Ist die AfD eine demokratische Partei?

  • Und um das wieder zurückzuführen, weg von der Frage der Behinderung: Bloß, weil ich neugierig bin, ob jemand vielleicht Vorfahren in einem anderen Land hatte, die in der einen oder anderen Weise ihre Spuren hinterlassen haben, bedeutet das nicht, dass ich einfach jedem meiner Mitmenschen meine Neugierde- auch in anderen Fragen- einfach ungefiltert aufbürden dürfte und das dann noch unter dem Label „ich hab’s doch nur gut gemeint“ als normalen Smalltalk darstellen dürfte. Neugierige Fragen sind sehr oft sehr übergriffig und damit gerade nicht einfach nur ehrlich Fragen, sondern sehr schnell ehrlich verletzende Fragen. Seine eigene Wortwahl, die Art, wie man Fragen formuliert zu hinterfragen oder eben auch, dass man sich einfach mal etwas aus Respekt zu fragen verkneift ist- vor allem, wenn man nicht beständig der Elefant im Porzellanladen sein möchte- hilfreich im Miteinander. Das macht Gespräche nicht unehrlicher, nicht zwangsläufig weniger locker und- was viel wichtiger ist als reine Höflichkeit- tatsächlich respektvoller.

    Aber das werden einige nicht begreifen. Manche Menschen meinen ein Vorrecht auf Informationen anderer zu haben. Ich habe schon wirklich viel versucht, manches davon auch sehr unfreundlich, um Gesprächspartnern zu verdeutlichen, was ich nicht von der erstmaligen sondern wiederholten Frage halte, woher ich denn komme. Wer meine schöne kleine Heimatstadt nicht akzeptiert, kriegt dann auch irgendwann einen dummen Spruch zurück. Wenn ich einen guten Tag habe, dann sage ich, dass ich ursprünglich aus dem Kreißsaal im Krankenhaus meiner Heimatstadt komme, an einem schlechten Tag frage ich dann aber auch dreist nach Informationen, die mich nichts angehen. Dann muss ich immerhin nicht der einzige mit Empörung im Gespräch sein. Und das Gespräch endet dann glücklicherweise recht schnell.

  • Ich bin irgendwann mal an der Schule (als ich da anfing zu arbeiten) beim Mittagessen ziemlich sauer geworden. Zum x-ten Mal die Frage, wo ich denn so herkäme, aus Bayern aha ... hahaha, aus München?! Nein Mann. Das Bundesland Bayern ist flächenmässig fast doppelt so gross wie die Schweiz, da wohnen 13 Millionen Menschen und nur knapp 10 % davon in München. Ich bin eine von den anderen 90 %. Im Gegensatz zu euch doofen Schweizern sprechen wir auch tatsächlich nicht alle den gleichen Dialekt, ihr könnt nämlich in echt alle nur irgendwas Alemannisches und bildet euch ein, das sei 30 x was anderes. Donaubayrisch, Fränkisch und Schwäbisch sind drei verschiedene Dialektfamilien, das müsstest du als Germanist eigentlich besser wissen als ich als doofe Chemikern. Dass München das einzige ist, was dir zu Bayern dazu einfällt, ist ein bisschen arm. Der FC Bayern interessiert mich nota bene einen Scheiss genauso wie jeder andere Fussballclub inklusive dem FC Basel.

  • Anonymes Posten verführt zu persönlichen Angriffen, weil man sich selbst als unangreifbar erachtet. Ich bin nicht sicher - denke jedoch, dass ich derzeit der einzige bin, der hier mit erkennbarer Identität unterwegs ist. Eigentlich schade. Vielleicht wäre der Umgangston freundlicher, falls alle sich aus der Anonymität lösen.

