Ist die AfD eine demokratische Partei?

  • Ich möchte mich dir anschließen Antimon, habe jahrelang den Höchssatz bekommen, der aber lange deutlich unter 500€ lag. Bin soviel ich "durfte" arbeiten gegangen und habe schnell zurückgezahlt.

    Anders als viele meiner Kolleg*innen habe ich auch die dann folgenden Ref-Bezüge von knapp 1000€ als angemessen empfunden (wobei das schon grenzwertig war, weil ich mir ein Auto kaufen musst. Ja, musste! Ich wäre mit Öffis nicht vom Schulort zum Seminarort gekommen).

    Vielleicht weiß man das aber auch erst zu würdigen, wenn man drauf angewiesen ist. Ich bin jedenfalls sehr froh, dass der Staat mir diese Ausbildung ermöglicht hat.

  • habe jahrelang den Höchssatz bekommen, der aber lange deutlich unter 500€ lag

    I know ... Und es gab eben die seltsame Regelung, dass Sozialleistungen wieder angerechnet wurden. Also meine Mama hat Kindergeld bekommen weil ich ja noch in Ausbildung war und das haben sie mir wieder abgezogen. Mama und ich (vor allem ich ...) sind da "kreativ" geworden, bis die Politik dann irgendwann selber drauf gekommen ist, dass das absurd ist.

  • Mein Gott, dann verrat's ihnen doch einfach.

    Warum tun wir das nicht, wenn es doch sooo einfach ist? Wir müssen es ihnen ja einfach nur verraten und schwupps läuft's. Mann, bin ich doof, dass ich da nicht von selbst drauf gekommen bin.//


    Wenn du so etwas schreibst, dann kann ich dir zurückmelden, dass du nicht weißt, wie es an sehr vielen deutschen Schulen tatsächlich aussieht.

  • In Ewigkeit, Amen.
    Der Kapitalmarkt ist die neue Religionsgemeinschaft, an die man glaubt. Aber der Teufel steckt im Detail und stellt dir gern das Bein :aufgepasst:

    Tut mir leid für dich und deine Familie. Aber wer in Produkte investiert die er nicht versteht oder die nur für Banken attraktiv sind… nun ja.

    Und verabschiede dich von der Idee eines rentablen Investments bei Betongold. Bei Privatvermietung ist die Rendite extrem schlecht. Und selbstgenutzte Eigenimmobilie sind eher Konsum-/Luxusgut als Investment.

  • 2. Eigenverantwortung kann man nicht einfach einfordern und dann haben sie alle. Gerade junge Menschen aus schwierigen sozialen Umfeldern, in denen sich Eltern nicht kümmern (meistens können die es auch gar nicht), müssen das ja vorgelebt bekommen (angeboren ist das nämlich nicht). Die muss dann woanders beigebracht werden.

    Ja natürlich. Das habe ich auch gefordert. Bildung ist ein mächtiges Werkzeug für Freiheit von jedem Einzelnen. Je schlechter die Ausgangssituation, desto schwieriger ist es, Keine Frage. Das entbindet aber nicht von der Eigenverantwortung. Klar kann man sich auf dem sozialen Sicherungsnetz ausruhen, dann bleibt man hier aber auch.


    Du hast also in Uni-Nähe gewohnt.

    Du konntest zu Hause wohnen bleiben.

    Du hattest die Möglichkeit zu pendeln und konntest das finanzieren.

    War zwar nicht an mich, aber:

    Nein

    Nein

    Ja, eigentlich jede Hochschule hat ein Semesterticket inkl. Studieren ist in Deutschland SEHR SEHR leicht verfügbar für alle.

  • Mein Gott, dann verrat's ihnen doch einfach.

    Hier kommt leider eine sehr traurige Beobachtung von mir bei fast alle Lehrkräften an allg. bildenden Schulen, mit denen ich bisher zutun hatte. Sie kennen die Möglichkeiten selbst gar nicht, nicht mal die Möglichkeiten innerhalb des Schulsystems sind bekannt. Da ist klar, dass eine Beratung nicht möglich ist.


    Ich nehme dabei aber eigentlich alle hier aus, weil ihr hier doch in vielen Dingen sehr gut informiert zu sein scheint. Das finde ich super und glaube dadurch gibt es auch einen großen Mehrwert für euere Klasse. Vielleicht die sollte das Forum als Dienstpflicht eingeführt werden :D

  • Ich glaube nicht, dass Menschen mit ähnlichen Erfahrungen hier gerade mitschreiben. Dazu bin ich zu lange in diesem Forum schon angemeldet und habe ein zu gutes Gedächtnis für sowas.

    Ich komme aus ähnlicher Situation, habe aber hier noch nie darüber geschrieben (vielleicht etwas besser, meine Eltern leben noch und haben mich wenigstens moralisch unterstützt).


