Was sind Vorteile Angestelltenverhältnis gegenüber Verbeamtung?

  • Der gleiche Mist in etwas anderer Form gilt für verordnete Arzneimittel. Nur das hier der Schlag in den Nacken Jahre später kommt. Die Kassenärztliche Vereinigung ermittelt das statistische Mittel der Arzneiausgaben für bestimmte Altersgruppen. Überschreitet der Arzt dieses Mittel wird er Jahre später von der KV in Regress genommen. Er kommt aus der Nummer nur heraus, wenn er nachweist, dass er trotzdem wirtschaftlich verordnet hat. Das kostet dann schlaflose Wochenende hinter dem Rechner.

    Oder aber es ist ein sogenannter Prescriber Arzt. Das sind Ärzte die ihr Verordnungsverhalten freiwillig der Pharmaindustrie zur Verfügung stellen. Dafür kriegen sie von der Pharma einen Obolus und und, das ist ein wichtiger Grund sowas zu machen, er weiß jederzeit ob er mit seinem aktuellen Verordnungsverhalten im Schnitt der Kollegen liegt. Liegt er drunter hat er noch was frei im Budget. Liegt er drüber gibt es bei den nachfolgenden Patienten nur das nötigste

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    Der gleiche Mist in etwas anderer Form gilt für verordnete Arzneimittel.

    Jetzt habe ich sowohl mit der Mitarbeiterin als auch mit dem Apotheker-Chef abgeklärt, dass ich die Beta-Fassung meines Medikaments haben möchte (50 Euro), er mir nicht immer die für 80 Euro anbieten soll, auch wenn sie diese vorrätig haben, auch wenn ich privat versichert bin.
    Dann wurde mir weit und breit erklärt, wie dieses unverschämte System funktioniert, dass die Krankenkassen jeden Monat eine neue "Partnerschaft" abschließen können und die Apotheke quasi anhand meiner Karte (und der Information meiner Krankenkasse) wissen, welche Fassung sie mir verkaufen dürfen, ich also als GKV-Versicherte keine Wahl hätte (außer mit harter Begründung), auch nicht, wenn ich eben - wie jetzt - aus Überzeugung eine günstigere Alternative möchte.

    Mein Vertrauen in die pharma-medizinische Welt ist echt erschüttert.

  • Das ist die Sache mit den Rabattverträgen. Problematisch beispielsweise bei Parkinson Patienten, weil hier die Galenik des Arzneimittels (also ihre Zubereitungsform mit den Zusatzstoffen) dich einen höheren Stellenwert hat als bei ASS oder einem Antibiotikum.

    An alle Deutschlehrer:
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  • Ich bin selbst als Privatpatient von folgenden Praxen abgelehnt worden: Zahnarzt vor Ort, Frauenarzt in der Nähe, Kinderarzt in der Nähe. Letztere beiden gibt/ gab es vor Ort nicht.


    Hier im Ort beschweren sich übrigens sehr viele Menschen über die Hausarztpraxis, zu lange Wartezeiten, schlecht erreichbar und so weiter. Allerdings nimmt diese Praxis bislang noch alle Patienten auf, sucht dringend Personal und stellt inzwischen ohne Pause die Versorgung von vielen 1000 Menschen sicher.

    Vielleicht ist auch eines der Probleme, dass die Deutschen insgesamt zu viel und zu oft zum Arzt gehen. Gab es nicht eine Studie, dass die Deutsche derzeit deutlich öfter ärztliche Dienstleistungen in Anspruch nehmen als früher? Vielleicht würden die Ärzte besser mit der Patientenversorgung vorankommen, wenn jeder Einzelne für sich schon einmal schaut, dass er (m/w/d) durch einen gesunden Lebensstil bereits möglichst wenig medizinische Unterstützung benötigt.

  • Vielleicht ist auch eines der Probleme, dass die Deutschen insgesamt zu viel und zu oft zum Arzt gehen. Gab es nicht eine Studie, dass die Deutsche derzeit deutlich öfter ärztliche Dienstleistungen in Anspruch nehmen als früher? Vielleicht würden die Ärzte besser mit der Patientenversorgung vorankommen, wenn jeder Einzelne für sich schon einmal schaut, dass er (m/w/d) durch einen gesunden Lebensstil bereits möglichst wenig medizinische Unterstützung benötigt.

    Diese Aussage wirkt auf mich echt überheblich. Freu dich über deine Gesundheit, es gibt Menschen, die da offenbar weniger Glück hatten als du.

  • wenn ich eben - wie jetzt - aus Überzeugung eine günstigere Alternative möchte.

    Das weiss aber nur die Krankenkasse, da der ausgehandelte Rabatt den die Kassen bekommen m.W. nicht öffentlich einsehbar ist

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  • Gymshark

    Solange Du nicht chronisch krank bist, ansonsten ist der quartalsmäßige Arztbesuch wohl unvermeidbar

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  • Vielleicht ist auch eines der Probleme, dass die Deutschen insgesamt zu viel und zu oft zum Arzt gehen.

