Ist die AfD eine demokratische Partei?

  • Hier würde es helfen, national zu schauen, welche Bundesländer besonders gut und welche Bundesländer besonders schlecht abschneiden. Es gibt ja durchaus auf nationaler Ebene große Unterschiede. Man kann nicht 1:1 alle Eigenschaften der erfolgreicheren Bildungssysteme auf die schwächeren Bundesländer übertragen, da die Zusammensetzung der Schülerschaft in unterschiedlichen Bundesländer unterschiedlich ist (z.B. sozioökonomischer Hintergrund, Stadt/Land, Anteil an Kindern mit geringen Deutschkenntnissen), aber dennoch wäre es ein Ansatz, wenn Kultusminister aus schwächeren Bundesländern sich offen gegenüber der Handhabe in anderen Bundesländern zeigten - selbst, wenn das erst einmal ein Bruch mit den parteiinternen Vorstellungen von guter Bildung wäre.

    Da wäre die Frage, ob sich ein berliner Kultusminister wirklich herantrauen würde, manch eine bayernspezifische Maßnahme wie die Respizienz zu adaptieren.

  • Nun - die AfD und die Freien Wähler in einen Topf zu werfen, um die AfD hochzujubeln ist schon ... milde ausgedrückt - fragwürdig.
    Ohne die Freien Wähler bleibt die AfD auf 14%. Ich denke auch nicht, dass sich die freien Wähler per Hitlergruß voneinander verabschieden - wie das ein Landtagsabgeordneter der AfD getan hat. Eigentlich muss man sich ein bundesweites Antreten der Freien Wähler und des "Bündnisses Wagenknecht" wünschen. Es ist sicher interessant zu sehen, was dann von der AfD bleibt.

    Wo hat denn bitte ein Landtagsabgeordneter einen Hitlergruß gezeigt?

  • In aller Fairness möchte das die grüne Jugend. Jugendverbände treten immer radikaler auf als die jeweilige übergeordnere Partei. Das muss alleine nicht zwingend etwas bedeuten.

  • Jetzt versucht unsere meistgelesene Zeitung den Bogen von der Migrationskrise bis hin zu den Lehrergehältern zu spannen.


    https://m.bild.de/politik/kolu…3A%2F%2Fwww.google.com%2F


    Zitat aus dem Artikel

    Was unsere Kinder nicht brauchen: einen Schwafel-Bund-Ländergipfel oder mehr Geld für Lehrer. Wir sind schon jetzt Weltspitze bei Lehrergehältern – während unsere Schüler immer weiter absteigen.

  • In aller Fairness möchte das die grüne Jugend. Jugendverbände treten immer radikaler auf als die jeweilige übergeordnere Partei. Das muss alleine nicht zwingend etwas bedeuten.

    Die "Großen und Erwachsenen" von den Grünen haben sich von den Plänen, die Gymnasien aufzulösen, nicht distanziert. Das spricht Bände. Unter Schulleitern geht die Sorge um, dass die Pläne bald in die Tat umgesetzt werden könnten.

    Mich würde mittlerweile nichts mehr wundern. Die Frage ist, ob der neuerliche PISA-Schock die Pläne der Grünen eher befeuert oder unterwandert.

  • Nun - die AfD und die Freien Wähler in einen Topf zu werfen, um die AfD hochzujubeln ist schon ... milde ausgedrückt - fragwürdig.

    Mir ein Hochjubeln der AFD zu unterstellen ist milde ausgedrückt ziemlich dreist. Das Wort, das mit 'd' anfängt und mit 'umm' aufhört, wäre auch angebracht.

  • "Das Nationalistische ist die Überlegenheitsvorstellung von deutscher Kultur. Wirtschaftspolitisch wird „Deutschland zuerst“ gefordert.

    Dann gibt es noch die ethnisch nationale Identitätspolitik mit Deutschsein als Identitätsanker und die Neudeutung deutscher Vergangenheit."