    Nicht alle tragen ihren richtigen Namen als Nick, das ist korrekt, trotzdem haben hier schon einige ihre Klarnamen preisgegeben und/ oder die Schulen, an denen sie tätig sind. Darüber hinaus weiß ich von zahlreichen Userinnen und Usern den tatsächlichen Namen und ggf. auch wo sie tätig sind über regen PN- Austausch über die Jahre, die umgekehrt auch von mir den Namen kennen, sowie unter Umständen meinen Schulort oder gar Schulnamen. Ich möchte trotzdem nicht meinen Klarnamen forumsöffentlich machen, dafür gebe ich zu viel bei Fragen zum Thema Behinderung preis, was ich sonst halt nicht gemacht hätte oder machen würde.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Take it or leave it. W

    Was genau sind meine Privilegien!!!

    Und jetzt komm mir bitte nicht mit der Optik.

    Ich bin wirklich schon oft über die Grenze zur Schweiz oder nach Frankreich eingereiht. Kontrolliert worden bin ich dabei keine zehn Mal. Aber die drei Tage, an denen wir auf Exkursion zwischen dem CERN-Eingang in der Schweiz und dem Hotel in Frankreich gependelt sind, jedes Mal. Mitgefahren bin ich bei einem Kommilitonen, bei dem viele vom Aussehen einen muslimischen Hintergrund vermuten.


    Da habe ich erstmalig am eigenen Leib erlebt, wie Menschen nur aufgrund ihres Aussehens in negative Schubladen gesteckt werden. Der Kommilitone hatte uns übrigens vorgewarnt. Für ihn war das Alltag.

  • Anonymes Posten verführt zu persönlichen Angriffen, weil man sich selbst als unangreifbar erachtet. Ich bin nicht sicher - denke jedoch, dass ich derzeit der einzige bin, der hier mit erkennbarer Identität unterwegs ist. Eigentlich schade. Vielleicht wäre der Umgangston freundlicher, falls alle sich aus der Anonymität lösen.

    Ich bin die einzige, deren Zeugnisse sogar veröffentlicht sind :P

  • Ich bin wirklich schon oft über die Grenze zur Schweiz oder nach Frankreich eingereiht. Kontrolliert worden bin ich dabei keine zehn Mal. Aber die drei Tage, an denen wir auf Exkursion zwischen dem CERN-Eingang in der Schweiz und dem Hotel in Frankreich gependelt sind, jedes Mal. Mitgefahren bin ich bei einem Kommilitonen, bei dem viele vom Aussehen einen muslimischen Hintergrund vermuten.


    Da habe ich erstmalig am eigenen Leib erlebt, wie Menschen nur aufgrund ihres Aussehens in negative Schubladen gesteckt werden. Der Kommilitone hatte uns übrigens vorgewarnt. Für ihn war das Alltag.

    Ja... Wobei das jetzt wirklich nicht unbedingt an genau dieser einen Person gelegen haben muss. Genf - Annemasse ist... Sagen wir, speziell. Aber ja, es hat mit der insgesamt hohen Dichte an Migranten aus Afrika zu tun.


    Am Grenzübergang Dreiländerbrücke nach Weil rüber wird übrigens gerade permanent kontrolliert und zwar alle.

  • Nö, der hinkt nicht wirklich, denn ich habe denke ich deutlich gemacht, dass es nicht darum geht, dass mir Menschen Hilfe angeboten hätten als ich diese wirklich benötigt hätte (in solchen Momenten fragt einen eigenartigerweise nämlich niemand, ob man Hilfe bräuchte), sondern diese einfach in völlig normalen Situationen mir qua Behinderung übergestülpt wurde oder mir von wildfremden Menschen zudringliche Fragen zu meiner Gesundheit gestellt werden, weil sich viel zu viele Menschen einbilden, dass das Menschen mit Behinderung per se total freuen würde und sie wirklich unglaublich gerne ihre intimsten Krankengeschichten als „Smalltalk“ in Bus und Bahn auspacken. ...

    Und wo ist nun der Vergleich zur Frage, wo jemand herkomme? Genau das meine ich doch. Aus einer einfachen Frage wird gerade durch die Vergleiche ein riesen Drama mit Beleidigungen und intimem Ausfragen gemacht, das sind aber zwei paar Schuhe.


