Für mich macht es überhaupt keinen Unterschied. Eine ehemalige Schülerin hat einen österreichischen Pass und studiert jetzt Europarecht. Das ist ein trinationaler Studiengang. Der EU-Pass ermöglicht ihr Zugang zu Studentenaustauschprogrammen und sowas, also hat sie sich in der Schweiz nicht einbürgern lassen, obwohl sie das gerne täte. Dafür müsste sie aber den österreichischen Pass abgeben. Das ist eben einer von diesen ganz wenigen Spezialfällen, wo man genau überlegen muss, was man macht. Ansonsten landet man je nach Reiseziel mal am Flughafen in der ungünstigetren Schlange mit dem schweizer Pass. Dafür nehme ich den deutschen Pass, weil ich es halt kann. Aber weisst, das sind Luxusprobleme, die an sich völlig irrelevant sind.
Ist die AfD eine demokratische Partei?
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Ich weiss nicht, ob du da ein gutes Beispiel für einen "richtigen Rechtsstaat" erwischt hast. Zumal es Deutschland ja so gerade *nicht* macht. Dann hättest du ein Problem mit der geltenden Rechtslage in Deutschland, wenn dich das stört.
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Ich habe nicht von Deutschland gesprochen sondern von einer Möglichkeit, die die USA nutzt. Der Vergleich ist jedenfalls sinnvoller als mit Russland, was dir klar sein dürfte. Mir ging es aber darum, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, Voraussetzungen zu definieren, wer die Staatsbürgerschaft erhält und dass man dann eben Staatsbürger sein sollte, wenn man genau diese Voraussetzungen erfüllt und nicht unter Vorbehalt. Aber schrieb ich ja bereits und du siehst es halt anders.
Dass du anderen hier aggressive Sprache, Empörung etc. vorwirfst finde ich übrigens einigermaßen abstrus, lies mal deine eigenen Kommentare daraufhin durch.
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Doppelte Staatsbürgerschaft ist sowieso Unsinn. Entweder oder. Immer diese Sonderregelungen.
Dann gibt’s auch kein Problem mit dem Entzug der Staatsbürgerschaft.
Unsinn ist es vor allem, aus einem Aspekt mal wieder ein riesen Thema zu machen, weil man rechts fischen will, statt endlich die ach so tolle Politik anzukündigen, die endlich alles ins Lot bringt, was angeblich drei Jahre mit SPD-Kanzler ganz schrecklich wurde und uns in den Abgrund stürzte. Der doppelte Pass und der Entzug desselben ist gerade mäßig wegweisend.
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Ich mache kein Riesenthema daraus. Ich finde das schon von jeher unsinnig.
Aber wenn einer den Entzug der deutschen Staatsbürgerschaft fürchtet, dann soll er halt die andere abgeben.
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und dass man dann eben Staatsbürger sein sollte, wenn man genau diese Voraussetzungen erfüllt und nicht unter Vorbehalt
Ich habe dir nur geantwortet, dass "unter Vorbehalt" nicht so abwegig ist, wie es dir erscheint. Und das Szenarium, das du für die USA genannt hast, ist auch dort nicht der Regelfall. Die Kriterien für die ordentliche Einbürgerung sind ansonsten die gleichen, wie auch in Deutschland. Du musst arbeiten, die Landessprache sprechen, einen einwandfreien Leumund vorweisen können. Das Verfahren versucht schon sehr deutlich auszuschliessen, extremistische Spinner einzubürgern. Du musst dich für eine Einbürgerung in der Regel wirklich besser benehmen als der Durchschnitt, der das Glück hatte, den jeweiligen Pass qua Geburt zu erwerben. Das kann man blöd finden, so ist aber halt. Ich habe mich oft genug schon dazu geäussert, dass mir das Verfahren, das ich selbst durchlaufen habe, sauer aufgestossen ist. Ich kann's aber nicht beeinflussen, wenn ich hier nicht stimmberechtigt bin. Natürlich habe ich *für* das kantonale Stimmrecht für Niedergelassene in Basel gestimmt. Es waren auch nur noch 57 % dagegen, vor 10 Jahren waren es noch 80 %. Aber weisst, die Niederlassungsbewillugung wird dir halt auch schon nicht hinterher geschmissen.
