Übergewicht und Untergewicht

  • Das kommt doch völlig darauf an, was die Ursachen sind, wie erheblich das Gewicht abweicht, inwiefern man gegensteuern kann oder will und was für Folgen es hat.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Wie findet ihr es wenn Lehrkräfte wegen Übergewicht oder Untergewicht oder auch anderen Erkrankungen nicht verbeamtet werden?

    Unsinnig.

    1. Ich finde es generell ätzend, dass Kollegen für den gleichen Job unterschiedlich/schlechter bezahlt werden.
    2. Ich persönlich kenne quasi keinen Fall von Dienstunfähigkeit aufgrund vorhersehbarer (!) körperlicher Krankheiten, aber jede Menge Fälle aufgrund psychischer Belastungen und Erkrankungen, die zumindest von den Arbeitsbedingungen stark gefördert wurden. Insofern finde ich diese "Gesundheitsprognosen" beim Dienstantritt höchst unseriös, solange Kollegen unter krank machenden Arbeitsbedingungen arbeiten müssen.
  • Unsinnig.

    1. Ich finde es generell ätzend, dass Kollegen für den gleichen Job unterschiedlich/schlechter bezahlt werden.
    2. Ich persönlich kenne quasi keinen Fall von Dienstunfähigkeit aufgrund vorhersehbarer (!) körperlicher Krankheiten, aber jede Menge Fälle aufgrund psychischer Belastungen und Erkrankungen, die zumindest von den Arbeitsbedingungen stark gefördert wurden. Insofern finde ich diese "Gesundheitsprognosen" beim Dienstantritt höchst unseriös, solange Kollegen unter krank machenden Arbeitsbedingungen arbeiten müssen.

    bei 1. gehe ich mit. Bei 2. nicht, deine Beobachtungen sind nicht belastbar. Was du aufgezählt hast kann jedem passieren, aber durch eine Vorerkrankungen auch verstärkt und begünstigt werden. Aber die Zeiten vom BMI als Kriterium sind doch eh vorbei, soweit ich das verstanden habe.

  • Wie findet ihr es wenn Lehrkräfte wegen Übergewicht oder Untergewicht oder auch anderen Erkrankungen nicht verbeamtet werden?

    BMI allein ist kein belastbares Kriterium für den Ausschluss einer Verbeamtung. Das wäre nicht gerichtsfest.


    Warum fragst du?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Aber nur aufgrund des BMI einer Person auf eine Essstörung wie Anorexie zu schließen finde ich zu kurz gedacht.

    Von daher finde ich gut, wenn die Amtsärzt*innen genauer hinschauen und neben Gewicht und Größe in Relation zu setzen auch die Blutwerte betrachten und sich die Meinung des Hausarztes einholen, bevor da eine so einschneidende Entscheidung getroffen wird.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn alles auf einer Datenbasis ablaufen würde (und ich glaube, das tut es in letzter Zeit schon durchaus.)
    Es ist bemerkenswert, dass der Körper (und mehrheitlich: von Frauen) immer Diskussionsgrundlage ist.
    Ich war mal "dick" (BMI 27 (!!!)), alle meine Probleme waren wohl wegen meines Gewichts (Spoiler: ich habe nicht deswegen abgenommen, und es hat nichts geändert). Ich bin jetzt wohl "dünn" (BMI 20), mein (neuer) Hausarzt reitet jedes Mal darüber rum, dass ich zu dünn sei und dass ich zunehmen muss, wenn ich weniger Probleme haben will und ob es überhaupt meinem Mann gefällt.


    Ja, der Typ ist in dieser Übergriffigkeit unmöglich, aber nur symptomatisch für alles in dieser Gesellschaft: Es wird alles auf etwas zurückgeführt, was in keinem nachgewiesenen Zusammenhang steht.

    PS: Ich spreche nicht von Knieschmerzen oder Blutwerten, und ja, ich bin auch der Meinung, dass ich jetzt eine gesündere Zukunft habe, aber ganz ernsthaft: Dass ich massiv abnehmen durfte, damit man mir bestimmte Schmerzen überhaupt ernst nimmt, ist ein Unding. Auch übergewichtige Personen können Essensintoleranzen, Krebs oder Migränen haben.

  • Wir haben uns im Studium unter Kommilitonen neulich darüber unterhalten. Eine Kommilitonin hatte ihre ganze Jugend eine Essstörung, war in Therapie und lies sich helfen, aktuell isst sie wieder normal, ist körperlich gesund, aber dennoch noch untergewichtig. Eine andere hat Übergewicht (BMI ca. 30), ein Kumpel hat Skoliose, ein anderer war während Corona wegen Depressionen in Behandlung und einer hat eine Schilddrüsenerkrankung.


    Irgendwie haben heutzutage viele gesundheitliche Probleme verschiedener Art, mittlerweile kenne ich super viele die in Therapie waren und sich nun Gedanken über ihre Verbeamtung machen.

    Habt ihr Erfahrung?

