Ist die AfD eine demokratische Partei?

  • Ich nannte im Satz unmittelbar davor Dänemark. Daher war aus dem Zusammenhang deutlich, dass deren SPD gemeint war.

    Ach sorry, dass ich dich dermaßen missverstanden hatte. Es war ja sooo deutlich - nun, nachdem du das betonst. Mea culpa, mea maxima culpa. :autsch:

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • „Früher“ stand in der Zeitung dafür bei jeder Kriminalmeldung, welche Nationalität die Täter hatten oder welchen Migrationshintergrund- jedenfalls wenn sie nicht einfach als astreine Biodeutsche durchgingen qua Abstammung.

    „Früher“ hat auch kein Politiker einfach mal gesagt, dass der Islam angesichts der Vielzahl muslimischer Mitmenschen in diesem Land zu Deutschland gehört.

    Außerdem wurden „früher“ auch höchstens Gastarbeiter angeworben, wo Fachkräfte fehlten. Eine echte Einwanderungspolitik (von der wir noch immer recht weit entfernt sind, trotz aller Fortschritte in diesem Bereich), die darauf bezieht Arbeitskräfte langfristig an unser Land zu binden und hier auch aktiv zu integrieren war noch undenkbar.

    Ich nehme also an, dass „früher“ konservative Positionen generell erheblich präsenter waren in allen großen Parteien. Die Grünen dürften nicht ganz grundlos irgendwann während dieses „früher“ gegründet worden sein.



    —————————————————————————————————————————————


    Kurze Verständnisfrage: Findest du die Aussage, dass straffällig gewordene Ausländer konsequenter abgeschoben werden sollten akzeptabler, wenn sie ergänzt wird um die Eingrenzung, dass man von Vergewaltigern und Mördern spreche? Warum (nicht)?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • „Früher“ stand in der Zeitung dafür bei jeder Kriminalmeldung, welche Nationalität die Täter hatten oder welchen Migrationshintergrund- jedenfalls wenn sie nicht einfach als astreine Biodeutsche durchgingen qua Abstammung.

    „Früher“ hat auch kein Politiker einfach mal gesagt, dass der Islam angesichts der Vielzahl muslimischer Mitmenschen in diesem Land zu Deutschland gehört.

    Außerdem wurden „früher“ auch höchstens Gastarbeiter angeworben, wo Fachkräfte fehlten. Eine echte Einwanderungspolitik (von der wir noch immer recht weit entfernt sind, trotz aller Fortschritte in diesem Bereich), die darauf bezieht Arbeitskräfte langfristig an unser Land zu binden und hier auch aktiv zu integrieren war noch undenkbar.

    Ich nehme also an, dass „früher“ konservative Positionen generell erheblich präsenter waren in allen großen Parteien. Die Grünen dürften nicht ganz grundlos irgendwann während dieses „früher“ gegründet worden sein.

    Ich verstehe die Aussage Deines Beitrags nicht.
    Ist der ein Einwand zu meiner Behauptung, dass die Rhetorik aktueller SPD-Größen zur Ausländerpolitik früher nicht möglich gewesen wäre?
    (Gerade den letzten Punkt bzw. den Gipfel den drei "früher" mit den Grünen verstehe ich nicht.)


    Kurze Verständnisfrage: Findest du die Aussage, dass straffällig gewordene Ausländer konsequenter abgeschoben werden sollten akzeptabler, wenn sie ergänzt wird um die Eingrenzung, dass man von Vergewaltigern und Mördern spreche? Warum (nicht)?

    Ich verstehe nicht, weshalb Du mich das fragst. Dass Du mich das fragst erweckt bei mir den Eindruck, dass Du meine Beiträge zum Thema hier nicht verstanden hast. Oder ich verstehe einfach Dich gerade nicht (s.o.).
    Vielleicht können wir das gemeinsam aufklären, dann beantworte ich ggfs. auch gerne noch alle Fragen dazu.

