Bin ich "altmodisch" (Forderung von Einhaltung von Regeln - Konferenzbeschlüssen)?

  • Kaugummi verstehe ich total, aber es ist doch kein Wunder. Ich würde den Schülern doch nicht das Mütze tragen verbieten, wo sind wir denn. Auf den Beschluss würde ich also pfeifen.

    Auf den Beschluss würde ich nicht pfeiffen. Ups, bin ich mit Ü40 auch altmodisch?

    Bei mir haben keine SuS/innen Kappen oder Hoodies auf.

    Das hat sowohl etwas mit Anstand als auch Respekt zu tun.

    Selbst meine kleinen Kinder kennen die einfachen Regeln:

    In der Kirche und auf dem Friedhof, im Restaurant oder wenn die Nationalhymne erklingt, trägt niemand eine Kopfbeckung.

    Und wenn es dort gilt, sollte es erst recht für den Lebensraum Schule gelten.

  • In der Kirche und auf dem Friedhof, im Restaurant oder wenn die Nationalhymne erklingt, trägt niemand eine Kopfbeckung.

    Und wenn es dort gilt, sollte es erst recht für den Lebensraum Schule gelten.

    Im Freibad, am Baggersee und am Strand trägt man Badekleidung. Das sollte erst recht für den Lebensraum Schule gelten.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Ich gebe zu, irgendwelche Mützenregelungen fand ich auch immer albern (als Schüler wie auch als Lehrer) und hab sie auch nie eingefordert. Gleiches gilt für Essen und Trinken im Unterricht - wenn in Maßen und ohne Sauerei, juckt mich sowas nicht. In Klassen, die das nicht hinbekommen haben, hab ichs halt dann auch verboten. Manche Regelungen sind halt einfach sinnfrei.

  • Das hat sowohl etwas mit Anstand als auch Respekt zu tun.

    Wie hängt das Tragen einer Mütze mit "Anstand und Respekt" zusammen? Das wäre mir vollkommen neu. Ich habe sehr respektvolle und anständige Schüler, die quasi mit ihrer Kappe verwachsen sind und geschniegelte "anständig" angezogene Schüler, die genau das Gegenteil davon sind.

    Zitat

    Selbst meine kleinen Kinder kennen die einfachen Regeln:

    In der Kirche und auf dem Friedhof, im Restaurant oder wenn die Nationalhymne erklingt, trägt niemand eine Kopfbeckung.

    Und wenn es dort gilt, sollte es erst recht für den Lebensraum Schule gelten.

    Den Zusammenhang verstehe ich auch nicht.

    Schule ist kein Friedhof, sondern im Gegenteil ein lebendiger Ort. Ein Restaurant ist auch etwas anderes, als die Schule und die Nationalhymne wird jedenfalls beinuns auch nicht gespielt.

  • Gleiches gilt für Essen und Trinken im Unterricht - wenn in Maßen und ohne Sauerei, juckt mich sowas nicht.

    Vor allem beim Trinken verstehe ich beim besten Willen nicht, warum das generell verboten sein soll. Essen beim Lehrervortrag oder wenn Klassenkameraden gerade etwas referieren ist auch nicht so meins, aber wenn die eigenständig am Arbeiten sind, sollen die doch beherzt ins Brötchen oder in den Schokoriegel beißen. Die sind doch nicht im Knast.

  • Zum einen:

    Ruhe erwähnte bereits mehrfach, dass die Mütze nur ein frei erfundenes Beispiel war, um das es hier gar nicht ging.


    Zum anderen:

    Mein Referendariat absolvierte ich im "Problembezirk" einer Großstadt. Da könnte es ähnlich zugehen wie in mancher Schule in den USA (wo es dann einen klaren "dress code" gibt). Gruppen- oder Gangzugehörigkeit wird signalisiert über Baseball-Caps oder Hoodies (mit entsprechenden Aufschriften). Somit sind an so manchen US-Schulen (und anderen weltweit) sowohl Kopfbedeckungen (außer religiöser Art) als auch Shirts mit Aufdruck jedweder Art untersagt.


    Es kann also auch in DE tatsächlich Bekleidungsregelungen geben, um den Schulfrieden zu wahren.

    • Offizieller Beitrag

    um einen:

    Ruhe erwähnte bereits mehrfach, dass die Mütze nur ein frei erfundenes Beispiel war, um das es hier gar nicht ging.

    Diskutiert wurde es hier trotzdem - daher schreibt Schmidt was dazu. Ist ja auch okay.

  • Es kann also auch in DE tatsächlich Bekleidungsregelungen geben, um den Schulfrieden zu wahren.

    Ja, sicher. Aber doch nicht generell, weil halt und weil Respekt irgendwie mit der Abwesenheit von Kappen assoziiert wird.

