Amtliches Schriftwesen in Bayern abgeschafft!

  • Stimmt, abschließende Schülerbeurteilungen haben wir auch noch.


    Ich bin ja gespannt, ob sich bei uns jetzt auch was ändert oder ob unser Schriftwesen so ausführlich bleibt wie bisher, was ich vermute. FöS wurden ja schließlich nicht genannt, daher befürchte ich, dass unsere SL keinen Handlungsbedarf sieht. Dabei könnte ich auf das ein oder andere wirklich gut verzichten, auf die Trimesterpläne zum Beispiel.

  • Ich könnte mir vorstellen, dass Herr P. die Förderschulen mitgemeint hat, nur vergessen zu erwähnen. ;)

    Stimmt, das wäre ja nichts neues.

    Auf der Seite vom KM stehen aber auch nur GS und MS. Mal sehen, ob da noch ein KMS kommt.

    Ich weiß tatsächlich auch nicht, ob an der FöS das Schriftwesen (noch) amtlich vorgegeben ist oder nur von den jeweiligen SL vor Ort aus Gewohnheit eingefordert wird.

    Wir werden sehen, ob wir da am Montag mehr erfahren, vielleicht passiert ja doch was. Ansonsten gönne ich euch die Entlastung aber aus ganzem Herzen, ihr habt ja eh schon die höchste Stundenzahl und tausend Nebenschauplätze zu bewältigen, da ist es nur fair, dass wenigstens ein kleiner Teil wegfällt.

  • Was steht denn in den Förderplänen?

    Unsere werden über das Jahr immer wieder angepasst. Ist das bei euch anders?

    Unsere sind sehr ausführlich, etwa 6 Seiten pro Kind. Sie enthalten Angaben zum Entwicklungsstand in den verschiedenen Entwicklungsbereichen, die jeweiligen Förderziele und die geplanten Fördermaßnahmen. Aktualisiert werden sie am Schuljahresende (was wurde erreicht und was nicht?).

    Förderpläne sehen meiner Erfahrung nach aber an jeder FöS anders aus. An meiner Ref-Schule waren sie kurz und knapp, gerade eine Seite und enthielten 2 konkrete Ziele. Bei meiner Freundin (SFZ) sind sie hingegen noch detaillierter und werden jährlich fortgeschrieben und mit den Eltern und Therapeut*Innen gemeinsam erarbeitet.

  • Ich kenne es „möglichst“ auf einer Seite und schreibe fort, wenn sich etwas gravierend ändert, das kann 1x im Jahr sein, aber vieles ist vorab nicht einzuschätzen. Dann müsste man ja vage formulieren oder am Ende des Jahres schreiben, dass die Förderplanung nur für 8 Wochen gepasst hat.

  • Unterrichtsvorbereitung musste bis dato handschriftlich ausgearbeitet und archiviert werden.

    wwaasss? Wo wird die archiviert? Wozu? Coole ABM, GG


    Danke für die Info. Gefragt hatte allerdings s3g4 ;)

    Same same :D


    Das wäre vermutlich der Anfang vom Ende der CSU und damit selbstredend der Niedergang Bayerns. :zahnluecke:

    Dann muss sich E.ON nur noch wieder zurück in PreussenElektra benenne und das ganz Bundesland versinkt im Chaos.

  • Ich kenne es „möglichst“ auf einer Seite und schreibe fort, wenn sich etwas gravierend ändert, das kann 1x im Jahr sein, aber vieles ist vorab nicht einzuschätzen. Dann müsste man ja vage formulieren oder am Ende des Jahres schreiben, dass die Förderplanung nur für 8 Wochen gepasst hat.