    Sollen wir das System der DDR einführen? Da gab es die Gemeinde Schwester, zu der man mit den kleinen Wehwehchen ging. Wenn die Gemeinde Schwester dann beim Arzt anrief, war es ernst.


    Damit wären zumindest schon mal Fälle wie die von meiner Omi erledigt. Sie war am Ende so verwirrt, dass sie regelmäßig wegen einem Schnupfen den Krankenwagen bestellt hat.

  • Sollen wir das System der DDR einführen? Da gab es die Gemeinde Schwester, zu der man mit den kleinen Wehwehchen ging. Wenn die Gemeinde Schwester dann beim Arzt anrief, war es ernst.

    Sowas gab es in Westdeutschland auch. Ich erinnere mich zumindest als kleines Kind noch daran.

  • Vielleicht ist auch eines der Probleme, dass die Deutschen insgesamt zu viel und zu oft zum Arzt gehen. Gab es nicht eine Studie, dass die Deutsche derzeit deutlich öfter ärztliche Dienstleistungen in Anspruch nehmen als früher? Vielleicht würden die Ärzte besser mit der Patientenversorgung vorankommen, wenn jeder Einzelne für sich schon einmal schaut, dass er (m/w/d) durch einen gesunden Lebensstil bereits möglichst wenig medizinische Unterstützung benötigt.

    Gab es so eine Studie? Fasse doch mal deren Ergebnisse hier zusammen. Dann müsste ja auch herauszufinden sein, woran es liegt, dass es mehr Arztbesuche geworden sind, ob der Lebensstil damit überhaupt etwas zu tun hat. Leben Menschen heute ungesünder als früher? Rauchen und trinken sie mehr, bewegen sie sich weniger? Und seit wann, was ist "früher"?

    Oder ist die Bevölkerung einfach älter geworden und damit auch häufiger krank?

    Oder geht man heute bei kleineren Problemen zum Arzt, mit denen man "früher" nicht gegangen wäre und warum?

    Oder ist das einfach nur eine Behauptung und Deutsche gehen seit Jahrzehnten gleich häufig zum Arzt?


    Fragen über Fragen.

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    Ich glaube letztens gelesen zu haben (verschiedene Momente und Quellen):

    Die Menschen /Jüngeren rauchen und trinken wesentlich weniger.


    Die Explosion der Krankheitskosten hängt mit stationären Aufenthalten zusammen: Rückstau an OPs nach Corona und psychisch bedingte Aufenthalte auch.

  • Ilse2 : Es gibt Menschen, die von Geburt an oder durch fremdes Einwirken gesundheitlich eingeschränkt sind. Dass diese Menschen vermehrt ärztliche Dienstleistungen in Anspruch nehmen müssen, ist verständlich und dass muss unser System auch leisten können.

    Gleichzeitig wird unser Gesundheitssystem durch vermeidbare Erkrankungen und Verletzungen unnötig belastet. Ich habe es schon einmal in Bezug auf Pflegebedürftigkeit hier im Forum geschrieben: Gäbe es mehr Aufklärung bzgl. Prävention und würden mehr Menschen bereits in jungen Jahren konsequent einen gesunden Lebensstil pflegen (das heißt: Ernährung, körperliche Aktivität, geistige Stimulanz, Erholung) , würde die Wahrscheinlichkeit auf Pflegebedürftigkeit im Alter deutlich (!) sinken und wenn, dann würde sie zumindest später einsetzen.

    Es geht nicht darum, dass keiner mehr krank oder verletzt sein darf, aber viele medizinische Behandlungen wären schlicht nicht nötig, wenn wir als Gesellschaft uns mehr am Riemen reißen würden.

  • Die Antwort scheint mir relativ simpel: wir werden grundsätzlich älter. Mit Ende 20 hatte ich nicht mal 'n Hausarzt

    Auch mit Ende 30 brauche meinen Hausarzt nur alle 200 Tage. OK ich war vor Weihnachten noch zum impfen dort, scheinbar war 1996 zu "lange" her 🤣

  • Älter zu werden, ist erst einmal etwas Positives, da man so mehr Zeit hat, sich zu entfalten. Für das Gesundheitssystem wäre es problematisch, wenn einfach nur der Zeitraum, in dem verstärkt medizinische Unterstützung benötigt wird, verlängert werden würde. Was jedoch vielmehr das Ziel sein sollte, ist, diesen Zeitraum möglichst weit nach hinten zu verschieben, sprich so lange wie möglich gesund zu leben. Und dafür ist es wichtig, früh und konsequent Präventation zu betreiben. Es ist anstrengend für den Körper, sich 80, 90 oder 100 Jahre lang am Laufen zu halten. Man kann dem Körper dabei helfen, indem man mögliche Verschleißfaktoren eliminiert, zumindest stark reduziert oder durch gesundheitsfördernde Maßen regelmäßig kompensiert. Im Leben gibt es auf nichts eine Garantie, aber wer das ganze Programm früh anfängt und konsequent durchführt, reduziert das Eintrittsrisiko von gesundheitsbedingten Einschränkungen massivst. Es ist unglaublich, wie viele Menschen der Fehlvorstellung unterliegen, dass ihr körperlicher Zustand "halt so ist wie er ist" und dabei gleichzeitig unterschätzen, wie hoch der Einfluss ihrer tagtäglichen Entscheidungen hierauf eigentlich ist.