Edit und à-propos USA: Ich setze keinen Fuss mehr in dieses Land. Es ist eine Frechheit, was die für die Einreise unterdessen an Daten sammeln. Meine Partnerin musste letztes Jahr auf Dienstreise. Schon aus dem Grund finde ich das Beispiel im Kontext immer noch nicht sehr geschickt.
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Naja, aber wundert dich das? Das meinte ich weiter oben mal, mir scheint, ein paar Leute haben vergessen, dass die CDU eine rechts-konservative Partei ist. Da hat nur 16 Jahre lang Frau Merkel das Gesicht in die Kamera gehalten, der Rest hinter ihr hat die ganze Zeit was anderes gemeint. Es gibt ausgesprochen wenig Politiker*innen bei der CDU, mit deren Moralvorstellung ich mich identifizieren kann. Bezüglich CDU-Migrationspolitik, mit der du ja auch offenbar ein Problem hast, erlaube ich mir mal Thomas de Maizière zu zitieren:
"Auch wenn wir jetzt einige Wochen ein paar harte Bilder aushalten müssen, unser Ansatz ist richtig."Dies zur Schliessung der sogenannten "Balkanroute" während des Höhepunkts der Flüchtlingskrise 2015/16. Vor der Bundestagswahl 2009 (vor 16 Jahren!) war ich in Heidelberg mal an einer Wahlkampfveranstaltung der CDU, Hauptredner Wolfgang Schäuble. Ich habe fast auf den Boden gekotzt vor lauter rechter Polemik. De Maizière war wenigstens intelligent und konnte seinen Standpunkt rhetorisch gut verkaufen. Schäuble war einfach ... unter anderem ein harter Gegner der doppelten Staatsbürgerschaft.
Friedrich Merz verkauft seine Partei den geneigten Wähler*innen einfach nur als das, was sie im Kern eben ist. Ich prognostiziere einen sehr deutlichen Wahlsieg und ich hoffe weiterhin auf eine Koalition mit den Grünen.
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Ich prognostiziere einen sehr deutlichen Wahlsieg und ich hoffe weiterhin auf eine Koalition mit den Grünen.
Dem kann ich nur zustimmen.
Meine Prognose geht noch dahin: Falls die nächste Regierung den Laden hier nicht in den Griff bekommen sollte, haben wir in 4 Jahren wohl leider eine AfD als stärkste Kraft.
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Falls die nächste Regierung den Laden hier nicht in den Griff bekommen sollte
Als hätte die jetzige und die bisherigen Regierungen nur Däumchen gedreht und zugeschaut. Ich mag das nicht, so pauschalisierende Zuschreibungen und Überspitzungen. Es steht dir frei, in die Politik zu gehen und selbst zu handeln. Fang im Kleinen an, geh und lass dich aufstellen und verändere was.
Betreibe keine Schwarzmalerei, der Gruseleffekt ist sehr beliebt.
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Ich bin jedenfalls um jede Stimme froh, die an die CDU und nicht an BSW oder AfD geht.
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Ich wäre froh, wenn diese Stimmen an die FDP gingen, aber das ist leider illusorisch.
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Heute war auf Bayern 2 eine Radiosendung zum Thema "Rechtsruck in Ö" (oder so ähnlich), ich habe beim Autofahren reingehört und war erschrocken, dass einige Leute sagten, naja, jetzt sollen halt die extremen Rechten mal was besser machen, weil kacke war`s bisher ja ohnehin schon. So ganz normale Leute haben das gesagt. Da wird mir echt angst und bange.
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Ich wäre froh, wenn diese Stimmen an die FDP gingen, aber das ist leider illusorisch.