  • Irgendwie haben heutzutage viele gesundheitliche Probleme verschiedener Art, mittlerweile kenne ich super viele die in Therapie waren und sich nun Gedanken über ihre Verbeamtung machen.

    Habt ihr Erfahrung?

    Ja, und nun? "Habt ihr Erfahrung?" ist eine wirklich nichtssagende, unspezifische Frage. Wenn du zu einem konkreten Thema eine konkrete Frage hast, dann stell diese genaue Frage, damit du auch passende Antworten bekommen kannst. Das brauchst du auch später im Beruf ganz dringend.


    Wenn irgendwelche Kommilitonen von dir irgendwelche pauschalen Gerüchte über Verbeamtung im Kontext mit Erkrankungen austauschen wollen, dann lass sie doch. Wer Fakten erfahren möchte kann a) hier im Forum in dutzenden Threads zur Verbeamtung einfach mal selbst nachlesen, was gilt und was nur Fama ist, b) selbst einen Thread erstellen zu einer weiteren Nachfrage oder sich - ganz heiße Empfehlung - einfach mal von einer Schwerbehindertenvertretung der eigenen Gewerkschaft kostenfrei beraten lassen in der Frage.


    Nachfragen über Dritte zu nicht genauer bekannten gesundheitlichen Problemen können nicht präzise beantwortet werden. Also spar dir das, lies nach in den alten Threads, was passen könnte, wenn es dich interessiert und informiert dich wenn, dann zu deinen dich betreffenden Fragen, die du dann präzise formulierst, um zielscharfe Antworten bekommen zu können.


    Um dich aber dennoch nicht komplett in der Luft hängen zu lassen: Längst nicht alles, was laut Gerüchteküche die Verbeamtung verhindert, tut dies tatsächlich. Übergewicht/Untergewicht ist isoliert kein Ausschlussgrund, kann dies aber im Kontext mit Folgeerkrankungen werden. Bei Skoliose könnte bei schwerer Betroffenheit ein GdB vorliegen oder sinnvoll sein (was hilfreich sein könnte). Schilddrüsenerkrankungen sind zumindest in allen mir bekannten Fällen völlig unschädlich, wer etwas ganz ganz Seltenes hat, was extrem schwerwiegende Auswirkungen hat, möge sich von der Schwerbehindertenvertretung beraten lassen und auch einen GdB prüfen, Depressionen sind tatsächlich kniffeliger, weil Rezidive vorkommen können, die langfristig die Dienstfähigkeit beeinträchtigen können. Wichtig ist in solchen Fällen eine erfolgreich abgeschlossene Therapie ohne Rückfälle seit einem längeren Zeitraum. Davon Betroffene sollten sich auf jeden Fall persönlich beraten lassen, wie sie den Amtsarztbesuch vorbereiten und vorentlasten können. Auch bei Depressionen kann ein GdB beantragt werden.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL () aus folgendem Grund: Tippfehler

  • Ja, ich hab schon mein ganzes Leben Untergewicht. Wurde schon als Kind von Arzt zu Arzt geschleppt mit der Erkenntnis, dass es weder durch die Ernährung noch eine Erkrankung bedingt ist. In meiner Familie sind mütterlicherseits alle eher schlank bis dünn gebaut.


    Ich habe mir vor dem Termin bei der Amtsärztin sehr sehr viele Sorgen um die Verbeamtung gemacht, da ich es leider kenne andauernd als magersüchtig vorverurteilt zu werden. Zum Glück hatte ich eine sehr nette Ärztin die eben auch die Blutwerte beachtet und sich mit meinem Hausarzt abgestimmt hat.


    Somit stand der Verbeamtung nichts im Weg. Eine leichte Skoliose mit Beckenschiefstand hab ich übrigens auch.

  • Ich war früher auch übergewichtig. Laut Ärzten lag alles was ich je hatte am Übergewicht. Hexenschuss, Übergewicht. entzündete Achillessehne, Übergewicht. Myogelose in der Schulter, Übergewicht. Jetzt bin ich schlank und hab gerade eine ISG-Blockade. Jetzt weiß man angeblich nicht, woher es kommt. :autsch: Schon verrückt. :wink_1:

  • Wenn man noch unter 40 und normalgewichtig ist, dann ist es was Psychisches.

    1. Ich persönlich kenne quasi keinen Fall von Dienstunfähigkeit aufgrund vorhersehbarer (!) körperlicher Krankheiten, [...]

    Könnte daran liegen, dass bei vorhersagbaren körperlichen Krankheiten die "Gesundheitsprognose" eine erhöhte Wahrscheinlichkeite für eine solche vorhergesagt hat und es deshalb in der Folge nicht zu einer Dienstunfähigkeit gekommen ist, weil es nicht zu einer Verbeamtung gekommen ist.

  • Wenn man noch unter 40 und normalgewichtig ist, dann ist es was Psychisches.

    Du meinst bei Frauen, gell? Schließlich ist das Zeitalter der weiblichen "Hysterie" noch nicht sooo lange her und wir Frauen längst nicht alle "Manns" genug, für ernsthafte Diagnostik...

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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