Lehrer sind speziell? Schweizer und Deutsche Bahn.

  • Ich muss ehrlich zugeben, dass der Teil meines Jobs, wo richtig was los (intensive aber tolle Aufgaben), richtig klasse war, dass aber der andere Teil, bei dem ich im Büro versauert bin, der Grund für den Wechsel war. Büro war nix für mich. Das ist heute mit dem Korrigieren vergleichbar, das muss halt, ist aber durch das Drumherum anders gestaltbar als die öden Bürotage.

    Ich glaube ich habe mich falsch ausgedrückt. Langwierig, Die Prozesse sind sehr lange andauernd und nicht immer ganz einfach. Ich langeweile mich selten. Genieße jedoch die beiden Seiten. Das arbeiten mit den jungen Menschen und meinen Bürojob.
    Kann es aber voll und ganz nachvollziehen was du geschrieben hast -so sehe ich das bei vielen meiner Kollegen.

  • Und wie geht es ihnen damit? Sie haben doch den Vergleich, oder?

    Das ist im Einzelnen schwierig zu sagen, aber ich höre eher bei denen, die früher mal als Alternative zur Arbeitslosigkeit LuL geworden sind, eher Klagen über den Job, als bei denen, die als Erwachsene sehr bewusst die Entscheidung zum Quereinstieg getroffen haben.

    edit: Nach Jahren "draußen" muss man sich natürlich an andere Abläufe und Bedingungen des Subsystems Schule im speziellen System ÖD gewöhnen. Das sorgt immer wieder für eine Mischung aus Erheiterung und Verzweiflung. Das Unterrichten macht den Leuten aber in der Regel Spaß. So wirkt es auf mich.


    Zu dem anderen Aspekt: Bei mir war die Aufgabe im Büro unterkomplex, musste dennoch konzentriert durchgeführt werden. Da habe ich dein langwierig anders verstanden als sich wie Kaugummi ziehend ;) Das war es leider bei mir.

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Noch zwei Anmerkungen:

    Meine Betrachtungen stammen aus dem speziellen Biotop BBS. Für andere Schulformen kann ich wenig sagen außer bzgl. GS: Da rödeln sauviele vor sich hin mit einem Engagement und einer Bindung zu ihren Kids... Wahnsinn. Und da sehe ich auch, dass das Schimpfen durchaus auch der Psychohygiene dienen kann.

    Und die zweite Anmerkung: Sehr erfreulich, dass sich ein so sachbezogener Austausch entwickeln konnte :)

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Es ist immer super, sich hier anzumelden, um sich im Rundumschlag über alle Lehrer aufzuregen, irgendwas über den Kommunikationsstil zu behaupten, den angeblich alle anderen hätten, indem man ohne Belege irgendwas behauptet, aus dem Zusammenhang reißt und verallgemeinert und gleichzeitig diesen anderen das Maul verbieten zu wollen. Das ist immer ein toller Einstieg in eine fruchtbare Diskussion.

  • Bei uns an der Schule sind schon mehrere Seiteneinsteigerinnen wieder gegangen, weil der Job ihnen im Vergleich zu dem, was sie vorher gemacht haben, zu anstrengend und nervenaufreibend war. Ist anekdotisch, aber vielleicht nicht allzu selten und hängt natürlich sehr von der Schülerschaft und auch vom Kollegium ab.


    Sicher gibt es auch Fälle, in denen man eben „einfach“ sein Fachwissen vermittelt und nicht gleichzeitig noch auf tausend andere Dinge achten/eingehen muss.


    Zitat @MedienMaster “… jedoch sollte man darauf achte, dass niemand direkt angegriffen oder Aussagen niedergemacht werden.“


    Man muss auch nicht jeden Müll einfach unwidersprochen hinnehmen. Es gibt keine sinnvolle Toleranz nur der Toleranz wegen.


    Manche schießen sicher übers Ziel hinaus, hier im Forum kommen aber bisweilen auch Provokationen oder Dämlichkeiten, die entsprechende Reaktionen hervorrufen. Dann „Mimimi, ihr seid böse zu mir“, finde ich oftmals voll daneben.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

    • Offizieller Beitrag

    Das vom TE beschriebene Verhalten findet man überall - vorzugsweise in den sozialen Netzwerken und somit auch in einem Forum wie diesem.