    Keine dieser Ansichten ist spezifisch für Deutschland oder die AFD. Weder gegen Nationalstolz, noch gegen eine Wirtschaftspolitik, die an nationalen Interessen orientiert ist, noch eine Identitätsverankerung im Deutschsein ist etwas einzuwenden. Woher kommt die Vorstellung, dass das grundsätzlich ein Problem ist? In so gut wie allen anderen Teilen der Welt, ist das alles vollkommen normal.

    Zitat

    "Die Radikalität besteht vor allem in der Kommunikation und Mobilisierung mit gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit gegen bestimmte markierte Bevölkerungsgruppen."

    Das kann ein Problem sein und ist es bei uns auch an einigen Stellen.


    Ich teile kaum eine Ansicht mit der AFD, insbesondere nicht in deren Intensität. Ich kann auch bspw. mit Nationalstolz nichts anfangen (genausowenig, wie mit der Vorstellung davon, dass ich eine Schuld an irgendetwas tragen soll, das zwei bis drei Generationen vor mir getan wurde). Aber es ist auch nichts grundlegend falsch an entsprechenden Einstellungen.

  • Estland (Bildungssieger) hat Gemeinschaftsschulen bis Klasse 9, aber an Gymnasien wird bestimmt das Bildungswesen genesen.

    Da sitzen sicher nicht 30 Schüler in einer Klasse und es gibt vermutlich auch keine Privatschulen, an die Menschen, die es sich leisten können, mit ihren Kindern ausweichen können. Gesamtschulen, wie wir sie (in Hessen) haben sind verkleidete Realschulen und für leistungsorientierte(re) Schüler die Hölle.

  • Da gibt es einiges. Aber ein Aspekt ist, dass direkte Demokratie voraussetzt, dass sich der Wähler ausreichend mit dem Thema auseinandergesetzt hat um eine fundierte Entscheidung zu treffen. Im Idealfall ist es so, dass die Argumente beider Seiten ausgetauscht werden und sich der Wähler im Diskurs eine fundierte Meinung bildet. In der Praxis ist aber oft so, dass dieses Wissen beim Wähler gar nicht vorhanden ist. Entsprechend trifft er eine Entscheidung ohne ausreichend informiert zu sein. Es wird auch kaum möglich sein, dass sich der Bürger über alle Themen umfassend informiert. Dafür gibt es (theoretisch) Fachpolitiker, die Spezialisten auf ihrem Gebiet sind. Die Gesundheitsexperten der SPD diskutieren dann gemeinsam den Standpunkt ihrer Fraktion. Natürlich gibt es auch Fragen, die man gut basisdemokratisch entscheiden kann. Aber viele Themen sind einfach sehr komplex.

    Ich finde das als eine schwache Ausrede dafür. Klar das Volk muss das erstmal lernen, also kommt vielleicht erstmal blödsinn dabei raus. Aber es einfach gar nicht zu machen ist keine Lösung. In der Schweiz funktioniert es doch auch, oder sind Deutsche einfach zu dumm dafür?

  • Da sitzen sicher nicht 30 Schüler in einer Klasse und es gibt vermutlich auch keine Privatschulen, an die Menschen, die es sich leisten können, mit ihren Kindern ausweichen können. Gesamtschulen, wie wir sie (in Hessen) haben sind verkleidete Realschulen und für leistungsorientierte(re) Schüler die Hölle.

    Die Gesamtschulen sind nur deswegen "verkleidete Realschulen", weil es anders als in Ländern mit "echtem" Gesamtschulsystem in Deutschland parallel dazu eben noch die Gymnasien gibt.

  • Da sitzen sicher nicht 30 Schüler in einer Klasse und es gibt vermutlich auch keine Privatschulen, an die Menschen, die es sich leisten können, mit ihren Kindern ausweichen können. Gesamtschulen, wie wir sie (in Hessen) haben sind verkleidete Realschulen und für leistungsorientierte(re) Schüler die Hölle.

