Ist die AfD eine demokratische Partei?

  • 2 Staatsbürgerschaften haben extreme Vorteile

    Vorteile hat es nur in sehr speziellen Kombinationen und unter Umständen, die für 99 % der Bevölkerung gar nicht relevant sind. Ich kannte mal jemanden mit einer deutsch-russischen Staatsbürgerschaft, der nach Russland gar nicht mehr einreisen konnte, weil er im Tschetschenienkrieg desertiert war. Das geht nämlich bei gewissen Ländern noch ziemlich schnell, dass sie die eigenen Staatsbürger auch aussperren.


    Ein EU-Pass hat insbesondere für Studenten Vorteile. Um euren deutschen Beamten-Häuserwahn geht's da ausnahmsweise mal nicht. Eine ehemalige Schülerin würde sich in der Schweiz gerne einbürgern lassen, müsste dafür aber den österreichischen Pass abgeben. Das tut sie erst nach dem Studium. Solange gewährt ihr der österreichische Pass Zugang zu EU-Förderprogrammen, was sicher nützlich ist, wenn man internationales Recht studiert.

  • Eben gelesen, eine Umfrage unter >2000 Sachsen und Sächsinnen. https://www.staatsregierung.sa…%22%2C%22idx%22%3A9%7D%7D



    Da sieht man die Zweifel generell der sächsischen Bevölkerung in die Regierung und krass auch der Vertrauensverlust in "die Medien". Gleichzeitig wenig Bereitschaft, sich aktiv einzubringen.


    Das ist echt tragisch und ich frage mich zum einen, wie groß die Verantwortung von Populist*innen an dieser Entwicklung ist und wie man "als Bürger*in" dem entgegenwirken kann.

  • Wenn dir sonst nichts dazu einfällt, bin ich ja beruhigt :/

    Du lässt ja alle anderen liegen, denen was einfällt. :)


    Es gäbe auf den letzten Seiten SO viel zu beantworten und zu klären. So viele Warums und Wies und Was...

    Geh es einfach nochmal durch, da wäre genug, was anderen eingefallen wäre.

    Blowing out someone else's candle doesn't make yours shine any brighter.

  • Da sieht man die Zweifel generell der sächsischen Bevölkerung in die Regierung und krass auch der Vertrauensverlust in "die Medien". Gleichzeitig wenig Bereitschaft, sich aktiv einzubringen.


    Das ist echt tragisch und ich frage mich zum einen, wie groß die Verantwortung von Populist*innen an dieser Entwicklung ist und wie man "als Bürger*in" dem entgegenwirken kann.

    Ja, es ist furchtbar tragisch.


    Mit den Medien hat man gar nicht so Unrecht, das war aber auch schon immer so, dass Medien politische Sprachrohre waren, mehr rechts, mehr mittig, mehr links, jetzt geht es halt mehr in die Extreme. Dazu kommt - und auch das ist nicht neu - dass Berichterstattung in jedem Medium den eigenen Sinn färben kann, wenn man es zulässt. Banalstes, unterstes Beispiel "Germanys Next Topfmodell", wo die Einzelcharaktere munter in eine Richtung geschubst werden können, wenn man es richtig schneidet. Und was da unten geht, geht oben leider auch. Es ist mittlerweile so schwer, sich eine gute eigene Meinung zu bilden, bei dem Mist, den man immer hört. Bestes Beispiel dafür in der letzten Zeit weltweit: die Coronakrise. Meine Güte. Sowas erschüttert halt auch. Aber auch Russland. Wenn man die Propagandamaschen sieht, die dort auf Menschenmuster treffen, dann ist es logisch, dass die einen völlig in den Bann gezogen sind, weil sie die Tragweite und die innere Überlistung nicht erkennen und die anderen keinem einzigen Medium mehr trauen und nicht mehr wissen, was sie glauben dürfen und was das genau ist, das sie gerne glauben wollen.


    Populismus ist hochgefährlich - und meiner Wahrnehmung nach im hohen Verantwortungsbereich angesiedelt. Mit einer guten Rhetorik und Eloquenz sind viele in der Lage, Menschen zu drehen oder sie zumindest zu beeindrucken. Ich weiß das aus eigener Erfahrung, weil ich mal eine Weile die Debatten im Bundestag verfolgt habe...und mich sowohl bei der einen Partei als auch bei der Opposition nicken sah! Wie kann das sein?? 180 Grad Unterschied und ich konnte es kaum auseinanderhalten. Genauso beim Golfkrieg, da war ich noch Schülerin der Mittelstufe. Wir hatten eine Andacht in einer großen Kirche, wir waren mit unserer Lehrerin dort - und der Redner hat so dermaßen die Köpfe verwirrt, dass ich am Schluss aufsprang, mit allen Anderen und die Faust reckte, bis meine Lehrerin uns zurückzog und uns fragte: "Wisst ihr eigentlich, WARUM ihr gerade aufgesprungen seid?" Ich konnte ihr das nicht beantworten, es riss einfach mit. Und DAS ist gefährlich. Sehr sogar. Seitdem ziehe ich mich aus sowas komplett zurück und denke sehr lange nach, bis ich eine feste Meinung habe.