    Es ist in meinen Augen im Wesentlichen Ausdruck eines übersteigerten Individualismus', eines übersteigerten Mitteilungsbedürfnisses und eines übersteigerten Geltungsdrangs in einer Welt, in der man sich klein und unbedeutend vorkommt. Dieses Verhalten ist weder auf Beamte - das ist ein Status und keine spezielle Sorte Mensch - noch auf Lehrkräfte - das ist ein Beruf und keine spezielle Sorte Mensch - noch auf jedwede andere Gruppe von Menschen in dieser Pauschalität übertragbar. Bisherige Beispiele, in denen man das mehr oder weniger ernsthaft unternommen hat, findet man analog. Dazu gibt es das Lehrerhasserbuch, das Ärztehasserbuch, das Bahnhasserbuch etc.


    Es mutet schon etwas merkwürdig an, wenn man auf eine Gruppe von Menschen zugeht und sie fragt, warum sie so doof sind. Darauf kann ich als Teil dieser Gruppe ehrlich gesagt nur schwerlich seriös antworten. Die Art und Weise, wie das Eingangsposting formuliert wurde, wäre Anlass genug, meinerseits zurückzufragen, wieso der TE so doof ist. Das dürfte aber wie Quittengelee bereits zusammenfassend geschrieben hat, keine fruchtbare Diskussion werden.

  • Jo, ich find viele Lehrer speziell.

    Viele Menschen mit anderen Berufen aber auch, da sind Lehrer tendenziell nicht stärker vertreten.


    An wie vielen Schulen warst du denn, dass du schlussfolgerst, dass es an der Berufswahl liegt und nicht etwa an der Region, der Zusammensetzung der Kollegen vor Ort oder anderen Faktoren? Ernstgemeinte Frage.

    Für mich war jedes Kollegium sehr unterschiedlich, je nach Schulart und Standort.

  • Es ist immer super, sich hier anzumelden, um sich im Rundumschlag über alle Lehrer aufzuregen, irgendwas über den Kommunikationsstil zu behaupten, den angeblich alle anderen hätten, indem man ohne Belege irgendwas behauptet, aus dem Zusammenhang reißt und verallgemeinert und gleichzeitig diesen anderen das Maul verbieten zu wollen. Das ist immer ein toller Einstieg in eine fruchtbare Diskussion.

    wem habe ich das "Maul" verbieten wollen? Habe nur um eine höflichere Umgangsform gebeten. Finde das hier im Forum echt schon grenzwertig.Kann aber bei Bedarf gerne den einzelnen Belege bezüglich des Forums hier liefern. Gerne PN.
    Fruchtbar ist diese Diskussion für meine wissenschaftliche Arbeit. :)

    Es mutet schon etwas merkwürdig an, wenn man auf eine Gruppe von Menschen zugeht und sie fragt, warum sie so doof sind. Darauf kann ich als Teil dieser Gruppe ehrlich gesagt nur schwerlich seriös antworten. Die Art und Weise, wie das Eingangsposting formuliert wurde, wäre Anlass genug, meinerseits zurückzufragen, wieso der TE so doof ist. Das dürfte aber wie Quittengelee bereits zusammenfassend geschrieben hat, keine fruchtbare Diskussion werden.

    wie gut, dass ich versuche eine höfliche Form zu wählen und "doof" nicht nutzen würde. Denn ich finde weder Lehrer noch mich als einfältig/beschränkt (=doof).


    Interessant zu hören. Die meisten Quereinsteiger, die ich kenne und aufhörten wollten wieder in einer anderen Position sein und waren keine geborene "Lehrende".

    Ich finde nicht, dass man alle Beiträge akzeptieren soll. Man kann manch einen auf etwas hinweisen. Ich finde nur, dass man hier schon schreibt "Müll" wertet man den Beitrag und somit die Meinung eines anderen Menschen total ab. Ich finde, wenn ich etwas als "Müll" empfinde, dann sollte ich mich doch lieber auf das konzentrieren was mich interessiert, oder? MIr fehlt die Motivation auf etwas einzugehen, was für mich völlig irrelevant ist bzw. ich als "Müll" empfinde.

