Seminarveranstaltungen am Abend etc.?

  • Hallo!


    Aus gegebenem Anlass wollte ich mich mal erkundigen, ob es rechtlich eigentlich zulässig ist, Seminarveranstaltungen auf Abende, Nachmittage oder Wochenenden zu legen oder gleich ganze Tage mit Übernachtung wegzufahren? Und das zur "Dienstpflicht" zu erklären?? ich spreche hier nicht von einer Ausnahme, sondern es tritt gehäuft auf. Ich bin übrigens in Bayern und es handelt sich um Lehramt GS.


    Wenn ich kein schulpflichtiges Kind hätte, würde ich es sicherlich lustig finden und mich nicht beschweren, aber mein Kind ist erst 8 und ich bin allein erziehend (ohne babysittende Großeltern vor Ort), habe also ein wirkliches Problem - drum frage ich. Ich hatte mir alles perfekt organisiert, und jetzt sowas...


    LG,
    gudsek

  • hi!
    bei mir ist es ähnlich:
    ich habe auch ein schulpflichtiges kind, bin alleinerziehend, habe aber zum glück die großmutter in der nähe, die fast immer einspringen kann!
    trotzdem nerven mich diese langen veranstaltungen, weil ich meiner tochter auch öfter noch bei den hausaufgaben helfen muss und dann eben einen tag verpasse!
    mein ref (NRW) geht bald zu ende und insg. gab es 4 veranstaltungen, bei denen 1 bzw. 2 übernachtungen eingeschlossen waren.
    hinzu kamen regelmäßige seminare, die bis 17-18h gingen.
    und auch mal, dass eine veranstaltung oder ein fest in den abend, also bis 19/20h verschoben wurde. hinzu kommen natürlich noch die schulischen veranstaltungen, die abends stattfinden, wie elternabende, schulpflegschafts- und fördervereinssitzungen etc.
    nicht so leicht zu organisieren mit kleinem kind


    ich hoffe, du schaffst das!

  • Es scheint rechtlich zulässig zu sein, denn Wochenendveranstaltungen kamen öfter vor, Nachmittage sowieso. Dafür fielen dann entsprechend Seminartage aus (in einem LB Seminar in Bayern).
    Es geht vorbei


    Michi

  • Hallo Gudsek


    In Niedersachsen hatten wir im Langfach (bei mir Musik) regelmässig Mittwochs (ich glaube, aller 4 Wochen) bis ca. 18 Uhr Seminar; meist in der sehr gut ausgestatteten Schule des Fachseminarleiters. Da diese in Braunschweig war und ich in Göttingen gewohnt habe, sind wir immer in den wunderbaren Feierabendverkehrsstau auf der A7 gekommen und waren dann gegen 21 Uhr zu Hause...


    Nur: dafür, wo jemand wohnt, kann ja der Fachseminarleiter nichts und die Langfachveranstaltungen in einer Schule durchzuführen, die mit Instrumenten her bestens ausgestattet ist, machte auch mehr Sinn, als regelmässig in "meiner" Dorfschule auf den Triangeln herumzudengeln.


    Nicht jede Nachmittagsveranstaltung o.ä. findet aufgrund reiner Bosheit irgendwelcher Fachseminarleiter etc. statt.


    Natürlich ist bei Dir eine besondere Situation zu beachten; hast Du denn entsprechende Seminarleiter mal angesprochen und auf deine Situation als Alleinerziehende hingewiesen? Fachseminarleiter sind auch nur Menschen, und bei uns dauerten solche "Krisengespräche" oftmals kürzer als das Posten in Foren und das tagelange Ärgern über den Zustand. Damit will ich nicht sagen, dass Deine Frage fehl am Platz ist; nur wird es schwer, in den zwei Jahren Referendariat ein fest installiertes und rechtlich abgesichertes System (Nachmittags-/Abendveranstaltungen) zu kippen.


    Neben den Fachseminarleitern könntest Du auch mal den Personalrat vom Seminar auf die Sache ansetzen - zwar nicht, um zu prüfen, ob Nachmittagsveranstaltungen rechtlich "ok" sind, aber, um mit der Seminarleitung einigermassen familienfreundliche Referendarsbedingungen zu vereinbaren.