    Die "Vergewaltiger" und "Mörder" wurden Giffey zum Vorwurf gemacht, bzw. dass sie damit Ressentiments schüre und "am rechten Rand" fische.
    Nach dem Verweis auf Scholz (der schneller und in großem Stil abschieben wolle) und Gauland (der einem SPD Urgestein unwidersprochen an den Kopf werfen konnte, dass das, was er ihm vorwerfe, auf seinen Kanzler zutreffe) sollte das abermals aufzeigen, dass der Unterschied zwischen SPD und AfD hier nicht so groß ist, wie viele tun.


    (Eigentlich unnötig zu sagen, aber ich bin auf jeden Fall an einer konstruktiven Diskussion interessiert! Falls irgendwas patzig/passiv aggressiv formuliert wirken sollte ist das nicht beabsichtigt.)

  • Ach soooo ... die DÄNISCHE SPD. Das ist wohl das Pendant zur schweizerischen SVP. Oder zur deutschen AfD.
    Tricky Versuch durch Namensgleichheit die deutsche SPD zu diffamieren. Blöd, dass irgendwann doch einer draufkommt...

    Nee, die "dänische SPD" sind die dänischen Sozialdemokraten. Die "dänische AfD" ist wohl die Volkspartei. Diese simple Verkürzung hat aber die BILD-Zeitung vorgenommen, die Gymshark zitiert hat. Verwirrend war es allemal, zumal die BILD zu zitieren so traurig ist, wie die Welt mit der Zeit zu vergleichen, aber ich schweife ab.

  • War nicht die Frage, wie die Migrationspolitik der dänischen SPD aussieht? Dazu gibt es diverse Artikel und Fernsehberichte. Ich habe einen Artikel hierzu herausgesucht.

    Das Verwirrende war aber scheinbar einfach, dass es in Dänemark auch eine SPD gibt.

  • Nee, die "dänische SPD" sind die dänischen Sozialdemokraten. Die "dänische AfD" ist wohl die Volkspartei. Diese simple Verkürzung hat aber die BILD-Zeitung vorgenommen, die Gymshark zitiert hat. Verwirrend war es allemal, zumal die BILD zu zitieren so traurig ist, wie die Welt mit der Zeit zu vergleichen, aber ich schweife ab.

    Mea culpa. ich hatte vor dem Posten nicht wie du erst Google bemüht, um "mich schlau zu machen".
    Kommt wieder vor.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • [...] aber dass die dänische Migrationspolitik die Spaltung der Gesellschaft etwas kittet, das würde ich durchaus so sehen, auch wenn die AfD mich nach Afrika schicken will.

    Ich weiß nicht ob das ernst oder ironisch gemeint ist, aber das meinte ich mit:

    Der AfD das Wasser abzugraben, indem man sich deren Ziele zu eigen macht, macht nicht nur deutlich wie verzweifelt und hilfslos, sondern auch wie opportunistisch man ist. ("Ausländer opfern um die Demokratie zu retten" - oder so ähnlich...)

  • Ich verstehe nicht, weshalb Du mich das fragst. Dass Du mich das fragst erweckt bei mir den Eindruck, dass Du meine Beiträge zum Thema hier nicht verstanden hast. Oder ich verstehe einfach Dich gerade nicht (s.o.).

    Vielleicht können wir das gemeinsam aufklären, dann beantworte ich ggfs. auch gerne noch alle Fragen dazu.

    Ich habe nicht verstanden, welche Haltung du vertreten möchtest mit deiner Aussage, deshalb meine Verständnisfrage, um überhaupt erst einmal zu verstehen, was du damit meintest, ehe ich mir das blind zusammenreime. Ich bin dabei wie von dir angesprochen davon ausgegangen, dass du, wie sonst üblicherweise auch, an einer konstruktiven Debatte interessiert bist. Das bin ich auch, auch wenn ich trotzdem mal etwas rhetorisch überspitzt ausdrücke. Sollte das umgekehrt bei dir anders angekommen sein, tut mir das leid.


