Was sind Vorteile Angestelltenverhältnis gegenüber Verbeamtung?

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    selbst die Tatsache, DASS es eine Beihilfe ist, ist eine Schweinerei. Warum sind wir nicht direkt in einer gesetzlichen Krankenkasse? (meinetwegen nur zu 50%). Durch die gesundheitlich begründete Vorauswahl des Beamtentums zieht man sogar gesunde Mitglieder aus dem Pool der Beitragszahlenden raus...

  • Ich bin für die Abschaffung der PKVen. Sollen sich bitte alle gleichermaßen an den Gesundheitskosten beteiligen.

    In diesem Fall muss jedoch für die derzeitigen Beamten eine massive Lohnerhöhung erfolgen. Denn im Alter liegt der Beihilfeanteil (derzeit) bei 70% - schmilzt in Zukunft für die nachkommende Generation sogar auf 50% ab - was einer versteckten massiven Gehaltskürzung gleichkommt. Bei einem Wechsel in die GKV steigt beim 50%-Anteil zwangsläufig der Eigenanteil.


    Als 1951 das Beamtentum in der BRD wieder eingeführt wurde, wurde das zu bezahlende Gehalt absichtlich gekürzt, um damit die Beihilfe und Pension zu finanzieren. Dafür, dass die eingesparten Gelder nicht in Rücklagen für diese Zwecke geflossen sind, sondern "vervespert" wurden, können wir nix.

    Nachzulesen hier:
    https://www.myheimat.de/bobing…arungen-an-ihnen_a1279941

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Ich bin für die Abschaffung der PKVen. Sollen sich bitte alle gleichermaßen an den Gesundheitskosten beteiligen

    Warum sollten sich alle gleichermaßen an den Gesundheitskosten beteiligen müssen?

  • Warum nicht? Es zahlen auch alle Steuern. Ein Staat funktioniert halt nur, wenn sich alle beteiligen.

    Ja, dann kann das auch aus Steuermitteln bezahlt werden. Dafür braucht es gar keine Versicherung, wenn du schon so anfängst.


    Man könnte an anderer Stelle den Staat zurückbauen.

  • Die Probleme der GKV werden sicher nicht durch die Abschaffung der PKV gelöst und werden auch nicht von dieser verursacht.

    Solange die nicht auf eine solide wirtschaftliche Basis gestellt wird und dem Zugriff von Parteipolitik entzogen wird, wird sich da nie etwas verbessern.

  • Möchtest du uns auch noch mitteilen, welche besseren Lösungen es da gibt?

    Bürgerversicherung (wie in Kanada oder der Republik China auf Taiwan), steuerfinanzierte Krankenbehandlung (wie im UK oder Spanien) fielen mir da sofort ein. Der Vorteil bei beiden gegenüber dem System der Pflichtversicherung ist, dass niemand einfach aus dem Raster fällt. Die Niederlande fahren mit ihrer privaten Krankenversicherung auch nicht so schlecht.

  • Bürgerversicherung (wie in Kanada oder der Republik China auf Taiwan), steuerfinanzierte Krankenbehandlung (wie im UK oder Spanien) fielen mir da sofort ein. Der Vorteil bei beiden gegenüber dem System der Pflichtversicherung ist, dass niemand einfach aus dem Raster fällt. Die Niederlande fahren mit ihrer privaten Krankenversicherung auch nicht so schlecht.

    UK und Spanien sind Jetzt nicht die Länder mit dem tollsten Gesunsheitssystem, die mir so eingefallen wären, aber wenn du meinst...

    In jedem Falle haben wir doch einen SPD-Gesundheitsminister, müsste der nicht sozialverträgliche Ideen haben?

  • ...steuerfinanzierte Krankenbehandlung (wie im UK ...

    wobei diese wohl schon seit längerer Zeit kein Erfolgsmodell mehr ist.
    Das Problem: Wenn die Regierung für andere Projekte Geld benötigt, wird gespart. Das System in GB gilt als unterfinanziert.
    https://www.tagesschau.de/ausl…undheitssysem-75-100.html


    Zitat

    Fast siebeneinhalb Millionen Menschen warten aktuell auf Behandlungen und OPs, die meisten von ihnen monatelang, Hunderttausende aber auch über ein Jahr. Mit Schmerzen müssen aber auch viele Briten leben, die überhaupt nur versuchen, einen Zahnarzttermin zu bekommen.

    Das willst du nicht wirklich.

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  • Meine Erfahrungen in der UK von vor zwanzig Jahren: zum Glück nicht krank geworden im Auslandssemester, denn:


    Termin beim Hausarzt: eine Woche Wartezeit, die Nurse hat dann aussortiert, wer bis zum Arzt durfte, der Rest wurde mit Ibuprofen nach Hause geschickt. Eine Kommilitonin musste zum Zahnarzt, dick geschwollene Backe. Kann empört wieder: Termin erst in drei Tagen. Nach drei Tagen: war nur der Termin zum Formulare ausfüllen, nochmal drei Tage warten. Ist dann nach Hause geflogen, ging schneller. Eine britische Kommilitonin wartete 1,5 Jahre auf einen Termin beim Augenarzt, trotz Zusatzversicherung. Und dann bekam sie plötzlich einen und musste dafür ihren gebuchten Urlaub stornieren, denn sonst hätte sie wieder so lange warten müssen.

