellungspolitik in der Region ist echt bescheiden. 2 Landkreise sind bei uns 1 Schulkreis.

    Dort gab es zum neuen Schuljahr insgesamt 50 Stellen und meine Schulleitung musste so für meine Stelle kämpfen.

    TvH hätte ich nachgeworfen bekommen. Jedoch keine Planstellen.

    In einigen Schulen bei uns gibt es auch überkonfessionellen Reliunterricht. Größere Gruppen und dann ist es egal welche Konfession du hast. Spart aber Lehrkräfte ein.

    Danke für deine Antwort. Das passt zu meiner Vermutung, dass es bei dir an der Flexibilität gelegen hat, weshalb du so lange warten musstest. Ich freue mich, dass es letztlich geklappt hat für dich.


    Viel Kraft für die Pflege. Schön, dass deine Schwester dich hat!

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Darf man nicht. Dafür brauchst du die Vocatio der Evangelischen Kirche.

    Bedeutet: Du musst es studiert haben, Referendariat geschafft haben und Kirchenmitglied sein. Das wars schon.

    Auf der Seite Ekiba.de (gehört zu evangelischen Landeskirche Baden) findet man beispielsweise Informationen für einen Vocatio- Kurs ohne vorhergehendes Theologiestudium. Das geht bei entsprechendem Bedarf problemlos, wenn man die Vorraussetzungen erfüllt, wozu ein Theologiestudium eben nicht zwangsläufig gehört.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Kann man, darf man nicht.


    Darf man nicht. Dafür brauchst du die Vocatio der Evangelischen Kirche.

    Bedeutet: Du musst es studiert haben, Referendariat geschafft haben und Kirchenmitglied sein. Das wars schon.

    Ich hatte einige Jahre eine Vocatio der EKvW für Religion in meiner Klasse, obwohl ich kein Lehramt studiert habe.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Doch, darf man, mit abgeschlossenem Missio- oder Vocatio- Kurs. Ich habe im Ref kurz überlegt, ob ich den Vocatio- Kurs abschließen möchte, da ich die Voraussetzungen dafür erfülle, habe mich aber letztlich- wie schon als Schülerin ^^- für Ethik entschieden.

    Sorry, aber es ist für mich nicht fachfremd.
    Jede*r, der eine Weiterbildung (zum Beispiel Nachqualifikation, Zertifikatskurse...) macht, ist ja nicht mehr fachfremd, egal wie groß das Gefälle zum abgeschlossenen Studium ist.
    Und die Vocatio / Missio / Idschaza werden ja nicht "einfach so" vergeben, sondern sie prüfen ja, dass die Qualifikation vorliegt. Dass es der jeweiligen Kirche egal ist, wie gut man im Hebraisch oder Hocharabisch ist (ich habe keine Ahnung), ein Graecum nicht mehr vorgelegt werden muss, sondern nur Grundkenntnisse für den Reliunterricht geprüft werden, mag sein, aber immerhin gibt es diese Art der Qualifikation(süberprüfung).

    OHNE die Vocatio / Missio / Idschaza darf man nicht unterrichten.

  • Sorry, aber es ist für mich nicht fachfremd.
    Jede*r, der eine Weiterbildung (zum Beispiel Nachqualifikation, Zertifikatskurse...) macht, ist ja nicht mehr fachfremd, egal wie groß das Gefälle zum abgeschlossenen Studium ist.
    Und die Vocatio / Missio / Idschaza werden ja nicht "einfach so" vergeben, sondern sie prüfen ja, dass die Qualifikation vorliegt. Dass es der jeweiligen Kirche egal ist, wie gut man im Hebraisch oder Hocharabisch ist (ich habe keine Ahnung), ein Graecum nicht mehr vorgelegt werden muss, sondern nur Grundkenntnisse für den Reliunterricht geprüft werden, mag sein, aber immerhin gibt es diese Art der Qualifikation(süberprüfung).

    OHNE die Vocatio / Missio / Idschaza darf man nicht unterrichten.

    Ich verstehe deine Argumentation, auch wenn es dennoch im Vergleich zu einem Studium oder einem echten Zertifikatskurs immer noch eine Schmalspurqualifikation bleibt meines Erachtens. Schließlich stellt nur die Kirche sicher, dass ihr Anteil gewährleistet ist, eine wissenschaftliche Fachausbildung erfolgt aber keinesfalls. Die meisten Zertifikatskurse sind auch deutlich umfassender von den zeitlichen Anforderungen her als das, was ich über die Vocatio- Kurse weiß.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    • Offizieller Beitrag

    tja, aber Gott /Allah / wer auch immer hat ja sein Okay gegeben.
    Und ganz offensichtlich - sorry für den Unterton - ist das wissenschaftliche Studium irrelevant, weil auch dessen Abschluss ermächtigt nicht zum Unterrichten, sondern einzig und alleine das Stück Papier der jeweiligen Konfessionsgemeinschaft.
    Ich bin froh, dass meine Fächer nicht der zweiten Überprüfung durch eine fremde Institution bedürfen. So sehr ich mich über das unglaublich schlechte Sprachniveau einzelner (!) Referendar*innen aufregen könnte, so froh bin ich, dass Frankreich nicht auch noch sein Okay geben muss / irgendeine Zentrale für politische Bildung / Erzieher*innenvereinigung überprüfen würde, ob ich trotz abgeschlossenem Studium nicht das kann, was mir schon bescheinigt wurde.

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