Was sind Vorteile Angestelltenverhältnis gegenüber Verbeamtung?

  • Ich habe bspw. schon einen Kollegen erlebt der sich über Jahre weigerte zu unterrichten und in der Klasse einfach nur saß, ohne Klassenarbeiten zu schreiben, ohne Noten festzustellen. Nach dutzenden Beschwerden von Eltern, Betrieben, Kollegen, SL und höheren Instanzen ist nach Schuljahren nichts passiert außer die Person an eine andere Schule zu versetzen und die Dienstbezüge zeitl. befristet zu kürzen. Das hat besagte Person nicht davon abgehalten an der neuen Schule (aktuell) weiter so zu verfahren, wie ich hörte.


    Man muss schon die Missbrauchskarte ziehen das es gefährlich wird. Ansonsten sitzt man sehr, sehr lange in einem sicheren Sattel.

    Du erlebst Sachen.

    Ich habe da ganz anderes erlebt und wäre mir nicht so sicher, dass man sich alles bis auf Missbrauch erlauben kann, nur weil man Staatsdiener ist.

  • Da ich heute Zeit hatte, bin ich nochmal die aktuellen Entgeltabellen durchgegangen und kann als lediger Kinderloser keine pekuniären Vorteile als Beamter sehen (bis auf die Pension).


    NRW:


    A13, Stufe 9, StKl. 1, Kirchensteuerpflichtig: 3982,92€ Netto abzügl. PKV (bei mir 368,40€) = 3614,52€ Netto

    E13, Stufe 6, StKl. 1, Kirchensteuerpflichtig: 3601,31€ Netto plus Jahressonderzahlung auf den Monat berechnet: 117,90€ = 3719,21€ Netto


    Als Beamter habe ich also Netto in der gleichen Erfahrungsstufe pro Monat 104,69€ weniger raus.


    Ist zwar nicht viel, aber ich verstehe nicht, warum überall der Eindruck verbereitet wird, dass man als Beamter Netto wesentlich mehr verdienen würde als der angestellte Kollege.

  • Ist zwar nicht viel, aber ich verstehe nicht, warum überall der Eindruck verbereitet wird, dass man als Beamter Netto wesentlich mehr verdienen würde als der angestellte Kollege.

    Weil es einerseits in einigen Fällen stimmt und andererseits in den meisten Fällen davon abgesehen wird für diesen Vergleich die PKV direkt mit einzuberechnen bzw. zum Abzug zu bringen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Weil es einerseits in einigen Fällen stimmt und andererseits in den meisten Fällen davon abgesehen wird für diesen Vergleich die PKV direkt mit einzuberechnen bzw. zum Abzug zu bringen.

    ... und den Eigenanteil (Selbstbehalt) bei der Beihilfe nicht zu vergessen. Neben dem PKV-Selbstbehalt bei der Beihilfe in Höhe von 180 € (im Ruhestand 140 €) pro Jahr werden auch zusätzlich monatlich noch 22 € Beihilfebeitrag fällig, damit man die Leistungen als privat Versicherter überhaupt in Anspruch nehmen kann. Das sind 444 € pro Jahr. Netto. Das Beamtentum ist "hinterhältig".

    Das Diskutieren von Tatsachen ist eine "wunder"bare Sache.
    Dieser Beitrag kann Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten.

  • Wolfgang Autenrieth

    Nu denn, meine Schmerzspritzen beim Orthopäden zahle ich aus eigener Tasche. entsprechende Beamte kriegen die Auf Beihilfe und PKV. Das sind im Jahr so 250 Euro. Für jede Physiotherapie greife ich zuzahlungsmäßig auch in die Tasche. Regelmäßige Arzneimittel da beläuft sich die Zuzahlung auf 60 Euro im Quartal. Sind also 180 + 250 =430. Das Angestellten Dasein hat auch seine Fallstricke.

    Ganz abgesehen davon, dass ich den PSA Test und manch andere Sachen auch selbst bezahle, wo hingegen die vierbeamteten Kollegen dies bezahlt bekommen.

    Letztens hatte eine Kollegin mir einen tollen Physiotherapeuten empfohlen. Ich rufe da an, Ende vom Lied, die haben die Kassenzulassung schon seit zwei Jahren abgegeben weil es sich nicht lohnt. Die therapieren nur noch privat. Die Kollegin geht fleißig weiter dahin. Cést la vie.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Darf ich mal dumm fragen, wie das mit den Kinderzuschlägen aussieht? Meines Wissens nach erhalten die doch nur Beamte. Ich habe eine Kollegin, die arbeitet nur 7 Stunden, erhält aber bei 3 Kindern in Bawü über 1000 Euro Familienzuschlag, dazu noch 750 € Kindergeld, so dass sie mit diesen 7 Stunden zusammen auf ein schönes Sümmchen kommt. Schätze Netto so 2500€.


    Sorry, ich muss das hier ändern. Die Familienzuschläge gibt es nur anteilig, ich dachte es wäre so wie beim Kindergeld. Dann erhält sie wahrscheinlich nur 250 €, aber immer noch mehr als im Angestelltenverhältnis.

  • Die gibt es nur für Beamte. Früher beim alten BAT gab es die auch für Angestellte.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Zauberwald: Hat dir die Kollegin das mit den Kinderzuschlägen auch so erzählt? Ich dachte immer, man erhält die Kinderschläge anteilig, wenn man TZ arbeitet.

    Ich habe mich tatsächlich nicht mit ihr darüber unterhalten, habe aber auf meinem Gehaltszettel nachgeschaut, ob man die Familienzuschläge versteuern muss und wenn ich es richtig verstehe, muss ich das nicht.

    Deine Frage kann ich nicht beantworten. Aber trotzdem bleibt der Vorteil gegenüber angestellten Lehrern bestehen. Wenn der Familienzuschlag anteilig gekürzt werden sollte, hat man es ja selbst in der Hand, mehr zu arbeiten.

  • Die Familienzuschläge sind steuerpflichtig, gibt keine Steuervorschrift die die ausnimmt. Familienzuschläge bei TZ werden anteilig gezahlt . Bei einer vollen Stelle und dre Kindern kommen da je nach Wohnort 2000 Euro brutto und mehr zusammen (bin jetzt zu faul die Tabelle raus zu suchen). Also drei Kinder und Wohnort Köln, dann hat man das höchste was man rausschlagen kann.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • A13, Stufe 9, StKl. 1, Kirchensteuerpflichtig: 3982,92€ Netto abzügl. PKV (bei mir 368,40€) = 3614,52€ Netto

    E13, Stufe 6, StKl. 1, Kirchensteuerpflichtig: 3601,31€ Netto plus Jahressonderzahlung auf den Monat berechnet: 117,90€ = 3719,21€ Netto

    Also mein Rechner(oeffentlicher-dienst.info) spuckt mir mit den gleichen Daten bei einem NRW Beamten 4204,30€ netto raus. 🤔


    Für Hessen ist die Differenz noch größer:

    A13, Stufe 8 (weiter gehts nicht), StKl. 1, Kirchensteuerpflichtig: 4432,41€ Netto abzügl. PKV ( deine Bsp. 368,40€) = 4064,01€ Netto

    E13, Stufe 6, StKl. 1, Kirchensteuerpflichtig: 3497,39€

    Jahressonderzahlung hab ich nicht ausgerechnet, dürfe aber nicht nennenswert anders sein als in NRW.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

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