  • Zum einen:

    Ruhe erwähnte bereits mehrfach, dass die Mütze nur ein frei erfundenes Beispiel war, um das es hier gar nicht ging.

    Aber was diskutieren wir dann hier? Der Inhalt der Regel hat durchaus etwas mit deren Durchsetzbarkeit zu tun. Wie wir am Kopfbedeckungsbeispiel erkennen. Wenn die Kolleginnen die Regeln schon nicht einsehen, sind sie bei der Umsetzung vielleicht nicht dabei. Sie werden auch Schwierigkeiten haben, die Regeln gegenüber den Schülerinnen authentisch vertreten zu können.


    Darüber muss man dich Gedanken machen, bevor man so etwas beschließt.


    Wenn wir wüssten, worum es geht, könnte msn einiges besser einschätzen.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Abgesehen davon, dass Regeln immer Übereinkünfte sind (wieso stört das Basecap im Restaurant plötzlich? Das Essen schmeckt doch genauso gut) geht es hier darum, dass einer eine klare Ansage macht und der andere ihm in den Rücken fällt.

  • Ich finde Kopfbedeckungen im Unterricht ungünstig, manche verstecken sich auch dahinter. Ich hab ihnen erklärt, dass es als unhöflich empfunden werden kann und ich sie bitte, sie im Unterricht abzusetzen.

    Kein Problem und wenn es wirklich mal einer vergisst, genügt eine kleine Geste.


    Ich finde Regeln wichtig und auch deren (relativ) konsequente gemeinsame Umsetzung. Regeln vereinfachen das Zusammenleben oft und die finde ich gut.

    Fängt z.B. da an - ab wann dürfen die Schüler in die verteilten Klassenzimmer? Gleich, wenn sie kommen, egal wann oder zu einem bestimmten Zeitpunkt, zu dem dann auch in dem Bereich Aufsichten vorhanden sind?


    Einfacher wird es, wenn die Regeln von allen akzeptiert (Schüler und Lehrer) werden und auch beachtet werden.

  • Was die Mütze auf dem Kopf anbelangt. Ja es wirkt auf die äteren unter uns manchmal respektlos. Das liegt aber nur daran, weil wir so erzogen wurden und es uns selber vielleicht blöd vorkommen würde so vor dem Lehrer zu stehen. Das fehlt heute völlig. und auch das Argument, später auf der Arbeit..... zieht vielleicht noch für die, die eine Lehre als Banker machen. Ansonsten scheint auch im Beruf kleidungstechnisch mittlerweile vieles machbar. Und dann habe ich auch noch ein ganz persönliches Problem. Die normative Vorgabe sagt, dass relgiöse Kopfbedeckungen ok sind. Als Atheist sage ich mir dann "und was ist mit weltanschaulichen Bekundungen?" Haben die nicht das gleiche Recht zur Geltung zu kommen. Und dann gibt es ja noch Entitäten. ich hatte mal einen Schüler der war Rastafari durch und durch inklusive dem Joint am Wochenende. Der war sehr eigen. Hätte ich ihm die Kopfbedeckung versagt, wäre er nach Haus gegangen und zukünftig meinem Unterricht ferngeblieben. Der war bei mir hochmotiviert im Unterricht. Und man hat mir im Kernseminar beigebracht (ich bin nur Seiteneinsteiger, vielleicht habe ich da was falsch verstanden) , dass es darauf ankommt die Schüler mitzunehmen. Und daher, die sollen auf dem Kopf haben was sie wollen. Jedoch möchte ich Sichtkontakt und Ihnen in die Augen sehen können. Es gibt übrigens auch Schüler die tragen Kopfbedeckungen um irgendwas zu bedecken, was keiner sehen soll. Bei dem einen ist es die Glatze nach einer Chemo und bei dem anderen, ein Hakenkreuz zu dem er nicht mehr steht. Wenn man dann als Fachlehrer mit einer Doppelstunde die Klasse hat und nicht jedes Einzelschicksal kennt, kann man so ein richtiges Fass aufmachen. Will ich gar nicht, ich möchte Lernzuwachs Punkt.


    Essen und trinken: Wegen Fachraum nada. Wer jetzt doch während 1,5 Stunden was trinken möchte darf kurz rausgehen und einen Schluck trinken, da ich aus gesundheitlichen Gründen es nicht anders halte. Wenn ich nicht im Fachraum bin, dürfen die Schüler trinken, aber nicht essen, weil dann fangen einige an zu übertreiben

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Mittlerweile weiß ich nicht ob ich erstaunt oder amüsiert sein soll. In meinem Ausgangspost ging es mir um das Unterwandern von gemeinsam beschlossen Regeln. Im meinem Fall auch darum, dass ich von KollegInnen dann wie ein Depp dastand. Natürlich lassen wir Ausnahmen zu, wenn es wirklich notwendig ist, wie chemikus08 das beschreibt. In meiner gestrigen Situation lag definitiv kein Notfall/Ausnahmegrund vor.