  • hm, aber leute, die nur rote bete, ingwer-möhren-suppe und vollkornbrot fressen, könnten aus frust so aggressiv werden, dass sie pizzamampfenden aus neid die fresse polieren und die müssen dann auch ins krankenhaus und belasten das gesundheitssystem..

  • Die Logik hinter dem Ganzen ist halt, dass Gesundheit keine normale Dienstleistung ist, sondern im Graubereich zur Daseinsvorsorge und dass Gewinne aus einem Solidarsystem begrenzt sein sollten.

    Die Logik dahinter ist, dass die Politik sich aus Angst vorm Wähler davor gedrückt hat, ein seit rund 50 Jahren absehbares Problem grundlegend anzugehen: Die Folgen der Überalterung der Gesellschaft wegen des Pillenknicks, aus der zwangsläufig eine Unterfinanzierung von RV, KV und PV folgt.


    Die PKV wurde zu Recht dazu gezwungen, Altersrückstellungen für jeden Versicherten zu bilden. Bei der GKV wäre dieser Schritt mindestens ebenso notwendig gewesen, aber man hat sich nicht getraut, den Versicherten, die ja gleichzeitig auch Wähler sind, die Wahrheit zuzumuten. Wäre mit der Rücklagenbildung begonnen worden, als das Problem Mitte der 1970er offensichtlich wurde, hätten minimale monatliche Zusatzbeiträge ausgereicht. Mittlerweile ist es für eine gesellschaftlich akzeptable Lösung des Problems zu spät, der Karren wurde sehenden Auges gegen die Wand gefahren.


    Das System ist bereits seit längerem unterfinanziert, und es wird absehbar in wenigen Jahren kollabieren, wenn die Leistungen nicht deutlich eingeschränkt werden.

    Beitragserhöhungen können weder direkt noch indirekt über Steuern ausreichend erfolgen, weil dem System ansonsten die jungen Gutverdiener davonlaufen.

  • Älter zu werden, ist erst einmal etwas Positives, da man so mehr Zeit hat, sich zu entfalten. Für das Gesundheitssystem wäre es problematisch, wenn einfach nur der Zeitraum, in dem verstärkt medizinische Unterstützung benötigt wird, verlängert werden würde. Was jedoch vielmehr das Ziel sein sollte, ist, diesen Zeitraum möglichst weit nach hinten zu verschieben, sprich so lange wie möglich gesund zu leben. Und dafür ist es wichtig, früh und konsequent Präventation zu betreiben. Es ist anstrengend für den Körper, sich 80, 90 oder 100 Jahre lang am Laufen zu halten. Man kann dem Körper dabei helfen, indem man mögliche Verschleißfaktoren eliminiert, zumindest stark reduziert oder durch gesundheitsfördernde Maßen regelmäßig kompensiert. Im Leben gibt es auf nichts eine Garantie, aber wer das ganze Programm früh anfängt und konsequent durchführt, reduziert das Eintrittsrisiko von gesundheitsbedingten Einschränkungen massivst. Es ist unglaublich, wie viele Menschen der Fehlvorstellung unterliegen, dass ihr körperlicher Zustand "halt so ist wie er ist" und dabei gleichzeitig unterschätzen, wie hoch der Einfluss ihrer tagtäglichen Entscheidungen hierauf eigentlich ist.

    Es kommt aber auch vor, dass Leute nicht nur unglücklich sind über Gesundheitliche Einschränkungen wenn sie dadurch etwas früher in Pension gehen können , solange die Probleme sich in Grenzen halten

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    hm, aber leute, die nur rote bete, ingwer-möhren-suppe und vollkornbrot fressen, könnten aus frust so aggressiv werden, dass sie pizzamampfenden aus neid die fresse polieren und die müssen dann auch ins krankenhaus und belasten das gesundheitssystem..

    Nee, zum Glück prallen meine viel zu dünnen, schwachen, kleinen Armen auf den kuscheligen Bauch meines Mannes :)

    Dein Zitat beschreibt sehr gut mein Gefühl des gestrigen Abendausklangs, als mein Mann sich eine (nicht zu kleine) gemischte Tüte an karamellisierten Nüssen und diese einfach genüsslich aß "Nee, nichts für dich, viel zu süss, viel zu viel Zucker".

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