    Wie man da entgegenwirkt?


    Bisher habe ich immer die Erfahrung gemacht, dass der Leidensdruck erst richtig hoch sein muss (bei der Mehrheit), bevor was passiert - oder das Schlimmste eintreffen, bevor Entsetzen und Umdenken einsetzt. Vorher bleibt die Unbelehrbarkeit. Das liegt daran, dass das menschliche Innen sich einrichten muss und vom Außen nur schwerlich zu überzeugen ist. Ich kann nur hoffen, dass die, die das abwenden wollen, immer noch die Mehrheit sind... aber bei manchen Wahlergebnissen schwindet diese Hoffnung halt. Egal. Weiter hoffen, auf die Straße gehen, Gespräche suchen, wenn auch unangenehm...was anderes kann man in seinem eigenen Mikrokosmos glaube ich nicht machen. Ich persönlich bin auch einfach nicht eloquent genug, um mehr zu machen, sieht man hier ja auch. Andere können das sofort alles belegen, gehen das sehr sachlich und "auseinandernehmend" an. Denen traue ich dann auch mehr zu. Ich hoffe, sie lassen nicht nach.

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  • Mit den Medien hat man gar nicht so Unrecht, das war aber auch schon immer so, dass Medien politische Sprachrohre waren, mehr rechts, mehr mittig, mehr links, jetzt geht es halt mehr in die Extreme. Dazu kommt - und auch das ist nicht neu - dass Berichterstattung in jedem Medium den eigenen Sinn färben kann, wenn man es zulässt. Banalstes, unterstes Beispiel "Germanys Next Topfmodell", wo die Einzelcharaktere munter in eine Richtung geschubst werden können, wenn man es richtig schneidet. Und was da unten geht, geht oben leider auch. Es ist mittlerweile so schwer, sich eine gute eigene Meinung zu bilden, bei dem Mist, den man immer hört. Bestes Beispiel dafür in der letzten Zeit weltweit: die Coronakrise. Meine Güte. Sowas erschüttert halt auch. Aber auch Russland. Wenn man die Propagandamaschen sieht, die dort auf Menschenmuster treffen, dann ist es logisch, dass die einen völlig in den Bann gezogen sind, weil sie die Tragweite und die innere Überlistung nicht erkennen und die anderen keinem einzigen Medium mehr trauen und nicht mehr wissen, was sie glauben dürfen und was das genau ist, das sie gerne glauben wollen.

    Also ich erkenne in den Öffentlich Rechtlichen weder Extreme noch Populismus. Auch in der Coronakrise wurde sich um Sachlichkeit bemüht, das einzige Problem waren die "Leugner", die ständig beklagten, man dürfe nichts mehr sagen und werde nicht mehr zu Talkshows eingeladen. Aus lauter Angst wurden sie dann überproportional oft eingeladen und es musste immer ein Schwurbler als Gegengewicht dasitzen. Fakenews und Filterblasen sind doch das Besorgniserregende und die findet man in den Sozialen Medien und nicht der Tageszeitung. Also ja, das sind auch Medien, aber die Zweifler ziehen sich ja dann gezielt in Telegramgruppen oder auf YouTube das rein, was ihrer Meinung entspricht und zweifeln den Wahrheitsgehalt der Presse an.

  • Ich habe die Öffentlich-Rechtlichen auch gar nicht angegriffen, sondern insgesamt meine Wahrnehmung bei "Medien" berichtet.


    Die Corona-Krise war ein Beispiel, und es würde jetzt zu weit führen, wie meine Wahrnehmung da bei den Öffentlichen war.


    Mein Ansatz ist: Ja, Populismus ist vorhanden, sehr gefährlich (in vielerlei Medienformen) und verhindert oft "klareres Denken" bei vielen, die es vielleicht könnten, hätten sie die Zeit dazu und die richtigen Vorbilder. Bei Menschen, die Populismus erkennen, habe ich da eh keine Bedenken.

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  • Die "öffentlich-rechtlichen" Medien spielen in der deutschen Medienlandschaft schon lange nur noch eine untergeordnete Rolle. Es ist klar definiert, was man damit meint: Im Wesentlichen ARD und ZDF und alles was sich davon ableitet. ZON, SPON, Welt, FAZ, ... das sind alles private Medienhäuser. Man sieht doch hier im Forum ganz wunderschön, wie meinungsprägend die sind. Die ZON-Fraktion auf der einen Seite, die Welt-Fraktion auf der anderen Seite. Da muss man schon echt die Augen zukneifen um diese Polarisierung nicht zu erkennen.