    So wie Du es beschreibst finde ich es auch wesentlich praktikabler und realistischer als bei uns. Der schiere Umfang von 6 Seiten und mehr führt bei vielen dazu, dass man es eher „abarbeitet“ als sich wirklich Gedanken um sinnvolle und erreichbare Förderziele zu machen. Das sind dann meist so allgemeine und schwammige Ziele wie „Ausbau der kommunikativen Fähigkeiten durch Einsatz von Modellsätzen“ oder sowas. Und das steht dann jedes Jahr wieder drin…


    Das fand ich an meiner Ref-Schule viel, viel besser. Da gab es eine Seite mit 2-3 ganz konkreten, realistischen und vor allem überprüfbaren Förderzielen pro Kind und Halbjahr. Das waren wirklich „fassbare“ Sachen, sowas wie: „Bis zu den Osterferien schafft Tim es, sich an mindestens 3 Tagen pro Woche morgens selbstständig die Hausschuhe anzuziehen“ und dann gab es eine Spalte, um das Ziel abzuhaken, wenn es erreicht war oder knapp zu notieren, falls es nicht erreicht wurde und warum. Das war richtig sinnvoll und außerdem viel weniger Arbeit.


    Ich hab das an meiner aktuellen Schule schon oft angesprochen und vorgeschlagen, aber da komm ich nicht vorwärts. Das hat sich irgendwie verselbstständigt und jetzt hält die SL krampfhaft an diesen Vorgaben fest (vorgegebenes Formular und Format). Ich hab schon überlegt, ob ich es einfach mal in Eigenregie anders mache, um zu sehen, was passiert. Vielleicht trau ich mich das dieses Jahr mal. Ich finde Förderpläne nämlich durchaus wichtig und hilfreich, aber bestimmt nicht in dieser Form.


    Ganz allgemein hab ich bei uns oft den Eindruck, dass die SL findet, dass es nie genug Papierkram geben kann, jedes zweite Jahr kommt noch irgendwas dazu (zuletzt wöchentliche verpflichtende Elterninfobriefe über alle geplanten Unterrichtsinhalte und allgemeine Informationen, die aber eh keiner liest). Das meiste ist absolut redundant und nur eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme. Den Sinn der jährlichen zusammenfassenden Schülerbeurteilungen habe ich zum Beispiel noch nie verstanden, da steht wieder das gleiche drin wie im Förderplan, im Berichtszeugnis und im fortlaufenden Lernbegleiter. Aber Hauptsache, der Schülerakt wächst jährlich um 10 cm. :sterne:


    Ich mache mir jedenfalls keine wirklichen Hoffnungen, dass sich jetzt etwas ändert. Aber wer weiß.

  • So wie ich es verstanden habe, muss das Schriftwesen weiterhin erledigt werden, muss aber nicht mehr vorgezeigt werden bei der Schulleitung oder beim Schulrat, wenn der zum Unterrichtsbesuch kommt. Wenn Schulleitungen den Eindruck haben, dass das Schriftwesen nicht zuverlässig gemacht wird, kann sie es sich im Einzelfall immer noch vorlegen lassen.


    Zum Schriftwesen gehört bei uns

    Stoffverteilungspläne (habe ich einmal geschrieben, liegt ausgedruckt im Ordner, wird im neuen Schuljahr nur mit einem aktuellen Deckblatt versehen)

    Wochenpläne (Unterrichtsthemen, die in einer Woche bearbeitet wurden, dienen als Nachweis, dass der Stoff behandelt wurde; kein Artikulationsschema o. ä., sondern nur Stundenthemen)

    Schülerbeobachtung

    Schülerliste (z. B. mit Fehlzeiten) und Schülerbogen (Datenblatt, besondere pädagogische Maßnahmen, Zeugnisse, ...)


    Das musste bisher immer Anfang November bei der Schulleitung zur Einsicht abgegeben werden und dann eben vorgezeigt werden, wenn ein Unterrichtsbesuch erfolgte.


    Die Erleichterung ist jetzt, dass man ausdrücklich vorgefertigtes Material von Verlagen benutzen soll, Schülerbeobachtungen nicht mehr für alle Schüler super ausführlich schreiben muss, sondern nur noch besonderen Vorfällen und eben die Schulleitung nicht mehr alles bei allen kontrollieren muss. Es soll der Entbürokratisierung und der Arbeitserleichterung bei Lehrern und Schulleitungen dienen.

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