Können die nicht mal wieder n paar coole Leute auftreiben?
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Ich wäre froh, wenn diese Stimmen an die FDP gingen, aber das ist leider illusorisch.
Ich auch, aber eine Stimme für die FDP ist aktuell wohl eine verlorene stimme. Da könnte ich auch direkt meine lieblings Partei, die Piraten wählen. Schade eigentlich, dass man sich nur noch um das kleinere übel bemühen muss.
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Können die nicht mal wieder n paar coole Leute auftreiben?
Woher denn? Die anderen Parteien bekommen das scheinbar auch nicht hin. Also so wirklich gar keine Partei.
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Ach ... Was ist schon cool? Ich habe ehrlich gesagt nie verstanden, warum die FDP bei der Bundestagswahl 2013 so krass abgegeben hat. Ich mochte Guido Westerwelle und insbesondere Sabine Leutheusser-Schnarrenberger. Der Einstieg in die Legistlaturperiode war sicher ungeschickt mit dem "Mövenpick-Gesetz", aber an sich war da schon eine sehr klare Linie der FDP zu erkennen, für die ich sie damals auch gewählt hatte. Wirtschaftsliberalismus, Schutz der Persönlichkeitsrechte, sowas. Aber gell, ich mochte auch Gerhard Schröder als rechtesten aller SPD-Bundeskanzler mal gerne. Der ist nur leider irgendwann komplett verblödet.
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Bundestagswahl 1998 war ich das erste Mal wählen. Und ich habe beide Stimmen damals glorreich versenkt, in meinem Heimatwahlkreis war 80 % CSU und 20 % REP. Also nicht ganz, mindestens zwei Personen haben ja SPD/Grüne gewählt. Vielleicht auch nur zwei Personen.
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Es geht um Menschen, die in Deutschland mit Doppelter Staatsangehörigkeit leben.
Richtig, um die geht es, Sherlock. Und denen sollte man den deutschen Pass wegnehmen, wenn sie mit dem Laster über einen Weihnachtsmarkt fahren und nach Timbuktu ausschaffen, da bin ich ganz bei Friedrich Merz. Auch wenn ich ihn ansonsten noch so unsympathisch finde. Staatsfeinde haben in einem Rechtsstaat wie Deutschland nichts zu suchen. Wenn sie qua Geburt unglücklicherweise die deutsche Staatsbürgerschaft erworben haben, hilft nur eintüten und auf ewig für deren Verwahrung zu bezahlen. Wenn es anders möglich ist, sollte das Portemonnaie des deutschen Steuerzahlers für staatsfeindliche Arschlöcher nicht belastet werden. Es ist ja belegbar so, dass 99 % der staatsfeindlichen Arschlöcher aus Ländern immigriert sind, in denen ihnen der Schw*** abgeschnitten wird (ja, es sind auch zu 99 % Männer), wenn sie mit dem Laster über den Weihnachtsmarkt (ah ... Bazar oder so, Weihnachtsmärkte gibt's da in der Regel nicht) fahren. Dann ist es doch völlig in Ordnung, wenn man sie dahin zurückschickt, wo sie hergekommen sind. Wieso sollten die überhaupt in den Genuss eines rechtsstaatlichen Strafvollzugs kommen. Du phantasierst dir halt irgendwas zusammen, dass es um den kaugummiklauenden 14jährigen Türken ging. Das war übrigens Edmund Stoiber von der CSU, der einen solchen 1998 mal rausgeschmissen hat. Und das übrigens auch nicht fürs Kaugummiklauen, wie hinlänglich bekannt sein dürfte. Stoiber fand ich übrigens auch nicht so schlecht, der war echt OK.
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aber ich vermute, dass du sie behalten hast
Ja hab ich. Weil der deutsche Staat mich nie gefragt hat, ob ich den Pass behalten oder abgeben will. Reine Bequemlichkeit. Ich fürchte, es wäre mit Kosten und Mühe verbunden, die deutsche Staatsbürgerschaft loszuwerden.
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