Ist die AfD eine demokratische Partei?

  • MEINE Situation ist eine ganz andere. Ich BIN für den Staat, in den ich ausgewandert bin, offensichtlich ein Zugewinn.

    Das sind die Migranten im Restaurant ebenfalls. Ohne sie hätte ich mein Essen nicht bekommen. Ob sie diese Arbeit bis in die Ewigkeit erledigen, ist deren Sache. Ich habe auch nicht bis heute in der Gastronomie gearbeitet. Das war ein Job, um über die Runden zu kommen. Daraus zu schließen, dass ich die Menschen, die ich im Restaurant gesehen habe, unqualifiziert dafür halte, andere Tätigkeiten auszuüben ist eine üble Unterstellung.
    Ich halte es jedoch für lobenswert, dass sie sich nicht - wie manche biodeutschen Zeitgenossen - auf Hartz4 (rsp. "Bürgergeld") einrichten.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Ich zitiere, wie von dir gewünscht, erneut:

    Auch hier könnte eine schnelle (Nach-)Qualifizierung von migrierten Erwachsenen zum Beispiel zu Kinderpflegern und Kinderpflegerinnen, dann zu Erziehern und Erzieherinnen, aber auch zu Integrationshelfern und Integrationshelferinnen stattfinden, die gezielt unterstützen und die Kinder auch in der Muttersprache weiter fördern und in der Grundschule alphabetisieren können

    Warum sollte ein erwachsener Mensch, der schon ein halbes Leben hinter sich hat, plötzlich Erzieher werden wollen, außer zu dem ZWECK, dass wir welche brauchen? Es geht ja nicht darum, zu gucken, ob bereits 20 oder 30 Erzieherinnen dabei sind, sondern darum, 125.000 fehlende Stellen zu besetzen. Du schlägst weder vor, Ingenieure aus Finnland zu Erziehern umschulen zu lassen, noch schlägst du vor, allen Migrant*innen, die keine Arbeit haben, den Quereinstieg in jeden Beruf zu ermöglichen, der für sie von Interesse ist. Du schlägst vor, gezielt Menschen im Schnellverfahren zum Erzieher zu erklären, weil Not am Mann ist. Das meine ich mit der Nützlichkeit.


    Oder anders: wenn du nach Schweden flüchten müsstest, weil dir das Haus unterm Hintern weggebombt wurde. Würdest du dann wollen, dass schwedische Lehrerinnen im Forum vorschlagen, dass die Deutschen doch im großen Stil für den Hochseefischfang und die Munitionsherstellung fortgebildet werden sollten, weil man gerade Fisch essen und aufrüsten will?

    ...

    Gezielt für bestimmte Berufe, in denen Mangel herrscht, Arbeitskräfte im Ausland anzuwerben (Pflege, Hotel- und Gaststättengewerbe …), halte ich nicht für verwerflich. Wie diese Berufe bezahlt werden, steht auf einem anderen Blatt, aber das gilt auch für „heimische“ Arbeitskräfte in diesen Bereichen...

    Tja, was ist schon verwerflich. So schlechte Arbeitsbedingungen vorzuhalten, dass kein Einheimischer davon vernünftig leben kann und dann Iranerinnen ins Land zu holen, von denen man weiß, sie hier keinesfalls dauerhaft bleiben können und wollen, diese hier allein zu lassen mit allen auftretenden Problemen und sich aktuell deswegen für Iranerinnen zu entscheiden, weil Portugiesinnen und Mexikanerinnen inzwischen genug von den Bedingungen hier haben kann man für sozialverträglich erklären, dann muss man aber damit rechnen, dass einen andere für rechts halten, obwohl das ganz überraschend kommen mag.

  • Der Kitaverband sieht die Zukunft in "multiprofessionellen Teams", in denen es auch so etwas wie "Alltagsbegleiter" gibt, die keine mehrjährige Ausbildung absolviert haben müssen.

    Unabhängig vom Rest des Themas: was ein beschissener Vorschlag. Immer weiter die Anforderungen, Ausbildungsqualität und Bezahlung zu reduzieren, um den Mangel zu kaschieren ist etwas, das in der Schule bereits seit Längerem zu Problemen führt. Es ist unfassbar, wie wenig die Arbeit der Erzieher und Erzieherinnen wertgeschätzt wird, kann ja jeder. So wie Lehrer, kann inzwischen auch jeder.

    • Offizieller Beitrag

    Sorry, aber die Arbeit der Erzieher wird hier genauso wenig "wenig wertgeschätzt", wie die Arbeit der Lehrer, wenn man den Erziehern (oder Lehrern) Alltagsbegleiter in Multiprofessionellen Teams zur Seite stellt, um die Erzieher zu entlasten.

