Alles anzeigenAuswandern? Als letzte Option, um den Zumutungen in der DDR 2.0 zu entgehen??
Bin ich denn jetzt in einem rechtspopulistischen Blog gelandet???
Aber Spaß für Ernst, jetze!:
Ich glaub, dass die Berufsgruppe der Lehrer so ziemlich die letzte wäre, die bei dem in Rede stehenden Szenario die Flucht ergreifen würde!
Ein paar - natürlich, wie so oft, anekdotische - Kausalzusammenhänge:
- Ich habe noch in keinem anderen Job so häufig von jüngeren Kollegen gehört, dass sie ein Haus bauen bzw. abbezahlen "müssen"
- Ich habe in keinem anderen Berufsfeld so häufig "ich kann mir gar keine andere Arbeit vorstellen" gehört
- ich habe selten so explizit gehört, dass man ja schließlich eine Familie gründen wolle, und dass der Beruf das in bestmöglicher Form sicherstellen und unterstützen müsse
- ich habe noch keine Berufsgruppe kennengelernt, in der Mobilität (Wohnortwechsel) nur dann positiv besetzt ist, wenn damit eine berufliche bzw. monetäre Konsolidierung verknüpft ist
(fortzusetzen...)
Oder um es in der Abwandlung eines berühmten apercus zu sagen:
'Der Lehrer geht nicht zum Nordpol.
Der Lehrer sitzt zu Hause, lobt seine Kinder und isst Suppe.'
Ok, lass mich das kurz überprüfen bei mir selbst:
Ich besitze kein Haus und zahle auch keine Wohnung ab, auch Bauarbeiten sind nicht geplant in diesem Leben (die Mehrheit meiner KuK sind aber tatsächlich Eigenheimmenschen). Vor dem Schuldienst war ich bereits rund 15 Jahre berufstätig, kann mir also problemlos auch eine andere Arbeit vorstellen, auch wenn ich mich natürlich bewusst für den Wechsel entschieden habe (rund ein Drittel meiner KuK hatte ebenfalls vor dem Schuldienst ein anderes Berufsleben und kann sich insofern ebenfalls andere Berufe vorstellen, übt diese teilweise auch noch nebenbei aus). Ich habe keine Kinder (damit bin ich internem Kollegium die absolute Ausnahme), finde die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist aber etwas, was in allen Berufsgruppen relevant ist, gerade auch, um die Erwerbsquote bei Frauen über reine Teilzeitarbeit hinaus weiter steigern zu können. Das würde uns beim aktuellen Fachkräftemangel nämlich durchaus helfen. Umgezogen in andere Städte oder Länder bin ich in meinem bisherigen Leben, wenn ich mich nicht verzählt habe 13 Mal bislang, davon waren 6 Umzüge berufsbezogen, finanzielle Konsolidierung spielte höchstens bei dem Umzug zum Antritt der Planstelle am Rande eine Rolle, auch wenn ich auch ohne Umzug eine Planstelle hätte antreten können, positiv waren aber alle Umzüge für mich. Wie häufig meine KuK umgezogen sind und aus welchen Gründen das dann jeweils erfolgte weiß ich beim besten Willen nicht, denn natürlich bekomme ich jetzt im Regelfall nur noch mit, wenn jemand mit Freund: in/ Mann/ Frau zusammenzieht und deshalb umzieht oder für die erste Planstelle/ das Ref umzieht und weiß nur in Einzelfällen von früheren Umzügen, wie bei den Kollegen, die erst als Jugendliche oder sogar als Erwachsene nach Deutschland immigriert sind.
Weißt du all diese Dinge tatsächlich derart detailliert über deine KuK? Wenn ja, nehme ich einfach mal an, dass dein Kollegium nicht mehr als 70 Personen umfasst.