    Ich verstehe die Aussage Deines Beitrags nicht.
    Ist der ein Einwand zu meiner Behauptung, dass die Rhetorik aktueller SPD-Größen zur Ausländerpolitik früher nicht möglich gewesen wäre?
    (Gerade den letzten Punkt bzw. den Gipfel den drei "früher" mit den Grünen verstehe ich nicht.)


    Ja, das ist als Einwand dagegen gedacht, aber auch als leicht überspitzte Kritik, weil „früher“ mir dann einfach zu unspezifisch ist, denn auch die SPD hat nun einmal diverse Wandel durchlaufen, aber auch verschiedene Flügel, mit oftmals sehr kontroversen Haltungen zu denselben Fragen, wie man durchaus auch an ihrer Ausländerpolitik ablesen kann seit Gründung der BRD.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • War nicht die Frage, wie die Migrationspolitik der dänischen SPD aussieht? Dazu gibt es diverse Artikel und Fernsehberichte. Ich habe einen Artikel hierzu herausgesucht.

    Das Verwirrende war aber scheinbar einfach, dass es in Dänemark auch eine SPD gibt.

    Die dänischen Sozialdemokraten kürzen sich aber halt nicht „SPD“ aber ab- das ist wirklich die deutsche Partei-, sondern SD. Das Verwirrende ist also nicht gewesen, dass es auch in anderen europäischen Länder -wie Dänemark- eine sozialdemokratische Partei gibt, sondern dass du ein deutsches Parteienkürzel verwendet, aber eine dänische Partei gemeint hast, ohne dass das eindeutig erkennbar gewesen wäre.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL ()

  • Ich weiß nicht ob das ernst oder ironisch gemeint ist, aber das meinte ich mit:

    Ich meine das durchaus ernst. Eine große Mehrheit in diesem Land sieht Migration, so wie sie derzeit stattfindet, als Problem, das gelöst werden muss. Jetzt gibt es nicht die eine Lösung, sondern verschiedene Ansätze. Den der AfD lehnen die meisten ja doch deutlich ab. Aber wenn niemand anderes eine Alternative anbietet, dann gehen eben immer mehr Menschen zur AfD. Die sind ja nicht plötzlich alle rechtsradikale Spinner oder Fanatiker, sondern wollen, dass ihre Sorgen ernstgenommen werden.

    Die Migrationsfrage hat bereits in Frankreich das Parteiensystem zerstört, weil Sozialisten und Republikaner es nicht auf die Reihe bekommen haben, die Probleme zu adressieren. Das Parteiensystem in Italien ist auch nicht mehr wiederzuerkennen. Und in Deutschland sehen wir den gleichen Prozess. Sicherlich ist nicht nur die Migration ein Problem, aber sie gehört zu der gesamten Problemlage dazu.

    Klar, die Parteien können es aussitzen, aber dann müssen sie sich nicht wundern, dass ihnen die Wähler davonlaufen. Es ist nicht Aufgabe der Parteien, die Menschen zu ihren Wählern zu erziehen, sondern für die Menschen wie sie sind attraktiv zu werden. Und die dänischen Sozialdemokraten haben das geschafft.


    Denn eines dürfte doch jedem klar sein: eine problemlösende Politik der SPD, der Grünen, wahrscheinlich auch der Union, wird immer humaner sein als die der AfD.

  • Ich meine das durchaus ernst. Eine große Mehrheit in diesem Land sieht Migration, so wie sie derzeit stattfindet, als Problem, das gelöst werden muss. Jetzt gibt es nicht die eine Lösung, sondern verschiedene Ansätze.

    Wobei dieses "Problem" von interessierten Gruppen hochgehypt wird. Wir haben weitaus wichtigere Probleme, die gelöst werden müssen, als das der Zuwanderung. Im Gegenteil. Die Zuwanderung könnte sogar zur Lösung anderer Probleme beitragen.