    Ich hab ja bereits geschrieben, dass es inzwischen bekannt sein sollte, dass viele Menschen nicht gefragt werden wollen, wo sie herkommen. Das hängt aber in erster Linie damit zusammen, dass sie in vielen Kontexten unfreundliche Fragen gestellt kriegen und diverse negative Erfahrungen gemacht haben und nicht, dass jemand ernsthaft an ihnen interessiert ist. Und die wirfst du für mein Empfinden in einen Topf.


    Ich weiß nicht, wie das besser werden kann, ich vermute aber nur, indem man miteinander redet. Zum Beispiel Leuten erklärt, was man empfindet. Und nicht, indem man sie ankackt.

  • Zum Beispiel Leuten erklärt, was man empfindet

    Da hast du eigentlich recht. Was dann aber als nächstes passiert ist nicht selten, dass das Gegenüber beleidigt ist. Ich habe einer Kollegin mal gesagt, sie soll bitte aufhören mit mir Hochdeutsch zu sprechen. Dann wurde mir ganz empört erklärt, man wolle doch nur höflich sein. Ja... Aber ich empfinde deine Höflichkeit als ausgrenzend und für dich ist es eigentlich einfacher, Mundart mit mir zu sprechen. Wieso kackst du mich jetzt an? So ist das leider. :|

  • Ich bin wirklich schon oft über die Grenze zur Schweiz oder nach Frankreich eingereiht. Kontrolliert worden bin ich dabei keine zehn Mal. Aber die drei Tage, an denen wir auf Exkursion zwischen dem CERN-Eingang in der Schweiz und dem Hotel in Frankreich gependelt sind, jedes Mal. Mitgefahren bin ich bei einem Kommilitonen, bei dem viele vom Aussehen einen muslimischen Hintergrund vermuten.


    Da habe ich erstmalig am eigenen Leib erlebt, wie Menschen nur aufgrund ihres Aussehens in negative Schubladen gesteckt werden. Der Kommilitone hatte uns übrigens vorgewarnt. Für ihn war das Alltag.

    Das kann ich bestätigen. Eine dunkelhäutige gut gekleidete in Deutschland geborene Freundin wird ständig von Polizei und Zoll (z. B. im Zug) kontrolliert, ich einmal nachts in Studentenzeiten vor ca. 35 Jahren. Und natürlich nervt es sie immer als einzige im Waggon angesprochen zu werden (und fährt kaum noch Zug).

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • So völlig anekdotisch fällt mir da gerade auch die Geschichte eines Schülers ein. Der ist biologisch männlich, fand das aber irgendwann doof. Dann hatte er eine ziemlich schwere Zeit, jetzt ist er unterdessen aber sehr zufrieden, einfach "irgendwas" zu sein. Die Leute hören aber nicht auf, besorgt nach seinem Befinden zu fragen. An der Schule tat sich auf Initiative einzelner Lehrpersonen ein riesen Fass um genderneutrale Toiletten auf. Das will der alles gar nicht, es nervt ihn einfach nur noch. Es ist halt einfach schon so, dass man dazu neigt, sich fürs eigene Gewissen in sowas reinzuhängen, wo eigentlich gar kein Bedarf bestünde. Man will ja alles richtig machen. Dazu sollte man aber vor allem einfach mal zuhören und wie du eben völlig richtig meintest, Quittengelee , dazu muss man miteinander reden.

  • Ich weiß nicht, wie das besser werden kann, ich vermute aber nur, indem man miteinander redet. Zum Beispiel Leuten erklärt, was man empfindet. Und nicht, indem man sie ankackt.

    Das tun sie oft, die ich kenne, aber manche Gegenüber fragen trotzdem hartnäckig nach, an manchen Tagen ist man nicht so geduldig und beim hundertsten Mal mag man nicht mehr.

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  • Ich empfehle einmal die Lektüre der Weltgeschichte aus muslimischer Sicht - das war für mich sehr erhellend.

    Danke übrigens für den Buchtipp, habe ich mir vorhin auf den Kindle gezogen.

  • Bin römisch-katholischer Theo und noch nie kontrolliert worden, weder von Polizei, noch von Jugendamt. Also SO dienstbeflissen sind die wohl doch nicht.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Bin Migrantin (erkennbar) und empfinde die Frage nach der Herkunft meistens als Interesse an mir. Oft entwickeln sich interessante Gespräche.