    • Offizieller Beitrag

    @MedienMaster

    Der Ton macht hier nur mittelbar die Musik. Ob nun das Wort "doof" benutzt wurde oder nicht, ist völlig unerheblich, wenn die Kernbotschaft dadurch nicht beeinträchtigt wird.

    Man mag Dir zugute halten, dass Du keiner von den tumben Pöblern bist. Aber dennoch bist Du einer von denen, die der Ansicht sind, sich so pauschal über uns verbeamtete Lehrkräfte zu äußern zu müssen.

    Das ist für mich ermüdend.

  • @MedienMaster

    Der Ton macht hier nur mittelbar die Musik. Ob nun das Wort "doof" benutzt wurde oder nicht, ist völlig unerheblich, wenn die Kernbotschaft dadurch nicht beeinträchtigt wird.

    Man mag Dir zugute halten, dass Du keiner von den tumben Pöblern bist. Aber dennoch bist Du einer von denen, die der Ansicht sind, sich so pauschal über uns verbeamtete Lehrkräfte zu äußern zu müssen.

    Das ist für mich ermüdend.

    Naja sagen wir es so, wenn es für dich ermüdend ist, dann interessiert es dich ja wohl auch nicht, warum ich das ganze mache - sonst hättest du das ja gefragt. Somit erspare ich mir die Erklärung und bedanke mich auch bei dir für den konstruktiven Beitrag.

  • Hallo,

    hier im Forum bin ich auch schön öfters mal nicht so nett angeschrieben worden. Manchmal auch privat. Das schlimmste: "So eine dicke wie ich, hätte man früher nie als Lehrer zugelassen", oder es wurde sich über meine Nasenprobleme lustig gemacht. "hahaha, die Maske hat deine Nase kaputt gemacht o.ä."

    Generell finde ich, dass das vielleicht auch ein deutsches Problem oder Wohlstandsproblem ist. Ich reise immer wieder in andere, teils sehr ärmliche Länder und war dieses Jahr bei Freunden in Sansibar. Dort ist Verzicht angesagt. Dort wurde sich über meine alten Klamotten gefreut, über Taschentücher, Tampons etc. Es ist für mich immer Balsam für die Seele und ich versuche so gut es geht zu helfen. Danach merke ich immer wieder, was Dankbarkeit bedeutet. Ich denke wir meckern alle gerne auf hohem Niveau. Bei Pädagogen bzw. im sozialen Bereich ist es nochmal vermehrt so, weil wir halt mit vielen Menschen arbeiten und den Frust auch rauslassen müssen.

    Mich würde interessieren an welcher Arbeit du schreibst. Gerne auch per DM.

  • Ich denke das Teams-Programm ist ja in ganz Deutschland vertreten, oder?

    Wenn das nichts mit Microsoft Teams zu tun hat, kenne ich nur den Begriff der Team- Lehrkräfte als spezielles Programm aus Bayern, welches in dieser Form natürlich auf Bayern begrenzt ist. Was für ein Programm meinst du?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ah okay, wusste ich tatsächlich nicht, dass das nur auf Bayern begrenzt war.

    Föderalismus: Jedes Bundesland kocht sein eigenes Bildungssüppchen, insofern kannst du gerade wenn du aus Bayern kommst davon ausgehen, dass eine Vielzahl bayrischer Selbstverständlichkeiten in den Bildungssystemen der anderen Bundesländer weitestgehend unbekannt sind (ich werfe mal die bayrische Respizienz in den Raum als Beispiel für einen Vorgang, der außerhalb Bayerns mindestens fremd, bis möglicherweise absurd wirkt).

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Bestimmt eine Promotion, viel Erfolg.

    Danke.

    Föderalismus: Jedes Bundesland kocht sein eigenes Bildungssüppchen, insofern kannst du gerade wenn du aus Bayern kommst davon ausgehen, dass eine Vielzahl bayrischer Selbstverständlichkeiten in den Bildungssystemen der anderen Bundesländer weitestgehend unbekannt sind (ich werfe mal die bayrische Respizienz in den Raum als Beispiel für einen Vorgang, der außerhalb Bayerns mindestens fremd, bis möglicherweise absurd wirkt).

    Danke für die Erklärung.

  • Ich denke es hat nichts mit Lehrern zu tun, ich sehe keinen Unterschied zu Foren, die größtenteils nicht mit Lehrern besetzt sind, aber ähnlich allgemeine Themen diskutieren.

