Proteste in SH: Förderzentrum soll geschlossen werden

  • In einem aktuellen Auftritt hetzt Jan Böhmermann gegen Förderschulen:

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    Den Vogel hätte man schon lange absetzen müssen.

  • Ja, schon schlimm auf die Missstände in Sachen Menschrechte und Inklusion in vorbildhafter Zusammenarbeit mit Betroffenen hinzuweisen :rolleyes:


    Böhmermann ist - egal was man am Ende von den Inhalten oder von seinen Methode hält - einer der prägendsten Journalisten der aktuellen Zeit in Deutschland, möchte ich behaupten.

  • Ja, schon schlimm auf die Missstände in Sachen Menschrechte und Inklusion in vorbildhafter Zusammenarbeit mit Betroffenen hinzuweisen :rolleyes:


    Böhmermann ist - egal was man am Ende von den Inhalten oder von seinen Methode hält - einer der prägendsten Journalisten der aktuellen Zeit in Deutschland, möchte ich behaupten.

    Sehe ich auch so. Er hat ja Recht mir der Kritik. Inklusion ist wichtig und richtig. Richtig ist allerdings keinesfalls, dass Inklusion unter dem Deckmantel der Solidarität und Toleranz als Sparmaßnahme läuft.

  • Es ist aber Käse, zu sagen, dass an Förderschulen seltener Abschlüsse gemacht werden, weil es Förderschulen sind. Die meisten Förderschularten unterrichten nach Regellehrplan und dort werden auch Anschlüsse erreicht, wenn man überhaupt bis zum Schluss dort ist.


    Wer aber mit 15 noch an der Lernförderschule oder der Schule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung lernt, kann in aller Regel keinen Hauptschulabschluss schaffen, das wäre auch nicht anders, wenn man ihn oder sie in die Inklusion gesetzt hätte.


    Ich kenne ganz konkrete Beispiele mit Geschwistern an je einer Schulart, die in der Inklusion nicht besser gefördert wurden, im Gegenteil. Den Hauptschulabschluss haben auch jeweils beide nicht erlangt.

  • Ein Hauptkritikpunkt in der Sendung war doch die unterbezahlte Arbeit in den Werkstätten, vor allem für die Autoindustrie. Und die könnte doch wohl wirklich inklusive Arbeitsplätze schaffen, statt billige Vereinbarungen mit den Werkstätten zu schließen.

    Die Sendung hat Missstände aufgezeigt, ganz egal, was man von Böhmermann hält.

  • Es ist aber Käse, zu sagen, dass an Förderschulen seltener Abschlüsse gemacht werden, weil es Förderschulen sind. Die meisten Förderschularten unterrichten nach Regellehrplan und dort werden auch Anschlüsse erreicht, wenn man überhaupt bis zum Schluss dort ist.


    Wer aber mit 15 noch an der Lernförderschule oder der Schule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung lernt, kann in aller Regel keinen Hauptschulabschluss schaffen, das wäre auch nicht anders, wenn man ihn oder sie in die Inklusion gesetzt hätte.


    Ich kenne ganz konkrete Beispiele mit Geschwistern an je einer Schulart, die in der Inklusion nicht besser gefördert wurden, im Gegenteil. Den Hauptschulabschluss haben auch jeweils beide nicht erlangt.

    Das stimmt

  • pepe : Seine Argumentation rund um das Thema "Arbeit in Werkstätten" hat mir auch gefallen. Hier gibt es tatsächlich Handlungsbedarf.

    Alles Andere fand ich leider in Teilen (selbst wenn ich berücksichtige, dass Böhmermann Satiriker ist.) sehr populistisch und stellenweise auch einfach faktisch falsch dargestellt.

  • Es ist aber Käse, zu sagen, dass an Förderschulen seltener Abschlüsse gemacht werden, weil es Förderschulen sind. Die meisten Förderschularten unterrichten nach Regellehrplan und dort werden auch Anschlüsse erreicht, wenn man überhaupt bis zum Schluss dort ist.


    Wer aber mit 15 noch an der Lernförderschule oder der Schule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung lernt, kann in aller Regel keinen Hauptschulabschluss schaffen, das wäre auch nicht anders, wenn man ihn oder sie in die Inklusion gesetzt hätte.


    Ich kenne ganz konkrete Beispiele mit Geschwistern an je einer Schulart, die in der Inklusion nicht besser gefördert wurden, im Gegenteil. Den Hauptschulabschluss haben auch jeweils beide nicht erlangt.

    Eben. Ich lehne schulische Inklusion mitnichten ab, dies vorweg.


    Aber dieses häufig verwandte Argument ist Unsinn: Diese 70 % der Förderschul-SuS machen nicht deshalb keinen Abschluss, weil sie an der Förderschule sind, sondern sie sind an der Förderschule, weil sie keinen Abschluss erreichen können.


    Was in der Statistik außerdem fehlt, sind SuS, die an der Förderschule so gute Fortschritte machen, dass sie im Laufe ihrer Schulzeit ohne Förderbedarf (!) an eine Regelschule wechseln können und dort einen Abschluss erwerben. In meinem Förderschwerpunkt kommt dies häufiger vor, aber ich kenne es auch von allen anderen.

    (Wobei man fairerweise bei SuS im Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung, die diesen Weg gehen, von einer Fehldiagnostik ausgehen muss.)

  • Bei uns sind es sehr, sehr seltene Ausnahmen, dass Schüler von der 1. bis zur 9. Klasse auf unsre Schule, Förderzentrum L (und e und s) gehen. Noch während und direkt nach der DFK (EIngangsklassen 1-2) gehen gut die Hälfte wieder auf die Regel(grund)schule. Dann gehen sehr viele nach der 4. Klasse auf die Mittelschule. Auch nach der 6. Klasse wechseln viele auf die Regelschule.

    Dafür kommen dann sehr viel gescheiterte Existenzen aus der Regelschule, die jahrelangen Misserfolg und soziale Schwierigkeiten erleben mussten. Jüngere Schüler können wir oft noch emotional und schulisch "aufpäppeln" mit viel Zuwendung, Erfolgserlebnissen, einfachen sozialen Kontakten. Ältere, also so ab 12, 13 erreichen wir oft nicht mehr gut. Die haben mit der Schule abgeschlossen.

    In ihrem Rahmen fleißig sind dann die Kinder, die schon jahrelang bei uns sind, die bemühen sich dann auch, weil sie gelernt haben, dass sie Erfolg haben können.

    Und nicht immer nur die Schlechtesten sind.

  • Böhmermann ist - egal was man am Ende von den Inhalten oder von seinen Methode hält - einer der prägendsten Journalisten der aktuellen Zeit in Deutschland, möchte ich behaupten

    Der ist selbstgefälliger und scheinheiliger Schwätzer.

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