    Das Käppi war auch nur ein Beispiel, weil ich eines brauchte. Auch ich akzeptiere Käppi tragen aus Gründen, wie z.B. die von chemikus08 genannten.

    Es ging mir gestern um das Grundsätzliche.


    Essen und trinken: Wegen Fachraum nada. Wer jetzt doch während 1,5 Stunden was trinken möchte darf kurz rausgehen und einen Schluck trinken, da ich aus gesundheitlichen Gründen es nicht anders halte. Wenn ich nicht im Fachraum bin, dürfen die Schüler trinken, aber nicht essen, weil dann fangen einige an zu übertreiben

    Da kommen wir der Sache schon näher.

    Es gibt bei uns einen Kollegen der das sehr locker sieht. Da darf im Fachraum gegessen und getrunken werden während des Unterrichts. Ich erlaube das nicht und werde von diesem Kollegen als kleinlich und engstirnig bezeichnet. Auch vor SchülerInnen.

    Diese Regel ist allerdings kein schulinterner Beschluss, den wir uns ausgedacht haben, sondern entspringt den Sicherheitsrichtlinien.

    Diese werden zu Beginn immer wieder in der Sicherheitsbelehrung für Nawi-Lehrer wiederholt.


    Ansonsten halte ich es mit dem Trinken während des Unterrichts im Fachraum wie du.



    Mir ging es - wie schon mehrfach erwähnt - um das Grundsätzliche.

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

  • Es gibt bei uns einen Kollegen der das sehr locker sieht. Da darf im Fachraum gegessen und getrunken werden während des Unterrichts. Ich erlaube das nicht und werde von diesem Kollegen als kleinlich und engstirnig bezeichnet. Auch vor SchülerInnen.

    Da es aus Sicherheitsgründen verboten ist, hast du einen Hebel. Ich denke, da würde ich ein Exempel statuieren.

  • Ruhe das ist aber eine völlig andere Situation. Beim Essen im Fachraum mache ich auch keine Ausnahmen, das finde ich nicht kleinlich. Aber das Kappenbeispiel fand ich ungeeignet. Da ist meiner Meinung und offensichtlich auch anderer Leute Meinung hier nämlich nichts dabei.

  • Natürlich setzen Schüler die Mützen in der Schule ab.

    Natürlich essen Schüler nicht im Unterricht, in Fachräumen gleich zweimal nicht.

    Und natürlich redet man Kollegen nicht in die Erziehung rein, schon gar nicht vor Schülern. Das kann den "Eifrigen" unter den Kollegen wohl mal rausrutschen, aber für die Reaktion danach solltest du den in Zukunft lieber links liegen lassen. Der will sich bei einem sehr launischen Publikum beliebt machen und das Verhalten wird ihm irgendwann auch auf die Füße fallen.


    Dass solche Selbstverständlichkeiten selbst für manche Kollegen nicht mehr so selbstverständlich sind, merken Schüler natürlich und versuchen es dann bei allen anderen auch. Mir wollten Achtklässler mal erzählen sie dürften bei allen Kollegen außer mir Kaugummi kauen. Ist natürlich Quatsch, aber diese Versuche kommen dann, wenn es einer mal ausnahmsweise erlaubt hat.


    Geh gelassen damit um, die Standardantwort lautet dann "Ich bin nicht Frau/Herr XY, bei mir wird die Schulordnung eingehalten." und Ende. Wenn du unter Schülern dann als "altmodisch" giltst, um so besser. Dann wissen sie ja beim nächsten Mal, wie sie sich bei dir zu verhalten haben.

  • OT: Warum darf man in welchen Fachräumen nicht essen/trinken? Welche Sicherheitsaspekte sprechen dagegen?

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • OT: Warum darf man in welchen Fachräumen nicht essen/trinken? Welche Sicherheitsaspekte sprechen dagegen?

    Verziehe mit bitte, aber als Physiklehrerin müsstest du das aber wissen. Ich wundere mich gerade.

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

  • Das Käppi war auch nur ein Beispiel, weil ich eines brauchte.

    Wir wissen halt nicht, worum es geht. Deshalb können wir das nicht einschätzen. Im Falle einer Käppie-Regelung meinte ich, dass doch klar wäre, dass da nicht alle mitziehen. Wer will sich denn daran abarbeiten?


    Regeln einzuhalten um ihrer selbst Willen, ist der Stoff aus dem Diktaturen gebacken werden.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

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