    Die Zuwanderung durch Flüchtlinge aus der Ukraine wird von Russland massiv durch Vertreibung forciert, um unsere Gesellschaft zu destabilisieren. Diese werden jedoch - sobald dieser Krieg zu Ende ist - zurückkehren.


    Apropos Russland: Ich habe Ende der 80er-Jahre Migranten aus Russland, Polen und anderen "Ostblockstaaten" in Deutsch und Fachtheorie Metall unterrichtet, als Kohl die Grenzen für "Spätaussiedler" geöffnet hatte. Damals kamen innerhalb kurzer Zeit mehr als 3,5 Millionen Zuwanderer.
    Diese wurden nach kurzem Zwischenaufenthalt in den "Auffanglagern" in die Gemeinden verteilt und es wurden über verpflichtende 3-Monats-Sprachkurse in Sprache, Fachtheorie und Staatsbürgerkunde unterrichtet. Diese Kurse fanden täglich über 8 Stunden statt, um die Menschen an den Arbeitsalltag zu gewöhnen - bzw. im Rhythmus zu halten.

    Heute treffe ich ab und an ehemalige Schüler, die damals von der Arbeitsverwaltung schnellstmöglich in die Firmen der Region vermittelt wurden und nun seit Jahren unsere Wirtschaft "am Laufen halten".

    Durch die demografische Entwicklung gehen wir auf einen massiven Fachkräftemangel zu, der nur durch Zuwanderung ausgeglichen werden kann.
    Die Abschiebung von einem Viertel unserer Bevölkerung, wie es die Identitären und die AfD im Sinn haben, würde unsere Wirtschaft zerstören.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Bei Menschen mit doppeltem Pass ist das rechtlich erst einmal möglich und wurde zumindest von einzelnen Politikern der CDU im Rahmen der Zunahme an antisemitischen Übergriffe in den Monaten Oktober und November als Option aufgezählt.

    Kann man alles verurteilen, aber dann muss man erst einmal die gegebene rechtliche Situation berücksichtigen und dann alle Politiker mit entsprechenden Forderungen gleichermaßen verurteilen.

    Dir ist schon klar, dass manche Menschen gar nicht die Möglichkeit habe sich nur für einen einzigen Pass zu entscheiden? Das betrifft auch Kinder mit einem biodeutschen Elternteil, wenn der andere Elternteil eine entsprechend andere oder (ebenfalls unfreiwillig) doppelte Staatsangehörigkeit besitzt.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Kinder können sowas nicht entscheiden, sondern höchstens ihr Vormund.

    Die können so etwas auch nicht immer entscheiden. Wer bspw. seine iranische Staatsbürgerschaft aufgeben will, kann das nur, wenn der Wehrdienst abgeleistet ist. Für Frauen ist es noch komplizierter und teilwrise unmöglich, die iranische Staatsbürgerschaft loszuwerden. Chinesen kommen gar nicht aus ihrer Staatsbürgerschaft raus. Die doppelte Staatsangehörigkeit wird dort gar nicht anerkannt. Das sind nur zwei Beispiele.

  • Es ging um Fälle wie deutsche + französische Staatsbürgerschaft. In diesem Fall kann natürlich der Vormund entscheiden, dass eine Staatsbürgerschaft aufgegeben wird.

    Für Fälle wie China oder Iran bestehen rechtliche Einschränkungen, das stimmt natürlich.

  • Es ging um Fälle wie deutsche + französische Staatsbürgerschaft. In diesem Fall kann natürlich der Vormund entscheiden, dass eine Staatsbürgerschaft aufgegeben wird.

    Für Fälle wie China oder Iran bestehen rechtliche Einschränkungen, das stimmt natürlich.

    Ich glaube nicht, dass die AfD vor allen Dingen an Franzosen denkt, wenn sie Migranten nach Afrika verfrachten möchte...

Werbung