    Wenn die Frage "Wo kommst du her?" aber diskriminierend gemeint ist, merke ich und antworte entsprechend:

    "Von draußen"

    "Es begann mit den Wehen meiner Mutter, ..." (Ich beschreibe eine Geburt)"

    "Von daheim"

    Oder so ähnlich

  • Und obwohl mittlerweile fast alle wissen, dass die Frage nach der Herkunft fürMenschen mit Migrationshintergrund nicht angenehm ist, wird nicht darauf verzichtet. Nein, stattdessen wird sich rechtfertigt, warum man selbst es doch fragen dürfe, schließlich meine man nichts Böses. Gut gemeint ist halt nicht gut gemacht.

    also ich find wirklich, so pauschal kann man das jetzt auch nicht sagen.

    ich bin in einem multikulturellen Haushalt aufgewachsen und habe das Interesse für fremde Kulturen mitbekommen. Entsprechend bin ich trotz vielen und auch schmerzhaften Diskriminierungserfahrungen stolz auf meinen Migrationshintergrund und gebe auch gerne Auskunft, wenn ehrliches Interesse oder vonmiraus auch nur Neugierde besteht. Find es schade, dass die Frage nach der Herkunft mit der Nachfrage nach der Herkunft (wo kommst Du wirklich her?) gleichgesetzt wird und quasi ein diskriminierendes no-go geworden ist und jede Neugierde mit Vorträgen über systemischen Rassismus erstickt wird.

    • Offizieller Beitrag

    also ich find wirklich, so pauschal kann man das jetzt auch nicht sagen.

    ich bin in einem multikulturellen Haushalt aufgewachsen und habe das Interesse für fremde Kulturen mitbekommen. Entsprechend bin ich trotz vielen und auch schmerzhaften Diskriminierungserfahrungen stolz auf meinen Migrationshintergrund und gebe auch gerne Auskunft, wenn ehrliches Interesse oder vonmiraus auch nur Neugierde besteht. Find es schade, dass die Frage nach der Herkunft mit der Nachfrage nach der Herkunft (wo kommst Du wirklich her?) gleichgesetzt wird und quasi ein diskriminierendes no-go geworden ist und jede Neugierde mit Vorträgen über systemischen Rassismus erstickt wird.

    Das wird nicht per se gleichgesetzt. Es wird dann gleichgesetzt, wenn auf die Antwort, man komme aus [einem beliebigen Ort in Deutschland], die von Dir zitierte Frage "wo kommst Du wirklich her" im Anschluss gestellt wird. Dann zielt es nämlich auf das Äußere ab und ist dazu geeignet, dem Gegenüber das Deutschsein abzusprechen.


    Wir müssen uns bei dieser wie bei anderen Fragen sehr genau überlegen, wer hier eigentlich die Deutungshoheit für sich beanspruchen kann. Wahlweise sind dann alle, die diese Frage stellen, RassistInnen, oder alle, die diese Frage gestellt bekommen, sollen sich halt mal nicht so anstellen - nach dem hier bereits (auf Englisch) geäußerten Motto "hinnehmen oder abhauen", weil Weiße in Uganda ja auch angeglotzt oder nach ihrer Herkunft gefragt werden...

  • Das wird nicht per se gleichgesetzt. Es wird dann gleichgesetzt, wenn auf die Antwort, man komme aus [einem beliebigen Ort in Deutschland], die von Dir zitierte Frage "wo kommst Du wirklich her" im Anschluss gestellt wird. Dann zielt es nämlich auf das Äußere ab und ist dazu geeignet, dem Gegenüber das Deutschsein abzusprechen.


    Wir müssen uns bei dieser wie bei anderen Fragen sehr genau überlegen, wer hier eigentlich die Deutungshoheit für sich beanspruchen kann. Wahlweise sind dann alle, die diese Frage stellen, RassistInnen, oder alle, die diese Frage gestellt bekommen, sollen sich halt mal nicht so anstellen - nach dem hier bereits (auf Englisch) geäußerten Motto "hinnehmen oder abhauen", weil Weiße in Uganda ja auch angeglotzt oder nach ihrer Herkunft gefragt werden...