    In dem Werk "Bildung - Alles, was man wissen muss" von Dietrich Schwanitz, das nach dem ersten PISA-Schock 2000 erschien, ist gut zusammengefasst, weshalb die Gemeinschaftsschule in Deutschland als gescheitertes Projekt galt. Durch Finnlands damaligen Erfolge wurde das wieder in Frage gestellt.


    Apropos, wo steht Finnland bildungsmäßig eigentlich heute? 8o


    https://www.euractiv.de/sectio…onalen-vergleich-zurueck/

  • Estland (Bildungssieger) hat Gemeinschaftsschulen bis Klasse 9, aber an Gymnasien wird bestimmt das Bildungswesen genesen.

    Und nach Klasse 9 werden die Jugendlichen nach strengen Auswahl- und Bewerbungsverfahren auf die weiterführenden Schulen zugeteilt. Während in Deutschland einfach jeder und jede "einfach so" in die Oberstufe vorrückt und das Abitur in den Allerwertesten gestopft bekommt.

  • Wo hat denn bitte ein Landtagsabgeordneter einen Hitlergruß gezeigt?

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    Halemba - Jumgparlamentarier in Bayern hat im Gästebuch der Teutonia mit "Sieg Heil!" unterzeichnet.
    https://www.t-online.de/nachri…empfen-und-abhitlern.html

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Und im Bundestag darf man in Richtung AFD-Abgeordnete "Nazi(s)" rufen, ohne dafür einen Ordnungsruf zu kassieren.


    Ein Verharmlosung des Nationalsozialismus ist das selbstverständlich nicht.

  • im Bundestag darf man in Richtung AFD-Abgeordnete "Nazi(s)"

    Nicht dass ich das bezweifeln würde, aber kannst du das belegen?

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Und im Bundestag darf man in Richtung AFD-Abgeordnete "Nazi(s)" rufen, ohne dafür einen Ordnungsruf zu kassieren.


    Ein Verharmlosung des Nationalsozialismus ist das selbstverständlich nicht.

    Die Frage ist doch, ob es die Wahrheit ist. Meines Wissen wurde doch festgestellt, dass Demonstranten Höcke als Nazi bezeichnen dürfen. Die AfD ist nun mal keine normale Partei. Die AfD möchte unser heutiges politisches System nicht so erhalten. Ein Teil der Forderungen der AfD sind dem rechtsextremen Spektrum zuzuordnen. Und auch wenn sicherlich nicht jeder bei der AfD gleich ein Nazi ist, kann sicherlich ein Teil der Abgeordneten und ein Teil der Wähler diesem Spektrum zugeordnet werden. Wenn wir bei Herrn Höcke bleiben, denke ich dass er durchaus ein intelligenter Mensch ist. Er wird sich nicht nur zufällig einer NS-Rhetorik bedienen, sondern er macht es, weil es bei seiner Klientel gut ankommt. Und dann sollte man doch solche Menschen auch klar so bezeichnen. Damit auch jeder weiß, was er bekommt, wenn er dort ein Kreuzchen macht. Und weil es gerade so gut passt:


    https://www.sueddeutsche.de/po…chtsextremismus-1.6312528

  • Vielleicht kann man der AFD auch noch das aktuelle PISA-Debakel in die Schuhe schieben.


    Deutschland, du warst mal ein starkes Land! Und auch das hat wenig bis gar nichts mit den Blauen zu tun.

    Natürlich hat es was mit den Blauen zu tun. Die AfD oder auch die rechtsextremen treiben die Spaltung des Landes voran. Gleichzeitig sorgen sie dafür, dass Deutschland im Ausland sowohl als Industriestandort als auch als Arbeitsstätte weniger attraktiv angesehen wird.

    Ein Freund von mir aber bei einem deutschen internationale Dax-Unternehmen. Er hat mir erzählt, dass man von Standorten im Osten eher Abstand nimmt, da ausländische Fachkräfte dort nicht arbeiten möchten. Um das zu kompensieren gibt es in der Regel in Ostdeutschland deutlich höhere Subventionen. Dadurch werden die Unternehmen dann doch angelockt.

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