  • UK und Spanien sind Jetzt nicht die Länder mit dem tollsten Gesunsheitssystem, die mir so eingefallen wären, aber wenn du meinst...

    In jedem Falle haben wir doch einen SPD-Gesundheitsminister, müsste der nicht sozialverträgliche Ideen haben?

    Das liegt aber ja nicht zwingend am System. Unser System jedenfalls ist irgendwann nicht mehr finanzierbar. Und dieses Irgendwann scheint doch recht schnell näher zu rücken.

  • Meine Erfahrungen in der UK von vor zwanzig Jahren: zum Glück nicht krank geworden im Auslandssemester, denn:


    Termin beim Hausarzt: eine Woche Wartezeit, die Nurse hat dann aussortiert, wer bis zum Arzt durfte, der Rest wurde mit Ibuprofen nach Hause geschickt. Eine Kommilitonin musste zum Zahnarzt, dick geschwollene Backe. Kann empört wieder: Termin erst in drei Tagen. Nach drei Tagen: war nur der Termin zum Formulare ausfüllen, nochmal drei Tage warten. Ist dann nach Hause geflogen, ging schneller. Eine britische Kommilitonin wartete 1,5 Jahre auf einen Termin beim Augenarzt, trotz Zusatzversicherung. Und dann bekam sie plötzlich einen und musste dafür ihren gebuchten Urlaub stornieren, denn sonst hätte sie wieder so lange warten müssen.

    Das ist in Deutschland aber leider nicht viel anders. Ich vermute, auch deswegen gehen immer mehr Leute in die Notaufnahmen der Krankenhäuser mit immer unbedeutenderen Erkrankungen. Es gibt z. B. Hausarztpraxen, die grundsätzlich nicht ans Telefon gehen, so dass man sich zur Terminabsprache vor Ort anstellen muss.


    Und dass Privatpatienten überall schnell Termine bekommen stimmt so auch nicht.

  • Wäre ich noch Angestellter Lehrer in Nds, dann betrüge mein Nettogehalt 3.907,-.

    Als Beamter in SH bekomme ich 5.414,-.

    Davon gehen ab Januar 376,- PKV runter.

    Dein Nettogehalt als Angestellter wäre 4056€, da du die Jahressonderzahlung nicht mitgezählt hast. Und als Beamter nach PKV also Netto 5038€. Das hört sich schon ganz anders an als 3907 vs 5414.

    Außerdem erhältst du als Beamter mit Kindern Zuschläge, so dass man bei Vorhandensein von Kindern Angestellten- und Beamtenbezüge kaum miteinander vergleichen kann. Lohnsteuerklasse 3 ist dann wieder ein anderes Thema....

  • Das Problem: Wenn die Regierung für andere Projekte Geld benötigt, wird gespart. Das System in GB gilt als unterfinanziert.

    Ich denke auch, dass eine Pflichtversicherung für alle besser wäre, als wenn man ein steuerfinanziertes System, auf das die Politik Zugriff hat. Politiker denken in Wahlperioden und eben nicht langfristig und so wird das Geld für Wahlversprechen bzw. PR-Aktionen rausgehauen und eben nicht langfristig investiert. Ich erinnere in diesem Zusammenhang nur an die Rücklagen für die Beamtenpensionen, die nicht gebildet wurden. Auch die zu geringen Krankenkassenbeiträge, die unser Staat für die Bürgergeldempfänger an die Krankenkassen abführt, zeigt wo die Reise in einem staatlichen System de Krankenversorgung hingehen würde.

  • Es gibt z. B. Hausarztpraxen, die grundsätzlich nicht ans Telefon gehen, so dass man sich zur Terminabsprache vor Ort anstellen muss.

    Der Hausarzt direkt bei mir vor der Tür macht am Ende jedes Quartals die Praxis für 2-3 Wochen zu. Er begründet das damit, dass er irgendwann sein maximales Budget bei der GKV in dem jeweiligen Quartal ausgereizt hat und danach ohne Bezahlung weiter arbeiten müsste. Da macht er lieber Urlaub.

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    Der Hausarzt direkt bei mir vor der Tür macht am Ende jedes Quartals die Praxis für 2-3 Wochen zu. Er begründet das damit, dass er irgendwann sein maximales Budget bei der GKV in dem jeweiligen Quartal ausgereizt hat und danach ohne Bezahlung weiter arbeiten müsste. Da macht er lieber Urlaub.

    Das wird wohl im Rahmen seines Urlaubs sein. Wenn er ansonsten keinen Urlaub einreicht UND eine Vertretungsregelung mit anderen Ärzt*innen hat, gibt es nichts zu bemängeln.
    Dürfen Ärzte Patienten ablehnen oder plötzlich die Praxis schließen?


    Wie er das mit seinen Mitarbeiter*innen macht allerdings ...

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