    LG, das_kaddl.

  • Danke für eure Antworten!


    Klar hab ich das zuerst im Seminar angesprochen, nur interessiert es niemanden sonderlich. Ich krieg das schon hin - will jetzt das Thema auch gar nicht weiter hier vertiefen, mich hätte einfach nur mal die "offizielle Seite" interessiert.


    LG,
    gudsek

    • Offizieller Beitrag

    Doofe Situation!


    Wir hatten aber auch jede Woche ein Nachmittagsseminar bis 18 Uhr.


    Als nicht ratsam stellte es sich heraus, sich als alleinerziehende Mutter mit zeitlichen Koordinationsschwierigkeiten zu outen...


    Bei uns hatte da niemand Verständnis für. Im Gegenteil.


    Das ist mies, aber ich würde versuchen, es irgendwie auf die Reihe zu kriegen und es nicht im Seminar breit zu treten und auf Verständnis zu hoffen.


    LG
    Melo

    Für mich gibt es wichtigeres im Leben als die Schule.


    (Mark Twain)


    Auf dem Weg zur Weltherrschaft! :teufel:

  • Ja, Melosine - genau so isses. Aber einige von denen, die jetzt genervt mit den Augen rollen, wenn eine alleinerziehende Mutter ihre Situation andeutet, wird es vielleicht auch mal treffen.


    Auf der einen Seite wird sich immer beschwert, dass immer weniger Akademikerinnen Kinder kriegen, auf der anderen Seite wird auf den Müttern herumgetrampelt, keinerlei Rücksicht genommen und man fühlt sich fast schon aussätzig, wenn man als Lehrerin selber ein Kind hat - sehr seltsam, das ganze.


    Lieben Gruß,
    gudsek

  • Bei uns im Seminar haben wir auch Mütter mit schulpflichtigen Kindern und wenn irgendwie möglich wird auch immer Rücksicht genommen. Es ist z.B. kein Problem, mal später zur Fachsitzung zu kommen und auch bei den Planungen der Unterrichtsversuche wird Rücksicht genommen.


    Alle die keine Kinder haben, verstehen das und auch die Seminarleiter sind da recht unkompliziert. Die allgemeinen Fachsitzungen sind allerdings auch bei uns an einem Nachmittag in der Woche bis 18 Uhr, aber das ist stundenplanmäßig einfach nicht anders zu regeln.


    Ich habe noch nie erlebt, dass auf alleinerziehenden Müttern "rumgetrampelt" würde, im Gegenteil, jeder bemüht sich doch, wo er kann, ihnen zu helfen. Dass allerdings auch die Mütter ihre Stunden halten müssen, die rechtlich vorgeschrieben sind, ist doch klar.


    Noch viel Glück und Erfolg im Ref!


    Lelaina

    Give me a simple life
    With a book by the fire
    A stool to rest my feet on
    And a cushion for my head.

  • Bezüglich meines Studienseminars (Niedersachsen, Goslar) kann ich mich Lelainas Äusserungen nur anschliessen. Ich find's doof, wenn hier im Thread aufgrund von zwei Erfahrungen Pauschalaussagen entstehen, die dann noch mit demographischen Entwicklungstendenzen begründet werden.


    Bei uns in den Seminaren war eine junge Dame mit einem "frisch geschlüpften" Baby (sie ging nach dem Mutterschutz gleich zurück ins Referendariat) und einer der Fachseminarleiter war so betriebsblind und hat Seminare immer in für sie äusserst schwer erreichbare Ecken des Studienseminarbezirks verlegt; als sie ihn drum gebeten hat, ob man da nicht etwas machen könne, weil die Tagesmutter nur bis xy Uhr da ist, wurde das sofort geändert. Was ich sagen möchte: Ich habe meine Fachseminarleiter immer als menschlich erlebt und finde schade, wenn hier das Bild PauschalschlechterFachseminarleiter vorherrscht.


    LG, das_kaddl.


    PS: Ich glaube, Leute, die genervt die Augen rollen, lesen/kommentieren solche Threads wie diesen hier gar nicht.

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