    Ich kenne aber sehr wohl 3 andere (deutschsprachige) Foren, in denen ebenfalls (fast) nur Lehrer schreiben. Dort geht man (größtenteils) anders miteinander um. Das hängt aber, so vermute ich, viel mehr mit den Themen zusammen, die dort diskutiert werden, da dort nicht so allgemein diskutiert wird wie hier, sondern nur wenige ganz spezielle Lehrerthemen besprochen werden. Insofern kann die Berufsgruppe nicht die (Haupt)-Ursache sein; es dürften viel mehr die Themen sein.


    Oder wirf mal ein Blick auf Foren für Programmierer. Dort findet man Foren und Maillinglisten mit absolut rauhen Umgangston in denen endlos böse diskutiert wird. Und man findet auch Foren, in denen schon kleine "schlimme" Worte sofort zenziert werden. Alles die gleiche Berufsgruppe, aber ganz unterschiedliche Diskussionkultur.


    Die Berufsgruppe kann also nicht die Hauptursache für das sein, was du erlebt hast.


    War das finden der Rechtschreibfehler bei dir ein Meckern (Nach dem Motto: Was bist du dumm!) oder ein freundlicher Hinweis (Nach dem Motto: Verbesser das doch noch, dann sieht das beim nächsten Kunden professioneller aus.). Machmal liegt es auch nur an der eigenen Wahrnehmung und es war ganz anders gemeint.


    Ich kenne auch mehrere umgekehrten Fälle, in denen nicht Lehrer den Lehrern sehr aggressiv etwas erklären wollen. Aus verschiedensten Gründen. Das führt hier jetzt aber zu weit.


    Insofern würde ich deine Frage erstmal pauschal mit "Nein" beantworten. Das hat damit erstmal nichts zu tun.

  • Pauschalisierend hier ins Forum zu stolpern und zu erwarten, dass sich daraus eine fruchtbare Diskussion ergibt, die man für eine Promotion nutzen kann, finde ich mindestens fragwürdig. Auch die Erwartungshaltung, dass ich erstmal eine Berufsgruppe beleidige und dann erwarte, dass diese Berufsgruppe zustimmt, ist eine, die wir hier schon häufig erlebt haben. Muss das sein?


    Um auf Deine Frage zu antworten: Nein, sie sind nicht spezieller als andere Arbeitnehmer/Beamte/Selbstständige. Das Kollegium einer Schule ist ein Abgleich der Mitarbeitenden eines KMU. Es gibt faule, fleißige, übermotivierte, früh Feierabend machende, endlos arbeitende, alles hinterfragende, Gegen-Alles-Stimmende, ewig-nörgelnde, begeisterte....Kolleginnen und Kollegen.


    Die meisten Quereinsteiger, die ich kenne und aufhörten wollten wieder in einer anderen Position sein und waren keine geborene "Lehrende".

    Aha. Wieviele kennst Du denn?

    Berufskolleg: Sehr viele Quereinsteiger mit "richtigen" Berufen aus der "anderen Welt". Auch da gibts den Querschnitt wie oben beschrieben.

  • Danke für deinen hilfreichen Hinweis. Werde mich umschauen.
    Nein, es wurde sich in zwei unterschiedlichen Kollegien darüber lustig gemacht, dass ich dass und das nicht richtig verwende und das ich oftmals falsche Satzzeichen verwende. In einem Kollegium wurde dies sogar in der Konferenz thematisiert. Fand ich semigut.
    Ein weiterer Kollege hat in meine Unterlagen geschmiert mit einen Smiley.


    Na, also wer schonmal promoviert hat und an einer Arbeit schreibt wie meine, der weiß, dass das überhaupt nicht im entferntesten eine Grundlage für eine Arbeit wäre. Es hilft mir nur sehr weiter.
    Wo habe ich denn eine beleidigende Äußerung getätigt? Falls ich dich beleidigt haben sollte, dann tut es mir sehr leid. Das war nie meine Intention.

    Wie viele Quereinsteiger ich kenne? Ich meine 2022 waren es deutschlandweit um die 3000 davon haben 800 an einer Umfrage von mir, weitere 100 haben an einer Diskussion teilgenommen, weitere 12 waren an einem Interview beteiligt und mit ca 10 bin ich im regen Austausch.

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