Ich habe durchaus Verständnis, dass das für heute ältere Generationen eine massive Transformation und Zäsur war und nachhängt. Warum junge Leute in so großer Zahl die AfD wählen, erklärt es für mich allerdings nicht unbedingt. Gerade in den letzten Jahren stehen die ostdeutschen Bundesländer in Sachen Wirtschaftsentwicklung im Bundeslandvergleich gar nicht so schlecht da, es herrscht Fachkräftemangel, etc.
Ich wollte auch nicht mit "Westverhältnissen" relativieren, sondern lediglich anmerken, dass abgehängte Region = AfD (Protest)Wahl in meiner Wahrnehmung nicht ganz schlüssig ist, sondern noch andere Faktoren reinspielen müssen (aber das schreibst du ja auch).
Nicht so einfach aber das was ich beobachte:
Junge Menschen / Erstwähler sind oftmals durch ihre Eltern etc beeinflusst.
Ich arbeite ab und an mit der Bundeszentrale für polit. Bildung zusammen. Das letzte Projekt hat einigen dort einen großen Schrecken eingejagt weil ihnen nicht bewusst war wie radikalisiert hier mittlerweile einige Jugendliche sind weil schlechte Bildung (durch Reduzierung der Stunden im Bereich Gesellschaftswissenschaften /Politik z.B.) und gefühlte Perspektivlosigkeit (schlechte wirtschaftliche Lage die sich vor allem durch Stellenabbau im Osten zeigt / ländlicher Raum der dazu beiträgt das man sich entwurzelt fühlt wenn man die heimatliche Gegend in eine Großstadt verlassen muss wenn man nichts anderes findet etc.) ihr übriges tun.
Hinzu kommt dann der elterliche Einfluss auf die Erstwähler und fehlende freiteitmöglichkeiten auf dem Land sowie ein massiv gutes Verständnis für Social Media Verwendung der AfD. Das trifft dann auf die oben genannten Dinge.