Ist die AfD eine demokratische Partei?

  • dass die Partei, die qua Programm für den Klimaschutz eintritt, fachliche Kompetenz geringer schätzt als Identitäten

    Bei dem Stuss, der hier diesbezüglich gerne geschrieben wird, wage ich zu bezweifeln, dass du überhaupt einschätzen kannst, inwieweit die Grünen fachliche Kompetenz "schätzen" oder nicht. Die erzählen nicht wesentlich anderen Stuss als das Lehrerforum.

  • Antimon : Das Heizungsgesetz alleine hätte mir als Ausweis der fachlichen „Qualität“ gereicht.


    Hinzukommt, dass die Grünen als selbsterklärte Umweltpartei fast 10 Jahre nach dem Pariser Abkommen immer noch kein durchgerechnetes Konzept haben, wie Energieversorgung in D eigentlich funktionieren soll. Wie viele Windräder und wo, wieviel Solarenergie, wieviel und welche sonstigen Erneuerbaren, welche Speicherkapazitäten, welche Konzepte zur Bedarfssteuuerung? Wie viele Ladesäulen, wo, und durch wen finanziert?


    Leider nur jede Menge heiße Luft.

  • Und du kannst es besser? Dann bewirb dich doch bei den Grünen.

  • Und du kannst es besser? Dann bewirb dich doch bei den Grünen.

    Ich muss es nicht besser können, denn ich möchte ganz sicher kein Politiker sein. Schon gar nicht in einer Partei, die mir alleine aufgrund meines Geschlechts, für das ich nichts kann, deutlich schlechtere Wahlchancen einräumt.


    Trotzdem ist es legitim und notwendig, gewählte Volksvertreter für ihr Handeln oder Unterlassen zu kritisieren. Die machen ihren Job freiwillig und leben - völlig zu Recht - nicht schlecht von unseren Steuergeldern.

  • Nachtrag:

    Was man von MIR erwarten kann, ist, dass ich den Job, für den ich mich entschieden habe, bestmöglich mache.

    Wenn Eltern mein Verhalten kritisieren, dann nehme ich das ernst, und schicke sie nicht weg mit dem Hinweis: „Werdet doch selber Lehrer, wenn ihr doof findet, wie ich das mache“.


    Dein Argument „mach es doch besser“, Antimon , ist ein Totschlagargument, das in einer arbeitsteiligen Gesellschaft jede Kritik an der Arbeit eines anderen abwürgt.

  • Bei Speichersystemen hapert es aber gewaltig. Das ist das zentrale Problem.

    Die Entwicklungen in diesem Bereich überschlagen sich derzeit. Das hier ein Problem liegt - mit dessen Lösung sich gutes Geld verdienen lässt, haben viele erkannt.
    BTW: Eine Lösung habe ich hier erwähnt:
    Energieversorgung in der Zukunft
    Vielleicht könnte man die Energiediskussion von dem AfD-Thread entkoppeln. Diese Partei hat dazu ja wirklich keinerlei praktikable Vorschläge.
    Back to Braunkohle und Atomkraft sowie Windräder niederreißen ist so ziemlich das Dümmste, was man vorschlagen kann. Und 'man' sind in diesem Fall die AfD und deren "Reichskanzler-Kandidatin' Weidel.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
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  • Theoretisch ja, praktisch nein. Die Leitungskapazitäten geben das einfach nicht in dem notwendigen Umfang her.

    In Europa haben wir derzeit mehrere, miteinander verbundene große Stromnetze:
    - Das mitteleuropäische Netz, das von Portugal bis zur Ukraine, sowie von Dänemark bis Italien und in die Türkei reicht.
    - Das skandinavische Stromnetz
    - Das Stromnetz von Großbritannien und Irland.
    Diese großen Stromnetze sind durch Gleichstromleitungen miteinander verbunden und können sich aushelfen.
    In dieser Größenordnung existiert etwas in dieser Form nirgends auf der Welt. Auch nicht in den USA.
    Was noch zu optimieren ist, ist die Energielogistik. Aber bislang funktioniert das bereits ganz passabel.

    Das funktioniert bereits ähnlich wie das Internet. Falls eine Direktleitung nicht funktioniert, gibt es eine Umleitung, die zum Ziel führt.

    Große Hoffnung setze ich auf den "Rost-Speicher", über den vor einigen Tagen auf T3N berichtet wurde:
    https://t3n.de/news/8500-megawatt-batterie-rost-1667301/
    Damit wird das Lithium-Problem abgemildert. Lithium ist für unbewegliche Großspeicher zu schade.

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  • Das Heizungsgesetz alleine hätte mir als Ausweis der fachlichen „Qualität“ gereicht.

    das Heizungsgesetz war chaotisch und viel zu ambitioniert. Aber mit linker Polilitik hatte dieses Gesetz nun wirklich nichts zu tun, eher das Gegenteil.

  • das Heizungsgesetz war chaotisch und viel zu ambitioniert. Aber mit linker Polilitik hatte dieses Gesetz nun wirklich nichts zu tun, eher das Gegenteil.

    Das stimmt. Eher ein autokratisches Diktat.

