Nein. Die Kritik an mangelnder Differenziertheit ist ein Totschlagargument (insbesondere dass es nicht "die" Europäer" und "die Muslime" gebe - einmal abgesehen davon, dass es darum gar nicht ging) und sorgt letztlich dafür, dass man Missstände nicht benennen darf.
Der Islam ist in meinen Augen keinesfalls nur eine Religion - es ist eine Kulturgemeinschaft mit klaren Normen und Werten. Ich empfehle einmal die Lektüre der Weltgeschichte aus muslimischer Sicht - das war für mich sehr erhellend.
Das Christentum ist auch nicht nur eine Religion, was man u.a. daran erkennen kann, dass z.B. in vielen Teilen Europas "Ungläubige" Traditionen und Bräuche pflegen, die uns das Christentum gebracht hat. Im Prinzip kann man doch über die Christenheit insgesamt nur sagen, dass sie sich auf einer anderen Entwicklungsstufe befindet als die Umma.
Und deshalb möchte ich auf Differenziertheit bestehen. Diese sehe ich keineswegs als Totschlagargument. Wenn wir nämlich nicht ausreichend differenzieren, dann passiert das, was RosaLaune passiert ist, immer und immer wieder.