    Das wäre nur dann der Fall, wenn man Erzieherstellen durch Alltagsbegleiter ersetzt.


    DAS schreibt tripod aber nicht.

  • kleiner gruener frosch , das schreibt der verlinkte Kitaverband. Sie empfehlen einen Mindestschlüssel und einen Mindestfachkraftschlüssel und über den Rest soll der jeweilige Träger entscheiden.


    Von Schleswig-Holstein habe ich gehört, dass es ein Gesetz zum Mindestschlüssel gibt, was wiederum bedeutet, dass die Kitas tageweise komplett zumachen müssen, weil dieser nicht erreicht wird. Mütter organisieren sich dann in Betreuungsgruppen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die jeweiligen Landesregierungen das nicht absehen konnten, sodass die Kitas verzweifelt nach Notlösungen suchen, damit sie ihren Betrieb aufrecht erhalten können.

  • Ich verstehe dich jetzt gerade nicht.

    Bist du für den Mindestschlüssel, damit es eine Mindestzahl an ausgebildeten Fachkräften gibt und der Beruf nicht verwässert wird (Beitrag) oder bist du gegen den Mindestschlüssel, weil den ggf. Kitas nicht erfüllen können und daher evtl. die Kita tageweise dicht machen müssen. (Beitrag).

  • Warum sollte ein erwachsener Mensch, der schon ein halbes Leben hinter sich hat, plötzlich Erzieher werden wollen, außer zu dem ZWECK, dass wir welche brauchen?

    Da solltest du dich mal in unseren Sozialpädagogik-Klassen umschauen! Dort findest du jedes Jahr wieder (und das schon seit Jahrzehnten!) eine ganze Reihe von "erwachsenen Menschen", die häufig die 30 oder ein noch höheres Alter überschritten haben (ich habe jahrelang Englisch in diesen Klassen unterrichtet und die ältesten SuS dort waren zwischen 45 und 52) und die z. B. nachdem ihre eigenen Kinder schon älter sind und weniger Betreuung brauchen und sie sich nun nachqualifizieren möchten oder sie einen Jobwechsel in den sozialen Bereich anstreben oder..., zunächst die "Zweijährige Berufsfachschule Sozialpädagogische Assistenz" und anschließend die "Zweijährige Fachschule Sozialpädagogik" (Berufsabschluss: Staatlich anerkannte Erzieherin/staatlich anerkannter Erzieher") absolvieren. Will sagen: Es gibt sicherlich eine ganze Reihe von Gründen, warum jemand, der/die schon "älteren Datums" ist, noch eine Ausbildung zur Erzieherin/zum Erzieher macht, und dies nicht (nur) vor dem Hintergrund, dass Erzieher*innen gerade so dringend benötigt werden.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Da solltest du dich mal in unseren Sozialpädagogik-Klassen umschauen! Dort findest du jedes Jahr wieder (und das schon seit Jahrzehnten!) eine ganze Reihe von "erwachsenen Menschen", die häufig die 30 oder ein noch höheres Alter überschritten haben (ich habe jahrelang Englisch in diesen Klassen unterrichtet und die ältesten SuS dort waren zwischen 45 und 52) und die z. B. nachdem ihre eigenen Kinder schon älter sind und weniger Betreuung brauchen und sie sich nun nachqualifizieren möchten oder sie einen Jobwechsel in den sozialen Bereich anstreben oder..., zunächst die "Zweijährige Berufsfachschule Sozialpädagogische Assistenz" und anschließend die "Zweijährige Fachschule Sozialpädagogik" (Berufsabschluss: Staatlich anerkannte Erzieherin/staatlich anerkannter Erzieher") absolvieren.

    Es geht hier doch nicht um Erwachsene im Quereinstieg, sondern um Geflüchtete, die zum besseren Spracherwerb der Kinder und aufgrund Personalmangels im Schnellverfahren ausgebildet werden sollen.

  • Es geht hier doch nicht um Erwachsene im Quereinstieg, sondern um Geflüchtete, die zum besseren Spracherwerb der Kinder und aufgrund Personalmangels im Schnellverfahren ausgebildet werden sollen.

    Nein, um die ging es m. E. erst einmal nicht. Zumindest sollen die nicht direkt und im Schnellverfahren zu Erzieher*innen ausgebildet werden (sondern zunächst zu Kinderpfleger*innen und erst anschließend zu Erzieher*innen, oder aber zu Integrationshelfer*innen).

    Den von mir oben skizzierten Weg nehmen übrigens natürlich auch Migrant*innen.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Inwiefern ist es ein Quereinstieg, wenn sie ganz normal die Erzieher-Ausbildung absolvieren?