  • Das Heizungsgesetz alleine hätte mir als Ausweis der fachlichen „Qualität“ gereicht.

    Wieso wird eigentlich ausgerechnet von den Grünen immer verlangt, dass jede Entscheidung rational und wissenschaftlich durchdacht begründet sein müsse? Und wieso ist das bei allen anderen Parteien dann wurscht? Mit der allergrösste Stuss kam auf der Baustelle ja wohl ständig von der FDP, Stichwort "eFules" und dergleichen. Die Grünen sind doch ganz im Sinne der Mehrheit hier im Forum für ein endgültiges Aus der Kernenergie, was so ganz rational betrachtet eben Bullshit ist. Politik hat aber ganz viel mit Moral zu tun und die hat oft ganz wenig mit wissenschaftlicher Rationale zu tun. Weisst, ich wähle am 23. Februar* halt trotzdem die Grünen auch wenn mir manches nicht passt, was sie sich vorstellen. Die Schnittmenge ist einfach bei weitem am grössten für mich.


    *Sofern das Bürgeramt Heidelberg Mitte es schafft, mir rechtzeitig die Briefwahlunterlagen zuzustellen natürlich.

  • das Heizungsgesetz war chaotisch und viel zu ambitioniert. Aber mit linker Polilitik hatte dieses Gesetz nun wirklich nichts zu tun, eher das Gegenteil.

    Das Heizungsgesetz war Geschichte, bevor es ausgearbeitet war. Es wurde ein Referentenentwurf an die Presse durchgestochen und der Shitstorm hat eine Ausarbeitung unmöglich gemacht. Schade drum. Die Grundidee war richtig.
    Diejenigen, die wegen der ganzen Aufregung drumherum noch ganz schnell neue Gasheizungen installiert haben, werden in den nächsten Jahren diejenigen verfluchen, die ihnen die Wärmepumpen und Solar ausgeredet hatten.
    Die CO2 - Bepreisung ist eine gesamteuropäische Vereinbarung. Da dreht auch ein Merz oder wedelt eine Weidel nichts zurück.

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  • Antimon: Ich hatte ausgeführt, weshalb diesmal im Grunde keine Partei für mich wählbar ist.


    Klimaschutz ist mir wirklich wichtig. Bei allen anderen Parteien spielt das Thema ohnehin keine Rolle.

    Ja, das finde ich ein valides Statement. Für mich sind die Grünen in der deutschen Parteienlandschaft für den Moment alternativlos. Eigentlich ist mein politisches Herz bei der FDP, aber die haben's halt verkackt. Was willste machen.

  • Ziemlich sicher wird das so sein. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass wir einen weiteren Volksentscheid bezüglich Kernenergie haben werden und dass wir dann ein neues KKW bauen werden.

  • Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass wir einen weiteren Volksentscheid bezüglich Kernenergie haben werden und dass wir dann ein neues KKW bauen werden.

    Können die Schweizer ja gerne machen. Ich bin froh, das dass Thema in Deutschland erstmal durch ist...

  • Können die Schweizer ja gerne machen. Ich bin froh, das dass Thema in Deutschland erstmal durch ist...

    Na, ihr dürft dann unseren Atomstrom kaufen. Im Moment kaufen wir ja wahlweise euren Kohlestrom oder französischen Atomstrom weil wir selber ein KKW abgestellt haben, mit dem wir bis anhin unseren Bedarf komplett gedeckt haben.

  • Na, ihr dürft dann unseren Atomstrom kaufen. Im Moment kaufen wir ja wahlweise euren Kohlestrom oder französischen Atomstrom weil wir selber ein KKW abgestellt haben, mit dem wir bis anhin unseren Bedarf komplett gedeckt haben.

    Mit "ihr" meinst du dann Süddeutschland, nicht Deutschland.

    Mir ist es tatsächlich wichtig, hier zu unterscheiden, denn Bayern und BaWü haben den Ausbau der Infrastruktur, die notwendig für eine bessere Versorgung mit Strom aus EE ist, über einen viel zu langen Zeitraum verhindert.

    Mir stinkt das als Norddeutsche gewaltig. Mir stinkt auch der Einfluss der CSU, die keine gesamtdeutschen Belange berücksichtigt, sondern nur die eigenen, was dann u.a. dazu geführt hat, dass aufgrund der Besetzung des Bundesverkehrsministeriums mit CSU-Leuten Bayern ganz tolle Radwege entlang der Donau hat, der Nord-Ostsee-Kanal (eine BUNDESwasserstraße) aber komplett marode ist, weil keine Gelder für die Erneuerung der Schleusentore usw. bereitgestellt wurden.

    Und dann muss man sich immer anhören, dass Bayern ja Geberland sei ...

  • Mit "ihr" meinst du dann Süddeutschland, nicht Deutschland

    Das ist mir völlig wurscht. Ich habe auf die Aussage geantwortet, das "Thema sei in Deutschland durch". Wohl eher nicht, wenn man das mal so gesamteuropäisch betrachtet. Und ich meine, darum ging es. Gesamteuropäisch ist damit zu rechnen, dass sich in vielen Punkten der Kurs weiter im Sinne einer rechts-konservativen Politik ändern wird.

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