    Ich bin mit 21 ausgezogen und mit meiner Ausbildungsvergütung (damals 800€) eine kleine günstige Wohnung (in einem nicht so schönen Viertel) und meine damals noch Freundin (ohne Einkommen oder Sozialleistungen) ernährt. In der Wirtschaftskriese um 2008 war ich fertig und wurde nicht übernommen (auch wenn ich nach Tarifvertrag hätte für wenigstens 1 Jahre übernommen werden müssen). Also habe ich nach dem Wehrdienst dann ein Studium aus Verzweiflung angefangen. BaFöG wurde mir versagt, weil ich von einem Elternteil die notwendigen Unterlagen nicht bekommen habe. Naja also musste ich immer relativ viel arbeiten im Studium (der KfW-Kredit hat den Rest beigetragen). Weil das Studium unverhofft sehr gut lief, haben wir uns erst mit irgendwelchen Niedriglohnjob durch geschlagen, bis ich auch was besseres in meinem Ausbildungsberuf gefunden hatte, dass sich mit dem Studium in Einklang bringen ließ. Gewohnt haben wir immer recht weit weg von der Hochschule, weil es dort eben für uns bezahlbare Wohnungen gab. Kein Urlaub, keine Partys, kein Luxus. Irgendwie durchgewurschtel halt. ca. 1000€ (ok das sind inflationsbereinigt 1300€) für zwei Personen hat dann halt ausreichen müssen. Ohne Eigenverantwortung hätte ich das alles nicht hinbekommen und deswegen finde ich das auch so wichtig.

  • Anders als viele meiner Kolleg*innen habe ich auch die dann folgenden Ref-Bezüge von knapp 1000€ als angemessen empfunden (wobei das schon grenzwertig war, weil ich mir ein Auto kaufen musst.

    Ich habe die Ref.-Bezüge (Bei mir ca. 850,- € netto) nicht als angemessen empfunden, weil die Azubis, die ich im Unterricht vor mir sitzen hatte, z.T. damals schon mehr Geld in der Tasche hatten. Da kam bei mir immer der Gedanke auf: "Und dafür hast Du jetzt studiert und zieg Jahre auf ein gutes Einkommen verzichtet?"

  • Ich habe die Ref.-Bezüge (Bei mir ca. 850,- € netto) nicht als angemessen empfunden, weil die Azubis, die ich im Unterricht vor mir sitzen hatte, z.T. damals schon mehr Geld in der Tasche hatten. Da kam bei mir immer der Gedanke auf: "Und dafür hast Du jetzt studiert und zieg Jahre auf ein gutes Einkommen verzichtet?"

    Das wage ich zu bezweifeln, zumindest aus eigenem Ertrag. Die Zeit, in der Ref-Bezüge nur etwa 850€ netto ergaben, liegt deutlich über 15 Jahre zurück. Und andersherum liegen die typischen Ausbildungsvergütungen jetzt gerade einmal bei 1000-1300€ brutto....wenn man seine Ausbildung nicht gerade als Fluglotse macht ;)

  • Ich habe die Ref.-Bezüge (Bei mir ca. 850,- € netto) nicht als angemessen empfunden, weil die Azubis, die ich im Unterricht vor mir sitzen hatte, z.T. damals schon mehr Geld in der Tasche hatten. Da kam bei mir immer der Gedanke auf: "Und dafür hast Du jetzt studiert und zieg Jahre auf ein gutes Einkommen verzichtet?"

    Das ist richtig (zumindest ein Azubi mit Nebenjob). eigentlich wäre ganz einfach. Man unterrichtet im Vorbereitungsdienst in Teilzeit und deckt auch Unterrichtsbedarf dadurch ab. Also müsste man auch entsprechend bezahlt werden.

  • s3g4 Teilzeit-Bezahlung, da sagst Du was. Wie wäre es, wenn man das Referendariat an den Vorbereitungsdienst (in NRW OBAS genannt) für die Quereinsteiger anpaßt. Also ein paar Stunden mehr, dafür aber Bezahlung als Angestellter gemäß E13 und eben keine Anwärterbezüge?


    Es darf nicht sein, dass ein Referendar, der ein komplettes Studium in der Tasche hat, nebenbei kellnern gehen muss, um sich das 2. Staatsexamen überhaupt leisten zu können, zumal wenn man vom Schulministerium quer durchs ganze Bundesland verschickt wird!

  • Wie häufig hattet ihr an eurer Schule schon mit Mord zu tun?

    Ab wie vielen Morden hat man den den Durchblick bei der Sozialpolitik des Nachbarlandes?


    Der ist Migrantenkind und es ist ihm sicher nichts in den Poppes geschoben worden.

    Woran sie dann wohl selbst schuld ist, weil sie nicht nach analer Injektion gefragt hat:


    Wenn du was vom Staat willst, geh und frag einfach danach. In kaum einem anderen Land wie Deutschland wird dir dermassen viel hinterhergeschmissen, wenn du nur danach fragen gehst. Das wirst aber bitte selber auf die Kette bekommen.


    Ich glaube nicht, dass Menschen mit ähnlichen Erfahrungen hier gerade mitschreiben. Dazu bin ich zu lange in diesem Forum schon angemeldet und habe ein zu gutes Gedächtnis für sowas.

    Wir wissen hier über fast alle Foristinnen nichts. Über die übrigen nur wenig.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Aber eben keine komplette Berufsausbildung.

    Hast Recht, ich habe den Fehler gemacht mein Diplomstudium so zu gestalten, dass ich mir das Dipl.-Zeugnis gleich als 1. Staatsexamen habe anerkennen lassen können und somit einen Doppelabschluss hatte. Gab extra dafür bei uns an der Uni damals einen Leitfaden welche Wahlpflichtveranstaltungen man belegen und welche erziehungswissenschaftlichen Veranstaltungen man belegen muss sowie in welcher Form welche Prüfungen abzulegen sind, damit man nachher den Doppelabschluss hat.

  • Man wird in der Schweiz während der Ausbildung zur Lehrperson gar nicht bezahlt. Im Gegenteil latzt man selbst pro Semester 850 CHF Studiengebühren.

  • Ich komme aus ähnlicher Situation

    Wieso wundert mich das nicht. Du beklagst dich auch nie über irgendwas.

Werbung