    Ein Quereinstieg (Anrechnung von einem Jahr auf die Ausbildung) ist in NDS in diesem Bereich ebenfalls möglich: siehe Broschüre MK_Brosch_Quereinstieg_A5_2023_Erzieher.pdf (bildungsportal-niedersachsen.de)

    (EDIT, weil zu früh losgeschickt) Aber du hast natürlich recht: Wer "ganz normal" die vierjährige Ausbildung durchläuft (zwei Jahre BFS, dann zwei Jahre Fachschule), macht keinen "Quereinstieg".

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  • Es ging mir bei den Vorschlägen zum Thema Kita vor allem um eine schnelle Integration von Flüchtlingskindern. Integrationshelferinnen oder Integrationshelfer brauchen überhaupt keine bestimmte Ausbildung. Diejenigen, die in meinen Klassen Schüler begleiten, haben jedenfalls keine, das wäre also eine einfache Möglichkeit, die Kinder bei ihren ersten Begegnungen zu unterstützen, ihnen etwas Sicherheit zu geben und sie auch in ihrer Muttersprache weiter zu fördern.

    Erwachsene kommen ja auch ganz gut mit Google-Übersetzer klar, ein Kindergartenkind nicht.


    Wie man darauf kommt, ich wolle Flüchtlinge nur ins Land lassen, wenn sie eine Erzieher:innenausbildung machen, ist mir etwas schleierhaft und auch einigermaßen absurd.


    Wenn ich in ein Land mit einer mir vollständig fremden Sprache flüchten müsste, wäre ich sehr dankbar, wenn mein Kind im Kindergarten auch Menschen vorfindet, die seine Sprache sprechen und denen es zum Beispiel mitteilen kann, wenn ihm etwas weh tut.

  • Es geht hier doch nicht um Erwachsene im Quereinstieg, sondern um Geflüchtete, die zum besseren Spracherwerb der Kinder und aufgrund Personalmangels im Schnellverfahren ausgebildet werden sollen.

    Vielleicht machst du einmal selbst einen Vorschlag, wie man es erreichen könnte, dass alle Kinder im Kindergarten (einschließlich der Flüchtlingskinder) einen guten Betreuungsschlüssel und eine bestmögliche Förderung vorfinden?

    Lieber Lösungen statt Probleme diskutieren. :handschlag:

  • Vielleicht machst du einmal selbst einen Vorschlag, wie man es erreichen könnte, dass alle Kinder im Kindergarten (einschließlich der Flüchtlingskinder) einen guten Betreuungsschlüssel und eine bestmögliche Förderung vorfinden?

    Beiträge deutlich hoch, Gehälter deutlich hoch, Rest regelt der freie Arbeitsmarkt.

  • Integrationshelferinnen oder Integrationshelfer brauchen überhaupt keine bestimmte Ausbildung. Diejenigen, die in meinen Klassen Schüler begleiten, haben jedenfalls keine, das wäre also eine einfache Möglichkeit, die Kinder bei ihren ersten Begegnungen zu unterstützen, ihnen etwas Sicherheit zu geben und sie auch in ihrer Muttersprache weiter zu fördern.

    Du weißt um die rechtlichen Voraussetzungen für eine Integrationskraft (Eingliederungshilfe) in Kindergarten und Schule? Keine Sprachkenntnisse "reicht" da nicht aus.

  • Du weißt um die rechtlichen Voraussetzungen für eine Integrationskraft (Eingliederungshilfe) in Kindergarten und Schule? Keine Sprachkenntnisse "reicht" da nicht aus.

    Was meinst du jetzt? Festgestellten Förderbedarf? Das wäre eine simple Ergänzung im Sinne von Kindern ohne deutsche Sprachkenntnisse, immerhin geht es auch beim Flüchtlingskind um soziale Teilhabe. Eine 1:1-Betreuung wäre wahrscheinlich auch nicht unbedingt nötig.

    Lieber Lösungen statt Probleme diskutieren. :handschlag:

  • Man könnte natürlich auch eine neue Bezeichnung mit entsprechender Arbeitsplatzbeschreibung erfinden - der Kitaverband spricht ja von „Alltagshelfer:innen“ als Ergänzung der erzieherischen Berufe.

    Lieber Lösungen statt Probleme diskutieren. :handschlag:

  • Und jetzt einen ernstgemeinten Vorschlag, bitte!

    Beiträge deutlich hoch, Gehälter deutlich hoch, Rest regelt der freie Arbeitsmarkt.



    Tripod

    Möglicherweise schon, wenn attraktivere Rahmenbedingungen einen anderen Personalschlüssel, bessere Förderung und vielleicht auch die Gewinnung von Muttersprachlern ermöglichen. Realistisch betrachtet ist alles andere nur mäßig erfolgversprechende Rumdoktorei.

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