  • ZON, SPON, Welt, FAZ, ... das sind alles private Medienhäuser. Man sieht doch hier im Forum ganz wunderschön, wie meinungsprägend die sind. Die ZON-Fraktion auf der einen Seite, die Welt-Fraktion auf der anderen Seite. Da muss man schon echt die Augen zukneifen um diese Polarisierung nicht zu erkennen.

    Und ich habe mich schon oft ertappt, dass ich bei einem Beitrag hier im Forum dachte, klar ZON-, Spiegel- oder Welt-Leser.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • ZON und die links-grün versiffte BZ Basel. Ich geb's ja zu, im Herzen bin ich eben doch Sozi :D

  • Mal nachgefragt: Ist "links-grün versifft" eigentlich ein versteckter Code für die Ampel? Rot-grün-gelb?
    Und weshalb bekommt das rechte Hosenbein dabei nichts ab? Fragen über Fragen ...
    <wegduck>

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • BlackandGold: Was sollen denn "Identitätspolitisch denkende", die dann Grün wählen, sein? Mal davon abgesehen, dass ich deine Prophezeiungen auch sonst nicht ganz teile, tue ich mich mit dieser Formulierung besonders schwer.

    Keine Ahnung, welchen Begriff man sonst wählt für all die Menschen die Schüler:innen statt Schüler schreiben. Die Leute halt, die wissen, dass Artikel 1 auch für Menschen zutrifft, die nicht in überholte Denkmuster von Mann-Frau-Dichotomie fallen. Mir ist bewusst, dass dir die Formulierung komisch vorkommt, weil du vermutest, dass ich dies ablehne, aber ganz im Gegenteil. Ich halte trotz meiner eigenen Parteimitgliedschaft das, was ich mit "Identitätspolitik" bezeichne, für eine der besten Sachen der "linksgrünen" Ecke. Ich habe zuviele Enby-/Transgender-Freunde als das ich das anders sehen kann.

  • Mal nachgefragt: Ist "links-grün versifft" eigentlich ein versteckter Code für die Ampel? Rot-grün-gelb?
    Und weshalb bekommt das rechte Hosenbein dabei nichts ab? Fragen über Fragen ...
    <wegduck>

    Falls du lustig sein wolltest: Ich bin zutiefst gelbgrün. Vielleicht löse ich doch noch ein offizielles Ticket bei den Grünliberalen. Wenn nur die Esther mit ihren unsäglichen Pflanzkübeln nicht wäre. Bundesrat Jans ist halt schon deutlich kompetenter (deswegen durfte er ja nach Bern...) aber die SP ist hüben wie drüben nicht meins. Zu akademisch abgehoben weltfremd.

  • Falls du lustig sein wolltest: Ich bin zutiefst gelbgrün.

    Ganz so lustig finde ich den Begriff "linksgrün versifft" nicht - denn er handelt sich um eine ultrarechte, unappetitliche Verunglimpfung politischer Gegner, die man sich nicht zu eigen machen sollte.
    Auf Schwäbisch: "Des isch an (un)g'höriger Soich."

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  • Es war meinerseits sehr offensichtlich eine humoristische Anspielung auf genau das. Der Punkt ist doch:


    In diesem Forum gibt es 2 - 3 Personen, dazu gehörst unter anderem du, wenn man schreibt, man fände irgendein Zitat von Alice Weidel z. B. gar nicht mal so fürchterlich, wie gerade schon wieder dargestellt, dann ist man auf jeden Fall RECHTS!!! Und dann folgen endlos bedeutungsschwangere Belehrungsversuche, dass man Frau Weidel nur ja nicht verteidigen dürfe, sonst sei man ganz klar demokratiefeindlich.


    Dann gibt es weitere 1 - 2 Personen (ja, es sind eindeutig weniger als die andere Fraktion), wenn man sich "outet", man fände Frau Baerbock jetzt eigentlich schon noch ganz kompetent und grüne Ziele in der Politik grundsätzlich sehr vernünftig, dann ist man ein links-grün versiffter Gutmensch.


    Dem Diskurs ist dieses Gebaren nicht sonderlich zuträglich. Oder anders ausgedrückt: Vor allem ersteres Getue geht mir brutal auf den Sack, die zweite Fraktion nehme ich sowieso nicht ernst.

  • Eine interessante Dokumentation, in der Aussteiger aus der AfD (unter anderem Meuthen) zu Wort kommen, ist hier abrufbar: https://www.daserste.de/inform…teiger-berichten-100.html

    Wir waren in der AfD – Aussteiger berichten

    Sehenswert.

    Darin kann man auch fürchterliche Zitate von Alice im O-Ton hören.

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  • Darin kann man auch fürchterliche Zitate von Alice im O-Ton hören.

    Q. e. d.


    Ich schrieb ja gar nicht, dass es die nicht gäbe. Aber es sind nicht alle fürchterlich. Da war sie wieder, die logische Implikation.

  • Aber u. a. mich als "AfD-Groupie" bezeichnen darfst du schon noch, oder?

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