Gehen wir mal von der letzten Thüringenwahl aus, bei der die Linke stärkste Kraft wurde und, weil man sich über mehrere Wahlgänge nicht einigen konnte, die FDP als Partei knapp über der 5%-Marke, für wenige Tage den Ministerpräsidenten stellte, ehe dieser zurücktrat und es doch Herr Ramelow wurde. Entspricht es deiner Vorstellung von Demokratie, dass es möglich ist, dass eine Partei mit knapp 5% (hier: FDP) den Ministerpräsidenten stellen kann, während dies einer Partei mit 6 Mal so vielen Stimmen (hier: die Linke) verwehrt würde?
Ich weiß nicht, was Du für Wünsche hast. Mein Wunsch ist es in erster Linie, dass sich 1933 nicht wiederholt. Ich halte die AfD für gefährlich und möchte sie unter keinen Umständen an der Macht haben.
Ich finde es auch extrem gefährlich, was Du hier machst. Du tust so, als ob die AfD eine normale Partei ist. Das ist sie aber nicht. Es ist ein Unterschied, ob die Linke, die Grünen oder eine andere Partei an die Macht kommen oder ob es eine rechtsextreme Partei ist. Wir sollten nicht vergessen. Auch die NSDAP hat auf dem Weg zur Macht mehrere Wahlen gewonnen.
Aufgrund deiner Argumentation würde ich jetzt davon ausgehen, dass man damals auch mit der NSDAP koalieren sollte, wenn sie die Wahlen gewinnt? Schließlich hat man mehr Stimmen als alle anderen bekommen. Die Machtergreifung oder die Endlösung wurden offiziell nie so dargestellt. Also hatten die Parteien damals nach deiner Argumentation die Verpflichtung Hitler als Wahlsieger an die Macht zu bringen?