    Das Leben ist hart, äußere Merkmale sind oft die einzige Information die man hat. Wenn ich jemanden mit offensichtlich anderem Aussehen aus die meisten Menschen in der Region sehe, ist es nur natürlich mehr Informationen haben zu wollen. Wer sich davon angegriffen fühlt ist einfach zu empfindlich.

  • Das wird nicht per se gleichgesetzt. Es wird dann gleichgesetzt, wenn auf die Antwort, man komme aus [einem beliebigen Ort in Deutschland], die von Dir zitierte Frage "wo kommst Du wirklich her" im Anschluss gestellt wird.

    Du hast das oben gleichgesetzt. Wer nach der Herkunft fragt, grenze dich aus, spreche dir dein Deutschsein ab und diskriminiere dich.

    Zitat

    Dann zielt es nämlich auf das Äußere ab und ist dazu geeignet, dem Gegenüber das Deutschsein abzusprechen.

    Die Frage zielt fast immer auf das Äußere ab. Wer nach außen hin "anders" ist, ob aufgrund des Aussehens oder der Sprache, wird eben gefragt, wo er herkommt. Das ist überall auf der Welt so.

    Zitat

    Wir müssen uns bei dieser wie bei anderen Fragen sehr genau überlegen, wer hier eigentlich die Deutungshoheit für sich beanspruchen kann. Wahlweise sind dann alle, die diese Frage stellen, RassistInnen, oder alle, die diese Frage gestellt bekommen, sollen sich halt mal nicht so anstellen -

    Niemand hat die Deutungshoheit darüber. Dass du dich bei jeder Nachfrage nach familiärern Wurzeln diskriminiert fühlst, ist deine Sache. Dass Menschen nach deiner familiären Herkunft fragen, wird so bleiben. Damit musst du leben. Genauso, wie ich damit leben muss, dass ich Menschen nicht in den Kopf gucken kann und das, was beim einen als ehrliches Interesse ankommt, beim anderen direkt rassistisch ist. So ist das eben.


    Das ist auch ein generelles Problem, das sich nicht auflösen lässt. Auf der einen Seite sollen Menschen (zu Recht) als Individuum betrachtet werden, auf der anderen Seite soll es unterschiedliche Regeln für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen geben. Du unterstellst direkt Rassismus und dass dir dein Deutschsein abgesprochen werde, wenn jemand fragt, wo du herkommst, andere haben damit kein so großes Problem, wieder andere freuen sich über solche Fragen und erzählen gerne etwas über ihre Familie. Dass es offensichtlich abwertend gemeinte Fragen gibt, bleibt davon unberührt. Und auch, dass natürlich niemand verpflichtet ist, sich auf so eine Unterhaltung einzulassen.


    Und nein, entgegen mehr oder weniger indirekter Unterstellung, frage ich weder unmotiviert irgendwen, wo er/sie eigentlich herkommt und auch nicht, wo Menschen "wirklich" herkommen. Wenn es sich in einer Unterhaltung ergibt, ist die Nachfrage aber sowohl berechtigt, als auch normal.

    Zitat

    nach dem hier bereits (auf Englisch) geäußerten Motto "hinnehmen oder abhauen",

    Wohin soll ein Deutscher denn abhauen?

    Deine Schubladen sind offenbar sehr groß.

    Zitat

    weil Weiße in Uganda ja auch angeglotzt oder nach ihrer Herkunft gefragt werden...

    Ja, werden sie. Und nicht nur da. In Asien werde ich ständig angestarrt und meine Frau erst. Je nach Land werde ich auch mehr oder weniger regelmäßig gefragt, wo ich herkomme. Ich werde auch in Deutschland öfter gefragt, wo ich herkomme, insbesondere, wenn ich nicht in Hessen unterwegs bin, weil man hört, aus welcher Region ich komme und ich auch nicht ganz biodeutsch aussehe.

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